Rachmaninoff Etudes-Tableaux Op. 39, No.1

C

chopinfan

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Liebe Leute,

folgenden Link möchte ich gerne mit Euch teilen, es geht um das erste Stück (No. 1), gespielt von Lugansky.


Ich finde es einfach atemberaubend und für Rachmaninoff erstaunlich "modern".
Der Herr Rachmaninoff hat, so mein Eindruck, beim Komponieren dieses Stückes, alle Bandagen beiseitegelassen und so richtig einen rausgehauen, besonders im Bass.

Das Schöne ist außerdem, dass Rachmaninoff hier auf seine sonst obligatorischen mindestens sieben bis zwölf "Bs" verzichtet hat und nur mit drei Bs komponiert hat, was den Notentext doch deutlich angenehmer lesbar macht.

Wem verschlägt es bei diesem Stück ebenfalls den Atem, und hat es vielleicht sogar schon jemand gespielt? :-) :-)
 
Das Schöne ist außerdem, dass Rachmaninoff hier auf seine sonst obligatorischen mindestens sieben bis zwölf "Bs" verzichtet hat und nur mit drei Bs komponiert hat, was den Notentext doch deutlich angenehmer lesbar macht.
Wenn es um's angenehme Lesen geht - in den Études-Tableaux op. 33 findet sich auch was Nettes in C-Dur. :001:

Überhaupt ist das mit den vielen Vorzeichen ein Vorurteil. Von den 17 Etüden aus op. 33 und op. 39 haben nur 4 mehr als drei Vorzeichen.

Op. 39/1 gehört sicher zu den unangenehmeren Vertretern der Rachmaninow-Etüden. Es ist allerdings auch die Einzige, das ich aus op. 39 ernsthaft gespielt habe; op. 33 habe ich hingegen komplett gespielt und aufgeführt - die sind ausnahmslos einfacher als diese c-Moll-Etüde.
 
Op. 39/1 gehört sicher zu den unangenehmeren Vertretern der Rachmaninow-Etüden. Es ist allerdings auch die Einzige, das ich aus op. 39 ernsthaft gespielt habe
Wow. Stark.
Überhaupt ist das mit den vielen Vorzeichen ein Vorurteil. Von den 17 Etüden aus op. 33 und op. 39 haben nur 4 mehr als drei Vorzeichen.
Komischerweise gefallen mir die Sachen mit vielen Vorzeichen (= "exotischeren" Tonarten) bei Rachmaninoff am besten.
 
Ich finde es einfach atemberaubend und für Rachmaninoff erstaunlich "modern".
Der Herr Rachmaninoff hat, so mein Eindruck, beim Komponieren dieses Stückes, alle Bandagen beiseitegelassen und so richtig einen rausgehauen, besonders im Bass.
Den Eindruck finde ich insofern spannend, dass mir bei op. 39 die Nr. 6 und Nr. 7 wesentlich "moderner" vorkommen als Nr. 1. Aber das ist vermutlich ein Stück weit persönliches Empfinden und hängt auch davon ab, woran man den Eindruck der "Moderne" konkret festmachen möchte.
Wem verschlägt es bei diesem Stück ebenfalls den Atem, und hat es vielleicht sogar schon jemand gespielt? :-) :-)
Für mich persönlich ist op. 39 mein Lieblingszyklus von Rachmaninoff. Die Stücke beeindrucken mich alle auf ihre ganz eigene Art, obwohl sie durchaus auch ein Stück weit sperrig sind. Das sind für mich solche Stücke, die man sehr oft hören kann und trotzdem immer noch neue Aspekte dabei entdeckt.

Meine persönlichen Favoriten sind aber Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 7, in denen ich auch jeweils meine Finger schon ein wenig drin hatte. Sie erscheinen mir im Vergleich mit z.B. Nr. 1 oder Nr. 6 als rein manuell verhältnismäßig machbar, sind aber trotzdem auf unterschiedliche Weise alle ebenfalls bockschwer und eigentlich weit jenseits von meinem Können. Die Finger konnte ich trotzdem nicht von ihnen lassen und freue mich trotz aller Unzulänglichkeiten immer, wenn ich in meinem stillen Kämmerlein darin herumstümpern und mich austoben kann.
 
So, nachdem ich mich ja in dieses Stück schockverliebt habe und mich aktuell noch durch die Noten kämpfe, habe ich heute spontan mein Handy neben das E-Piano gelegt, den Anfang schneller gespielt als ich ihn eigentlich kann (um mal zu testen, wie es klingt), und auf Record gedrückt.

Bitte, liebe Leute und Profis, seid nicht zu streng mit mir, ich weiß um meine tausend Schwächen und Fehler und falschen Töne und schlechten Anschlag und mangelnde Phrasierung und Geläufigkeitsmängel und und und .... und - was am schlimmsten ist - ich höre auch alle meine Schwächen selbst bei jedem Ton. Trotzdem traue ich mich jetzt und hänge Euch die Audiodatei an. :-) Das Stück zu spielen macht mir einfach Riesenspaß.
 

Anhänge

  • 20220911_202058_Rach 39 1.mp4
    1,2 MB
  • 20220916_Rachmaninoff 39,3.mp4
    6,3 MB
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das Wichtigste und Beste, was dir passieren kann, denn nur so kannst du dich steigern.
Da hast Du recht. Das Aufnehmen ist wirklich eine super Methode, sich mal "von außen" zu hören und gezielter zu erkennen, woran man arbeiten möchte.

Ich habe die Aufnahme von heute (auf einem amerikanischen Konzertklavier quasi im Kaltstart gespielt) oben hinzugefügt. Es ist weiterhin work in progress, ganz auswendig kann ich es noch nicht, und zwischendurch sind mir auch noch die Noten runtergefallen. Egal, ich übe einfach weiter an diesem phantastischen Stück.
 

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