Petrof Klavier - Wie ist der Hersteller zu beurteilen

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subbs

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25. Feb. 2008
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Guten Tag,

mal in die Runde gefragt, wie beurteilt Ihr die Marke Petrof, insbesondere die aktuell gebauten Flügel. Bei uns im Süden haben tschechische/Osteuropäische Produkte ja nicht unbedingt den allerbesten Ruf. Petrof soll ja Europas größter Hersteller sein. Wir besitzen einen alten Petrof (1917), altes Familienerbstück. Nun steht eine größere Reparatur bzw. Generalüberholung (Technik muss sein & Optisch ist auch der "Lack ab") an und es stellt sich wirklich die Frage reparieren oder gegen einen neuen oder jungen austauschen. Im Internet habe ich mehrere Petrof-Flügel bei kleineren Händlern gesehen, neue oder max 5 Jahre alt, natürlich mit 5 J Garantie.
Sagt mir bitte Eure Meinung, Erfahrungen und Beurteilung, Qualität des Herstellers und seiner Produkte.

Vielen Dank
subbs
 
58 Aufrufe und keiner schreibt einen Kommentar... :confused:
Ist die Marke wirklich so schlimm? Bitte schreibt mir Eure Erfahrungen, evtl. steht bei uns ein Kauf an, Vielen Dank!

Liebe Grüße
subbs
 
Ich glaube mal eher, dass sich viele von den Urteilen über Petrof haben abschrecken lassen, und dass daher die Nutzerbasis sehr klein geblieben ist :(
Welche unheilbaren Gebrechen hat denn der Alte, dass er den Gnadenschuss bekommen soll?
Welche Mängel, die Du hoffst bei einem Neuen nicht zu finden?
Und warum überhaupt "wieder" Petrof, wenn Du doch davon ausgehen kannst, dass sich in den letzten 90 Jahren so ziemlich alles an deren Fertigung geändert haben dürfte?
 
Ich glaube mal eher, dass sich viele von den Urteilen über Petrof haben abschrecken lassen, und dass daher die Nutzerbasis sehr klein geblieben ist :(
Welche unheilbaren Gebrechen hat denn der Alte, dass er den Gnadenschuss bekommen soll?
Welche Mängel, die Du hoffst bei einem Neuen nicht zu finden?
Und warum überhaupt "wieder" Petrof, wenn Du doch davon ausgehen kannst, dass sich in den letzten 90 Jahren so ziemlich alles an deren Fertigung geändert haben dürfte?
Hallo Stephen,
Gebrechen Nr.1: er hält die Stimmung nicht mehr, d.h. die Stimmwirbel halten nicht mehr Stimmstock, jedesmal wenn der Stimmer da ist, meint man die Zimmermänner sind auf dem Dach. Des weiteren erbebliche Verschleiserscheinungen an der ges. Machanik, Anschlag usw.
Gebrechen Nr. 2: Optik, "der Lack ist ab" ist sicherlich nicht übertrieben, 90 Jahre haben erhebliche Spuren hinterlassen. Mitlerweile matte Farbe, teilweise abgeblättert, Spuren von früher darauf abgestellten Blumentöpfen, des weiteren hat er etliche Umzüge ohne Fachpersonal hinter sich.
Es ist halt ein Familenerbstück aus der Familie mener Frau, sentimentale Erinnerungen hängen auch dran. Warum evtl. wieder Petrof? Kommen eben aus der Heimat meiner Frau, abgesehen davon war das Gerät ja nicht schlecht und das finanzille ist ja auch ein Thema. Wir haben mal im Werk angefragt, die würden den schon überholen, vom Preis her allerdings keine Aussage, nur einen eindeutige Geste, daß man evtl einen neuen dafür bekommen würde. Die ganze Mechanik scheint wohl eine alte nicht mehr geläufige Bauart zu sein (?). Baujahr ist 1915, nicht 1917. Die Bauform entspricht er in etwa dem Flügel P IV Klasik, die selben Füße usw.

Bitte noch weitere Kommentare, danke.
liebe Grüße subbs
 
die Stimmwirbel halten nicht mehr Stimmstock

Das hier (den ganzen Thread lesen!) liest sich zwar abenteuerlich, aber einen letzten Versuch hat man ja noch :-) Keine Ahnung, ob man mit solchen Ideen überhaupt in D an einen Klaviertechniker herantreten kann...


ja, nach 90 Jahren...

Es ist halt ein Familenerbstück aus der Familie mener Frau, sentimentale Erinnerungen hängen auch dran
Das ist eher ein Grund für eine behutsame Aufarbeitung (wobei ich den Schwerpunkt auf die "inneren Werte" legen würde)

Wir haben mal im Werk angefragt, die würden den schon überholen, vom Preis her allerdings keine Aussage, nur einen eindeutige Geste, daß man evtl einen neuen dafür bekommen würde.
Der aber u.U. mit dem alten nichts, aber auch gar nichts mehr gemein haben muss. Ist ein bisschen wie mit dem (New)Beetle :D - sieht nur ansatzweise ähnlich aus, klingt komplett anders, fährt sich anders :(

Was sagt denn Deine Frau dazu - schliesslich ist's ihr Erbstück?

Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar Klaviere von P. angehört, aber wegen des Klangs fragst Du ja nicht - also die technischen Aspekte kann vielleicht doch einer von unseren Stimmhammerschwingern :) zuschiessen?
 
@H: die hat er doch schon?

Nachtrag zur Renovierung: bei einem Neukauf weißt Du mit einiger Sicherheit, wie das Teil klingt. Wie der "alte" nach der Runderneuerung klingt, sich anfühlt, und aussieht, kannst Du nur hoffen - er wird einen Teil seiner Persönlichkeit einbüßen, bzw. mit einer völlig neuen aufwarten. Und er wird das - im Gegensatz zu einem langjährigen Familienmitglied - sehr plötzlich tun.
 
Das hier (den ganzen Thread lesen!) liest sich zwar abenteuerlich, aber einen letzten Versuch hat man ja noch :-) Keine Ahnung, ob man mit solchen Ideen überhaupt in D an einen Klaviertechniker herantreten kann...



ja, nach 90 Jahren...


Das ist eher ein Grund für eine behutsame Aufarbeitung (wobei ich den Schwerpunkt auf die "inneren Werte" legen würde)


Der aber u.U. mit dem alten nichts, aber auch gar nichts mehr gemein haben muss. Ist ein bisschen wie mit dem (New)Beetle :D - sieht nur ansatzweise ähnlich aus, klingt komplett anders, fährt sich anders :(

Was sagt denn Deine Frau dazu - schliesslich ist's ihr Erbstück?

Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar Klaviere von P. angehört, aber wegen des Klangs fragst Du ja nicht - also die technischen Aspekte kann vielleicht doch einer von unseren Stimmhammerschwingern :) zuschiessen?

Der Klang ist natürlich schon wichtig! Zumal der Flügel auch zum unterrichten verwendet wird. Was meine Frau dazu sagt? Schwankt zwischen Reparatur und Austausch, die Entscheidung kann uns leider keiner abnehmen, Tips sind aber hilfreich. Ist aber auch eine Frage der Kosten, nur wenn wir das Geld ausgeben, dann soll es eben auch was brauchbares sein und nicht gleich wieder Reparaturen fällig sein. Leider gibts hier im Raum Traunstein/ Rosenheim keine Händer der hier eine einigermaßen Auswahl an Gebrauchten da hat (zumindest ist uns keiner bekannt). Da müssen wir wohl mal nach München rein.
Den link lass ich mir mal von einem Kollegen übersetzen, meine Kenntnisse reiche dazu nicht.

liebe Grüße subbs
 
Es geht darum, dass ein paar (pfiffige? unkonventionelle? geschäftssüchtige?) amerikanische Klavierstimmer Risse im Stimmstock mit Cyanacrylat (vulgo: Sekundenkleber) ausfüllen. Bei Nichterfolg Geld zurück, zu verderben ist ja wenig...
 
Gibts sonst noch Tips und Erfahrungen mit neuen Petrof's?
Da müssen doch sicher einige in D in Betrieb sein.
lg subba
 
Petrof, ist der letze Dreck, allso Finger weg. Das ist meine Meinung!
Henry IV

na ja, so würd ich das nicht sehen. Über die Flügel kann ich nichts sagen, nur über die Klaviere. Ich hab mal ein kleines gestimmt, ohne Konsolen, genaue Höhe weiß ich nicht mehr. Das war wirklich Dreck. Dann hab ich ein großes (über 1,20 m) gestimmt, das fand ich recht ordentlich. Und ich kenne einen Jazzclub, die hatten mal ein großes neues Petrof, und angeblich waren alle Pianisten davon begeistert. Leider hab ich das selber nie gestimmt.
 

Petrof Föügel

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag noch was bringt, aber trotzdem....

Also, ich habe einen P 193 Petrof Flügel und dies schon seit ca. 12 Jahren. Er hat bereits Renner-Mechanik, etc.
Die Stimmhaltung ist super, gar keine Probleme.
Der Klang ist ebenfalls sehr gut! Ausgewogen, etc. pp.
Ich hatte auch Vorurteile, aber die sind meines Erachtens unberechtigt. Aber es kommt auch immer auf den Einzelfall an. Das ist aber bei jedem Instrument der Fall.
Ich kann nur schwerlich nachvollziehen, warum jemand von letztem Dreck spricht.
Unabhängig voneinander haben mehrere Klavierstimmer und Klavierhändler diesen Flügel aufs höchste gelobt.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Bis bald.
 
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Ich kann nur schwerlich nachvollziehen, warum jemand von letztem Dreck spricht.
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Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Bis bald.

Das ist doch schon mal eine Aussage! Den knappen Kommentar des Kollegen auch nicht wirklich einschätzen. Er sollte schon etwas detailierter werden.
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Ich kann nur schwerlich nachvollziehen, warum jemand von letztem Dreck spricht.

mfg subbs
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Flügel bei uns in der Kirche ein Petrof ist. Falls ja, melde ich mich nochmal nach Ostern. Der Flügel ist garnicht so schlecht, allerdings ziemlich schwerer Anschlag und die Kirche selbst müßte man natürlich vom Klangeindruck abziehen. Aber wie gesagt, ich bin nicht sicher, ob es ein Petrof ist.
 
Hallo,
ich wohne in Prag, und hier ist Petrof natürlich die häufigste Marke und ich überlege mir, selbst eines anzuschaffen. Man kriegt hier auch eine grosse Auswahl an älteren Instrumenten bei den verschiedenen Restaurateuren. Die Generalvertretung von Petrof ist in Prag am Jungmannovo náměsí (Pianosalon Praha - Petrof - klavíry a pianina ji). Habe dort kürzlich die meisten aktuellen Modelle probegespielt. Ich bin zwar kein ausgemachter Experte, war aber durchaus angetan und kann sagen, dass es bei Petrof jedenfalls sehr professionell zugeht - es ist halt einer der wenigen europäischen Produzenten, die bzgl. Preis-Leistungs-Verhältnis noch mit den fernöstlichen halbwegs konkurrieren können.
Bzgl Restaurierung: In Tschechien sind die Arbeitskosten etwa halb so hoch wie in D, ebenso kosten Klaviertransporte etwa halb so viel. Man könnte also darüber nachdenken, in CZ zu restaurieren. Zwei Restaurateure in Prag kenne ich persönlich. Der erste führt einen kleinen Einmann-Hinterhofbetrieb (LAD), ein Künstlertyp, der seine Instrumente liebt, der zweite ein über viele Generationen geführter Traditionsbetrieb (rendl-piana.cz), der frúher selber Klaviere gebaut hat. Könnte ggf. Kontakt herstellen. Der erste spricht denk ich kein deutsch oder englisch, der zweite schon.
Grüsse
 
Also ich habe ca. 10 Jahre einen P193 bespielt (Baujahr Anfang 2000), der wirklich gut war und an meinen jetzigen Bösendorfer 200 schon ziemlich rankam. Rennermechanik, schöner runder und weicher Klang, und, was nicht ganz unwesentlich ist, bezahlbar (damals 13.500€; gut, dafür kriegt man ihn heute nicht mehr). Hielt die Stimmung sehr gut und war auch optisch sehr ansprechend (wie neu). Kann also nichts Negatives berichten. Mit älteren Flügeln sollte es ziemlich gleich sein: meist gnadenlos abgespielt, vielleicht auch schlecht behandelt, restaurationsbedürftig. Man weiss nie, was nach einer Generalrestauration herauskommt. Für die meisten sollte es sich lohnen, in ein neueres oder fertig restauriertes Instrument zu investieren. Da sieht man, was man bekommt. Wenn man emotional dran hängt, vielleicht als Dekostück behalten…
 
Im Jahr 2008, Erstellung des Themas, war ich 16 Jahre jünger.:009:
 
Manche Threads brauchen ihre Zeit zum Reifen …
 
Da der Beitrag wieder hervorgeholt wurde... Es sind inzwischen viele Jahre vergangen, für Petrof Jahre mit wichtigen Veränderungen! Man darf nicht vergessen, dass der Betrieb über 50 Jahre in staatlicher Hand war. Viele Erfahrungen wechselhafter Qualität der Petrof Instrumente stammen aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Nach 2000 hat es einen privaten / familiären Neuanfang gegeben. Seitdem werden wieder hochwertigere Klaviere und Flügel hergestellt. 2014 wurde eine Premiummarke etabliert (Ant. Petrof). Diese Instrumente stehen denen anderer Spitzenhersteller in nichts nach.
 

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