Noch ein zweites Instrument lernen?

Ich habe drauf bestanden, ohne diese Aufkleber zu lernen, da ich meine Ohren gebrauchen wollte und nicht die Augen.

Interessanterweise geht Musik machen ohne Ohren nicht sooo gut. Man kann es sich am Anfang einfach leichter oder schwerer machen. Zudem schont es die Nerven von Familie und/oder Nachbarn enorm. Aber wer braucht schon die Akzeptanz von anderen, heutzutage... :009:
 
Ich finde hören nicht schwierig ;-)
 
Ich vermute mal, es gibt hier einige, die mehrere Instrumente spielen, bzw. die irgenwann noch eins dazugenommen haben. Wie macht ihr das?

Ich habe Mitte 2019 die Gitarre als zweites Instrument zum Klavier hinzugenommen und überlege jetzt, das Hauptinstrument zu wechseln. Sprich mein Klavierunterricht würde durch Gitarrenunterricht abgelöst.

Ich möchte nämlich auf dem neuen Instrument schneller vorankommen und merke, wie ich mich verzettel, wenn ich nebenbei noch halbherzig Barock, Klassik und Romantik auf dem Digi üben muß.

Interessanterweise führt letzteres nicht zu mangelhaften Fortschritten oder Übefrust, aber ich merke, wie mich der zusätzliche Aufwand bremst. Deshalb werde ich in den nächsten Wochen meine Prioritäten neu ordnen.
 
Nun komme ich nochmal auf die Orgel zurück.
Ich kann den Pianisten nur empfehlen, die Orgel als Zweitinstrument zu haben. Wenn man auf das Pedalspiel anfangs verzichtet, ist der Einstieg sehr leicht. Auch kann man als Organist (im Gegensatz zum Pianist) sehr leicht Geld verdienen, falls es einem darauf ankommt. Außerdem werden Organisten (gute oder mäßig gute) eigentlich immer gesucht. Und ein so schlechter Organist ist man als guter Pianist meistens nicht. Umgekehrt ist das schlimmer.
 
Ich überlege, mir für die großen Ferien Probestunden in Schlagzeug zu reservieren. Hab da leider eh keinen Klavierunterricht. Meine Motivation dahinter ist die Rhythmussicherheit zu steigern, und ich bilde mir ein, dass ich mich beim Schlagzeug leichter darauf konzentrieren kann, da die Fingerfeinmotorik nicht so viel beansprucht (behinderungsbedingt). Mir schwebt so eine Art Crashkurs vor mit 3h die Woche betreutes Üben, vielleicht zusätzlich plus 1h/Woche selbstständig im gemieteten Probenraum.

Nach den großen Ferien will ich mich wieder allein dem Klavier widmen. Längerfristige Investitionen beschränken sich allenfalls auf ein elektronisches Drumset. Wobei mein Spaß beim händischen Musikmachen auf (fertig gekauftem) elektronischem Gedöns abnimmt, mein E-Piano soll also das einzige Gerät dazu bleiben und wird perspektivisch ausgetauscht gegen was echtes.

Allerdings sagt mir mein innerer Kritiker und Ratgeber, dass diese Wiedewiedewittdenke kaum mit dem Angebot des hiesigen Musikausbildungsmarktes (Rhein-Neckar-Kreis) vereinbar sein dürfte. Aber das ließe ja überprüfen.

Billigere Alternative: Nach Metronomfunktion Klavier spielen lernen. Aber soll Musikmachen nicht Spaß machen? Mit dem Metronom kann ich jeden Spaß daran umgehend beseitigen. Da reicht es mir eigentlich, wenn mich der Lehrer hin und wieder lobt, wenn ich mal im Rhythmus geblieben bin, und ich versuche mich darüber zu freuen, obwohl ihm meine Eigenwahrnehmung vehement widerspricht.
 
Guten Abend zusammen! Interessant, das mit den Klebepunkten... hatte ich natürlich gar nicht gewusst. Ich würde meinen Lehrer so einschätzen, dass er davon nicht überzeugt ist, aber ich frage ihn mal, was er davon hält. (Genau) hören lernen ist ja so oder essenziell!

Nachdem ich ein paar Tage krankheitsbedingt ausgefallen bin, habe ich gestern und heute wieder brav geübt. Puh. Ein elendes Herumgekratze, und das eh nur (bisher) auf leeren Saiten. Ich bin aber gewillt, mich da noch ein Weilchen durchzubeißen! :004:
 
Ich überlege, mir für die großen Ferien Probestunden in Schlagzeug zu reservieren. Hab da leider eh keinen Klavierunterricht. Meine Motivation dahinter ist die Rhythmussicherheit zu steigern, und ich bilde mir ein, dass ich mich beim Schlagzeug leichter darauf konzentrieren kann, da die Fingerfeinmotorik nicht so viel beansprucht (behinderungsbedingt). Mir schwebt so eine Art Crashkurs vor mit 3h die Woche betreutes Üben, vielleicht zusätzlich plus 1h/Woche selbstständig im gemieteten Probenraum.
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Billigere Alternative: Nach Metronomfunktion Klavier spielen lernen. Aber soll Musikmachen nicht Spaß machen? Mit dem Metronom kann ich jeden Spaß daran umgehend beseitigen. Da reicht es mir eigentlich, wenn mich der Lehrer hin und wieder lobt, wenn ich mal im Rhythmus geblieben bin, und ich versuche mich darüber zu freuen, obwohl ihm meine Eigenwahrnehmung vehement widerspricht.

Regelmäßig mit anderen zusammen musizieren (dank meines Zweitinstrumentes) hat meiner rhythmischen Sicherheit deutlich besser geholfen als jedes Metronom am Klavier. Am Ende spielt der Drummer ja auch wieder mit Klick im Ohr...
 

Guten Abend zusammen! Interessant, das mit den Klebepunkten... hatte ich natürlich gar nicht gewusst. Ich würde meinen Lehrer so einschätzen, dass er davon nicht überzeugt ist, aber ich frage ihn mal, was er davon hält. (Genau) hören lernen ist ja so oder essenziell!

Nachdem ich ein paar Tage krankheitsbedingt ausgefallen bin, habe ich gestern und heute wieder brav geübt. Puh. Ein elendes Herumgekratze, und das eh nur (bisher) auf leeren Saiten. Ich bin aber gewillt, mich da noch ein Weilchen durchzubeißen! :004:

Was für ein Instrument hast du jetzt denn genau zum üben? Auch die Saiten- und Bogenwahl ist nicht unerheblich um das „Gekratze“ am Anfang soweit wie möglich zu reduzieren. Oft kommt sowas auch mit von der Materialwahl, vor allem bei Einsteigerausrüstungen. Nur wenn man materialbedingte Problem ausschliessen kann, kommt man dazu die spieltechnischen Probleme wirklich zu erkennen und zu korrigieren...
 
Liebe @ChristineK, es dauert und braucht Geduld und auch ein dickes Fell, bei mir ist es nach 4 Jahren jetzt so, dass ich einen einigermaßen schönen Ton spielen kann und es sich nach Cello anhört. Nicht aufgeben!
 
Ich kann nur jeden ermutigen, weitere Instrumente zu lernen, gerade weil man dann auch irgendwann in größeren Ensembles spielen kann.
Je mehr Instrumente ich lerne, desto besser läuft es.
Bei der Gitarre z.B. fielen mir die Lagenwechsel, das Vibrato und das mehrstimmige Spielen sofort sehr leicht. Ich bin mir sicher, dass es bei Cello auch ähnlich wäre, aber da ich nun schon mehrere Orchesterinstrumente spiele, wäre das nichts für mich, auch wenn mir der Klang und die Literatur sehr gefallen. Ein befriedigendes Instrument samt Bogen kosten eben auch 6000-10000 Euro, die Gitarre hat nur 1600 gekostet. Außerdem habe ich vernünftigerweise beschlossen, dass es nun reicht und konzentriere mich lieber auf die 6 Instrumente.
Mit der Klarinette spiele ab Sommer in der Stadtkapelle mit. Die Truppe fährt sogar regelmäßig in den Oman :-) Ich glaube, das wird ziemlich witzig.
Seit 3 Wochen spiele ich noch Orgel. Leider habe ich nur nachts Zeit zum Orgel üben. Ein bisschen gruslig ist es schon, wenn ich dann durch die dunkle Stadtkirche tappe.....
LG,
NaMu
 
Lege es dir anders zurecht: es klingt momentan mehr nach Rostropowitsch als nach Fournier.:-D
Aber es wird schon werden.
nur nachts Zeit zum Orgel üben. Ein bisschen gruslig ist es schon, wenn ich dann durch die dunkle Stadtkirche tappe
Ich hoffe, du verschreckst damit nicht die armen Fledermäuse!
Sommers könnten noch ein paar Leuchtkäfer hinzukommen, die dann Lichtorgel dazu spielen.
 
Hallo Christine,
ich lerne auch seit fast 4 Jahren Cello, bin nach wie vor begeistert und habe den Klavierunterricht inzwischen zugunsten des Cellos gecancelt. Ich war einfach nur noch gestresst und doch unzufrieden, weil ich das Gefühl hatte, dass immer eins der beiden Instrumente zu kurz kommt und ich nicht für beides gut vorbereitet bin.

Noch ist das nicht die große Musik, vor allem in den höheren Lagen und bei vielen Lagenwechseln (habe jetzt 1-5 durch); da braucht einfach noch mehr Übung. Aber mein Lehrer ist so wunderbar, dass ich denke, dass ich mich noch kolossal verbessern kann.

Meine Erfahrung im Zusammenspielen hole ich mir in ca. 2 Workshops pro Jahr, die Felix Seiffert von www.bogenbalance.de organisiert, der im Übrigen auch viele sehr gute Youtube-Videos anbietet. Und auch wenn im Workshop dann Leute auf dem gleichen Niveau zusammen auf ihren Geigen, Bratschen und Celli kratzen, kann das doch auch Freude machen.

LG,
Babs
 
Ich kann nur jeden ermutigen, weitere Instrumente zu lernen, gerade weil man dann auch irgendwann in größeren Ensembles spielen kann.
Je mehr Instrumente ich lerne, desto besser läuft es.
Bei der Gitarre z.B. fielen mir die Lagenwechsel, das Vibrato und das mehrstimmige Spielen sofort sehr leicht. Ich bin mir sicher, dass es bei Cello auch ähnlich wäre, aber da ich nun schon mehrere Orchesterinstrumente spiele, wäre das nichts für mich, auch wenn mir der Klang und die Literatur sehr gefallen. Ein befriedigendes Instrument samt Bogen kosten eben auch 6000-10000 Euro, die Gitarre hat nur 1600 gekostet. Außerdem habe ich vernünftigerweise beschlossen, dass es nun reicht und konzentriere mich lieber auf die 6 Instrumente.
Mit der Klarinette spiele ab Sommer in der Stadtkapelle mit. Die Truppe fährt sogar regelmäßig in den Oman :-) Ich glaube, das wird ziemlich witzig.
Seit 3 Wochen spiele ich noch Orgel. Leider habe ich nur nachts Zeit zum Orgel üben. Ein bisschen gruslig ist es schon, wenn ich dann durch die dunkle Stadtkirche tappe.....
LG,
NaMu

Es wäre schlimm, wenn man 6000-10000 Euro für ein „befriedigendes“ Cello samt Bogen berappen müsste. Dafür gibt es schon richtig gute Orchesterinstrumente samt gutem Bogen. Richtig gute Schülerinstrumente gibt es für ca. die Hälfte, sofern man nicht beim Abzocker gelandet ist.....
 
Es wäre schlimm, wenn man 6000-10000 Euro für ein „befriedigendes“ Cello samt Bogen berappen müsste. Dafür gibt es schon richtig gute Orchesterinstrumente samt gutem Bogen. Richtig gute Schülerinstrumente gibt es für ca. die Hälfte, sofern man nicht beim Abzocker gelandet ist.....
Kann sein, aber vielleicht verstehen wir auch unter einem befriedigenden Cello unterschiedliche Sachen... Mein Bratschenbogen hat z.B. 1500 Euro gekostet und das war noch nicht einmal ein besonders teurer.
 
Ich habe Mitte 2019 die Gitarre als zweites Instrument zum Klavier hinzugenommen und überlege jetzt, das Hauptinstrument zu wechseln. Sprich mein Klavierunterricht würde durch Gitarrenunterricht abgelöst.

Ich möchte nämlich auf dem neuen Instrument schneller vorankommen und merke, wie ich mich verzettel, wenn ich nebenbei noch halbherzig Barock, Klassik und Romantik auf dem Digi üben muß.

Interessanterweise führt letzteres nicht zu mangelhaften Fortschritten oder Übefrust, aber ich merke, wie mich der zusätzliche Aufwand bremst. Deshalb werde ich in den nächsten Wochen meine Prioritäten neu ordnen.

Die Beethoven-Bagatelle ist in den Ferien gut vorangekommen, es gibt also weiterhin keine Probleme mit meinem aktuellen Hauptinstrument. Dennoch hat sich die Frage hat sich heute von selbst geklärt: Meine KL geht nach den Sommerferien in Rente. Ich werde also an meinem Konservatorium so oder so einen Lehrerwechsel machen müssen, kann dabei gleich meine elektro-akustische Gitarre mit Einzelunterricht bedenken und als Bandmusiker durchstarten. :-D

Spannend, was das Leben so für einen bereithält...
 

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