Piano Lounge Reihe von Carsten Gerlitz, ab wieviel Jahren?

mos

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Ich habe mal so im www rumgestöbert und bin auf die Piano Lunge Reihe von Carsten Gerlitz gestoßen. Die Kritiken sind ja durchweg sehr positiv und das macht ich neugierig.

Leider finde ich nicht, ab welcher Spielpraxis man sich an diese Hefte ran trauen sollte. Hat da jemand Erfahrung. Ich wäre an den Jazz und Swing Sachen interessiert.

Danke
mos
 
Hi mos,

ich hab' 2 aus der Serie und kann sie, wie ich auch schon öfters geschrieben habe, absolut empfehlen.

Zum Schwierigkeitsgrad:
Ich kann die Stücke nach ca. 1 Woche spielen (natürlich keine Konzertreife). Es entspricht also meinem Level.
Aber was ist mein Level? Ich spiele jetzt schon einige Jahrzehnte Klavier, allerdings hab' ich bisher keinen virtuosen Level erreicht (z. B. Chopin Etuden im orginal Tempo), aber ich kann dir leider nicht sagen, wieviel Jahren Unterricht, das entsprechen würde.

Probier's halt mal und wenn's dann doch zu schwierig ist, dann verschieb's halt erstmal auf später. Aber du lernst dabei sicher trotzdem etwas.

Gruß

PS: Hab' die Jazz Ballads und die Swing Standards.
 
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Hm, habe es einfach mal probiert. Habe mir das Weihnachts- und das Jazzheft bestellt. Mal sehen, ob da etwas Spielbares für mich drin ist. Habe ja bis nächstes Jahr Weihnachten für ein Weihnachtstück Zeit.:D.

Wenn nicht wird es erstmal in meine große Notensammlung gestellt und kommt dann irgendwann wieder zum Vorschein.
 
Hi mos,

Wenn nicht wird es erstmal in meine große Notensammlung gestellt und kommt dann irgendwann wieder zum Vorschein.

also die Arrangements vom Gerlitz sind so toll, das sollte nicht in deiner Notensammlung verstauben.

Da sich bisher niemand anderes zu Wort gemeldet hat, hab' ich mal ein paar Stücke der Jazz Ballads angeschaut (angespielt). Also es ist nicht super schwer, aber leicht ist es wirklich nicht. Ich bin kein KL, aber Level 5 könnte das schon sein.

Leider sind die Stücke meiner Meinung alle ungefähr gleich schwer (technisch gesehen). Aber ich würde mit einem langsameren anfangen. Das Swing Low, Sweet Chariot wirkt ein bischen einfacher. Bitte nicht abschrecken lassen (weil Traditional), das ist auch super jazzig arrangiert.

Gruß
 
Hi Mos, also mich hat der bachopin ja auch schon gewaltig angefixt. Aber ich fürchte, das liegt noch einige Zeit außerhalb meines (unseres?) Levels. Dreistimmig...

Aber Noten im Schrank hat man auf alle Fälle schon mal. Als Ansporn...

Evtl mal Susi Weiss probieren - die ist einfacher. Aber eben auch nicht so gut/effektvoll.
 
Hi fisherman,

also mich hat der bachopin ja auch schon gewaltig angefixt. Aber ich fürchte, das liegt noch einige Zeit außerhalb meines (unseres?) Levels. Dreistimmig...

man wächst an den Aufgaben. :D

Also ich hab' als kleiner Bub versucht die Bach Toccatta in d-moll von den Orgel-Noten auf der Gitarre zu spielen, weil ich eigentlich Orgel spielen wollte. Soviel wie bei dieser "Übung" hab ich nie wieder gelernt.

Was ist an dreistimmig so schwierig? Das sind eine Stimme in einer und 2 Stimmen in der anderen Hand. Es ist die erste stimmtechnische Steigerung zu 2-stimmig.

Es gibt Arrangements, da musst du in jeder Hand 2-4 Stimmen spielen. Die aber oft nicht so schön klingen, wie die von Gerlitz. Er reduziert es toll auf das klanglich wichtige.

Gruß
 
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Es gibt Arrangements, da musst du in jeder Hand 2-4 Stimmen spielen
Lieber Bachopin; auch wenn ich mich jetzt als ignoranter Banause oute, aber das erscheint mir etwas viel. Das wären im Extremfall ja 8 Stimmen.

Vielleicht habe ich ein Definitionsproblem? Für mich ist eine Stimme etwas, das seiner ureigensten Melodie und Harmonie folgt und das (mindestens) dynamisch i.d.R. anders gehalten wird als die begleitenden Stimmen. Wenn das dann gar noch von einer in die andere Hand wechselt, ist es nach einem Jahr m.E. (jedenfalls auf Gerlitz-Level) nicht zu schaffen. Meinst Du nicht auch? Meine Tochter - sicherlich kein Klaviertalent - (und Kinder brauchen für rationale Dinge oft auch mehr Zeit), durfte so nach 4,5 Jahren an Dreistimmiges ran.

Zur Sicherheit: Ich rede nicht davon, dass alle kleinen Fingerchen gleichzeitig im Einsatz sind, sondern dass Du beispielsweise einen 4-stimmigen Akkord anschlägst, bei dem eben z.B. der Ringfinger in der Dynamik (vielleicht sogar noch im Ausdruck/Anschlag) völlig anders gesetzt werden muss, als die drei anderen Würstchen. Und beim nächsten Akkord ist es dann vielleicht der Daumen usw. usf.

Und - bitte - das ist eine ernstgemeinte Frage: In jeder Hand vierstimmig (nach meiner bescheidenen Definition) - gibts das tatsächlich? Soweit ich bislang weiß, gibt es insgesamt vierstimmige Sätze bei Bach und das sollte auch schon der Gipfel des Olymp sein...

Bitte um Aufklärung und Wissenserweiterung. Danke!
 
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Hi fisherman,

Zur Sicherheit: Ich rede nicht davon, dass alle kleinen Fingerchen gleichzeitig im Einsatz sind, sondern dass Du beispielsweise einen 4-stimmigen Akkord anschlägst, bei dem eben z.B. der Ringfinger in der Dynamik (vielleicht sogar noch im Ausdruck/Anschlag) völlig anders gesetzt werden muss, als die drei anderen Würstchen. Und beim nächsten Akkord ist es dann vielleicht der Daumen usw. usf.

Und - bitte - das ist eine ernstgemeinte Frage: In jeder Hand vierstimmig (nach meiner bescheidenen Definition) - gibts das tatsächlich? Soweit ich bislang weiß, gibt es insgesamt vierstimmige Sätze bei Bach und das sollte auch schon der Gipfel des Olymp sein...

Bitte um Aufklärung und Wissenserweiterung. Danke!

hast natürlich absolut recht. Ich hatte Arrangements mit Akkorden in beiden Händen gemeint und nicht unabhängige polyphone Stimmführung.

Beim Klavier ist bis zu 2 Stimmen in einer Hand auch für Hobby Spieler, ich sag mal, machbar, wenn's nicht zu schnell ist.

Die Schwierigkeit ist hauptsächlich die mentale Kontrolle von mehreren unabhängigen Stimmen. Irgendwo hab' ich mal gelesen, der "normale" Musiker (das bin ich ;-) ) kann max. 3 (na ja fast) Stimmen gleichzeitig bewusst kontrollieren (hören). Aber auch bei sehr trainierten Leuten (Dirigenten) ist wohl bei 5 Stimmen Schluss.

Ich bin kein Fachmann für die komplette Klavierliteratur, aber es gibt sicher auch (Ausnahme-) Stücke mit 5 und mehr unabhängigen Stimmen.

Gruß
 
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Ich bin auch totaler Fan der Gerlitz-Sachen - mittlerweile habe ich, glaube ich, fast alle Hefte. Ich hatte insgesamt jetzt ca 9-10 Jahr Klavierunterricht und komme jetzt ganz gut mit den meisten Stücken zurecht - vor einem Jahr war das noch nicht der Fall! Aber sie sind immer noch so, daß ich sie gern im Unterricht mit meiner Klavierlehrerin durchspreche.
Mein momentaner Favorit ist übrigens das Celtic Lovesongs Heft. Da sind schöne langsame Stücke drin, mit denen man seine Art der Arrangements gut einüben kann. :D Es hilft aber wohl bei allen Heften große Hände zu haben - er hat häufig Nonen in der Linken Hand - für mich war das zu Anfang richtig Finger-Stretching! Jetzt geht es in der Regel - deshalb war es wohl nicht das schlechteste.

@mos - das Weihnachtsheft habe ich auch dieses Jahr gespielt. Sehr schöne Sachen und da auch alle Hefte mit CD sind, ist auch für die musikalische Untermalung des Weihnachtabends gesorgt, ohne daß man selber spielen muß! ;)

@fisherman - Komisch, ich habe uach inige der Susie Weiss Hefte und komme mit der nicht wirklich klar. Ich finde sie eigentlich sogar schwerer - vielleicht weil sie rythmischer ist?

Schöne Weihnachten zusammen.
Koschka
 
Hi an alle Gerlitz Liebhaber,

ein Tip, wenn's noch zu schwer ist:

Die Jazz Lern Bücher von Tim Richards:

Exploring Jazz Piano Vol. 1/2 (englisch) oder Jazz Piano Band 1/2 (deutsch), jeweils (wichtig) mit CD.

Ich hab' den Band Exploring Jazz Piano Vol. 2 (Ich hatte gedacht die Bände sind nach Schwierigkeitsgrad eingeteilt. Das ist aber wohl nicht der Fall. Allerdings werden im Band 1 wohl mehr Grundlagen behandelt.)
Die Unterschiede zwischen der deutschen und englischen Variante kenn ich leider nicht. Die deutsche Variante ist auch als leichter eingestuft (Schwierigkeit: 3). Vom didaktischen Aufbau sind sie wohl aber sehr ähnlich.

Hier ein Link zur Beschreibung bei Schott:
http://www.schott-musik.de/shop/1/show,223065.html#show_description

Jedenfalls ist das ein absolut empfehlenswertes Buch. An hand von konkreten Beispielstücken (meistens an bekannten standard Kompositionen/Meilensteinen angelehnt) werden sowohl Spieltechniken als auch Theorie und Improvisation besprochen.

Der Schwierigkeitsgrad ist aber meiner Meinung deutlich geringer als beim Gerlitz. Es gibt auch relativ einfache Stücke (aber auch schwierigere). Aber ganz wichtig: Man lernt systematisch die ganzen Jazz Techniken, die notwendig sind, um die Gerlitz Stücke zu spielen.

Insgesamt ist es meiner Meinung das im Moment beste Jazz Lern Buch (ab fortgeschrittenen Anfänger), das ich kenne, da es die Theorie und Improvisation super mit der Praxis verbindet.

Gruß
 
Habe heute beide Hefte bekommen. Sieht ja teilweise ziemlich verwirrend für mich aus. Schade, dass ich momentan keinen Unterricht habe, sonst könnte ich den Teach fragen :D

Ich kann noch nicht so richtig einschätzen, ob ich da überhaupt eine Chance hätte, ein Stück zu spielen. Im Zweifelsfalle oben nur die Melodie und mit Links dann die Bassstimme. Das wird sich aber vermutlich nicht so dolle anhören. Muss ich wohl bis ins neue Jahr warten und die Hefte mit zum Unterricht nehmen.
 

@ Mos: Die Noten sagen wirklich für uns gar nichts über die Komplexität von Stücken aus. Aber: Wir haben Zeit. Machs wie ich und hau die Gerlitz CDs in den Wechsler im Auto rein. Ich höre das als Endlosschleife zur Motivation (und weils schön ist). Wenn meine Zeit kommt, hau ich's dann sowas von "vom Blatt weg" :D

Aber, sag mal: wär das nichts für Dich? http://www.youtube.com/watch?v=2SyUYjxpiSQ

@ Koschka: Sicherlich ist Gerlitz fliesender, eleganter, weicher. Und Susi rhythmusorientierter. Aber bestimmt ist das auch Gerlitz' Können, dass ihr Langjährigen ihn so angenehm spielbar empfindet. Übrigens: Susi Weis bekam von der PianoNews ein 2-3 als Schwierigkeitslevel verpasst. Das sollte eigentlich sehr leicht für Dich und bewältigbar für Mos & mich sein. Stuemperle kommt damit klar. Soviel zum Thema: Schwierigkeit...

@ Bachopin: Danke für die Aufklärung (Hurra, doch kein Banause:D).

Zum Tim Richards darf ich noch was anmerken. Band 1 gekauft - nur wegen der Noten zu In a Sentimental Mood:D. Das ist ganz am Ende des ersten Bands und für mich gerade so irgendwie (?) spielbar, wenngleich natürlich schnelle Akkordfolgen einfach zeigen, dass die Fingerchen erstens 49 sind und zweitens erst 2 Jahre im Training...

Die anderen Stücke sind sicherlich sehr zielgerichtet zum Erlernen von Jazz-Techniken. Wenn man dafür aber dann die Zeit braucht, die eben ein A. benötigt, dann sind die "Zwischenergebnisse" musikalisch etwas "dürftig" und nicht richtig befriedigend. Das gilt natürlich nicht für die, die einfach sauber Jazz-Piano von der Pike lernen wollen. Ich will das eigentlich auch, sehe aber im Moment das Kosten=Zeit/Nutzen-Verhältnis noch nicht optimal. Mit weiteren 2 Jahren Erfahrung wird sich das hoffentlich ändern.

Was da wesentlich befriedigender kommt, ist die Blues & Boogie Methode vom Wierczyk. Da hat man bereits bei Stück 6a (z.B) schon was in der Hand, um bei einer feuchtfröhlichen Herrenrunde "zu punkten". Naja, ihr wisst alle, was ich meine - speziell die Anfänger...:oops:
 
Hi fisherman,

dein Hinweis mit der Mehrstimmigkeit (Polyphonie) fand ich echt interessant.
Ich hab' mal weiter nachgeforscht. ;-)

Bach hat hauptsächlich 4- oder 3-stimmige Fugen geschrieben. Aber auch 2 5-Stimmige und eine 6-Stimmige (Wahnsinn).

Dann, man muss Polyphonie ganz klar von anderer mehrstimmiger Musik (z. B. Homophonie) abgrenzen. Bei Polyphonie muss jede Stimme eine eigene selbst/eigenständige Melodiequalität haben.

Ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs dieses Themas.

Gruß
 
Danke, Bacopin, für Deine Recherche. Müssen wir also in Zukunft immer fragen: homo- oder polyphon? Und was ist mit den ganz normalen Heteros?:D
 

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