Noten für Schülerin erstellt - wie würdet Ihr vorgehen?

Hat man also als Musikschullehrer 15 Stunden, so heißt das, dass 3 Stunden 45 Minuten wöchentlich als Zusatzarbeit bereits mit eingerechnet sind.

Manchmal, lieber Hasenbein, muss ich wirklich über deine Kommentare schmunzeln.
3h 45m pro Woche gelten der Vorbereitungszeit. Na, ich weiß ja nicht, wen du an einer Musikschule unterrichtest, aber ab und an hat man ja schon einige fortgeschrittene Schüler dabei. Und um diese gut unterrichten zu können, muss man selbst ersteinmal ÜBEN. Das ist nunmal mit knapp 4 Stunden pro Woche nicht getan.
Weiterhin ist es pädagogisch wertvoll, sich auf jeden einzelnen Schüler einzustellen und somit bestimmte Noten herauszusuchen, Arrangements zu schreiben, und und und...

Von daher ist Deine Rechnung... ähm... sehr beschönigt.....
 
OK, dann nochmal weniger mißverständlich:

Die 3 Stunden 45 Minuten in obigem Beispiel sind sowieso schon bezahlt, also keine irgendwie freiwillige Zusatzarbeit, sondern als Pflichtzeit schon mit drin.

Klar, daß man obendrauf noch zusätzliche Arbeit leistet, wenn man ein guter Lehrer sein will.

Wenn man die Stücke, die man mit den Schülern durchnimmt, selber noch stundenlang üben muss, ist man entweder a) nicht so ein doller Pianist (sofern es sich um Mittelstufen- oder mäßig fortgeschrittene Stücke handelt) oder b) treibt man übertriebenen Aufwand. Bei wirklich sehr anspruchsvollen Stücken geht es ja nicht darum, dass man in der nächsten Unterrichtsstunde in der Lage ist, das Stück dem Schüler von vorne bis hinten super vorspielen zu können, sondern man muss im Unterrichtsverlauf einzelne Dinge aus dem Stück, die man gerne anders haben möchte, dem Schüler vormachen können.

In der Hochschule können die (Klassik-) Professoren ja auch nicht jedes Stück, das sie mit den Studenten durchnehmen, auf Abruf perfekt spielen. Das ist ja gar nicht zu schaffen. Manche Professoren spielen sogar überhaupt nicht vor, nur mal so am Rande.

LG,
Hasenbein
 
Haha. der Typ Mensch, der seine Leistung kostenlos zur Verfügung stellt, ist gerade bei den Computerfuzzis sehr oft vertreten.

Der Computer"spezialist", den wir neulich bestellt hatten, hatte einen Satz von EUR 15.- pro Viertelstunde. Als er keine Lösung fand, und auch gar nicht analysieren konnte, woran es denn liegt, dass es nicht funktioniert, er schließlich genauso schulterzuckend wie wir dastand, ging er wenigstens etwas von seinem Preis herunter. Nach seiner Qualifikation haben wir nicht gefragt, einen besonders kompetenten Eindruck hatte er nicht hinterlassen.
 
Tja, wer Noten schreibt, ist selbst schuld...
Im Laufe von über 20 Jahren Unterrichtstätigkeit habe ich einige hundert Stücke, zumeist für Schüler (um)arrangiert, teilweise den Schülern auf den Leib geschneidert. Ich war jahrelang Notenschreiber für die Big Band des Hessischen Rundfunks, daher beherrsche ich dieses Metier.
Ich beobachte immer mehr, dass die Wertschätzung für eigens, in einem immensen Zeitaufwand erstellte Noten gegen Null geht. Lieber laden sich die Kids irgendeinen Schund aus dem Internet herunter, dessen Qualität sie sowieso nicht beurteilen können, Hauptsache kostenlos.
Wenn ich mich für all meine Arrangements auch nur halb so fürstlich hätte entlohnen lassen wollen wie irgendein Computerfuzzi, käme allmählich ein fünfstelliger Eurobetrag zusammen. Jemandem, der sich kritisch über meine Noten äußert, möchte ich auch nur für 5 Minuten einmal meinen Kopf aufsetzen können, damit er weiß, was es bedeutet, ein Stück erstmal zig mal analytisch anzuhören, danach bei jeder Note soundsoviele Kompromisse einzugehen, damit er sie auch ja spielen kann; und all die anschließenden Arbeitsgänge, bis ich ihm endlich die gedruckten Noten präsentieren kann.

Ich hatte meinen Beitrag gestern in einer angespannten Situation geschrieben, deshalb vielleicht die etwas drastische Ausdrucksweise.
Wieso ich mich trotzdem immer wieder stundenlang hinsetze und Stücke bearbeite, hat folgende Gründe:
Mir macht es Freude, meine eigenen musikalischen Ideen in Stücke einzubringen, diese zum Klingen zu bringen, ob zu privaten Zwecken oder (oft) zum Unterrichtsgebrauch.
Selbstverständlich sind nicht alle meine Schüler oder "Kunden" so ignorant, dass sie nicht meine Bearbeitungen zu schätzen wüßten. Gerade letzte Woche hatte ich gleich 3 Schüler, die übers ganze Gesicht strahlten, weil sie dank meiner Bearbeitungen zum ersten Mal eine Version des jeweiligen Songs auf dem Notenpult haben, die Hand und Fuß hat, und für sie spielbar ist: Ein Junge fühlt sich schon wie ein kleiner Star, weil er dieses Stück auf dem nächsten (Rock)- Konzert der MS spielen wird. Eine Schülerin habe ich einen Song in eine für sie geeignete Tonart umgeschrieben, zu der sie singen kann, und sich am Klavier begleiten kann. Und einer erwachsenen Schülerin habe ich "Sorry seems to be.." von Elton John so eingerichtet, dass sie damit zurecht kommt, im Gegensatz zu der schräg klingenden Version im dicken Heumann- Buch, das sie extra gekauft hat.
Das sind (wenn auch kleine) Momente, die mich bestätigen, mir Kraft geben.

Ich denke, dass auch der Threadersteller AG2410 ganz ähnliche Beweggründe für seine Arbeit hat. Er findet meine Anerkennung und sollte sich nicht durch unüberlegte Äußerungen verunsichern lassen

Was NICHT meine Anerkennung findet, ist sind die notorischen Ätzer in diesem Forum mit ihren Hau-Drauf- Kommentaren, die gleich kontra geben, schlechtreden, Arroganz versprühen ("HoeHue": Gibt es ein Grundrecht auf Wertschätzung?) etc...
 
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I
"Notenschreiber für die HR-Bigband" - das heißt "Kopist", ne? Arrangeur ja nun mit Sicherheit nicht... Bitte keine Faktenverschleierung hier!

LG,
Hasenbein

1) Was ist das für ein Tonfall?

2) Was heißt hier "Faktenverschleierung"?!
Niemand ist in diesem Forum irgendjemandem gegenüber Rechenschaft schuldig, was er tut. Irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, dass "Faktenverschleierung" genau der "Richtige" bemängelt....

Um die Frage trotzdem zu beantworten: Ja, ich war Kopist.
Falls es jemanden interessiert:
Als Kopist bekomme ich Partituren als Manuskripte von Arrangeuren in die Hand, die in diesem Falle im Auftrag einer Rundfunk-,Studio- oder Fernsehproduktion des HR arbeiten.Teilweise waren da weltbekannte Arrangeure darunter, wie Bob Florence, Bob Mintzer, Bob Brookmeyer, Dusko Gojkovic,Bill Holman.... Da paßt man schon auf, dass jetzt bloß nicht die Kaffeetasse auf die Partitur kippt:) Mein Job ist es nun, daraus die Einzelstimmen für die Musiker anzufertigen, was z.T. Transponieren aber auch Kontrolllesen und Ausmerzen von eventuellen Fehlern, noch bevor die Noten auf den Pulten landen, beinhaltet.
Um Hasenbein zu beruhigen: Meine Fähigkeit, selbst zu arrangieren, habe ich im Studium erworben und in Weiterbildung verfeinert.
 
Du hast eindeutig Name Dropping betrieben mit der Erwähnung der HR-Bigband, um zu suggerieren, dass Deine Arrangierkenntnisse irgendwas mit Deiner Tätigkeit dort zu tun haben und gut seien, weil ja HR-Bigband gut ist. Für den Kopistenjob braucht man jedoch nicht die Fähigkeit, selber arrangieren zu können. Zu der Frage, ob denn Deine Arrangements kompetent sind, trägt die Erwähnung der HR-Arbeit nichts bei. Reine Nebelkerze für Ahnungslose.
 
Ich denke, dass auch der Threadersteller AG2410 ganz ähnliche Beweggründe für seine Arbeit hat. Er findet meine Anerkennung und sollte sich nicht durch unüberlegte Äußerungen verunsichern lassen
Danke dafür, aber ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, daß ich eine Frau bin
:-)

Und ich bitte die werten Damen und Herren, sich nicht gegenseitig virtuell die Nase einzudellen. Das ist vergeudete Lebenszeit.

Gruß
Antje
 

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