Prokoffjew- Vision fugitive Nr. 17- Poetico

Klavirus

Klavirus

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Hiermit eröffne ich nun offiziell den neuen Prokoffjew-(s.Titel)-Thread.

Fips trifft schon genau des Pudels Kern :). Das Stück ist mal so lerntechnisch gesehen leicht...aber am Digi kommt es nicht so raus, vielleicht sollte Clavio allen Teilnehmern einen Flügel spendieren. :rolleyes:

Ich meinerseits mache ab morgen eine Zwangspause von 3 (-4 hoffentlich nicht) Wochen wegen Reha. Wenn ich Glück habe, ist dort ein Klavier und ich kann wenigstens ein bisschen "auf der Höhe bleiben". Würde dann vermutlich erst nach Ostern soweit sein mit Einspielen. Aber dann kann ich erst mal Eure Sachen anhören und für meine Zwecke missbrauchen! :D

Ich könnte dann an dem Blüthner-Flügel in der Musikschule aufnehmen, falls ich bis dahin was zum Aufnehmen habe, die Digicam hat ihren Geist aufgegeben.:(

Frohes Schaffen, bis dahin,

Klavirus
 
Prokofieff - Visions Fugitives, op. 22 - 17. Poetico

Hallo miteinander,

dieser Thread lag jetzt fast fünf Wochen im Frühlingsschlaf und da will ich ihn mal sanft (poetico) wieder aufwecken. Ich habe beschlossen, wenigstens am heutigen Ostersonntag von meinen mich sonst plagenden Ansprüchen an meine Perfektheit beim Einspielen von Stücken abzulassen und euch eine erste Version der Vision Fugitive Nr. 17 von Prokofieff anzubieten. Das Stück habe ich vor ca. zwei Wochen aufgenommen, hab's aber nicht ganz so hingekriegt, wie ich es gerne gehabt hätte. Eigentlich ist das Ergebnis aber gar nicht so schlecht und ich hab's jetzt einfach hochgeladen.


[mp3=https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1239594466.mp3]Prokofieff,op.22,17[/mp3]

Hier noch der Link, falls der eingebettete Player nicht richtig funktioniert.


Zur Interpretation:
Ich habe für mich schon einige Dinge festgestellt, die man noch verbessern könnte, z.B. das fehlende Ces in T. 19. Aber fühlt euch frei, eure ehrliche Meinung zu sagen. Positive und konstruktive negative Kritik ist sehr willkommen.

Zum Instrument:
Es handelt sich um einen ca. 1,60m langen Wendl&Lung-Flügel, auf dem ich einmal pro Woche eine Stunde übe.

Zur Aufnahmetechnik:
Das Rauschen der Aufnahme erklärt sich aus meiner Aufnahmetechnik, - wenn man das überhaupt so nennen kann. ;) Der H4n scheint noch ein paar Kinderkrankheiten zu haben, deshalb muss ich bis auf weiteres auf meine vorsintflutlichen Geräte zurückgreifen. Als da wären: Kassettendeck von AIWA (AD-F400), selbstgebauter Mikrophonvorverstärker, einfaches Kondensatormikrophon (Prefer OC 501). *räusper* Entsprechend dünn klingen leider die Aufnahmen.
Das starke Rauschen erklärt sich zudem aus der Tatsache, dass ich bei dieser Aufnahme statt des Mikrophon-Vorverstärkers versehentlich meinen (vor Urzeiten ebenfalls selbstgebauten) Plattenspieler-Vorverstärker angeschlossen habe.

Viele Grüße von
Fips


PS: Das ist jetzt die allererste Aufnahme, die ich seit meiner Anmelung im Forum hochlade. :roll:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich finde deine Aufnahme schon sehr gut, Fips ! :)

Ich will jetzt nicht an einzelnen Tönen rumkritteln, deswegen allgemein: Für mich ist das eines der Stücke, bei dem der Interpret völlig zurücktreten muss. Ein bisschen als wenn das Klavier von ganz allein spielt. Jegliche Anstrengung/Schwierigkeit darf nicht hörbar sein und alles muss so "natürlich" klingen. Ein besserer Ausdruck wäre "self-evident" (mir fällt nix deutsches ein, tut mir leid)

Ich werde bald meine Aufnahme hochladen ;)

lg marcus
 
Fips, gut, daß Du mal daran erinnerst. So schlecht ist die Aufnahmequalität auch wieder nicht. Und Deine jetzige Fassung kann sich schon hören lassen. Umso mehr bin ich gespannt wie es klingt, wenn Deine Ausrüstung wieder i.O. ist.
Ich muss noch ein wenig daran üben. ( ...und über "selv-evident" nachdenken, will ich das? will ich es nicht?)

Gruss
Moderato
 
Danke, Moderato und .marcus., für eure Rückmeldungen. Ich bin auch auf eure Einspielungen gespannt und freue mich drauf.

Für mich ist das eines der Stücke, bei dem der Interpret völlig zurücktreten muss. Ein bisschen als wenn das Klavier von ganz allein spielt. Jegliche Anstrengung/Schwierigkeit darf nicht hörbar sein und alles muss so "natürlich" klingen.

Das ist gut ausgedrückt, marcus. Ich hatte außerdem bei dem Stück das Gefühl, dass man es eigentlich nur adäquat spielen kann, wenn man mit dem Instrument völlig vertraut ist. Nur wenn man genau weiß, wie der Flügel oder das Klavier anspricht und reagiert, kann man die Töne genau dosieren und kriegt die feinen Abstufungen flüssig hin, die das Stück braucht. Bei dem Wendl&Lung-Flügel kam es immer wieder zu plötzlichen "Tonüberraschungen" (zu laute Töne, fehlende Töne), wenn die Klaviatur nicht so ansprach wie ich mir das vorstellte. Habe auch einige Anläufe gebraucht...

Grüße von
Fips
 
Beim Wiederanhören von deiner Aufnahme, Fips, war ich ja erschrocken, wie viel besser dieser leicht "verschleierte"/verschwommene Klang zu dem Stück passt :o Meins klingt so furchtbar durchsichtig, dass jeder falsche Ton oder minimal falsche Anschlagsstärke tödlich ist

Ich bin schon wieder unzufrieden mit meiner Aufnahme :rolleyes:

Naja, ich überwinde mich jetzt mal und stelle sie trotzdem ein. Soll ja ein Workshop sein hier:
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1239723615.mp3"]zehnzeichensinddas[/MP3]

Ich werde auf jeden Fall nochmal mit dem Pedalgebrauch experimentieren müssen.

lg marcus
 
Das ging ja richtig schnell jetzt, marcus. :) Deine Einspielung ist auch schon recht gut geworden. Du hast recht, sie ist durchsichtiger und klarer als meine. Ich habe relativ viel Pedal verwendet, weil ich so ein verträumtes Gefühl bei diesem Stück habe und das so am besten ausdrücken kann.

Soll ich zu ein paar Punkten noch etwas sagen? Ich tu's einfach mal und hoffe, du verstehst es als konstruktive Kritik.

Mir ist aufgefallen, dass du das Stück insgesamt sehr gerade spielst (ein weniger schönes Wort wäre vielleicht "statisch"). Die Melodie und die Begleitachtel laufen sehr gleichmäßig ab und die Akzente setzen sich eher "oben auf diese Gleichmäßigkeit drauf", als dass sie sich aus einer "inneren Spannung" heraus ergeben. Hm, das klingt ein bißchen kryptisch. Mit "innere Spannung" meine ich so etwas wie den Wechsel von Anspannen/Loslassen, Drängen/Beruhigen usw. Das darf in diesem Stück meiner Meinung nach nur sehr fein dosiert vorkommen, damit der "Poetico"-Charakter nicht verloren geht, sollte aber schon da sein.

Noch kurz zum Schlussteil des Stücks: Der Ganzton-Lauf hinauf ab T. 33 klingt noch etwas mühsam, nicht leggierissimo. Das hab ich für mein Gefühl auch noch nicht hingekriegt in meiner Einspielung. Der Fingersatz ist durch die Ganztöne auch etwas umständlich, jedenfalls für meine Finger.
Ab T. 35 darf man glaube ich nicht zu laut sein, damit man noch Reserven für das "poco crescendo" ab T. 39 hat.
Was ich sehr gut finde, ist, dass du am Ende kein Ritardando machst. Ich war mehrfach versucht, ritardando zu spielen. Aber da es sich um eine "Vision Fugitive" handelt, lässt man es besser sich quasi auflösen wie Nebel in der Sonne. Und diese Wirkung kommt für mein Gefühl am besten durch das ppp ohne Ritardando zustande.

So. Ich hoffe, du fühlst dich eher ermutigt durch meine Anmerkungen.

Grüße von
Fips
 
Hallo Fips und marcus und alle Interessierten,

ich habe auch noch einigen Übungsbedarf, aber es ist ja ein Workshop. Hier mein Zwischenstand.
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1239848580.mp3"]qwertzuiop[/MP3]

Mit dem Player klingt es bei mir wieder verzerrt.

Mein Tempo ist wohl etwas höher. Ich meine, dann werden die Achtel vor allem am Anfang nicht so sehr als Einzeltöne empfunden, sind nicht so dominant und es verschwimmt mehr zu einem Klang. Ich kann mir vorstellen, daß es eine b-Moll-Terz ist, die durch die dazwischen liegende Chromatik farblich getönt ist.

Ich möchte noch sicherer werden, um mehr differenzieren (die vielen Achtel RH leiser) zu können.
Bei der Einspielung von Fips gefällt mir, daß er die c und ges T 11-14 und später gut hörbar gemacht hat. Das geht schon mal leicht in den Achteln RH unter.
marcus spielt mir auch etwas zu langsam und trocken. Aber wir machen ja noch etwas weiter. Ich werde so in den nächsten 2 Wochen sehen, ob es was gebracht hatte. Ich hoffe es mal.

Ich habe mir auf Youtube Prokofjew himself angehört. Das hätte ich lieber nicht machen sollen.

Gruss
Moderato
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Moderato,

schön eine neue Herangehensweise an das Stück zu hören :)

Ich finde dein schnelles Tempo gar nicht schlecht, außer im Takt 15/16. Der gefällt mir so, dass ich es am liebsten ganz langsam höre.

Mich hat überrascht, dass du am Ende so klar und strukturiert spielst (durch die Betonung der 1.), obwohl du ja durch das Pedal und das schnelle Tempo erst einen eher verschwommenen Klangeindruck erzielen wolltest.
Ich finde, das passt nicht ganz in das Konzept, oder?

lg marcus
 
Hallo marcus,

ich glaube ich habe kein Gesamtkonzept, denn so einen guten Zugang zu dem Stück habe ich wohl nicht. Den verschwommenden Eindruck wollte ich vor allem am Anfang haben, da ich da kein Thema erkenne.
Takt 15/16 empfinde ich auch als etwas Neues. Dort soll es ja einen Tik lauter werden. Ich möchte also wenigstens den Takt vorher (besser 2 Takte) etwas leiser spielen um überhaupt eine dynamische Steigerung hörbar zu machen, oder eben doch schon deutlich p statt pp spielen. Dann wird auch das folgende ppp einfacher.
Am Ende möchte ich die Betonungen auf den ersten Achtelterzen jeweils am Taktanfang LH hörbar machen, einfach weil es auch in den Noten steht und tatsächlich etwas Struktur vermittelt. Ich sehe das aber nicht im Zusammenhang mit dem Anfang.

Gruss
Moderato
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Noch ein Versuch, etwas langsamer:
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1241631836.mp3"]asdfghjklq[/MP3]

Oder der Direktlink.


Das ist nun auch noch nicht so wie gewollt. Ich bekomme das nicht so unter Kontrolle. Aber nun muß für mich erstmal Schluss sein. Ich habe für längere Zeit mein Klavier nicht zur Verfügung.

Gruss
Moderato
 

Unter welcher Überschrift finde ich die Noten für
Prokoffjew- Vision fugitive Nr. 17- Poetico?
 
"Visions fugitives Op.22" ist ein Band von etwa 20 kleinen Stücken. Ich nehme an, es gibt sie nicht einzeln, sondern nur in diesem Band :)
Das findest du in jedem Notenhandel, es sei denn Prokofieff ist in letzter Zeit noch rarer geworden, als er es ohnehin schon ist.
Die Nr.17 ist eines der leichteren daraus.

lg marcus
 

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