protokollführung

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adatschio

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22. Okt. 2009
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hallo!

ich wollte fragen ob jemand von euch ein klavierprotokoll führt.
da gäbs ja verschiedene möglichkeiten dass zu tun. entweder man setzt sich ziele, was man bspw in der kommenden woche oder bis zum ende des monats erreichen will, anfangen will.
oder man protokolliert, und das mache ich, im nachhinein.
ich schreibe seit ca. 1 1/2 jahren täglich meine geleisteten übungseinheiten in eine excel-tabelle, mit zeitangabe von-bis.
das führt zu struktur und planvollerer gestaltung, zumindest bei mir.
also, gibts hier jemanden der das ähnlich macht, oder gemacht hat?
und wer er es nicht mehr macht, warum er es nicht mehr macht?

so sinnvoll es auch ist, so hat es für mich eben auch einen kleinen haken.
nämlich leidet bei mir manchmal der spontane spielspass, da man sich immer mit plan ans klavier setzt.
zwar protokolliere ich immer im nachhinein, aber das führt trotzdem zu einem sehr disziplinierten und täglich genauen übealltag.

wie gehts euch dabei?
und wie gehts denen, die schon lange klavierspielen und dabei keinerlei plan verfolgen (gibts die überhaupt?)?

lg
 
Schönes Thema :D

Ich liebe Pläne, aber nur wenn sie chaotisch genug sind. Also eigentlich liebe ich es ein System zu haben, oder besser mehrere, die ich dann nach Laune wechseln kann.

Zum einen haben ich einen Karteikasten mit mehreren Rubriken wo ich immer das mache was grade vorne steht. Danach kommt das Stück in der Rubrik nach hinten und die Rubrik selbst ganz nach hinten. Das Üblich halt.

Ich habe aber auch eine Liste mit allen Stücken, und dann würfle ich, welches davon ich mir vornehme.

Oder mich mach einfach wonach mir grade ist.
 
solange der karteikasten nicht zu groß wird und das nach hinten gereichte stück noch im selben jahr wieder dran kommt, is das kein schlechtes system :)

ja, das "wonach mir grade ist" fällt mir schwer.
das liegt sicherlich auch daran, dass die zeit bei mir sehr knapp bemessen ist und ich grade so die klaviereinheiten reinpressen kann.
 
Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch 'nen zweiten Plan, geh' n tun sie beide nicht.
B. Brecht

Bei mir sind dreie nich' gegangen :p.

Ich mache mir Stichpunkte zu dem entsprechenden Stück über den geschichtl. Hintergrund, über den Beginn, Zwischenstand und Ende des Stückes sowie über die einzelnen Schwierigkeitsstufen, Assoziationen u.a. Wenn ich mit dem Stück zufrieden bin, hat es auch eine Geschichte bekommen.

Kulimanauke
 
kulimanauke, das mit der "geschichte" find ich sehr intressant und effektiv.

und was den plan angeht. ich hab ja im endeffekt keinen, sondern protokolliere. also ein protokoll. das ein wenig verplant ist. ;)
 
bewährt hat sich auch das genaue zählen, wieviele noten gespielt wurden.
 
also, gibts hier jemanden der das ähnlich macht, oder gemacht hat?

Ich führe eine Art Tagebuch, darin wird festgehalten, wann ich ein Stück aufbekommen habe, wann das Stück im Unterricht abgeschlossen wurde, wie lange ich an welchem Stück geübt habe, welche Probleme dabei aufgetreten sind, eine Beschreibung der Übungen, die ich aus dem Stück extrahiert habe etc. Ansonst mache ich noch Anmerkungen, wenn ich mich bei der nächsten Übungseinheit auf etwas Besonderes konzentrieren will.

Weiters schreibe ich auch immer wieder Kommentare rein, die mir allgemein bezüglich des Klavierspielens in den Sinn kommen, oder Zitate, die mir besonders gefallen.

Manchmal bin ich aber auch zu faul, dann schreibe ich nur rein welche Stücke ich an dem Tag geübt habe.

LG, PP
 
Hallo zusammen,

ich benutze einen A5 Spiralblock in dem ich in Stichworten vor dem Üben die wichtigsten Punkte notiere, die ich abarbeiten möchte.
Ich schreibe keine Romane, Datum und Stichwort reicht.:p
Das, was ich dann nicht geschafft habe, markiere ich mit einem roten Kreuz und hole es ggf. am nächsten Übe-Tag nach.

Interessant ist, dass selbst nach einem Jahr ein Stichwort ausreicht, um mich genau zu erinnern, was ich damals geübt habe.
Diese Form der "Bürokratie" dauert eine Minute pro Tag- und ist Gold Wert.

Nach jedem Unterricht nehme ich mir ein paar Minuten und schreibe Stichworte dazu ins gleiche Heft.

Mein "großer Ordner" mit Noten, und vielen selbst geschriebenen Übungen, Transkriptionen, Tabellen etc. hat ein Deckblatt, in dem meine Lehrer ebenfalls Stichworte zum Unterricht und Hausaufgaben notieren.

Alles kein Aufwand aber sehr hilfreich.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Ich führe eine Excel-Tabelle, in der ich täglich notiere, wie lange ich geübt habe und an welchen Stücken. Ich bilde dann auch noch Wochen- und Monats-Summen. Den Anlaß für diese Aufzeichnungen hat mein Mann gegeben, weil er behauptet hat, ich würde 30 Stunden pro Woche üben. Das stimmt nicht, es sind im Durchschnitt nur 16 Stunden (auch ´ne ganze Menge für ´ne Oma mit außerdem 40 Wochenstunden Brotjob, oder?). In der Tabelle gibt es auch eine Spalte für kurze Bemerkungen aller Art.

In einer zweiten Tabelle habe ich eine Übersicht über mein "Repertoire" mit Datumsangaben, wann Üben begonnen, Unterricht begonnen, Unterricht beendet, Vorspiel, ...

Außerdem schreibe ich manchmal kleine Berichte, z.B. Geschichte meines Klavierkaufes, Schuljahresrückblick, Auswertung von Vorspielen und ähnliche Verrücktheiten. Da mir mein Lehrer kein Zeugnis mit Beurteilung ausstellt, muß ich mir halt selbst was schreiben :D:D:D. Manchmal hat man ja das Gefühl, nicht schnell genug vorwärts zu kommen. So ein Rückblick - was war vor einem Jahr? - kann dann sehr motivierend sein.

Deine Methode, liebe Kulimanauke, gefällt mir sehr gut:

Ich mache mir Stichpunkte zu dem entsprechenden Stück über den geschichtl. Hintergrund, über den Beginn, Zwischenstand und Ende des Stückes sowie über die einzelnen Schwierigkeitsstufen, Assoziationen u.a. Wenn ich mit dem Stück zufrieden bin, hat es auch eine Geschichte bekommen.

Könnte ich glatt übernehmen.

LG Klavieroma
 
Huch, ein Bürokratenthread!

Schnell weg..............................

K. :floet:
 

Huch, ein Bürokratenthread!

Schnell weg..............................

Nö, muß sagen, für mich ist interessant was die Leute so - organisatorisch - rund ums Klavierspiel tun. Ich kann mir vorstellen, daß das eine Hilfe sein kann bzw. ist.
Ich hab einen Laptop neben meinem V-Piano stehen, wo ich allgemeine "geistreiche" klavierspielerische Erkenntnisse aufschreibe, so sie denn mal aufkommen. Mit dem Laptop spiele ich auch bei Bedarf die (sehr schweren) Stücke ab, an denen ich gerade übe, zur Hilfe z.B. beim initialen Lernen.
Heute kommt eine Gedächtnisstütze vermutlich in Form eines Zettels mit den ersten Takten der Passagen und den Metronomzahlen, bei denen ich für diese Passagen gerade stehe.

Dann hatte ich schon lange die Idee eines elektronischen Üb-o-meters, das mir aufzeichnet, wann und wielange ich so übe (anhand irgendwelcher elektronischen Ausgangs-Signale des D-Pianos). Ich hab keinen Plan darüber, wieviel ich übe, denn ich mach das sehr chaotisch und nach Lust und Laune.

Schöne Grüße,
Dreiklang

P.s. ganz nett:

http://www.ma.uni-heidelberg.de/inst/biom/lehre/epi/Statistik_Fehlschluesse.pdf
Daraus: "Lüge - Meineid - Statistik"
 
Ich habe lediglich eine Liste auf der die Werke stehen, die ich irgendwann mal gerne spielen möchte. Wenn ich etwas höre, was mir sehr gut gefällt, dann schreibe ich es dazu. So wird meine Liste immer länger...
Immer zu Beginn des neuen Schuljahres suche ich dann gemeinsam mit meinem Lehrer das neue Programm für das folgende Jahr aus und wir versuchen möglichst viel aus der Liste miteinzubeziehen. Das klappt ganz gut, da die anderen Stücke von meinem Lehrer so gewählt werden, dass sie meine Wünsche vorbereiten.
Einen Übeplan mache ich nur in Krisenzeiten, wenn es mal gar nicht weitergeht. Normalerweise übe ich eh sehr strukturiert und die Zeit fürs Aufschreiben wäre nur verschwendete Zeit, die ich lieber zum Üben nutze.
 
... jetzt nicht mehr, und was heißt hier "ackert"? ...
Deine Schlussfolgerung würd ich trotzdem gerne nachvollziehen, falls das geht...

K.


Nun, du hast gespöttelt, ich hab' zurück gespöttelt - das war's eigentlich schon, aber gut, hier noch die Erklärung:


Durchackern bedeutet gründlich oder auch fleißig durcharbeiten.

Du nennst die Schreiber in diesem Faden hier Bürokraten - nun das wären wir vielleicht, wenn unsere Aufzeichnungen ein Regelwerk wäre, dem wir uns unterwerfen und welches wir über alles andere stellen. Meine Aufzeichnungen dienen mir dazu, nicht die Übersicht zu verlieren, was ich an welchen Stücken noch zu üben habe - ich tue mich z. B. schwer damit, mehrere Stücke parallel zu üben. Durch meine Mitschrift, stelle ich sicher, daß mir nicht am letzten Tag vor dem Unterricht einfällt, hoppala dieses Stück war ja auch noch auf, und die Oktavübung hätte ich ja auch noch machen sollen und ach ja, die Analyse von dem anderen Stück ist auch noch zu machen. Außerdem vergesse ich so nicht, die Stücke, die ich schon länger nicht mehr gespielt habe aufzufrischen.

Die Bürokratie drückt aber ein Machtverhältnis aus - der Bürokrat muß sich akribisch an ein anonymes Regelwerk halten auf das er selbst keinen Einfluß hat. Insofern weckt in mir das Vorgehen nach einer Schule (einem Kanon, einem Regelwerk) eher Assoziationen mit Bürokratie als organisiertes Vorgehen.

LG, PP
 
Zitat von PianoPuppy:
Du nennst die Schreiber in diesem Faden hier Bürokraten
Nicht die Schreiber, den Thread, vergessen?

Muss man in großen Worten sprechen, um eine kleine alltägliche Verrichtung wie das Üben zu beschreiben, schreibst Du Dir auch jeden Tag auf, an welchen Stellen Du Dich schon gewaschen hast- oder wieviele Brotscheiben Du noch essen darfst?

Natürlich hab ich auch ein paar Notizen, nach dem Unterricht gemacht... und daran orientiere ich mich mehr oder weniger. Und? Was heut' nicht wurde, wird vielleicht morgen; oder übermorgen.

Insofern weckt in mir das Vorgehen nach einer Schule (einem Kanon, einem Regelwerk) eher Assoziationen mit Bürokratie als organisiertes Vorgehen.
Zustimmung bei jeder anderen Schule. :D


Klavirus
 
Nicht die Schreiber, den Thread, vergessen?

ob schreiber oder thread, wir sind gemeint, und mit wir meine ich mehr als zwei leute die seriös darauf geantwortet haben.

Muss man in großen Worten sprechen, um eine kleine alltägliche Verrichtung wie das Üben zu beschreiben, schreibst Du Dir auch jeden Tag auf, an welchen Stellen Du Dich schon gewaschen hast- oder wieviele Brotscheiben Du noch essen darfst?

du wirst nicht glauben, aber ich hab eine zeit lang eine ganze woche durchgeplant, mehr oder weniger auf die minute.
und so sachen wie brotscheiben.
naja, das war überspitzt von dir ausgedrückt, aber ob ich heut das halbe brot aufessen soll oder doch erst morgen, dass überleg ich mir doch schon da bei mir das geld nicht so locker sitzt. das schreib ich zwar nicht auf, aber meine gedanken gehen dahin.
 
Nicht die Schreiber, den Thread, vergessen?

Nun, die deutsche Sprache läßt da sehr wenig Spielraum. Ein Faden von Bürokraten, für Bürokraten, voller Bürokraten... :D


Ach was, die RK ist ja nur ein Sammelsurium von unterschiedlichen Stückerln - ich muß aber zugeben, daß die Auswahl schlechter sein könnte. :razz:

Aber über den Mikrokosmos laß ich nix kommen! :cool:

LG, PP
 
Ich hab den Thread erst jetzt gefunden, darum krame ich ihn noch mal raus.

Bei mir ist es auch ein Karteikartensystem mit zur Zeit fünf Fächern.
Im ersten stehen die Karten mit den Stücken, die ich richtig gut spiele. Die krame ich hin und wieder mal raus, wenn ich keine Lust habe, etwas zu üben.
Im zweiten sind die Stücke, die auch schon gut sitzen, die ich aber noch mindestens einmal in der Woche spiele.
Die Stücke im dritten Fach spiele ich noch mindestens zweimal in der Woche, sie sitzen zwar, aber da traue ich meinen Fingern noch nicht so wirklich.
Die Stücke aus dem vierten Fach werden täglich durchgespielt, an denen feile ich noch und erst, wenn ich sie zu meiner Zufriedenheit spielen kann, kommen sie
in das 2-mal-wöchentlich-Fach.
Und im letzten Fach sind die Stücke, die ich gerade einübe. Das sind in der Regel zwei oder drei Stücke, im Moment sind es drei.

Auf den Kärtchen steht der Titel, der Komponist, in welchem meiner Bücher ich es finde, wann ich damit angefangen habe und welche Schwierigkeiten
beim Üben aufgetreten sind.

Im Übrigen bin ich erleichtert, daß hier einige Leute eine Buchführung betreiben. Ich dachte immer, ich hätte eine Art Kontrollzwang... ;-)
 

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