Projekt: Querbalken und Beine eines Bechstein erneuern

Peter

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Bechsteinfan
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Mein Bechstein braucht über kurz oder lang ordentliche Beine nebst Ziersockel (alternativ Beine mit Sockel), eine Lyra und ein Notenpult.

Hat zufällig jemand etwas davon rumliegen? Optik ist egal, Hauptsache der Zustand ist in Ordnung.

Frage 2, Querbalken:
Vorab, das wird ein längerfristiges Projekt, aber ich will mich schon jetzt informieren.
Aus welchem Holz ist so ein Balken?
Ist er nur geschraubt oder auch geklebt? Beim Betrachten würde ich nur verschraubt vermuten (ich werde noch mal Bilder machen).
Die Originalbeine haben ja so ein grobes Holzgewinde. Wie ist normalerweise die Aufnahme dafür beschaffen? In einer Ebayauktion ist beschrieben, dass die Beine in Klötzer geschraubt sind, die am Flügel montiert werden.

Idee:
Ich will, vermutlich nächstes Jahr, wenn ich bis dahin halbwegs bezahlbare Teile zusammen habe, den Querbalken erneuern und wieder alles schick machen. Handwerklich traue ich mir Einiges zu, ausreichend Werkzeug und Werkstatt für Holzbearbeitung ist vorhanden, aber es darf natürlich nicht zu tief in den "reinen Klavierbau" gehen. Ist das machbar oder habe ich Flausen im Kopf?
 
Hallo Peter,
ich denke das ist machbar.
Der Querbalken ist vermutlich auch geleimt, könnte aber mit ein paar Fäustelschlägen abgehen.
Ich würde, wenn die Beine in den Balken geschraubt werden, Buchenholz verwenden.
Es könnte sein, daß der alte Balken aus Kiefer ist. Möglicherweise waren für die Gewinde Hartholzeinsätze eingepasst.
Du kannst die Beine aber auch wie in der Auktion vom Jendrik beschrieben montieren.
Wenn die Klötze fest verschraubt und geleimt sind, kann da eigentlich nichts wackeln.
(ist bei meinem Grotrian von 1890 original auch so gemacht)
Der vorhandene Querbalken muß dann halt noch an den Schnittkanten etwas angehübscht werden.

Grüße

Toni
 
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Buche (insbesondere Weißbuche) ist zwar ein sehr festes und stabiles Holz, jedoch auch recht schwer zu bearbeiten. Wenn ich mich nicht irre waren die Balken aus Kiefer welches an den Sichtseiten furniert war. Ideal wäre auch Bergahorn - kostet halt nur ne Kleinigkeit. Ansonsten denke ich auch daß stabile Kiefernbalken ausreichen sofern man das Gewinde mit einen Hartholzeinsatz versieht.

Viele Grüße

Styx
 
Hi Peter,
interessantes Projekt, das ich mit Spannung verfolge werde. Wenn du die Möglichkeit hast, den Flügel vorne an einer Seite vorübergehend stabil aufzubocken, könntest du mal einen der falschen Sockel abschrauben und schauen, ob sich darunter Leimreste oder Faserausbrüche am Klaviaturboden finden, welche auf eine Verleimung des Balkens hinweisen würden.
Knifflig dürfte es werden, einen gut abgelagerten und absolut geraden Balken dieses Kalibers zu finden, aber vielleicht wäre ein Verbundlösung denkbar. Du könntest bei dem Hersteller, welcher Nachfertigungen der Füße anbietet, die Gewindeklötze ordern (auf das passende Gewinde achten, falls du originale Beine findest), das vorhandene Balkenfragment an den Enden seitlich schmaler fräsen und das Ganze mittels Hartholzleisten verleimen und verschrauben:

balkenkonstrukt.jpg


Nur so eine Idee.

Grüße,
Martin
 
Eine sehr gute Idee! Die Klötze müssten auf jeden Fall länger als die normalen sein, da der jetzige Balken zu kurz abgeschnitten wurde und wegen der krummen Schnittkante noch weiter gekürzt werden müsste.

In Vorbereitung der Arbeiten werde ich eh den Flügel mit einem Balkengerüst aufbocken und schauen, ob sich der Balken leicht oder schwer lösen lässt. Evtl. komme ich sogar drumrum, das Ding auf die Seite zu legen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Gute Idee, denn der Querbalken und der Klaviaturboden bilden von Anbeginn eine stabile/konstruktive Einheit, die, wenn man den Querbalken entfernte, in der Statik und Form gestört werden kann.
D.h. nach Einbau eines neuen Balkens und Regulierung der Mechanik könnten sich noch Änderungen durch unterschiedliches Arbeiten der beiden Bauelemente ergeben.

Grüße

Toni
 

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