Pianist Burak Cebi im März in Hannover

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Hi all,

hab gerade auf der Straße ein Plakat gesehen und es im Web verifiziert:

Der Pianist Burak Cebi gibt am Sonntag, 08.03.2020, um 17 Uhr in der Markuskirche in Hannover ein Chopin-Konzert.

http://www.burakcebi.com/bio/

http://www.burakcebi.com/repertoire/

http://www.burakcebi.com/shows/chopin-pur-9/

Vielleicht geh ich mal gucken, dann. Ist ja nur 10 Minuten von hier. :super::super:

Tickets gibt’s bestimmt in Ticket-Shops,

https://www.eventim.de/artist/burak-cebi/

oder bei beliebigen event-Vorverkaufsstellen oder vielleicht sogar direkt an der Kirche, dann.

LG, Olli !!:drink:
 
Mach das, Olli. Verlasse mal die virtuelle Welt der Computerspiele:001:. Vielleicht spielt er ja auch eines Deiner Lieblingswerke dieses Komponisten, das Prélude in As-Dur aus op. 28:005::026:.

Viele Grüße
Christian


@pianochris66 :

ARRRRGH - NEIN, das hat er wohlweislich NICHT gespielt :-):-)

Aber ich hab mich echt losgerissen, bin grad beim REPLAY von Sapkowskis "Witcher"-Teilen, aber jetzt zur SACHE, wie ich bereits angedroht hatte: :-)

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Hi all Clavios,

nun war ich ja, wie angekündigt, beim Chopin-Konzert, Solist: Burak Cebi, Motto: „Chopin Pur“, heute, am 08.03., in der Markuskirche in Hannover.

Für den Verräterlohn von 2 Käsebrötchen (ich war etwas zu früh anner Kirche, daher besorgte ich mir, bis 16.15 Uhr Einlass war, die Besagten vom Bäcker gegenüber und aß sie draußen) verzichtete ich auf einen Platz in der ersten bis 4. Reihe in der schönen Kirche, und nahm Reihe 8 platz, vom Eingang aus linkes Schiff, ca. paar Meter von einer Säule entfernt, diagonal schräg links also ca. 10-12 m. Luftlinie bis zur rechten Schulter des Künstlers.

Der Flügel war ein Yamaha mittelgroßer Bauart. Eventuell komme ich auf ihn noch zu sprechen.

Doch nun zum Programm: Dieses war durch eine PAUSE von 15 min. unterbrochen.

Motto: „Chopin Pur“: Bis auf 2 der 3 Zugaben ( !!! ) ausschließlich Stücke unseres polnischen Komponistenfreundes. Eintritt: 32,55 E, Programm 2 E.

Teil I :

Nocturnes:

  • +op. posth. cis-Moll, Ihr wisst schon dieses Ding, das auch Szpilman im Film spielt.

    +op. 9,2 Es-Dur ( ich denke, es war eine Standard-Version, keine von den 17 od. 18 Spezialversionen ).
+op.9,1 b-Moll
+op.27,2 Des-Dur

Walzer:

+Op.69,2 h-Moll
+op. 69,1 As-Dur ( Abschiedswalzer )

Zu den beiden Stücken ist zu sagen, dass der Künstler, Herr Cebi, sie „vertauscht“ spielte,
also den Abschiedswalzer zuerst.

+op. 34,2 a-Moll
+op. 64,2 cis-Moll ( juhuu, der Walzer Nr. 7!! :-) )
+op. 64,1 Des-Dur „Minuten“, normale Version.

Dann kam die PAUSE!!

Teil II :

+Polonaise op. 26,1 cis-Moll (zuweilen „Dramatique“ genannt)

+Nocturne op. 72,1 e-Moll

+Mazurka op. 63,2 f-Moll

+Mazurka op. 63,3 cis-Moll

( @rolf : menn, warum eigtl. nicht op.17,4 a-Moll, wo doch die polit. Verhältnisse

zur Zeit so ruhig wie NIE ZUVOR zu sein scheinen, nicht wahr ?? ;-);-);-) ….
)

+Barcarolle op. 60 Fis-Dur

ZUGABEN: Keine war angegeben, man muss da also „raten“:
  1. Eine Scarlatti-Sonate, die ich ( Gott verzeih's ) nicht sofort zuordnen konnte,
    ich meine, sie könnte zur „langsamen“ f-Moll-Sparte gehören, kein Bock jetzt
    zu überprüfen. Die war mäßig schnell und knuffig! Hatte ich noch nie gehört.

  2. Die Scarlatti-Sonate C-Dur, Longo 104 ( K 159, Pestelli 418 ), die ich zumindest
    von Tonart her per Erfahrungswissen sofort identifizieren konnte ( Gott sei's geklagt ), daich sie selbst mal gespielt habe. Genauer eben erst, beim Verifizieren.

Pic:

upload_2020-3-8_20-52-42.png

und

  1. Ein Chopin-Walzer, also dieser etwas „langweilige“, op. 64,3, wo manche nölen „As-Dur“ und manche grummeln „f-Moll“. Nun jedenfalls der. :-):-):-)

    Pic:
upload_2020-3-8_20-53-54.png

Meine Eindrücke:

Zunächst zum Gesamten an sich:

Burak Cebi, der Pianist und Künstler: Professionell, sympathisch, soweit ich erkennen konnte, wenig unnötige Bewegungen, sehr schnelle rechte Hand, die ihn zu perlenden Läufen befähigt, Gottschalk würde sich sehr freuen!!!

Seine linke Hand SEHR zart, könnte manchmal etwas mehr BUMMS vertragen.

Ich weiß, dass das gefährlich ist, man könnte z.B. das schöne bekannte Nocturne Es-Dur, op.9,2,
mit zu viel Bumms in der Linken verderben. Aber wenn man manchmal die Linke zu wenig hört, ists auch nicht soo erfüllend, denke ich.

ABER: Ich glaube, dies ist 2 Dingen geschuldet:

Erstens war der Yamaha ( mittelgroß ) etwas „jaulig“ ( ich stell mir grad vor, ich hätte auf ihm gespielt ) : ICH mag dieses etwas „Jaulige“ sehr, aber bei Euch wär's durchgefallen, denn in dieser KIRCHE, und dazu noch mit der Vorliebe des Künstlers fürs rechte Pedal, da überlappen sich Klangwellen, und neutralisieren sich gegenseitig – da sage sogar ich: Weniger Pedal wäre besser bei MANCHEN Stücken, und dafür ne getupfte, aber DEUTLICHE Linke „Klebe“ !!

Auf keinen Fall hat aber der Pianist das völlig zu verantworten: Diese Akustik in der Markuskirche scheint zumindest vom MEINEM Platz aus etwas gewöhnungsbedürftig ( daher habe ich meinen Sitzplatz auch oben so genau beschrieben ) .

RUBATO:

Diese bekannte „Chopin-Masche“ hat der Pianist nicht übermäßig oft eingesetzt, auf keinen Fall so, dass es genervt hätte.

Doch wenn er es tat, war es m.E. effektvoll und gut getimed, einmal musste ich fast LOLen !!!

Ein oder 2 Mal verwendete er auch den hier auf Clavio bereits behandelten „Asynchronen Anschlag“, doch niemals ausufernd, und bei den Scarlatti-Sonaten natürlich gar nicht.

Schlussendlich: Meine Favoriten waren:


+Das op. 27,2 Des-Dur-Nocturne, dieses spielt Burak Cebi voll aus im Sinne seiner Stärke:
Der schnellen Rechten Hand. KLASSE !!

+Der Minutenwalzer: Freude und Leben pur!! Hier konnte man sich das „aktive, schnelle, agile
Hündchen“ ( ob belegt oder nicht *ggg * ) „petit chien“ , perfekt vorstellen, und der Applaus gab
dem Künstler Recht!!

+Das Nocturne op. 72,1 e-Moll, das war in meinen ( !!! ) Ohren fast perfekt, echt superschön !!

+Die Barcarolle: Am Ende SPÜRTE man förmlich: „Er weiß, dass er's gleich geschafft hat“:

Toller Lauf mit RECHTS am Ende, links gut hervorgehoben Melodei – Cool!!!
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+Zugaben: Die beiden Scarlatti-Sonaten: Erst hatte ich Bammel, dass Herr Cebi hier zu viel Pedal
verwenden würde, das wäre bei dem Flügel in der Kirche nicht angebracht gewesen:

Hat er GUT umschifft, meines Erachtens !!!

+Zugabe: Der o.g. Chopin-Walzer op. 64,3.

Was ich NICHT so mochte:

-Die „Dramatique“ Polonaise, da hab ich einfach 'ne andere Auffassung ( andere Pianisten allerdings auch, wie etwa Adam Harasiewicz, von dem ich sie LIVE gehört habe im Konzert auf Sylt '83, ich berichtete ( als LMG ) ) -

-Den Walzer (brillante, a-Moll) op. 34,2, den nahm der Künstler für MEINEN ( will nix heißen ) Geschmack zu schnell und der BORDUN am Anfang, der soooo schön ist, kommt durch zu hohes TEMPO ( m.E. ) und die unabwägbaren Verhältnisse in der Kirche + Flügel „Yamaha Mittel“ nicht so zur Geltung. Vor allem, wenn man ihn zu schnell LOSLÄSST, aber ich verstehe es, es ist eine GRATWANDERUNG, in dieser Kirche!!!

INSGESAMT jedoch: Ein tolles Konzert, wenn man Chopin mag !!

Zum Glück sah ich nur wenige bekannte Gesichter, bis evtl. auf meine Musikbibliothek-Ausbilderin aus dem Praktikum, die ich meine, erkannt zu haben. So blieb ich also ALLEIN.

Und hatte meine Ruhe, bei einem der seltenen KONZERTE, die ich besuche. ( WENN ich mal eins besuche, ist es für mich immer bedeutend und wichtig ) .

:-):-):-):-)

LG, Olli ( LMG / REVENGE ) , from Hannover!!

( und wehe, ich hab jetzt Corona, weil ich an einer MASSENVERANSTALTUNG teilgenommen habe ;-);-);-) )

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