Also ich finde, Orgel zu lernen eine wunderbare Idee. Ich bin im Teenager-Alter quasi dazu genötigt worden. Bei und fehlten nämlich Organisten in der Stadt, und da hat meine Klavierlehrerin zugeschlagen und mir a) nen Job vepasst und b) das Orgelspielen beigebracht. Ich stand damals natürlich ziemlich unter Zugzwang, es schnell zu lernen, weil ja der Job vor den Fähigkeiten da war... Ging aber recht schnell.
Ich finde, beim Orgenspielen ist viel mehr Disziplin erforderlich als beim Klavier. Außerdem braucht eine Orgel Respekt. Ich finde das Instrument unglaublich mächtig und habe immer den Eindruck, dass viele nicht so fitte Spieler eher von der Orgel beherrscht werden als dass sie die Orgel beherrschen.
Die Fußübungen sind anfangs sehr trocken, weil es nach recht wenig klingt, aber - wie so viele trockene Übungen - bringen natürlich viel für die Unabhängigkeit. Noch wichtig: Auf die richtige Schuhwahl achten
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Außerdem gibt es bei der Orgel so viel zu entdecken! Nicht nur klanglich, schon allein der Gang ums Instrument ist interessant! Ich fand es immer toll, in die Orgel hineinzugehen. Außerdem erweitert es das eigene musikalische Spektrum enorm, v. a. hinsichtlich des Repertoires. Was Komponisten wie Bach, Händel, Telemann etc. an Kirchenmusik geschrieben haben, ist einem mit dem Klavier ja oft nur eingeschränkt zugänglich.
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, relativ früh mit der Orge anzufangen. Wenn man noch nicht so durchtränkt ist von Spieltechnik und theoretischem Wissen, geht man meist unbefangener an eine Sache heran. Und ein bisschen Unwissenheit ist beim Lernen von Neuem oft sehr sinnvoll. Ist zumindest meine aktuelle Meinung!