
Hans Borjes
Clavio-Förderer
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- 18. Mai 2008
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Passend zur langanhaltend eisigen Wetterlage gibt es nun aus Schuberts Winterreise den Leiermann. Achtung: warme Getränke bereithalten ;)
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Danke, Fips! Ich bin immer wieder begeistert, welchen musikalischen Gehalt Schubert mit relativ einfachen Mitteln erreicht. Apropos Temperatur: kannst Du auch die Kälte spüren, die ich beim Klang des gis in Takt 17 empfinde? Hier hat Schubert meiner Meinung nach genial symbolisiert.Hallo Hans,
klingt schön, deine/eure Aufnahme. Ich spüre wieder das, was ich schon mal gesagt habe: so eine gewisse Wärme, die mir sehr gut gefällt.
Danke für den Hinweis. Da muß ich mal drauf achten. Wie immer hab ich den Rhythmus so gespielt, wie ich ihn im Ohr hatte. :|Willst du auch etwas Kritisches hören? (Wenn nicht, dann ignoriere das folgende.)
Ich sage jetzt nur etwas zum Klavier. Was mir hauptsächlich auffällt, ist die rhythmische Freiheit, die du dir nimmst (hart gesagt: die rhythmische Ungenauigkeit). Es bekommt dadurch ein bisschen den Charakter einer Improvisation. Das stört gar nicht mal sooo sehr, weil das Stück mit diesen Wechseln von Singstimme und Drehorgelmotiven geeignet ist für etwas freieres Spiel.
Das Lied hat einen Dreiertakt, den du immer wieder zwischendurch zu einem Zweiertakt (oder einem gedehnten Zweitertakt) verkürzt, z.B. schon in T. 4 + 5 und noch mehr bei allen späteren solchen Stellen. Hier würde ich mir einfach noch etwas mehr Zeit lassen und die langen Noten voll klingen lassen.
Dann beachtest du die punktierten Rhythmen nicht. In T. 27 + 28 z.B. kommen je eine punktierte Achtel + Sechzehntel vor, beide Male spielst du nur zwei gleichmäßige Achtel. Auch bei den späteren Stellen.
Die Vorschläge in T. 1 + 2 würde noch etwas kürzer spielen.
Ich hab mir mal sagen lassen müssen, das war im Zusammenhang mit dem Wiegenlied, das sei doch ganz einfach. Da muß ich energisch protestieren. Schubert schön klingen zu lassen, das ist alles andere als einfach, vor allem, weil man schnell verleitet wird, es zu intensiv zu spielen. Die Balance zwischen Schlichtheit und Intensität scheint mir die Herausforderung zu sein.Aber es klingt trotzdem schon ganz schön und man spürt deine Bemühung.