Späteinsteigerin sucht Ideen (Vorspielabend)

J

Jule

Dabei seit
9. Juni 2015
Beiträge
3
Reaktionen
0
Hallo meine Lieben,
jetzt hab ich mich hier mal eingeloggt, vielleicht bekomme ich hier neuen input...
Ich habe letztes Jahr Oktober angefangen, Klavierunterricht zu nehmen, professionell in einer Musikschule und ganz klassisch. Zusammen mit meinen Kids. Ich selbst bin jetzt 36 und wollte nicht mehr länger warten und immer nur sagen "ich wollte immer aber es ist sich nie ausgegangen und jetzt ist es zu spät...", ich ergriff also meine Chance (Plätze sind rar) und begann... alles lief super bis ich mir im Februar mein Knie gebrochen hatte und 6 Wochen ausfiel (brachte mein Bein nicht unter das Klavier, konnte nicht lang sitzen etc.). Als es wieder etwas ging, hab ich langsam wieder angefangen... aber natürlich hat mich das zurück geworfen.
Logischerweise hab ich trotzdem wenig Zeit zum üben (Job, 2 Kids (8&10), Haus, ...) aber ich bemühe mich sehr! Es macht mir Riesenspaß nur leider bin ich sehr ungeduldig...
In einem Monat ist wieder Vorspielabend und ich weiss nicht, was ich will!!!! Eine Kollegin (keine Kids) hat mit mir angefangen und übt wohl fleissig und spielt "Foolish Games" und "River flows in you" vor.... Ein Wahnsinn!!! Hänge ich soweit zurück...? Wobei sie keine klassische Ausbildung geniesst sondern die Fingerübungen spielt und mit ihren Wunschliedern zum Lehrer geht und das geübt wird...
Ich bin momentan so ratlos, irgendwie mag ich was gescheites vorspielen und was lernen, was man gern als Erwachsener spielt und nicht irgendwelche "Schaum2-Kinderlieder".... andererseits glaube ich, ich schaffe das nicht mehr in so kurzer Zeit....
Was meint ihr...? Anregungen/Kritik/Meinungen.....? Tips? Vorschläge?

Danke für eure Antworten!!! GLG
 
HERZLICH WILLKOMMEN!

Es ist natürlich ziemlich schwer so zu beurteilen, was du in welcher Zeit bewältigen könntest und was du unter Musik verstehst, die man als Erwachsener gerne spielt (ich spiele auch gerne die Kinderstücke von Schumann, Tschaikowski und Prokofiev).

Schau doch mal folgenden Faden durch, ob da etwas für dich passt...

Klaviernoten für Anfänger

...oder diesen...

Ein Projekt: Von Anfängern für Anfänger

Viele Grüße!
 
Hallo,

Ich bin Flotte zehn Jahre älter als du und habe morgen meine 12. Klavierstunde.....habe auch wahnsinnigen Spaß. Hast du gemeinsam mit den Kindern Unterricht, oder habt ihr nur zur gleichen Zeit angefangen?
Ich würde einfach mal den KL fragen, welches Stück bis dahin noch gut für dich machbar ist....

Lieben Gruß von Katja, die froh ist keinen vorspielabend zu haben......
 
In vier Wochen als Anfänger was Neues musikalisch vorspielreif hinkriegen? Mir fällt da nur die "Morgendämmerung" von Grieg in der leichten Terzebazitsch-Bearbeitung ein. Hat Dein KL sicher.
 
Willkommen Jule.

Vor Allem würde ich mir an Deiner Stelle den Druck raus nehmen. Vergleiche Dich nicht mit Deiner Kollegin oder mit Deinen Kids. Du hängst nicht zurück und Du musst niemandem etwas beweisen. Lerne nur für Dich.
Es lernt sowieso jeder unterschiedlich schnell und in 5 Jahren kann sich das alles mehrmals umkehren.

Bezüglich der Stückauswahl für ein Vorspiel rede am besten mit Deinem Klavierlehrer. Er sollte genug Auswahl haben und etwas Passendes für Dich finden.
 
Etwas von Clementi bearbeitet von Niemann op 114, lief mir gerade über den Weg bei Durchsicht von meinen Dateien:
upload_2015-6-9_17-59-17.png



Es klingt überraschend modern, du lernst noch was dran, z.B. Halbe zählen, Triolen und vor darf man auch einmal das Pedal benutzen und mit Dynamik - also laut -leise spielen kann hier einiges gestaltet werden - auf jeden Fall ist es nicht süßlich wie die river flows light (nicht immer beeindrucken lassen, von allem gibt leichteste versionen!)

Falls das nicht reicht, kann man noch das Original von Clementi op 36 Nr. 1 spielen:
http://imslp.org/wiki/Special:ImagefromIndex/02564

PS: die Überschrift der kleine Clementi in Nöten ist übrigens ein Hinweis auf die Machart der Bearbeitung von NIemann - das könnte man direkt auch witzig aufziehen.....:teufel:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jule!
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluss Klavierspielen zu lernen. Dafür ist es nie zu spät!
Ich selbst habe erst im Februar angefangen und bin 10 Lenze älter als Du ;-)
Lass Dich, wie Peter so treffend sagte, nicht unter Druck setzen, auch nicht von Dir selbst! Als Erwachsener geht halt vieles etwas langsamer, aber wie mein KL sagt, wenn ich selbst mal wieder wegen vermeintlich schwerer Passagen am Zweifeln bin: "Das ist wie ein Motor, der erst mal anlaufen muss. Es dauert bis der in Fahrt kommt, ist schwerfällig, aber es wird immer leichter und irgendwann läuft es dann..."
Du sagst, Du machst eine klassische Ausbildung. Daher gehe ich mal davon aus, dass auch die Klavierstücke eher klassisch sind?! Hast Du es mal mit dem "Präludium l" (BWV 846) versucht? Es ist technisch nicht sehr anspruchsvoll, klingt sehr schön, jeder hat es schonmal gehört und ist selbst für uns blutige Anfänger kein allzu großes Problem. Vielleicht wäre das was für Dich!
Liebe Grüße von Andrea, die auch wahnsinnig froh ist keinen Vorspielabend zu haben :-D
 
Willkommen Jule!
Meine Kids waren 5 und 7 als ich angefangen habe, ich kenne die Probleme :blöd:

Zu Deiner Frage:
Kennst Du die Burgmüllers leichte Etüden?
Dies hier wäre vielleicht (?) machbar ... ist aber wirklich schwierig zu sagen, wenn man keine Angaben über die momentanen Stücke von Dir hat :-)



Lg, Nessie
 
Spiel doch mit Deinem KL zusammen etwas 4händiges? Da gibt es einfache Sache für den Prima-Spieler, das schwere Secunda überlässt Du dem Profi ;-) ! Das kann was hermachen, ohne dass Du überfordert bist! z.B. Ravel "Ma Mere l´Oye" den 1. Satz
 

Selbst da ist die Secunda noch einfach. :-)
Hier mal in der legendären Kombination vom langen Lang und der Martha:



(Wie sie ihn anguckt, bei 1:42. :love::-D)

Das erste Stück daraus (Pavane de la Belle au bois dormant) hab ich mit meiner Lehrerin schon gespielt. Ich spiel zwar schon länger als paar Monate, bin aber ein relativ miserabler prima vista Spieler. Also man dürfte das auch nach paar Monaten schon hinkriegen.
 

Mir sind grad zwei kleine Stücke über die Finger gekommen, die sich auch gut eignen würden.
Chick Corea's "Childrens Song # 1" und "Space Circus # 1".
Voraussetzung wie bei "Paulistana # 1" gutes Rhythmusgefühl, aber ansonsten technsch ganz einfach und sehr wirkungsvoll.

Eric Satie "Gnossienne # 1" wäre auch geeignet.

Grüße
Manfred
 
Yep. Die Gnossiene #1 ist wirklich gut machbar! Die Paulistana auch, aber damit sie wirklich chön klingt, brauchts m.E. ein bisserl mehr Erfahrung.
 
Yep. Die Gnossiene #1 ist wirklich gut machbar! Die Paulistana auch, aber damit sie wirklich chön klingt, brauchts m.E. ein bisserl mehr Erfahrung.

Diese Erfahrung brauchts aber nicht zwingend am Instrument.
Es genügt allgemeine Musikerfahrung und Musizierfeeling. Wer z.B. fetzig singen kann, meinetwegen auch nur Popsongs, der kann sowas spielen, sobald die Finger das mitmachen.

Grüße
Manfred
 

Ich glaube hier wird doch die Machbarkeit überschätzt, so wie die Vorstellung eben zu verstehen ist, hat die Fragestellerin das erste Mal mit selbst Musikmachen zu tun, sie sagt deutlich Schaum.(."Schaum2-Kinderlieder".) als ihr Stand, sie will nicht so spielen, aber soweit ist sie halt, da kann man Paulistana mit seiner herausfordernden Rhythmik und den großen Sprüngen sowie Padaleinsatzmuss und dann auch jede Menge eingestreute Vorzeichen plus Notation in 1/16 synkopisch nicht als machbar in 4 Wochen mit relativ weniger Übezeit für sie einstufen,
upload_2015-6-10_18-10-31.png




das gleiche gilt für die Gnossiene
upload_2015-6-10_17-51-52.png
das sieht zwar leicht aus, hat aber 4 b, die auch noch wieder aufgelöst sind, auch hier muss Pedal sein und die Sprünge links sind weit, sie hat garantiert noch keine Erfahrung sich hier ohne Suchen instinktiv bewegen zu können und dann ist das ganze auch schon wieder synkopisch ...Hört sich zwar toll an, nach 4 Monaten Satie spielen können - ist meiner Meinung nach aber unrealistisch -und selbst unsere Sprinterin PianoAnnie84 hat doch mal irgendwo, geschrieben, dass sie über 4,5 Jahre keyboard Erfahrung mit Unterricht und großem Fleiß in der Jugend verfügt und somit mitnichten als absolute Späteinsteigerin zubetrachten ist. Und genau ein Stück über mehrere Monate zu bearbeiten, dafür ist ja keine Zeit mehr.
 
Ich hätte es zwar nicht für möglich gehalten *smile*, aber ich muss @elli heute mal vollkommen und uneingeschränkt recht geben!
Die Gnossienne No 1 von Satie ist für einen unerfahrenen Anfänger wirklich sehr schwer. Ich dürfte mit meinen paar Monaten Klavierunterricht etwa auf dem Stand von Jule sein und habe mich auch schon an Satie versucht. Zu früh! Es fehlt die Erfahrung und wie Elli sagte, ist es für jemanden, der noch nicht instinktiv die richtigen Tasten ohne Suchen, dazu noch in der richtigen Lautstärke und Betonung und das mit diesen großen Sprüngen (Pedal nicht zu vergessen!), spielen kann, nahezu unmöglich es in nur 4 Wochen vorspielreif zu bewerkstelligen.
Die Gnossienne No 1 wird auch eins meiner neuen Projekte werden, aber ich werde mich auf einige Monate Üben einstellen!
Vielleicht ist Jule natürlich auch schon so weit, das kann nur ihr KL beurteilen, ich maße mir das nicht an, aber um Satie nicht zu verunstalten und ihn einigermaßen so zu spielen, wie er klingen soll.... ich glaube da reichen wenige Monate an den Tasten noch nicht aus.
Leider!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Andrea03 @elli
ich kann natürlich nur aus eigenem Erleben berichten: Die Paulistana hielt ich ja auch für zu schwer - an der kann ich nach Jahren immer noch Neues entdecken und dran arbeiten. Die Gnossiene #1 allerdings hat zwar große Sprünge, war aber definitiv das Stück, das ich am schnellsten gelernt habe - und zwar ähnlich früh. Ist aber vll. auch eine Veranlagungssache - ansonsten bring ich nämlich nix auf die Reihe ;-) Ich schreib das, um Andrea Mut zu machen - und wenn es bei Dir länger dauert, dann mach Dir nix draus. Es gibt so Stücke, die liegen einem und dann gehts schnell - unabhängig von Begabung und Fleiß. Für mich ist das ziemlich rätselhaft. Was bei mir auch ganz schnell halbwegs lief, war "Invierno Porteno" - während viel leichtere Stücke mich zur Verzweiflung brachten. @elli - woran liegt das?
 

Zurück
Top Bottom