Orgelwunschstücke

coniugere heiszt meines wissen biegen, beugen und sowas ^^ vll war agogik gemeint ;-)
 
"coniugare" (lat.) heißt "verbinden". Aber wie genau es Tapirnases Lehrer nun meint, dass man die Zeit verbindet, das ist eine andere Frage...
 
was meinst du mit stacacto stellen?
ich würde die artikulationsvorschriften nich wörtlich nehmen.
fänds mal cool, wenn du posten würdest, was dein orgellehrer dir in die noten geschrieben hat, an bögen und artikultionszeichen.
getslatung an der orgel sollte ni zu wörtlich genommen werden. sehe es ähnlich wie in einem theaterstück.. steht dort, dass eine person laut reden soll, und dabei wütend klingen muss, käme es äußert unglaubwürdig rüber, wenn sie laut schreien würde und alles klar und deutlich sagen würde, nur weil sie gelernt hat, dass man laut und klar und deutlich reden soll. die zu genaue, nicht freie auffasung von irgendwelchen artikulationszeichen, it häufig der musik nicht dienlich.
vielleicht hilft es dir die pedalstellen insgesamt eher potato zu spielen. das pielen mit tonlängen, oder wie mein klavierlehrer sagt, die konjugation der zeit, ist erstmal wichtiger finde ich.
aber füge am besten erstmal ein noten beispiel an, was du da genau meinst ;)

Hallo Tapirnase,

ich benutze die Duprez-Ausgabe weil ich oft lange Strecken ohne Lehrer auskommen muss und sich das Finden guter Fingersätze als Zeitfresser erwiesen hat und sich Fingersätze auch nur schlecht umlernen lassen. Die Duprez-Fingersätze funktionieren fast immer und ich kann damit auch auf dem Klavier schon 'mal "vorüben".
Ich folge in aller Regel auch der vorgeschlagenen Artikulation, die in der Dorischen grob so aussieht:

vier Sechzehntel gebunden
vier Sechzehntel "staccato" (was nach Duprez heisst: halbe Länge)

Ob man das so macht, kann man natürlich diskutieren. Für mich steht aber fest, das der einmal eingeschlagene Weg konsequent durchgehalten werden muss, auch im Pedal. Die von Duprez vorschlagene Phrasierung finde ich lebendig und angemessen.

Leider klang mein Pedal-"Staccato" ungleichmässig und ich konnte das mit vertretbarem Aufwand nicht abstellen. Deshalb habe ich -erstmals- das Einstudieren eines Bach-Werkes zurückgestellt. Aber die "Dorische" kommte bestimmt zurück!

Gruss LA

P.S.: Ich spiele bestimmt nicht Potato, denn ich sitze niemals auf dem Pedal -:D
 
@LittleAmadeus
Probier mal die Stelle weniger mechanisch, sondern mehr in Richtung betonend, schwer, dicht und unbetont, leicht, locker zu denken, also die Interpretationsvorschläge mehr nachzufühlen anstatt sie nachzuspielen. Beim Betonten, Schweren ruhig mit mehr Gewicht in die Pedale gehen. Bei Üben hilft es meist auch, wenn man sich mal nur auf den richtigen Klang und nicht auf die auszuführende Bewegung konzentriert.
 
Hallo,

schnell ein Wort zu Dupré:

Ich finde die Fingersätze überfrachtet und oft unnötig kompliziert.

Das Grundproblem ist die klangliche Auffassung. D. kommt aus einer Spieltradition des 19. Jh. und hat entsprechende Vorstellungen. B. schreibt keine Artikulation vor, also "erfindet" D. eine. Eine solche Auffassung haben auch noch viele Klavierspieler und -lehrer. Zu Bachs Zeit waren aber bestimmte Regeln für Artikulation und Phrasierung selbstverständlich, deshalb hat er nichts dazu geschrieben, bzw. nur, wenn er eine Ausnahme wollte. Also keine Freiheit einfach mal 4 Noten legato und die nächsten staccato zu spielen oder lieber umgekehrt. D.s Fingersätze sind natürlich so angelegt, dass sie genau dieses klangliche Ergebnis leisten.

Wir wissen nicht, wie Bach gespielt hat, aber gewisse grundsätzliche Vorstellungen sind ja überliefert. Gute Zusammenfassungen bieten:
P. Heuser: Das Clavierspiel der Bachzeit
J. Laukvik: Orgelschule zur historischen Aufführungspraxis

Viele Grüße
Axel
 

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