Resonanzboden - kurzes Steinway-Video

Und wieso macht man sich bei Geigen, Gitarren usw die Mühe einer individuellen „Rim-Fertigung“? (Wie heißt das dort? Seitenwange?)

Zarge heißt das.
Und verschiedene Materialien führen zu einem unterschiedlichen Klang.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich an den Unterschied zwischen Theorie und Praxis erinnern.

Man kann so doll auf den Boden aufstampfen, dass die Zarge bitte nicht schwingen und nicht den Klang beeinflussen soll, wie man will.
Sie tut's einfach trotzdem.
 

ALLE an einem Musikinstrument verwendeten Materialien beeinflussen den Klang ... sogar die kleinen Rollen unter den Flügelbeinchen .. die beeinflussen nämlich die Schwingungsübertragung auf den Fussboden.

Wirklich ... statt zu recherchieren, kann man sich auch einfach mal an ein Instrument begeben, und fühlen, ob da auch Teile schwingen, die "angeblich" nichts mit dem Klang zu tun haben.
Schwingen sie, haben sie auch Klangeigenschaften und damit Auswirkungen auf den Klang.

"Finger dran und fühlen ob da was vibriert" war schon immer eine bessere Wahl als Google oder Marketingtexte.

Welchen Anteil das bei welchem Instrument am Gesamtklang hat, ist wieder eine andere Frage.
Der Effekt mag marginal sein ... aber marginal ist eben noch lange nicht egal sondern kann sich auch auf genau die klanglichen Feinheiten beziehen, die das eine Instrument "besonders schön" klingen lassen, während ein anderes "nicht bezaubern kann".
 
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Zumindest bei Unter- und Mittelklasse wären dann doch vorgefertigte, gefräste oder gar gegossene oder gespritzte Teile sinnvoll, wenn die Seitenwangen möglichst steif und nicht klingend/schwingend sein sollen.
Es gibt eine Bauform für Westerngitarren, bei der man das gut testen kann ... einfach mal eine normale W-Gitarre anspielen ... und dann zu einer Ovation wechseln. Der Plastikbauch besitzt zwar auch Schwingungseigenschaften ... aber halt keine guten (nichts desto trotz gibt es EInsatzgebiete für diese GItarren ... also Leute, die den Ovation-Klang mögen).
Auch ein Blick auf eine sogenannte "Resonator-GItarre" hilft. Da ist der gesamte Korpus aus Blech und genau deswegen braucht dieses Instrument auch Resonatoren ... es klingt sonst einfach nicht toll.
 
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Auch ein Blick auf eine sogenannte "Resonator-GItarre" hilft. Da ist der gesamte Korpus aus Blech und genau deswegen braucht dieses Instrument auch Resonatoren ... es klingt sonst einfach nicht toll.
Das ist Quatsch. Dobros haben traditionell einen Holzkorpus. Der Resonator erlaubt einfach eine höhere Amplitude als die Decke selbst.
 
Das ist Quatsch. Dobros haben traditionell einen Holzkorpus
Danke für die Aufklärung, das wusste ich nicht.

Ich hab den Dobro-Klang nie gemocht, mich also auch nie damit auseinandergesetzt, was das eigentlich für eine Gitarre ist.
Sorry für den Quatsch.
 
Danke für die Aufklärung, das wusste ich nicht.

Ich hab den Dobro-Klang nie gemocht, mich also auch nie damit auseinandergesetzt, was das eigentlich für eine Gitarre ist.
Sorry für den Quatsch.
Es gibt offenbar auch Modelle mit Blechkorpus:

Fingandslide.jpg
 
Es gibt offenbar auch Modelle mit Blechkorpus
Das hat niemand bestritten. Entwickelt wurden die Resonatoren allerdings auf ganz normalen Holzgitarren aus den gleichen Gründen aus denen die E-Gitarre entwickelt wurde, waren allerdings früher als diese marktreif.
 
Es gibt offenbar auch Modelle mit Blechkorpus:
Das ist aber eher eineNational. Die haben Blechkörper.
Ganz grob:
Dobro (Dopyera Brothers) haben mit dem Resonator akustische Gitarren lauter und durchsetzungsfähiger machen wollen.

Die Vorfahren von National sind Gitarren aus Blechkanistern, die günstiger und robuster waren als Holzgitarren.

Wird beides gerne verwechselt, klingt aber sehr unterschiedlich.
:-)
 
Ich finds toll, dass man in einem Klavierforum auch was über Gitarren lernen kann.

Dann hatte ich vielleicht eher eine National in der Hand, als eine Dobro.
Auf jeden Fall hatte dieses Gerät 2 kleine Resonatoren ... und einen Klang, der mich damals nicht überzeugt hat.

Ich könnte mich ja jetzt herauswinden, und darauf hinweisen, dass ich ja lediglich von "Resonator-Gitarren" Sprach ... das sind ja alle Modelle, in denen ein Resonator verbaut ist.

Dass ich es einfach nicht wusste, triffts aber deutlich besser ... ich wusste nichtmal, dass es da mehrere Modelle gibt.

Eigentlich gings mir auch mehr um den Einfluss verschiedener Materialien auf den Klang.
 
Und wieso macht man sich bei Geigen, Gitarren usw die Mühe einer individuellen „Rim-Fertigung“? (Wie heißt das dort? Seitenwange?)
Zumindest bei Unter- und Mittelklasse wären dann doch vorgefertigte, gefräste oder gar gegossene oder gespritzte Teile sinnvoll, wenn die Seitenwangen möglichst steif und nicht klingend/schwingend sein sollen.
Fischersmann, Mopedkollege, wir sehen IMHO einen "Man on a Mission".
Gefahr von Notorik ...

Der neue Neukölsche hat sich nicht weiter identifiziert. Kennt sich offenbar in klassischer Musik gut aus, aber nicht so detailliert in der Klaviertechnik, auch nicht so detailliert spezifisch beim seinerseits abgelehnten / nicht gemochten Steinway.

Außer dass der Verdacht keimt, er schiebe Reklame für Fazioli.

Vielleicht ein Pianist, bei dem es für die Große Bühne nicht oder nicht mehr so reichte. Also geht er Flügel verkoofn. Kann man machen, kann man aber dezenter machen.

...sachmall, hatte nicht unser alter Admin, Gotthab wennessiegippt ihnselig, auch nebenbei nicht noch bissken Fazioli rund Colonia verkauft? Brauchten die nun nach seinem Abgang in Köln evtl. einen neuen Mann an der Verkäufele-Front? Ist das der nassforsche Typ hier nun?

Fazioli ist ja eigentlich norditalienische Hochkultur. Sehr gute Ware. "So", wie der zZt. auftritt, wird er hier keine großen Freunde gewinnen.
Vielleicht weiß auch Paolo F gar nix von diesem Tünkrams.
Was man ggfs. auch mal ändern könnte, bei fortgesetztem Benimm abseits gebotener Freundlichkeit zu Neuen und von seiten Neuer...
Man sollte aber annehmen, dass die in der EU ambitionierten Verkaufsabteilungen der halbwegs großen Hersteller u.v.a. auch das Geschehen hier im Blickfeld haben.

Also, die Hoffnung, wenn wir ...(OK pl. maj.) es hier nicht so recht schaffen sollten, so jemanden einzufangen, aufzunorden auf Sozialkompatibilität, dann tut es die Gesamtverkaufsleitung Sacile... spätestens, wenn Schlechtes dorten ruchbar würde. Der ändert sich, oder er wird verändert.

Wie kann man - sollte der Verdacht des Fazioli-Verkaufenwollens zutreffen - marketingernd nur so dämlich sein, in seine Signatur zu schreiben, dass man Steinway nicht mag ...

Manches an Steinway mag ich ja auch nicht, insbesondere einen Teil derer nass forschen Händlerschaft, diese früheren Schwurbeler von "steinWAS", "Count de Monnaie"... Aber gutes Marketing ist anders, als dass man pranzig ranzig seine Abneigungen zur Schau stellt.
Fischersmann, Marketinger, sag ihm mal deinen Stundensatz, vielleicht kann er deine Beratung gebrauchen.
;-)

Bei Geigen heißt das Ding "Zarge". ...bin kein Geigenbauer, habe aber auch zu diesem Thema wie zu so vielen nur so ein bisschen was in Büchern geschnuppert... (Man disse nun: "...alles nur angelesen...", ggfs. noch " ... und nix verstonn...")
Hat da m.w. auch eine Funktion zur Klangübertragung.

Innendrin in so 'ner Geige ist allerdings ein spezieller Stab, Format langer 5er Holzdübel ..., mit irgendeinem seltsamen Namen, "Stimmstock" ? Der hat die Haupt-Aufgabe, Schall aus der Gegend des Stegs von der Decke runter auf den Boden zu übertragen, aber seitlich die Zargenteile haben wohl auch einen Anteil daran. An so einem Stimmstöckchen wird m.W. an Dicke, Länge und Position un-laub-lich-lan-ge herumgefeilt, bis der Klang einer guten Handwerkergeige letztlich steht. Muss also was ganz Essentielles sein.

NB - die uralten Klaviere hatten im ganzen 18. und noch in einem Teil des 19. Jahrhunderts ebenso Schallkästen ... Wo irgendwaswiewowann den Schall von oben (wie bei der Geige) nach unten überträgt...
 
Innendrin in so 'ner Geige ist allerdings ein spezieller Stab, Format langer 5er Holzdübel ..., mit irgendeinem seltsamen Namen, "Stimmstock" ?
Ich bin zwar auch kein Geigenbauer ... aber wenn ich das recht erinnere, nennt sich das Teil "Bassstock".
Sieht jedenfalls seltsam aus ... aber es ist echt schwer, so durch die f-Löcher zu peilen, dass man ihn sieht.

PS:
"Bassstock" kommt mir gerade seltsam vor. Ich habe mal in meine zwei Geigen hineingeschaut, und dabei gesehen, dass dieser Stock unterm Steg bei den höchsten Saiten (a und e) sitzt.
Bevor jemand fragt ... nein, ich spiele nicht Geige ... die Instrumente sind nicht spielbar, nicht rettbar und als reine Dekoelemente im Haushalt. Für Opas alten Geigenkasten brauche ich noch das Imitat einer "1928er Thompson" aka "chicago typewriter").

Auf jeden Fall sorgt der für die direkte Übertragung der Schwingungen auf Decke UND Boden (der Steg überträgt erstmal nur auf die Decke).

Kurze Suche ergab, dass du mit dem "Stimmstock" richtig gelegen hast ... es gibt noch einen durchgehenden "Bassbalken", und mit dem hatte ich das wohl durcheinandergewürfelt.
 
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