Notenhals oben und unten_kleiner Strich

Bei uns im Chor müssen wir immer den Ton direkt vor dem Atemzeichen verkürzen, um im gemeinsamen Tempo zu bleiben, vor allem bei alter, barocker und klassischer Musik (Wiener Klassik). Ob beim Klavierspiel ähnlich verfahren wird?
 
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das Komma als Atemzeichen und der kleine senkrechte Zäsur-Strich sind bzw. meinen wahrscheinlich dasselbe, nämlich absetzen / Atem holen / kleine Zäsur für einen Neueinsatz machen.

Bei uns im Chor müssen wir immer den Ton direkt vor dem Atemzeichen verkürzen, um im gemeinsamen Tempo zu bleiben, vor allem bei alter, barocker und klassischer Musik (Wiener Klassik). Ob beim Klavierspiel ähnlich verfahren wird?

Klimperline und Rolf, ja, das kann sein. Ich mach jetzt folgendes:

Da ich GLAUBE, auch das Komma schonmal bei Scarlatti irgendwo gesehen zu haben, flöhe ich jetzt die mir vorliegenden Scarlattisachen durch.

Sehe ich z.B. in einer Nicht-Peters-Ausgabe ein KOMMA, wo in einer Peters-Ausgabe ein senkrechter Kleinstrich ist, meld ich mich nochmal. Ich muss aber da doppelt Glück haben. Kann auch sein, dass ich mich irre, dass ich eins gesehen habe mal bei Scarlatti.

Ansonsten wär halt noch die Frage wegen den unterschiedlichen Positionen in EXAKT demselben Zusammenhang offen. Egal. Ich fang mal an durchzuflöhen.

bis später dann, - oder auch nicht :) -

LG, Olli!
 
Bei uns im Chor müssen wir immer den Ton direkt vor dem Atemzeichen verkürzen (...). Ob beim Klavierspiel ähnlich verfahren wird?
Was soll man denn sonst machen, um das Ende einer Phrase bzw. das neu einsetzen hörbar zu machen? Natürlich ist auch am Klavier der letzte Ton unter einem Bogen bzw. vor einer Atempause kürzer als notiert (ja man darf sogar das neu einsetzen ganz leicht verzögern)
https://www.clavio.de/klavierforum/...egatos-wie-ist-das-gemeint.19798/#post-390788
 
Rückmeldung:

Habe durchgesehen:

Peters, Scarlattisonaten Bände 1 - 3 ( 150 Sonaten )
Komponisten-Reihe , Peter Heilbut: Scarlatti
D. Scarlatti, Klavierbüchlein ( Wilhelm Weismann, Litolff CL 5009 ) , es ist ein Querformat
Mehrere Sonaten aus der Ricordi ( Longo ) - Gesamtausgabe

Resultate: Kein Komma.

ABER : zufällig schaute ich noch in mein KLEINES Weihnachtsliederbuch, EBENFALLS ein Querformat:
Lieder zur Weihnachtszeit: 30 Weihnachtslieder, für Klavier leicht gesetzt von Heinz Walter, Ed. Breitkopf 6600:

Dort finden sich ( weils ja Lieder sind ) Kommata. Und zwar in:

"Kommet ihr Hirten":

Christus, der Herr, ist heute geboren KOMMA ÜBER DER f-LINIE, berührt sie aber.
den Gott zum Heiland euch hat erkoren KOMMA ÜBER DER f-LINIE, berührt sie aber.

und in "Es ist ein Ros' entsprungen":

Es ist ein Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart KOMMA ÜBER DER f-LINIE, aber höher drüber und berührt sie nicht!

Bei EXAKT derselben Stelle:
Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art

steht auf "Art" ebenfalls, wie auf "zart", eine Halbe Note, danach jedoch kein KOMMA, sondern eine Viertelpause.
( Das rechne ich dem 2/2 3/2 3/2 2/2 2/2 3/2 3/2 2/2 usw. - Takt zu, obwohl: beide dieser Stellen treffen auf einen 2/2 - Takt.... )

Mannmann...Musik ist doof. Naja.

Ich nehm an, ich hatte dunkel in Erinnerung, dass also in einem Querformat-Klavierbuch ( abgesehen vom Querformat-Altflötenbuch ) irgendwo Kommata waren. ( Ihr wisst ja, die FORMEN...) Zum Glück hab ich wenigstens in das Querformat-Weihnachtsbuch geschaut, hatte sone Ahnung...

OK. mehr geht hier nicht.

LG, Olli!!
 
Vielen lieben Dank für die schnellen und aufschlussreichen Antworten!
Also zusammenfassend sind die unterschiedlichen Notenhälse nur zum Veranschaulichen, damit man sieht, dass die c-Stimme Pause hat. Wird aber am Klavier ganz normal mit der RH gespielt.

"Tenuto" bedeutet jetzt klebenbleiben oder exakt aushalten, ohne Spielraum? Da bin ich mir noch nicht ganz sicher :)

Dankeschön! Liebe Grüße, Alexander
 
"Tenuto" bedeutet jetzt klebenbleiben oder exakt aushalten, ohne Spielraum? Da bin ich mir noch nicht ganz sicher :)

Das eine schliesst das andere nicht aus :rauchen:

Die Notenwerte werden in ihrer vollen Länge gespielt. Das hat zur Folge, daß die Pausen zwischen den Noten minimal kurz sind. Man muß aber hören, daß die Noten einzeln gespielt werden. Im Ergebnis entsteht ein "breiter" Ton.
 
Die Notenwerte werden in ihrer vollen Länge gespielt. Das hat zur Folge, daß die Pausen zwischen den Noten minimal kurz sind..
...und was ist dann der Unterschied zu legato? ;-)
drei Viertel hintereinander, die jedes in seiner vollen Länge klingen, das sind dann drei Töne ohne zwei winzige Pausen:-)

tenuto für Streicher und Bläser (gehalten bei gleich bleibender Tonstärke, kein an- und abschwellen) ist eine Sonderform der Hervorhebung (beonders deutlich wird diese bei voneinander abgesetzen Tönen, z.B. Beethoven Beginn der Egomt-Ouvertüre)

tenuto in dieser Weise ist am Klavier unmöglich - am Klavier bedeutet das nicht stark (Akzent) sondern eher sanft aber deutlich hervorgehobene, voneinander getrennte Töne (die ggf sogar länger als notiert klingen, aber nicht ineinander klingen - also absetzen und verzögern als Form der Hervorhebung)

in dem Mozart Anfängerstückchen (Notenbeispiel in #1) sollen diese Töne etwas hervorgehoben (leicht stärker) und voneinander abgesetzt (Minipausen) gespielt werden, die Atempause danach zeigt, dass dann was neues anderes losgeht --- übrigens sind diese Artikulationszeichen dort sicherlich vom Herausgeber.

ausführlich ist das hier erklärt: http://blog.twedt.com/archives/56
 
Die Notenwerte werden in ihrer vollen Länge gespielt. Das hat zur Folge, daß die Pausen zwischen den Noten minimal kurz sind.
ok:
wenn drei aufeinander folgende Viertel "in ihrer vollen Länge gespielt" werden, dann gibt es keine Pausen zwischen diesen Vierteln (es sei denn, dass neuerdings ein Viertel um ein 32stel oder sonstwas verlängert wäre...)
und wenn es keine Pausen zwischen diesen gibt, dann sind sie bzw. klingen sie verbunden.
 
Tenuto ist ein Hinweis, wie diese Noten zu spielen sind. Also gebunden, Legato. - STIMMT NICHT ! Nicht staccato, oder die Viertel haltetechnisch zu einer Achtel zu machen. Gerade bei Akkorden ist es für Anfänger eine Herausforderung, diese so zu spielen, dass sie nicht "abgehackt" klingen, und im Rhythmus zu bleiben.

das Komma als Atemzeichen und der kleine senkrechte Zäsur-Strich sind bzw. meinen wahrscheinlich dasselbe, nämlich absetzen / Atem holen / kleine Zäsur für einen Neueinsatz machen.

Das kann sein, nur sieht das Atemzeichen - in Klavierstücken - meist etwas anders aus, eben wie ein senkrechtes Tenuto. Aber nach den gebundenen Akkorden eine winzige (Atem=)Pause zu machen, und dann die Achtel zu spielen, hat interpretatorisch gesehen Sinn. Diese Atemzeichen fürs Klavier/Cembalo gibt es in so manchen Werken, gerade zu Zeiten Barock/Klassik.

Im "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach" finden sich senkrechte Striche reichlich. Sie sollen verdeutlichen, wie die Stücke "aufgebaut" sind.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Ihr habt ja recht, ich selber habe Buschinski vorher noch zugestimmt.
Also: TENUTO ist NICHT gleich LEGATO.
Hab gestern schon fast gepennt, als ich das geschrieben habe.
Und heute soll ich bis Mitternacht aushalten? :müde:
 

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