Organ2 / ASLSP

  • Ersteller des Themas Barpianodilettant
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Man muß Cage in Schutz nehmen vor diesem absurden Projekt.

Cages Vortragsanweisung ist "as slow as possible" - Cage war sich also bewußt, daß es auch ein zu langsam gibt. Genauso wie es auch ein zu schnell gibt.
 
Tja, ich bin nun seit 9 Monaten am Üben dieses Stückes. Da das Stück allerdings mit einer Pause von eineinhalb Jahren beginnt, konnte ich bisher auf die Noten verzichten. Bis jetzt klingt alles super gut. :D
 
Dürfen wir dann auch auf eine Latin-Version von deiner Hand gespannt sein? (Vielleicht wird's ja aber auch aufgrund des Tempos eine Late-Inversion.)
 
Was für eine Art eine Orgel für 600 Jahre zu blockieren! :rolleyes:

Und was das erst gibt, wenn sich ein Ton z.B. der längste, der 58 Jahre dauert, mal verstimmt, während er erklingt. :D

Ich hoffe, dass keine staatlichen Kultursubventionen für dieses Projekt draufgehen.

lg marcus
 
Ich weiß nicht warum, aber die Grundidee, ein künstlerisches Projekt über einen solch unvorstellbaren Zeitraum durchzuführen, hat für mich etwas faszinierendes.

Und wenn man bedenkt, dass Atommüll über 200.000 Jahre strahlt, sind 639 Jahre doch geradezu ein bescheidener Zeitraum. :D
 
Ich weiß nicht warum, aber die Grundidee, ein künstlerisches Projekt über einen solch unvorstellbaren Zeitraum durchzuführen, hat für mich etwas faszinierendes.

Bei Cage fühl ich mich oft sehr, entschuldige bitte die Wortwahl, verarscht.

Ein Cage-Konzert in Hamburg lief so ab, dass der Meister höchst persönlich in den Saal kam, abwartete bis die in den Saal durch die offenen Fenster dringenden Abendglocken ausleuteten, und er danach persönlich die Fenster schloß und das "Konzert" für beendet erklärte. Das nenne ich Verarsche. Tschuldigung wegen der harten Wortwahl.

PS
Gibt es den Song schon auf CD?
 
Bei Cage fühl ich mich oft sehr, entschuldige bitte die Wortwahl, verarscht.

Ein Cage-Konzert in Hamburg lief so ab, dass der Meister höchst persönlich in den Saal kam, abwartete bis die in den Saal durch die offenen Fenster dringenden Abendglocken ausleuteten, und er danach persönlich die Fenster schloß und das "Konzert" für beendet erklärte. Das nenne ich Verarsche. Tschuldigung wegen der harten Wortwahl.

Fred, ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Hätte mir wohl auch nicht gefallen.
Aber ein Künstler muss ja auch mal grandios scheitern können. Nichtsdestotrotz hat John Cage doch einen beachtlichen Lebenslauf vorzuweisen und er soll stilbildend auf die verschiedensten künstlerischen Strömungen gewirkt haben.

Ich habe es noch nicht gehört, aber das Klavierwerk 4',33'' stelle ich mir auch sehr interessant vor.

Aber wie gesagt, die Grundidee ein künstlerisches Projekt über 600 Jahre zu entwickeln finde ich genial. Allerdings stammt diese Idee ja nicht von Cage.


:cool:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also egal ob man ein Gebäude mit Tüchern verhüllt, oder Müll auf einen Haufen wirft, oder einen Orgelton monatelang spielen lässt: Es ist nun mal Kunst, egal wie wir darüber denken, Kunst ist unantastbar, das ist meine Philosophie, ich kann es mögen oder hassen, die Option steht jedem frei. Wobei ich das Projekt von Cage auch eher lustig bis sogar faszinierend finde, ich bin offen für alles, und ich liebe skurrile Ideen, wir dürfen das Experiment einfach nicht mit Musik in Verbindung bringen, es ist eine Ausdrucksform, für was auch immer.
Allerdings zu einem Konzert (wie Fred erzählte) würde ich auch im Leben nicht gehen, das ist sicher ein sehr frustrierendes Erlebnis, da käme ich mir auch verarscht vor.
 

@.marcus

Die Orgel wird ja erst während der "Aufführung" zusammengebaut. Alle Jahrzehnte wieder wird mal eine neue Pfeife dazugesteckt. Auf der Homepage des Projektes (http://www.john-cage.halberstadt.de) gibt es weitere Informationen.
 
Ich habe schon oft gedacht, dass man das Forschungsergebnis, Klavierspielen mache weniger aggressiv, noch mal genauer überprüfen müsste. :cool:

Dagegen stelle ich immer wieder fest, dass Klavierspieler offensichtlich einen besonders sympathischen Humor besitzen. ;)
 
Ich werde meinen Enkeln in 50 Jahren vom derzeitigen Ton erzählen, vermutlich voller Melancholie und mit Tränen der Rührung in den Augen.
 
Welcher Schwerverbrecher wurde eigentlich dazu verurteilt, das Stück vorzuspielen? Und wer blättert um?
 
Ritardando und Fermate sind Begriffe die diesem Stück nochmal eine besondere Würze verleihen.
 
Hier der Klangwechsel vom letzten Jahr. Es war das c' das dazu kam. Man kommt gar nicht mehr zu Potte bei dieser Geschwindigkeit.
Was zählt der denn da? Vier - drei - drei??
Seit wann zählen wir Musikalisches im Countdownstil? Außerdem hat er sich verzählt. Ich plädiere für einen Neubeginn des Stückes. Das geht doch noch etwas besser!

Ich wünschte mir, die Presse zeige bei meinem Wechsel zur Subdominante im 5. Takt des Blueses genau so viel Interesse.
 
Bevor man ein Stück aufführt, sollte man es einige Male hintereinander fehlerfrei geübt haben....
 

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