Reinhold Moritzewitsch Glière

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Marlene

Marlene

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4. Aug. 2011
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Weil Reinhold Glière bei Clavio nur ab und zu am Rande erwähnt wird und mir seine Musik sehr gut gefällt, habe ich mich entschlossen, dieses Thema zu erstellen.

Mir gefällt auch, dass Anfänger einige seiner Werke bewältigen können, es sind diese:

  • op. 31, 12 Kinderstücke für Klavier
  • op. 34, 24 charakteristische Klavierstücke für die Jugend
  • op. 38, 24 leichte Stücke für Piano zu vier Händen
  • op. 43, daraus Prélude, Rondo und Arietta

Reinhold Moritzewitsch Glier wurde am 11. Januar 1875 in Kiew als Sohn des Blasinstrumentemachers Ernst Moritz Glier geboren. Seine Mutter war Józefa Korczak, die Tochter des damaligen Meisters seines Vaters in Warschau. Der Komponist verstarb als Reinhold Moritzewitsch Glière am 23. Juni 1956 in Moskau.

Die Änderung seines Familiennames (1900) führte dazu, dass sich noch heute in einigen Musiklexika, Biografien oder CD-Broschüren die Behauptung hält, Glière stamme aus Belgien (an manchen Stellen wird ihm eine französische Abstammung angedichtet). Glières Vorfahren stammten jedoch aus Klingenthal im Vogtland.

Für seine musikalische Karriere hatte er beste Voraussetzungen weil in seinem Elternhaus schon früh Musiker ein- und ausgingen. Somit hatte der junge Komponist immer eine kritische aber wohlgesonnene kleine Zuhörerschaft wenn er eines seiner Werke vortragen wollte. Schon im jugendlichen Alter war klar, dass sein musikalisches Talent weiter geschult werden müsse. Nachdem er als Sechsjähriger Violinunterricht an der Kiewer Musikschule erhielt begann er vier Jahre später seine Laufbahn am Moskauer Konservatorium wo er Violinunterricht bei Professor Jan Hřímalý nahm. Bei Anton Arenski, dessen Schüler Georg Konius und bei Sergei Tanajew studierte er Komposition. Michail Ippolitov-Iwanov vermittelte ihm weitere Kenntnisse in Orchestration.

1905 bis 1908 studierte Glière in Berlin bei Oskar Fried das Dirigieren. 1914 wurde Glière Direktor des Kiewer Konservatoriums. Von 1920 bis 1941 unterrichtete er am Moskauer Konversatorium. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Sergei Prokovev, Nikolai Rakow, Aram Khatschaturjan und Nikolai Mjaskowski. Viele seiner Schüler entwickelten sich zu namhaften Komponisten. Glière war in der Sowjetunion eine hoch angesehene Persönlichkeit und das in einer Zeit, in der z.B. Schostakowitsch und Prokoviev unter Repressalien zu leiden hatten. In einer 1946 veröffentlichen Biografie wird Glière er als „Vater der sowjetischen Komponisten“ bezeichnet.

Glière unternahm Reisen nach Aserbaidschan (wo er eine Weile lebte) und Usbekistan um sich mit der Volksmusik dieser Länder eingehend zu beschäftigen.

Glières Musik war teilweise stark russisch orientiert aber auch an der Musik der kaukasischen und zentralasiatischen Völker. Durch seinen Aufenthalt in Berlin und den Einfluss von Oskar Fried gesellten sich zunehmend impressionistische Klänge in seine Werke.

Hier kann man das Werkverzeichnis einsehen:

http://www.reinhold-gliere.net/opi.htm


Seine Klavierwerke:

  • op. 16, Prelude und romanze
  • op. 17, 5 Esquisses für Fortepiano
  • op. 19, drei Stücke für Klavier
  • op. 21, drei Stücke für Klavier
  • op. 26, Sechs Stücke für Klavier
  • op. 29, Drei Mazurken für Klavier
  • op. 30, 25 Preludes für Klavier
  • op. 31, 12 Kinderstücke für Klavier
  • op. 34, 24 charakteristische Klavierstücke für die Jugend
  • op. 38, 24 leichte Stücke für Piano zu vier Händen
  • op. 40, Esquisses für Piano
  • op. 41, Sechs Stücke für zwei Klaviere zu vier Händen
  • op. 43, Acht leichte Stücke
  • op. 47, 12 Esquisses/Skizzen für Klavier
  • op. 48, 12 Stücke, vierhändig
  • op. 56, Drei Esquisses für Piano
  • op. 61, 24 Stücke für zwei Klaviere zu vier Händen
  • op. 99, Zwei Klavierstücke


Besonders gut gefallen mir die Preludien op. 30 (insbesondere Nr. 4, 11 und 21), hier gibt es einige davon zu hören:



op. 30, Nr. 3:


op. 30, Nr. 5


Hier könnt Ihr seine 12 Skizzen op. 47 hören:



Im Thema „Klaviernoten für Anfänger“ werden diese Stücke aus op. 43 erwähnt:

Nr. 1, Prélude:


Nr. 7, Arietta
https://www.youtube.com/watch?v=nlil-VncEN4

Hier sein „Valse Triste“ op. 41 Nr. 2:
https://www.youtube.com/watch?v=dLZ5SpMtdCg

edit: Rechtschreibfehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Von 1920 bis 1941 unterrichtete er am Moskauer Konversatorium. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Sergei Prokovev, Nikolai Rakow, Aram Khatschaturjan und Nikolai Mjaskowski [...]

Miaskowsky und Prokofieff (als Kind) hatten bei Gliere nur Privatunterricht im Bereich Tonsatz/Komposition, bevor sie ans Petersburger Konservatorium gingen. Ihr eigentlicher Kompositionslehrer war Anatoli Ljadow. Der Kompositionslehrer Chatschaturians war Miaskowsky.

Glière war in der Sowjetunion eine hoch angesehene Persönlichkeit und das in einer Zeit, in der z.B. Schostakowitsch und Prokoviev unter Repressalien zu leiden hatten. In einer 1946 veröffentlichen Biografie wird Glière er als „Vater aller sowjetischen Komponisten“ bezeichnet.

Das hört sich nach Personenkult an - eben aus der Zeit, als die Repressalien begannen und man die schulbildenden Kompositionslehrer Schostakowitsch und Miaskowsky künstlich abwerten mußte. Außerdem war der eigentliche Vater aller sowjetischen Komponisten Alexander Glasunow.
 
Danke, Gomez, für die Anmerkungen.

Miaskowsky und Prokofieff (als Kind) hatten bei Gliere nur Privatunterricht im Bereich Tonsatz/Komposition, bevor sie ans Petersburger Konservatorium gingen. Ihr eigentlicher Kompositionslehrer war Anatoli Ljadow. Der Kompositionslehrer Chatschaturians war Miaskowsky.

Du hast offensichtlich bessere Quellen als ich. Wo kann ich das genauer nachlesen?

Das hört sich nach Personenkult an - eben aus der Zeit, als die Repressalien begannen und man die schulbildenden Kompositionslehrer Schostakowitsch und Miaskowsky künstlich abwerten mußte.

Was meinst Du mit „künstlich abwerten“?

Außerdem war der eigentliche Vater aller sowjetischen Komponisten Alexander Glasunow.

Michail Glinka wird meines Wissens auch gerne als „Vater der russischen Musik“ bezeichnet.

Hier

http://books.google.de/books/about/...cal_Sketches.html?id=lywsGIMda1sC&redir_esc=y

wird Glière als „Vater der sowjetischen Komponisten“ bezeichnet.

Wer ist es denn? Warum war es Deiner Ansicht nach Alexander Glasunow, worauf stützt sich Deine Aussage?
 
http://books.google.de/books/about/...cal_Sketches.html?id=lywsGIMda1sC&redir_esc=y

wird Glière als „Vater der sowjetischen Komponisten“ bezeichnet.

Wer ist es denn? Warum war es Deiner Ansicht nach Alexander Glasunow, worauf stützt sich Deine Aussage?

Liebe Marlene,

ich denke, Christoph macht den notwendigen Unterschied zwischen "russischen" und "sowjetischen" Komponisten. Die zweifelhafte Ehre, Vater der letzteren gewesen zu sein, mag G. vielleicht zukommen; die große Ehre, Vater der russischen Komponisten gewesen zu sein gebührt zweifellos jemand anderem, wer auch immer es sein mag - Glinka ist eine der entscheidenden Kräfte der Hinwendung zur russischen Tradition, wie sie dann vom "mächtigen Häuflein" gepflegt wurde, Glasunov einer der Wegbereiter für russ. Musik in die Moderne. Anwärter auf den Vatertitel gibt es da in verschiedener Hinsicht verschiedene; Glière scheint aber nicht dazuzugehören: die MGG etwa sagt, daß er sowohl der nationalruss. Musik als auch Glasunov "verpflichtet" sei, d.h. er ist in beiden Beziehungen eher "Sohn" als "Vater".
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil Reinhold Glière bei Clavio nur ab und zu am Rande erwähnt wird und mir seine Musik sehr gut gefällt, habe ich mich entschlossen, dieses Thema zu erstellen.

Mir gefällt auch, dass Anfänger einige seiner Werke bewältigen können, es sind diese:

  • op. 31, 12 Kinderstücke für Klavier
  • op. 34, 24 charakteristische Klavierstücke für die Jugend
  • op. 38, 24 leichte Stücke für Piano zu vier Händen
  • op. 43, daraus Prélude, Rondo und Arietta

Reinhold Moritzewitsch Glier wurde am 11. Januar 1875 in Kiew als Sohn eines Blasinstrumentemachers Ernst Moritz Glier geboren. Seine Mutter war Józefa Korczak, die Tochter des damaligen Meisters seines Vaters in Warschau. Der Komponist verstarb als Reinhold Moritzewitsch Glière am 23. Juni 1956 in Moskau.

Die Änderung seines Familiennames (1900) führte dazu, dass sich noch heute in einigen Musiklexika, Biografien oder CD-Broschüren die Behauptung hält, Glière stamme aus Belgien (an manchen Stellen wird ihm eine französische Abstammung angedichtet). Glières Vorfahren stammten jedoch aus Klingenthal im Vogtland.

Für seine musikalische Karriere hatte er beste Voraussetzungen weil in seinem Elternhaus schon früh Musiker ein- und ausgingen. Somit hatte der junge Komponist immer eine kritische aber wohlgesonnene kleine Zuhörerschaft wenn er eines seiner Werke vortragen wollte. Schon im jugendlichen Alter war klar, dass sein musikalisches Talent weiter geschult werden müsse. Nachdem er als Sechsjähriger Violinunterricht an der Kiewer Musikschule erhielt begann er vier Jahre später seine Laufbahn am Moskauer Konservatorium wo er Violinunterricht bei Professor Jan Hřímalý nahm. Bei Anton Arenski, dessen Schüler Georg Konius und bei Sergei Tanajew studierte er Komposition. Michail Ippolitov-Iwanov vermittelte ihm weitere Kenntnisse in Orchestration.

1905 bis 1908 studierte Glière in Berlin bei Oskar Fried das Dirigieren. 1914 wurde Glière Direktor des Kiewer Konservatoriums. Von 1920 bis 1941 unterrichtete er am Moskauer Konversatorium. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Sergei Prokovev, Nikolai Rakow, Aram Khatschaturjan und Nikolai Mjaskowski. Viele seiner Schüler entwickelten sich zu namhaften Komponisten. Glière war in der Sowjetunion eine hoch angesehene Persönlichkeit und das in einer Zeit, in der z.B. Schostakowitsch und Prokoviev unter Repressalien zu leiden hatten. In einer 1946 veröffentlichen Biografie wird Glière er als „Vater der sowjetischen Komponisten“ bezeichnet.

Glière unternahm Reisen nach Aserbaidschan (wo er eine Weile lebte) und Usbekistan um sich mit der Volksmusik dieser Länder eingehend zu beschäftigen.

Glières Musik war teilweise stark russisch orientiert aber auch an der Musik der kaukasischen und zentralasiatischen Völker. Durch seinen Aufenthalt in Berlin und den Einfluss von Oskar Fried gesellten sich zunehmend impressionistische Klänge in seine Werke.

Hier kann man das Werkverzeichnis einsehen:

http://www.reinhold-gliere.net/opi.htm


Seine Klavierwerke:

  • op. 16, Prelude und romanze
  • op. 17, 5 Esquisses für Fortepiano
  • op. 19, drei Stücke für Klavier
  • op. 21, drei Stücke für Klavier
  • op. 26, Sechs Stücke für Klavier
  • op. 29, Drei Mazurken für Klavier
  • op. 30, 25 Preludes für Klavier
  • op. 31, 12 Kinderstücke für Klavier
  • op. 34, 24 charakteristische Klavierstücke für die Jugend
  • op. 38, 24 leichte Stücke für Piano zu vier Händen
  • op. 40, Esquisses für Piano
  • op. 41, Sechs Stücke für zwei Klaviere zu vier Händen
  • op. 43, Acht leichte Stücke
  • op. 47, 12 Esquisses/Skizzen für Klavier
  • op. 48, 12 Stücke, vierhändig
  • op. 56, Drei Esquisses für Piano
  • op. 61, 24 Stücke für zwei Klaviere zu vier Händen
  • op. 99, Zwei Klavierstücke


Besonders gut gefallen mir die Preludien op. 30 (insbesondere Nr. 4, 11 und 21), hier gibt es einige davon zu hören:



op. 30, Nr. 3:


op. 30, Nr. 5


Hier könnt Ihr seine 12 Skizzen op. 47 hören:



Im Thema „Klaviernoten für Anfänger“ werden diese Stücke aus op. 43 erwähnt:

Nr. 1, Prélude:


Nr. 7, Arietta
https://www.youtube.com/watch?v=nlil-VncEN4

Hier sein „Valse Triste“ op. 41 Nr. 2:
https://www.youtube.com/watch?v=dLZ5SpMtdCg

edit: Rechtschreibfehler

Liebe Marlene, hast Du vielleicht noch eine andere Aufnahme von diesem 1, Prélude, mir gefällt die Interpretation nicht besonders, so richtig schnell runtergeleiert, schade!
 
Meine erste Begegnung mit Glière war eine "obskure" CD, die ich Mitte der 80er Jahre für wenige DM in der Grabbelkiste von Saturn entdeckt hatte: Konzert für Koloratur(sopran) und Orchester mit Beverly Hoch (kein Aprilscherz!) und dem Hong Kong Philharmonic Orchestra unter Kenneth Schermerhorn. Durchaus hörenswert.
Meine zweite Begegnung war eine Zugabe, die der Cellist Heinrich Schiff zusammen mit seinem Klavierbegleiter (?) 4-händig (!) während des Kissinger Sommers (ewig ist's her) gab: ein ganz entzückender Walzer.
An die Noten zu den vierhändigen Stücken op. 38, 38 und 61 bin ich dann dann nach langer Recherche über weite Umwege gekommen, da sie weder in Bibliotheken noch antiquarisch aufzufinden waren. Schade eigentlich - denn es ist höchst reizvolle Literatur für vier Hände, die sich bestens auch im Unterricht einsetzen ließe. Von Glières zweihändigen Kompositionen liegt mittlerweile einiges vor (op. 15,31,34,43,47).
 
Liebe Marlene, hast Du vielleicht noch eine andere Aufnahme von diesem 1, Prélude, mir gefällt die Interpretation nicht besonders, so richtig schnell runtergeleiert, schade!

Mir gefällt sie auch nicht so gut aber ich hatte kein "brauchbares" gefunden. Manchmal verstehe ich YT nicht so richtig, denn die beiden unten verlinkten Videos wurden mir bisher nicht angezeigt. So "blind" kann ich eigentlich nicht sein nachdem ich intensiv nach Musik von Glière gestöbert habe.

Hier gefällt mir der Klang nicht so gut, aber die Improvisation diese KLs finde ich schöner als die von Stephen Fierros:



Und diese Aufnahme habe ich bisher auch nicht entdeckt:




Hier steht das Klavier zwar nicht im Mittelpunkt, aber auch ein Saiteninstrument (das ich ebenfalls sehr liebe, wie auch dieses Konzert):



Apropos CD: Mein bestellter Tonträger mit den 25 Préludes ist inzwischen auch eingetroffen. Darauf sind noch op. 29 (Mazurken) und op. 47 (12 Esquiesses) enthalten. Und Anton Arenski habe ich mir gleich mitbestellt :)).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne den Komponisten ebenfalls vor allem wegen der Konzerte für Harfe bzw Koloratursopran. Wirklich sehr hörbare Stücke! Mit seinen Klavierwerken habe ich mich bislang nicht beschäftigt, werde es aber nachholen!
 
Toller Tip, danke.
Besonders das Prelude aus Op 43 gefällt mir. Ich versuche gerade herauszufinden ob es meinen Fähigkeiten entspricht. Dann werde ich es nach den Osterferien meinem KL vorlegen (der leider keine Russen mag :-|).
 
Mir gefällt sie auch nicht so gut aber ich hatte kein "brauchbares" gefunden. Manchmal verstehe ich YT nicht so richtig, denn die beiden unten verlinkten Videos wurden mir bisher nicht angezeigt. So "blind" kann ich eigentlich nicht sein nachdem ich intensiv nach Musik von Glière gestöbert habe.

Hier gefällt mir der Klang nicht so gut, aber die Improvisation diese KLs finde ich schöner als die von Stephen Fierros:



Und diese Aufnahme habe ich bisher auch nicht entdeckt:




Hier steht das Klavier zwar nicht im Mittelpunkt, aber auch ein Saiteninstrument (das ich ebenfalls sehr liebe, wie auch dieses Konzert):



Apropos CD: Mein bestellter Tonträger mit den 25 Préludes ist inzwischen auch eingetroffen. Darauf sind noch op. 29 (Mazurken) und op. 47 (12 Esquiesses) enthalten. Und Anton Arenski habe ich mir gleich mitbestellt :)).

da gefällt mir die Erste:super:
 
Destenay, ich stimme Dir zu. :)

Weil ich Stephen Fierros Nr. 7 aus op. 43 ebenfalls nicht so gelungen finde habe ich mich auch hier noch einmal auf die Suche begeben, denn die Arietta gefällt mir sehr gut. Diese Interpretation finde ich besser:




Das ist bedauerlich, ihm entgeht viel.

Man kann ihn wohl nicht damit ablenken, dass Kiew in der Ukraine liegt. ;)

Reinhold Moritzewitsch Glier wurde am 11. Januar 1875 in Kiew als Sohn des Blasinstrumentemachers Ernst Moritz Glier geboren.

Und wenn das nicht zieht, würde ich hiermit argumentieren:

Glières Vorfahren stammten jedoch aus Klingenthal im Vogtland.

;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ob es Dir gefällt, wenn Dein Musikthread zerredet wird? Aber wenn Du schon fragst - und um genau zu sein:
Was meinst Du mit „künstlich abwerten“?
An der Verfolgung sowjetischer Künstler und Intellektueller nach dem zweiten Weltkrieg waren zwei Seiten beteiligt: zum einen die Partei, in Gestalt ihres herausragenden Denkers A.A.Shdanow, zum anderen die Künstler, die gehalten waren, sich gegenseitig zu denunzieren. Für die Partei ging es darum, nach der relativen Lockerung der Zensur während des Krieges die Künstler wieder fest an die Kandare zu nehmen. Bei den Künstlern war es ein Aufstand der - man kann sagen: von Neid zerfressenen - zweiten und dritten Garnitur gegen die auch außerhalb der Sowjetunion beachtete Prominenz. Mit den Komponisten verfuhr man folgendermaßen: Es gab eine Top-Ten-Liste der übelsten "Formalisten". Die vordersten Listenplätze waren für Schostakowitsch, Prokofieff und Chatschaturjan vergeben. Um die restlichen Plätze mußten sich die übrigen Komponisten balgen. Es ging natürlich darum, nicht auf dieser verderbenbringenden Liste zu stehen. Was folgte, war eine regelrechte Plansoll-Übererfüllung an Denunziationen. Miaskowsky hat nicht mitgetan und mußte gramvoll mitansehen, wie er auf die Liste gesetzt wurde. Dem intriganten Kabalewsky gelang es, seinen Namen streichen und durch einen anderen ersetzen zu lassen. "Künstlich abwerten" heißt: Chrennikow & Co. mußten sich schon anstrengen, um einer trotz allem ungläubigen Öffentlichkeit plausibel zu machen, warum gerade die bedeutendsten Komponisten nicht mehr unterrichten, ihre Werke nicht mehr verlegt und aufgeführt werden durften.

Michail Glinka wird meines Wissens auch gerne als „Vater der russischen Musik“ bezeichnet. [...]
Hier [...] wird Glière als „Vater der sowjetischen Komponisten“ bezeichnet. [...]
Wer ist es denn? Warum war es Deiner Ansicht nach Alexander Glasunow, worauf stützt sich Deine Aussage?

Das ist keine persönliche Ansicht, und von Vaterschaftsklagen halt ich nix, und es ist - gerade was Rußland und die Sowjetunion berifft - schwer zu verallgemeinern. Es gab ja nicht eine Kaderschmiede für angehende Komponisten sondern deren zwei: die beiden rivalisierenden Konservatorien in Moskau (tendenziell eher westlich orientiert) und St.Petersburg (anfangs eher nationalrussisch orientiert). Die bedeutendsten Pädagogen waren Anton Rubinstein in Moskau und Rimsky-Korsakow und später Glasunow in St.Petersburg bzw. Leningrad. Nach Glasunows Quasi-Emigration in den Westen rückten Miaskowsky und Schostakowitsch nach - als die gefragtesten Kompositionslehrer. Glière könntest Du mit seiner kuriosen Oper "Schach-Senem" bestenfalls als 'Adoptivvater der aserbaidschanischen Musik' bezeichnen.
 
QUOTE="nispi, post: 409021, member: 3702"] Dann werde ich es nach den Osterferien meinem KL vorlegen (der leider keine Russen mag :-|).[/QUOTE]

wahrscheinlich musste er durch einen Russen einsehen, dass sein Klavierspiel, hoffnungslos ist:-D
 
Ob es Dir gefällt, wenn Dein Musikthread zerredet wird?

Ich empfinde es nicht so und selbst wenn es so wäre dann näme ich es gerne in Kauf. Denn ich frage weil ich lernen möchte.

Und Deine Erwähnung von Alexander Glasunow, dessen Name mir zwar bekannt war, aber dessen Musik ich bisher nicht angehört habe, hat dazu geführt, dass ich etwas nachhole. In diesem Moment höre ich Glasunows "Die Jahreszeiten", gestern war es seine 1. Sinfonie. Gomez, alleine dass Du mich dazu gebracht hast, diese wundervolle Musik kennenzulernen, wäre es Wert ein Thema zu zerreden. :)

Danke für Deine Antwort.
 
Falls es jemanden interessiert:

Es gibt in St.Georgen in Schwarzwald auch einen Glière-Wettbewerb (Klavier), der alle zwei Jahre stattfindet. Der nächste ist im Jahr 2016.
 
Danke Marlene - habe mir das op. 43 antiquarisch besorgt und klimpere seit gestern an der Nr. 7 (Arietta)- bin derzeit mehr auf tief hängende Füchte aus und da passt es gut rein.
 

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