Resonanzboden - kurzes Steinway-Video

Würde ich wundern daß das dort jemanden interessiert was hier geschrieben wird - mich hat noch nie jemand auf dieses Forum angesprochen .
Vor Jahren hatte Bechstein sich mal kurz hier zur Herkunft ihrer Mechaniken geäußert. Das dann aber auch schnell wieder aufgegeben. Kein Wunder, bei dem ganzen Unsinn, der hier so aufgrund von gefährlichem Halbwissen der Experten hier produziert wird. Dagegen kann man ja kaum noch anschreiben. Und wenn ein Hersteller das machen wollte, dann müsste er ja fast schon zwangsläufig sehr ins Detail gehen, was dann wiederum Herstellungsgeheimnisse berühren würde. Obwohl: das kann man auch fast schon elegant umgehen. Ich war auf Fortbildung bei Bechstein und einer der vielen teilnehmenden Kollegen wollte wissen, wie genau Bechstein die Resonanzböden in die Flügel einpasst (Wölbung, Holztrockenheit etc....). Die obercoole Antwort des Bechstein Mannes (Matthias König): mit all unser über 150-jährigen Erfahrung im Klavierbau.

Dass @ml-koeln ein Fazioli Verkäufer bzw. Vertriebler sein könnte, ist übrigens schon eine ziemliche Verschwörungstheorie.
 

Kannnst du das präzisieren?
Hinter dem Resonanzboden meines Klavieres sind noch ca. 10-15 cm Luft, bevor die Rückwand kommt ... ist das so ein "Schallkasten"?
Der Kasten ist aus den 1890ern.
nein, die alten Schallkästen waren in in den Klavieren des 18. Jahrhunderts, in ganzer Länge der Boden, und separat die Decke wie bei einer Geige oder Gitarre, und mit Schallöchern meist "in rund" ähnlich denen bei Gitarren.

Irgendwer - ich meine in London, Tschudi schon oder dann sein Schwiegersohn John Broadwood? Clementi? Collard & Collard? ... kamen dann eingangs des 19. Jahrhunderts darauf, dass eine einteilige Membran es auch tun werde. Und bauten den Kasten nicht mehr, begannen statt dessen das Gehäuse gegen den Saitenzug erst in Holz und später in Eisen/Stahl stärker zu verstreben.

Bis dann Babcock 1825 den einteiligen Gussrahmen (für Tafelklaviere) patentierte, irgendwann Chickering (bei dem Babcock später gearbeitet hatte) das auch für FLügel machte, und zuletzt dann die Herren Steinway in persona Henry junior (einteiliger Rahmen, aber bassüberkreuzt) und Theodor (abgedeckter Stimmstock etc.) den Flügelrahmen heutiger Machart entwickelten.

Später optimierte man lediglich noch die Statik (machte das Ding leichter), und verbesserte die Fertigungstechnik (Vakuumformgießen mit höherer Genauigkeit und weniger Ausschuss).

Die Kastenbauweise gibt es aber m.W. auch heute noch, wenn man sich einen der Bausätze für ein Hammerklavier alter Machart (Struktur rein in Holz) anschafft. Da ist allerdings in der Regel bei so 5-6 Tonnen Saitenzug finito. Also für die Carnegie Hall oder Royal Albert ohne Verstärkung ungeignet.
 
Dass @ml-koeln ein Fazioli Verkäufer bzw. Vertriebler sein könnte, ist übrigens schon eine ziemliche Verschwörungstheorie.

Kopfkino:

Ich sehe mich wie einen Gauner an der Straßenecke stehen,
Mantel öffnend und :025: fragend:

"Wollen Du kaufen Rolex? Wollen Du kaufen echte fasilio?"


:027::027::027:
 
Ist auch ein Video für Laien.

Die Schulungsfilme von denen, haben schon weit andere Dimensionen.
Ich glaube, von keinem deutschen Hersteller gibt es Schulungsvideos. Erstens ist das viel einfacher und tiefgründiger, den Kollegen das vor Ort in Schulungen zu erklären und zweites könnten solche Videos auf Youtube landen, was die Hersteller vielleicht ja gar nicht wollen. Ich war mittlerweile zu Fortbildungen bei Grotrian, Bechstein, Seiler und Steingraeber und zu (teils individuellen = nur für mich) Werksführungen bei Schimmel, Blüthner, Wilh. Steinberg und Pfeiffer (1989, damals noch in Stuttgart). Nirgendwo hab ich Schulungsvideos gesehen oder davon gehört. Und dann war ich noch auf Fortbildung bei Heinrich König (Oberflächen bearbeiten wie retuschieren oder Polyester Reparaturen). Das sind die einzigen, die Schulungsvideos auf Youtube veröffentlichen. Und auf ihrer Homepage kurze Anleitungen veröffentlichen, wie man Kratzer entfernt und beschädigte Oberflächen rettet. Aber das ist ja auch kein Wunder: die wollen halt ihre Materialien verkaufen:

 

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