Der Resonanzboden, eines der wenigen Holzteile am Rippen Alu Vleugel, ist auch wieder ganz anders als man es sonst so kennt.
Zunächst mal: er ist aus dreilagigem Sperrholz.
Das ist bekanntlich nicht das Optimale, was den Klang anbelangt (die dem Geradsaiter eigene Trennschärfe geht hier zum Teil wieder verloren) aber es macht ihn klimatisch extrem unempfindlich.
Vielleicht kein dummer Gedanke, wenn man in einem Land lebt, daß unter dem Meeresspiegel liegt.
Zumindest hat er sich wohl auch auf Kreuzfahrtschiffen bewährt.
Der Resonanzboden ist in einen dünnen Holzrahmen gefasst, der quasi das Bodenlager darstellt, aber eigentlich nur eine Randverstärkung ist, durch die er mit dem Rahmen von unten kraftschlüssig verschraubt ist.
Der Resonanzboden ist nicht, wie üblich, gewölbt und in Rim und Rast verspannt. Da er nur kraftschlüssig verschraubt ist, kann er Dehnungen und Schrumpfungen durch veränderte Luftfeuchtigkeit ausgleichen, ohne daß sich die Saitenspannung und damit die Stimmung nennenswert ändern. Er läßt sich auch, nach Entspannen der Saiten, einfach abschrauben und komplett nach unten herausnehmen.
Stärker als die Luftfeuchtigkeit machen sich Temperaturänderungen bei der Stimmung bemerkbar, da die Wärmedehnung vom Alurahmen und den Stahlsaiten unterschiedlich sind.
In einem gleichmäßig temperierten Raum hält der Flügel die Stimmung ungewöhnlich gut und lange.
Auch wenn der Rippen Vleugel nicht der Beste aller Flügel ist, er ist jedenfalls sehr eigenständig und bemerkenswert, sowohl vom Design, der Konstruktion, als auch was den Klang angeht.
In dem Anfangsvideo läßt sich alles hier Beschriebene sehr schön nachvollziehen.
Danke für die Anregung, Reymund.