Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

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Mein KL hat mir letzte Woche zwei Bände wohltemperiertes Klavier mitgebracht… mit dem Kommentar „die Fugen sind nicht so, aber die Präludien“ … bin gespannt…:017:

Ein KL, der "die Fugen sind nicht so" meint, bewirbt sich sicher um einen im Forum recht zweifelhaften Titel.

Alle Präludien, besonders die aus dem 2. Band, sind erheblich schwerer als das "berühmt-berüchtigte" Präludium in C-Dur aus dem ersten Teil.
 
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„Die Fugen sind nicht so leicht, aber von den Präludien können wir schon welche machen“? 😉

Das vermutest du ja sehr wohlwollend.;-) Dieser KL wird ja dann die bei Henle mit Stufe 4 bewerteten Präludien in d, es, E, f, fis, Fis, G, As, b und h locker vorspielreif vom Blatt spielen können.
Wäre da nicht der ein oder andere Satz aus den Französischen Suiten besser geeignet?
Oder eine der zweistimmigen Inventionen?
 
Das vermutest du ja sehr wohlwollend.;-) Dieser KL wird ja dann die bei Henle mit Stufe 4 bewerteten Präludien in d, es, E, f, fis, Fis, G, As, b und h locker vorspielreif vom Blatt spielen können.
Wäre da nicht der ein oder andere Satz aus den Französischen Suiten besser geeignet?
Oder eine der zweistimmigen Inventionen?
Ja klar, die klassische Reihenfolge wäre ja Notenbüchlein, Kleine Präludien und Fughetten, Inventionen, Französische Suiten, Sinfonien und dann erst WTK. Weiter habe ich es mir nicht gemerkt, mein Leben ist schon zu fortgeschritten…

Das gilt vermutlich für Unterricht ab jungem Alter. Ich zB schaffe gar nicht so viele Stücke pro Jahr, bei mir wird’s wahrscheinlich mal was von hier, mal was von da werden, je nach Schwierigkeitsgrad und dem dringenden Wunsch, jetzt genau das zu spielen.
 
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Oh oh, da hab ich was losgetreten :007:
 
Wenn der Pianist Chr. Zacharias eine CD rausbringen darf mit den Präludien (ohne die Fugen!) dann dürfen Hobby Spieler auch einzelne Präludien spielen.
 
Natürlich dürfen Hobbyspieler spielen, was sie wollen und wann und wie und überhaupt. Profis dürfen das auch, wenn sie Zeit und Muße haben.

Ich brachte (vor vielen Jahren) mal stolz den ersten WTK-Band mit in die Klavierstunde. Mein Klavierlehrer ließ sich erweichen, mit mir das F-Dur-Präludium einzustudieren und schickte mich dann Noten kaufen: die kleinen Präludien und Fughetten. Ich hab dann erstmal gemerkt, was mir alles zum WTK noch fehlt und mich mit Begeisterung auf andere Bachwerke gestürzt.
 
Der Vorschlag mit den WTKs kam nicht von mir… werde berichten wie es mir damit ergeht… etwas verunsichert bin ich jetzt aber schon…
 
Meja, das ein oder andere Präludium geht ja schon. Nur wo ist der Witz, wenn man die Fugen ausklammern?
Christian Zacharias hat genau das in einer alten EMI-Einspielung gemacht: nur die Praeludien eingespielt, „weil die Fugen einem Großteil des Publikums nicht zugänglich sind“. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt …
 

Ich habe in den letzten Tagen mit großer Freude aber auch ein wenig Erstaunen festgestellt, wie sehr sich die Beschäftigung mit dem Chopin Walzer auch auf ältere Stücke auswirkt.

Besonders aufgefallen ist es mir gestern beim Bach Präludium in C Dur, das ich bereits vor einer halben Ewigkeit gelernt habe, dessen Klang aber immer noch nicht so ist, wie ich es gerne hätte.
Vorweg, ich muss gerade sehr viele Überstunden machen und komme nicht so viel ans Klavier wie üblich. Das führte leider auch dazu, dass ich am Wochenende 2 Tage gar nicht üben konnte.
Gestern habe ich es dann zum Abschluss gespielt und ich war sehr erstaunt, dass es sich plötzlich irgendwie viel runder anhört.
Ich war mit der linken Hand noch nie wirklich zufrieden. Mir scheint, dass das Üben der Sprünge und das sanfte Anschlagen der Akkorde die Hand deutlich geschmeidiger gemacht hat.
Es hat allerdings ein bisschen gedauert, bis die Akkorde nach dem Sprung nicht mehr wie ein plumpes Aufklatschen klangen, aber inzwischen ist es deutlich besser geworden, wenn aber leider noch längst nicht so wie ich es gerne hätte.
Jedenfalls klangen beim Präludium gestern die Töne der linken und rechten Hand mehr, ich weiß nicht so richtig wie ich es beschreiben soll......, .....aus einem Guß..., ...halt mehr zusammen, einfach schöner.:-D

Ich konnte zwar auch vorher natürlich schon die Lautstärke links und rechts getrennt steuern, aber es scheint jetzt viel feiner dosierbar zu sein und die Töne links klingen einfach anders, feiner vielleicht.

Beim Chopin Walzer habe ich gestern mit dem 3. Teil angefangen. Mal gucken ob mein KL heute mit meinem Fingersatz (r.H) für die Takte 33-39, den ich mir überlegt habe, einverstanden ist.
 
Besonders aufgefallen ist es mir gestern beim Bach Präludium in C Dur, das ich bereits vor einer halben Ewigkeit gelernt habe, dessen Klang aber immer noch nicht so ist, wie ich es gerne hätte
Das macht mir Mut! Ich bin mit meinem Präludium auch nie zufrieden und übe ja auch gerade einen Walzer. Das Schwierigste finde ich, den Walzertakt gleichmäßig durchschnurren zu lassen, die 1 zu betonen, zu akzentuieren und trotzdem links leise zu bleiben, und dann - wie meine KL es ausdrückt: "mit der rechten Hand Kunst machen".
Und wenn das alles vielleicht hilft, auch mein Präludium zu verbessern, wäre das schon toll!
 
Liebe Spätanfängerinnen, die Stücke von Bach in Arbeit hatten und haben,

wie macht ihr es mit der Artikulation bei Bach? Habe im Forum über die Suchfunktion leider wenig darüber gefunden.
 
In Lautschrift (IPA): bax
Ansonsten, welchen Bach meinst Du und was willst du konkret wissen?
 
In Lautschrift (IPA): bax
Ansonsten, welchen Bach meinst Du und was willst du konkret wissen?
Ich bin zwar nicht gefragt, aber ich denke, dass bei "Bach" immer Joh. Seb. Bach gemeint ist.
Bei Unsicherheit in der Artikulation, würde ich dazu raten, sich unterschiedliche Interpretationen bekannter Pianisten bei YouTube anzuhören. Es soll nicht heißen, dass man es kopiert, aber kennenlernt.
 
Natürlich Johann Sebastian. Bei anderen würde ich die Vornamen(skürzel) dazuschreiben.
Ich habe mir bereits einige Youtube-Videos angeschaut und frage trotzdem explizit hier die Späteinsteiger, so jemand bereit dazu ist, nach Information und ggf. eigener Spielpraxis.
Ich würde gerne wissen, wie ihr die Artikulation bei Bachs Stücken, handhabt, da keine Anweisungen gegeben sind. Also wie spielt ihr die Stücke? Ich habe mit den Inventionen begonnen und frage mich, wie ich spielen soll/kann/muss.
 
Ich handhabe das bei jedem Stück anders. Grundsätzlich bei einem Menuett anders als einen Marsch, anders als eine Polonaise. Auch die Inventionen sind charakterlich sehr unterschiedlich. Gerade weil wir nicht wissen, wie er genau gespielt hat und weil wir eh ein anderes Instrument spielen als Bach hatte, gibt es da viele Möglichkeiten.



Bei Tänzen kann es helfen sich mal anzusehen wie die getanzt werden. Die Bachstücke müssen zwar nicht tanzbar gespielt sein (jedenfalls machen das die wenigsten so) aber der Charakter eines Tanzes (Menuett, Polonaise usw.) sollte doch zu erkennen sein.

Das wichtigste, was besonders bei Bach eine Gefahr ist, nicht Schreibmaschinenanschlag, sondern Melodien spielen.
 
Ich würde bei den Inventionen das Pedal, wenn überhaupt, nur äußerst sparsam einsetzen. Wie, das muss man selber hören.
Bei dem berühmten ersten Präludium des WtK kann das Pedal durchaus eine gestaltende Rolle spielen.
Es gibt natürlich einige Regeln, dass man beispielweise bei Harmoniewechseln das Pedal weglässt. Dass man Rubati durchaus auch bei Bach kreativ aber nicht übertrieben benutzen kann, ist wie der Gebrauch des Pedals Geschmacksache.
Aber zu viele Regeln sind, wie das Malen nach Zahlen, unkreativ. Dass man bei Pianissimo kein Fortissimo spielt, versteht sich von selbst.
Alles Weitere erklärt dein Klavierlehrer oder deine Klavierlehrerin.
 

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