Sch... zu Gold? Projekt C.Bechstein - Klavier

[agraffentoni]

Beim Geradelegen kann es schon mal zu derartigen Abweichungen kommen, da legst dann aber bittschön ned "haufenweise Papier darunter"

Hab grad ne Orgelklaviatur zum Überarbeiten. Da sind selbstklebende Lochverstärkungsringe unterlegt.
(Auf den Filzscheiben!)

 

[Peter]

Bezüglich der Hämmerchen hast Du ja ne interessante Sortiermethode - ich tät da nimmer durchsehen

Hehe. Zu wenig Platz um alles zu sortieren. Immerhin sind sie vorsortiert.

sondern nimmst einfach mal stärkere Pappscheiben welche bis zu 2,0mm dicke erhältlich sind

Ja klar, habe ja die Scheiben in unterschiedlichen Stärken. Nur müsste ich so wie es jetzt ist Alle von der Mitte nach außen mit "gleichmäßigem Verlauf" unterfüttern oder ich füttere den Waagebalken unter und habe den dann halbwegs gerade. Vorher war da auch was untergefüttert zwischen Tastaturrahmen und Spieltisch... jetzt weiß ich wieso. Mal gucken....

Ich würd mit einer kleinen Spitzzange einfach in die Federschlaufe fahren und die Feder herausziehen. Des Ende im Holz biegt sich da von ganz allein auf.

Nope. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die Feder reißt oder die Kapsel reißt. Aufbiegen tut sich da gar nichts, habe es mehrfach probiert. das Federende ist richtig eingepresst, teilweise im Holz drin, man sieht es oft gar nicht und muss Holz wegnehmen, um überhaupt an das Ende zu kommen.

 

[Peter]

Habe heute erfolgreich versucht, die Schloßleiste abzubauen. Sie war vollflächig geklebt, aber zum Glück ließ sie sich sauber trennen.

Ich habe auch den Spieltisch wie vorher wieder untergefüttert. Der Waagebalken war in der Mitte mit ca. 1,65 mm untergefüttert. Hinten war er keilförmig von 1,2 auf 0 mm untergefüttert (die helle Pappe ist nach links und rechts auf null geschliffen).

Jetzt habe ich von Hause aus eine gleichmäßige Spieltiefe von 11 mm und 20 mm zur Schloßleiste.
Das sieht schon wesentlich besser aus (von der schiefen Kamera mal abgesehen).

 

[Henry]

Habe heute erfolgreich versucht, die Schloßleiste abzubauen. Sie war vollflächig geklebt, aber zum Glück ließ sie sich sauber trennen.

Ich habe auch den Spieltisch wie vorher wieder untergefüttert. Der Waagebalken war in der Mitte mit ca. 1,65 mm untergefüttert. Hinten war er keilförmig von 1,2 auf 0 mm untergefüttert (die helle Pappe ist nach links und rechts auf null geschliffen).

Jetzt habe ich von Hause aus eine gleichmäßige Spieltiefe von 11 mm und 20 mm zur Schloßleiste.
Das sieht schon wesentlich besser aus (von der schiefen Kamera mal abgesehen).

naja, in der Regel wird ja auch der Stuhlboden abgeklopft ob er denn auch richtig aufläge. Hat er wo noch Luft, kann man dies mit Furnierstreifen ausgleichen oder auch abhobeln.Man sollte allerdings keine künstlichen Höhenausgleichungen vornehmen, wenn des ganze zu vor spannungsfrei auflag.

LG
Henry

 

[Peter]

Huii, hier ist ja lange nichts mehr passiert.
Die Tasten hatte ich 2018 noch fertig gerade gelegt. Dann kam Arbeit, der Winter und 2019 war mir zu wenig Platz in der Werkstatt.
Mittlerweile habe ich die Mechanik grob reguliert und bin gerade dabei, die Dämpfung zu erneuern.


Dazu zwei Fragen:
Die alten Dämpferfilze bestehen jeweils aus zwei relativ kleinen, weit auseinanderliegenden Stücken. Da die Dämpfung vermutlich eh nicht so dolle wird, habe ich mir überlegt, die volle Länge auszunutzen (siehe Bild). Spricht etwas dagegen?


Zweite Frage:
Bei den 3-chörigen Dämpfern waren einige dieser Art dabei (linke Mittellage, ca. 10 Stck), also quasi 2 Keile nebeneinander:


In dem neuen Dämpfersatz sind nur diese dabei:

Spricht etwas dagegen, diese Dämpfer anstatt der keilförmigen zu benutzen? Ich würde drei Stück aufbringen.

 

[Curby]

Wenn das in dem Tempo weitergeht, hast du mal mit 80 ein schönes Klavier

 

[agraffentoni]

Spricht etwas dagegen, diese Dämpfer anstatt der keilförmigen zu benutzen? Ich würde drei Stück aufbringen.

das könnte zu wenig Wirkung zeigen.
Wenn Du von den 'einfach Keilen' welche übrig hast, könntest Du versuchen mit einem sehr scharfen Messer längs in der Mitte einen Trennschnitt zu machen.

 

[Peter]

Wenn Du von den 'einfach Keilen' welche übrig hast, könntest Du versuchen mit einem sehr scharfen Messer längs in der Mitte einen Trennschnitt zu machen.

Das könnte ich probieren. Ein einfacher Schnitt reicht schon? Und sind die nicht zu schmal für die äußeren beiden Chorsaiten? Na ich schaue morgen mal.

 

[Henry]

Spricht etwas dagegen, diese Dämpfer anstatt der keilförmigen zu benutzen? Ich würde drei Stück aufbringen.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, wichtig ist doch daß sie ihre Funktion erfüllen. Vom Einschneiden der Dämpfer kann ich nur dringendst abraten, damit zerstört man diese nur unnötig.

 

[agraffentoni]

Vom Einschneiden der Dämpfer kann ich nur dringendst abraten,

Da brauchts halt eine ruhige Hand...

 

[Peter]

In dem neuen Dämpfersatz sind nur diese dabei:

Hat sich erledigt, ich nehme alles zurück.
Ein langer Streifen war dabei, der in der Mitte geschlitzt ist. War für mich nicht bzw. erst auf den dritten Blick zu erkennen.



Die Sache gestaltet sich insgesamt etwas aufwändig, da es keine Möglichkeit gibt, die Dämpferarme an den Chören auszurichten. Bereits beim zweichörigen Bass passen nicht alle. Die einzige Möglichkeit ist es, die Püschel beim Einkleben auszurichten (siehe Bild unten). Also muss ich alle nichtpassenden Püschel* lösen und wieder einkleben, vermute ich mal.
*) hoffe, dass das überhaupt der richtige Begriff ist

Diese Verbindung meine ich:

 

[Henry]

Die Sache gestaltet sich insgesamt etwas aufwändig, da es keine Möglichkeit gibt, die Dämpferarme an den Chören auszurichten. Bereits beim zweichörigen Bass passen nicht alle. Die einzige Möglichkeit ist es, die Püschel beim Einkleben auszurichten (siehe Bild unten). Also muss ich alle nichtpassenden Püschel* lösen und wieder einkleben, vermute ich mal.
*) hoffe, dass das überhaupt der richtige Begriff ist

Diese Verbindung meine ich:
Den Anhang 32895 betrachten

Ja, da hier das Kröpfen der Dämpfer nicht möglich ist, müssen die Dämpfer passgenau eingeleimt werden. Beim Einleimen am besten an den Saiten ausrichten damit sie passgenau sitzen. Die Saiten sollten zuvor korrekt ausgerichtet sein.

 

[Henry]

Da brauchts halt eine ruhige Hand...

Es braucht keine ruhige Hand um etwas zu zerstören. Nur wenn ich etwas kaputt mache, dann nutzt auch die ruhige Hand nichts.

 

[agraffentoni]

Es braucht keine ruhige Hand um etwas zu zerstören

Das sehen die Scharfschützen vom SEK auch so?

 

[Peter]

Es braucht keine ruhige Hand um etwas zu zerstören.

Ach, der Tipp war doch ok. In der Herstellung wird das mit Sicherheit nicht anders gemacht. Außer dem Schnitt in der Mitte (der mit dem Auge auch unter der Lupe nicht zu sehen oder mit der Hand zu erfühlen ist; der wird erst ersichtlich wenn mann dran rumfummelt) unterscheiden sich die "Keil-Filze" nicht und da ich den Streifen eh über hatte war kein Risiko da. Mit einer gebastelten Schablone hätte das sicher gut geklappt und selbst wenn nicht...
Aber hat sich ja erledigt.

 

[Peter]

Die Dämpfer sind nun alle komplett erneuert, auf Chor ausgerichtet und grob eingestellt. Jetzt kommt die Feineinstellung, was ein riesiger Aufwand ist. Mit meinem Kröpfdingens komme ich nicht an die Dämpferlöffel heran, Einstellschrauben gibt es keine, bedeutet: Schauen, welcher Dämpfer wann abhebt, Mechanik raus, kröpfen, Mechanik rein, schauen.
Btw., die 6 keilförmigen Dämpfer für die ersten 3saitigen Chöre haben überhaupt nicht funktioniert. So gar nicht. Habe sie dann doch gegen die "normalen" ausgetauscht.
Optisch ist es etwas "wild" geworden, die Filze sind nicht exakt auf gleicher Linie. Mal schauen, ob es mich auf Dauer stört, dann kann ich die noch beschneiden. Auch einige Hämmer müssen noch mal gerichtet werden. Aber im Großen und Ganzen funktioniert alles und ich kann mich bald am Stimmen üben.

 

[Universaldilettant]

Respekt für diese Megaaktion... Das wäre mir persönlich ne Nummer zu gross! Aber wer weiss, auf den Geschmack gekommen bin ich ja jetzt auch

 

[Rotbaer]

Ich hab mir den gesamten Faden mal durchgeschaut. Dein Projekt geht ja schon über ein paar Jahre. Ich kann nur sagen: Hut ab! Großartige Leistung. (Die Ausdauer hätte ich vermutlich nicht, vom Können mal ganz zu Schweigen.)

 

[Henry]

Ich meine, gut...ein Klavierbauer verrichtet eine solche Arbeit im Halsumdrehen - aber für einen Laien ist das schon eine bemerkenswerte Leistung

 

[Marlene]

aber für einen Laien ist das schon eine bemerkenswerte Leistung

Besonders, wenn man einen anspruchsvollen Beruf ausübt und nebenher noch die Clavio-Hammelherde unter Kontrolle hält.