Rameau: Gavotte et six doubles; Franck: prélude, fugue et variation op. 18

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Hallo alle zusammen,
ich bin 18 Jahre alt und spiele seit 13 Jahren Klavier.
Ich möchte zwar keine Pianistin werden (so gut bin ich nicht =) ), sondern Sängerin, aber das Piano liegt mir trotzdem sehr am Herzen.
Mich würde interessieren, was ihr von folgenden Werken haltet bezüglich des Schwierigkeitsgrads, sprich: ob das nur was für Profis ist, oder sich das Ein oder Andere auch für jemanden "Normalen" eignet.

Jean- Philippe Rameau:
Gavotte et six doubles


César Franck:
Prélude, fugue et variation op. 18

Liebe Grüße
Sleepwalker
 
Gavotte Rameau

Hey, ich spiele dieses Stück (also Rameaus Gavotte) auch gerade. Ich habe seit ca. 16 Jahren Unterricht (habe erst als Erwachsener Unterricht angefangen).

Also, wenn du schon 13 Jahre Unterricht hast, klappt das bestimmt! Kommt immer darauf an, wie schön und wie schnell man spielen möchte und vor allem, ob man alle Verzierungen macht, die sind wichtig und zahlreich. Aber einfach mal so kannst du bestimmt wie ich große Teile vom Blatt spielen. Die letzteren zwei Variationen sind etwas diffiziler, da muss man springen, aber auch hier nichts Schlimmes.

Diese Gavotte hat`s mir total angetan seitdem ich sie auf Youtube gehört habe! Hast du denn schon die Noten?
 
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Kommt immer darauf an, wie schön und wie schnell man spielen möchte und vor allem, ob man alle Verzierungen macht, die sind wichtig und zahlreich. Aber einfach mal so kannst du bestimmt wie ich große Teile vom Blatt spielen. Die letzteren zwei Variationen sind etwas diffiziler, da muss man springen, aber auch hier nichts Schlimmes.

Das würde ich so nicht sagen.

Das ist ein grosses Werk und erfordert (wenn mans wirklich gut spielen will) höchstes musikalisches und technisches Können.

Ich habe den Rameau sehr oft im Konzert gespielt, als erstes Stück (anstelle eines Bach-Werkes).

Ich habe mich in den letzten 15 Jahren sehr intensiv damit beschäftigt.

Allein das Thema ist höchst fragil, die Verzierungen müssen ganz genau gespielt werden.

Die Läufe in Var. 1 & 2 sind nicht einfach Läufe: die muss man richtiggehend schön kolorieren, damit das Thema (in der jeweils andern Hand legato und cantabile) herausleuchtet.

Und die 3. Var hätte ich dann gern gesehen, wie man die vom Blatt spielt. Da müsste man dann noch den richtigen Fingersatz haben für den Kontrapunkt rechts (ich spiele den nämlich legato und nicht, wie man oft hört, non legato). Der Cantus Firmus ist eh legato. Also rechts alles legato und 2stimmig, dazu C.F. lauter, C.P. leiser: das ist schwierig!

Die 4. Var mit den Repetitionen ist auch nicht ohne, die müssen spritzig und frech sein, aber alle 100% präzis.

Var 5 und 6 sind schwer, wenn man die Sechzehntelfiguren spannend und etwas "swingig" spielen will. Und dann sollte man im Tempo noch alle Töne sauber treffen!

Deshalb: Es ist natürlich spielbar für erfahrene Fortgeschrittene, aber unterschätzt dieses Werk nicht! Es ist mE ein ganz grosses Konzertstück.

Man kann jedes Klavierstück auf 2 Arten spielen: Gut oder eben nicht so.


Und sleepwalker: Gute Auswahl!
 
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Danke

Vielen Dank für eure Antworten.
Nein, die Noten habe ich leider noch nicht. Meine Klavierlehrerin besitzt sie nicht, daher überlege ich, ob ich sie mir selbst kaufe. Dies würde natürlich nur Sinn machen, wenn mindestens eine der Variationen bzw. die Gavotte an sich, für mich spielbar ist/sind.
Kennt ihr die Interpretation von Nikolai Tokarev? Sehr gelungen, wie ich finde. Auf Youtube habe ich auch mal eine gehört, aber diese war, wie ich finde, zu langsam, wenig filligran....
 
César Franck:
Prélude, fugue et variation op. 18

Also dieses Stück ist ja für Orgel geschrieben (ein wunderschönes Stück), habe ich selbst auf Orgel mal gespielt. Gibt es denn davon eine Klavierbearbeitung? Für Orgel ist der Schwierigkeitsgrad nicht besonders hoch, eine evtl. Klavierbearbeitung kenne ich nicht, kann daher nix zu deren Schwierigkeit sagen.
 
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Hallo pianist73:

Genau das meinte ich eben, als ich sagte, es käme darauf an, wie schön man das Stück spielen möchte. Es gibt doch fast immer zwei (bzw. unendlich viele) Niveaus für ein Musikstück. Mein Punkt war eher, dass wir hier nicht von Chopin Etüden sprechen, bei denen man erst mal ziemlich lange braucht, bis man sie überhaupt im korrekten Tempo etc.. spielen kann.

Die Gavotte kann man in großen Teilen vom Blatt spielen (und ich hatte nicht behauptet, dass das auf alle Variationen zutrifft!). Und dann kann man daran feilen, 15 Jahre, oder 6 Monate, jeder nach seinem Vermögen.

Ich möchte Sleepwalker hier auf jeden Fall ermutigen, es zu probieren. Apropos: hier ist ein Link zu den Noten, mal zum Austesten:

http://icking-music-archive.org/scores/rameau/nouv_p_de_clavec/Rameau_Gavotte_Am.pdf

Wäre doch wirklich schade, wenn man gleich die Waffen streckt und es nicht wenigstens mal versucht. Die Tatsache, dass das Stück Sleepwalker gefällt ist doch schon mal eine sehr gute Vorraussetzung, oder?
 
Ganz vergessen: Aufnahmen!

Ich habe die von Alexandre Tharaud und eine von Tzimon Barto, beide auf Klavier. Erstere gefällt mir besser, ist natürlich Geschmackssache...
 
danke

Vielen Dank nochmal für die Antworten.

Ich denke, es gibt eine "Klavier Ausgabe" von Francks Prélude, fugue et variation. Ich kenne u.a. eine Aufnahme mit Klavier von Nikolai Tokarev.

Nun, da ja bald Weihnachten ist und meine Mutter meine große Euphorie, was die Gavotte et six doubles angeht wohl mitbekommen hat, könnten jene Noten eventuell am 24.12 unter dem Tannenbaum liegen =). Ich hoffe es so sehr!!!

Ihr kennt doch sicher noch andere wunderbare Stücke dieser Art, oder?

Grüße
Sleepwalker
 
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Hey Sleepwalker, also, mir gefällt der Rameau ja auch sehr und ich mag vieles von Bach und Händel.

Händel hat superschöne Suiten geschrieben, hör doch da mal rein. Keith Jarrett hat welche aufgenommen, kann ich nur empfehlen!
 

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