Ohne Klavierlehrer angefangen...

Ich dachte immer wenn ich gleich die richtigen Stücke lerne die mir gefallen, wie z.B. die von Ludovico Einaudi oder von Yiruma komme ich schneller voran, weil ich ja gleich das Spiele was ich lernen möchte...

Also ist das ein Trugschluss?

Möchtest du lernen, wie ein dressierter Affe bestimmte Stücke spielen zu können oder möchtest du richtig Klavierspielen lernen?
 
Möchtest du lernen, wie ein dressierter Affe bestimmte Stücke spielen zu können oder möchtest du richtig Klavierspielen lernen?

Naja dressiert sind wir doch alle wenn wir etwas nachspielen oder?
Ich will ja kein Komponist werden, klar etwas improvisieren will ich auch, aber Lieder die mir gefallen nachspielen, so wie ich es jetzt ja auch schon mache, dazu einfach im Klavierspiel selber sicherer und schneller werden...Fingerfertigkeiten erlernen und dabei auch ein wenig Theorie mitnehmen. (Klavierlehrer will ich auch nicht werden :coolguy:)
 
Und was haltet ihr von der Idee jetzt nach einem Jahr die Theorie und die Grundlagen mit Hilfe der Online Klavierschule music2me in Angriff zu nehmen ?
Es gibt sowohl im Internet als auch auf Papier ausreichend Material, sich Grundkenntnisse in Theorie, auch erweiterte, gut alleine und ohne Lehrer anzueignen. music2me gehört da sicherlich nicht dazu.

"Und was haltet ihr von der Idee jetzt nach einem Jahr die Theorie in Angriff zu nehmen ?" So würde ich die Frage mit "Gute Idee!" beantworten.

Naja dressiert sind wir doch alle wenn wir etwas nachspielen oder?
Nein. Vergleiche es mit Texte (z.B. Gedichte) nachsprechen in Deiner Muttersprache, deren Inhalt Du verstehst und Texte in einer Sprache, die Du überhaupt nicht verstehst.
 
Naja dressiert sind wir doch alle wenn wir etwas nachspielen oder?
Ich will ja kein Komponist werden, klar etwas improvisieren will ich auch, aber Lieder die mir gefallen nachspielen, so wie ich es jetzt ja auch schon mache, dazu einfach im Klavierspiel selber sicherer und schneller werden...Fingerfertigkeiten erlernen und dabei auch ein wenig Theorie mitnehmen. (Klavierlehrer will ich auch nicht werden :coolguy:)

Das Reizwort: ich will kein Pianist/Komponist/Klavierlehrer werden, Klavierlehrer ist für mich neu, zugegebenermaßen ;-)

Ich habe meinem Sohn zuliebe eines der berüchtigten Stücke des berüchtigten Trios (deren Namen ich nicht nennen will :schweigen::musik:) angefangen und mich sehr geplagt dabei. Dann habe ich es weggelegt und habe ganz andere Sachen gespielt bzw. geübt, z.B. habe ich eine Zeitlang Czerny und Hanon (ebenfalls ziemlich berüchtigt, aber anders berüchtigt :lol:) wie besessen geübt.

Nach einigen Monaten flutschte das besagte Stück plötzlich, ohne dass ich es in der Zwischenzeit geübt hatte. Ich bin sicher, wenn ich die ganze Zeit nur dieses Stück geübt hätte, hätte ich entweder überhaupt die Lust am Klavierspielen verloren oder ich hätte viel kleinere Fortschritte gemacht.

Und nein, wir sind nicht dressiert, wenn wir ein Stück (kein Lied!!!) spielen, sondern ab einem gewissen Level legst du deine eigene Vorstellung hinein. Das setzt natürlich voraus, dass du nicht ständig darum kämpfst, die richte Taste zu erwischen.
 
Hallo talex,

aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Konzentration auf zu lange und schwierige Stücke nach einer Weile stagniert (ganz einmal davon abgesehen, was es auf Dauer bringen soll, wenn man ein paar "Stücke" kann). Ich habe in meiner autodidaktischen Phase ja durchaus mit Noten geübt und mir klassische Werke mit (vermeintlich) angemessener Schwierigkeit ausgesucht nach dem Motto "der Weg ist das Ziel", aber im Nachhinein fehlten eben die technischen Grundlagen.
Würde man z.B. die Technik des Vorhandvolley (bzw. aller Einzelschlagarten) beim Tennis üben, indem man immer nur ganze Matches gegen einen zu starken Gegner spielt und dabei gelegentlich ans Netz rennt? Natürlich nicht, wie man auch in keinem anderen Gebiet so vorgeht. Man übt gezielt gewisse Abläufe, baut diese in immer größere Zusammenhänge ein und kann sie dann (hoffentlich) "in freier Wildbahn" abrufen. Seit ich im November mit meinem KL begonnen habe, die Basics zu üben, haben wir gut 60 Stücke auf gut 50 Seiten Noten durchgenommen (da wäre Auswendiglernen m.E. Unsinn). Darunter sind manchmal sogar nur Zwei- oder Dreizeiler, aber auch "Literatur" von Haydn, Bach, Beethoven und Schubert. Aber alles Stücke, die in vernünftiger Zeit geübt werden können und die - durch die Auswahl meines KL - in wunderbarer Weise ineinander greifen. Wenn ich jetzt mal wieder die alten Stücke anspiele, dann finden sich sehr viele Muster mehr oder weniger abrufbar (von selbst spielt es sich aber leider trotzdem nicht, alles will geübt sein, aber die Zeitskala ist eine ganz andere als früher).

Grüße

Michael
 
Und was haltet ihr von der Idee jetzt nach einem Jahr die Theorie und die Grundlagen mit Hilfe der Online Klavierschule music2me in Angriff zu nehmen ?

Kenne ich nicht. Aber der erste und wichtigste Schritt zur "Theorie" ist Notenlernen. Es ist normalerweise wirklich nicht schwer, aber essenziell.

Dein Problem wird sein, dass Du durch Abkupfern schon ein Stück weit gekommen bist. Zum Erlernen von Noten musst Du halt zu noch schlichterem Material greifen. Das fühlt sich erst mal wie ein Rückschritt an, das sollte Dich aber nicht irritieren.
 
Also, ich spiele jetzt seit etwas mehr als einem Jahr. Auch ich habe ohne Lehrer angefangen und mich anhand von Tutorials auf YouTube mit einigen Stücken auseinander gesetzt. Ich kann davon einiges ganz passabel spielen. Allerdings spiele ich ausnahmslos jeden Tag zwischen 1 - 3 Stunden. Auch habe ich einige Online Musikschulen wie die Open-Musicschool oder music2me ausprobiert. Dazu habe ich einiges an Musiktheorie gepaukt.

Das Problem an der Theorie ist, dass man als Anfänger nicht genau überblicken kann wozu das gut ist und was sinnvoll ist. Dinge wie music2me oder Flowkey sind zwar leicht verständlich, aber meiner Meinung nach nicht mehr als malen nach Zahlen.

Für mich habe ich daraufhin entschieden mir einen guten Klavierlehrer zu organisieren, da ich ich auf Dauer damit wesentlich besser fahre, als wochenlang Videos zu schauen und nach zu spielen was derjenige da macht ohne zu wissen was ich da tatsächlich gerade tue.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich habe sehr sehr spät angefangen . Hatte den Eintritt ins Rentenalter 5 Jahre überschritten

Respekt! :super:

Nur bin ich ein ganz schlimmer Theorie Verweigerer . Mein KL hat es mit mir aufgegeben . Da ich aber nicht dumm sterben möchte , werde ich in naher Zukunft eine 2. KL alle 14 Tage für 1 Stunde aufsuchen . Vielleicht kann diese mich motivieren Theorie lieben zu lernen.

Das verstehe ich nicht liebe @Monique. Du verweigerst, Dein Lehrer hats aufgegeben. Trotzdem nimmst Du eine Lehrerin für Theorie. Was soll die besser können als Dein Lehrer? Du hast mehrmals geschrieben wie toll der ist, dann kann die andere es auch nicht. Du verweigerst. Willst Du es denn wirklich lernen? Oder willst Du in Wahrheit nur deshalb Theorie lernen, weil das zum guten Ton gehört bei Clavio? Weil: Wer Theorie nicht versteht der kann nicht richtig Musik machen (so lese ich das öfter raus aus).
 
@Mozart4ever , Hallo , erst mal . Du hast vollkommen Recht mit Deiner Vermutung in Bezug zum " guten Ton ". Ich habe jede Woche Klavierunterricht , dh. Intensiv ein Stück üben was man grade bearbeitet .
Um Theorie zu lernen , würde mir 1 Stunde in 14 Tagen reichen . Dann hätte ich Zeit innerhalb der 14 Tagen zwischendurch dann mal etwas ( nicht zu viel auf einmal ) zu üben .
Wenn ich das bei meinem Kl mache ,dann ist die Theorie Übezeit (innerhalb einer Woche ) zu kurz für mich . Und einen anderen Tag alle 14 Tage mit meinem KL zu lernen , würde ich gerne machen , aber leider ist er ausgebucht und hat keine Stunde mehr übrig . Mit ihm zu lernen ,wäre ja optimal und nichts was ich lieber täte , weil ich meinen KL sehr verehre und ich mich von Woche zu Woche sehr auf meinen Unterricht freue. ,Es ist halt ein zeitliches Problem . Und ein wenig Theoriewissen sollte man ja schliesslich haben . Ich habe eine gute Lehrerin für Theorie empfohlen bekommen . Ich werde es einfach mal ausprobieren .
Ich hoffe ich habe es Dir zum besseren Verständnis erklären können .
Liebe Grüsse
Monique
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was macht ihr denn so in einer Klavierstunde, dass etwas Theorie nicht drin ist? Das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
 

Stücke einstudieren :-D pp, ff ,p, f zb
Und quatschen und lachen und kleine Privatkonzerte von meinem Meister :-D
Habe ja 2 Stunden. :-D
 
aber leider ist er ausgebucht und hat keine Stunde mehr übrig . Mit ihm zu lernen ,wäre ja optimal und nichts was ich lieber täte , weil ich meinen KL sehr verehre und ich mich von Woche zu Woche sehr auf meinen Unterricht freue.

Schön, dass Du Dich beim KL gut aufgehoben fühlst, jetzt verstehe ich was Du meinst. Ich drücke Dir die Daumen für die Theorie. Die kann einen ziemlich deppert machen. Aber auch hier Hut ab, dass Du das anpackst. :-) :super:
 

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