Neben dem Klavierspiel Gitarre lernen. Fragen, Anregungen, Erfahrungen, Geschwafel

S

Soeren

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Guten Tag zusammen,

ich weiß zwar, dass das hier kein Gitarrenforum ist, dennoch trete ich mit meinem Anliegen an euch heran ;)

Ich habe vor einem halben Jahr wieder mit dem Klavierspiel angefangen. Zunächst allein, doch nach ca. 2-4 Wochen habe ich mir einen Klavierlehrer gesucht, da ich gemerkt habe, dass ich ohne nicht wirklich weiter komme (Hat unter anderem auch motivationale Aspekte). Das klappt soweit auch alles recht gut, meine alten Fähigkeiten konnte ich gut reaktivieren und komme gut weiter. Im Prinzip ne perfekte Lernsituation. Es macht viel Spaß, kein Stress, alles super.

Gestern habe ich aus Interesse dann eine Stunde Gitarrenunterricht bei meinem Klavierlehrer genommen (Der Unterrichtet neben Klavier auch Gitarre und Geige). Ich habe ihn drum gebeten, mir das Instrument etwas näher zu bringen, da ich im Prinzip keine Ahnung von der Materie habe (Gestern war auch letzte Stunde vor Ostern, da nun leider 2 Wochen Unterricht ausfällt).

Auch wenn man den Aspekt "Anfangseuphorie" immer im Hinterkopf behalten soll, hier mal ein paar Anmerkungen:

Mir hat das wirklich total Spaß gemacht und ich könnte mir gut vorstellen, neben dem Klavier auch Gitarre zu lernen (ich bin 25 Jahre alt, ich denke der Zug ist noch nicht komplett abgefahren). Allerdings ist mir während der Stunde auch bewusst geworden, dass ich das in Eigenregie schwer umsetzen werden kann.

Mein Lehrer hat wirklich sehr auf die Haltung etc. geachtet (linke Hand, linker Daumen, Schultern gerade, Rücken gerade, rechte Hand, Daumen ablegen). Es gibt ja wirklich unendlich viel, worauf zu achten ist. Er meinte auch, dass es am Anfang nicht unbedingt sinnvoll sei, direkt ein Lied spielen zu wollen, sondern erstmal etwas Technikübungen zu machen, um die korrekte Haltung zu verinnerlichen, damit keine Fehlhaltungen, Verspannungen etc. auftreten.

Also eigentlich müsste ich (zumindest für den Anfang) unterricht nehmen (Das hat mein Lehrer zwar nicht gesagt, aber ich habe das Gefühl, dass ich mir sonst schlechte Angewohnheiten aneigne). Wie würdet ihr das organisieren? Ist es überhaupt sinnvoll, ein zweites Instrument anzufangen?
Meine Fortschritte am Klavier würden sicherlich etwas ausgebremst werden (Zeitfaktor). Ich hatte überlegt, im Wechsel 14 tägig Giratte - und Klavierstunden zu nehmen (beim selben Lehrer). Was haltet ihr davon?

Zum Instrument:
Was gibt es für Instrumente, die für einen Anfänger tauglich sind? Was muss man berappen, um sich ein Instrument zu kaufen, was den Namen Gitarre auch verdient? Es muss natürlich nicht das Beste her am Anfang und über eine kostengünstige Lösung würde ich mich freuen. Aber ein Mindestmaß an Qualität sollte sicherlich vorhanden sein, sonst macht das ganze keinen Sinn. Habt ihr in der Hinsicht Erfahrungen?

Was sind generell eure Erfahrungen? Wer von euch spielt Gitarre? Wie lange? Ich freu mich eigentlich über jede Anregung, Vorschläge, Vorgehensweisen etc. pp.

Grüße,

Sören
 
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Ich finde ein Zweitinstrument immer eine gute Idee. Ich selbst spiele auch ab und an Gitarre und Geige nebenher, natürlich auf niedrigem Niveau (Gitarre ohne Lehrer sehr sporadisch seit 30 Jahren, Geige vor über 30 Jahren mit Lehrer). Dass Du bei dem gleichen Lehrer lernen kannst, halte ich von Vorteil. So kann man den Rhythmus je nach Bedarf auch mal anpassen.

Das gute an Gitarren ist, dass sie relativ preiswert sind. Ich habe eine Konzertgitarre (Western-Form) und zwei E-Gitarren, die beide jeweils unter 400 € lagen und von erfahrenen Gitarristen eine gute Qualität bescheinigt bekommen haben. Zum Anfangen reicht ein Budget von 200-400 € bestimmt. Zu dem ist der Gebrauchtmarkt überflutet, da wird man sicher schnell fündig. Am besten auch mal den Lehrer befragen oder im Musikgeschäft beraten lassen.
 
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neben dem Klavier auch Gitarre zu lernen (ich bin 25 Jahre alt, ich denke der Zug ist noch nicht komplett abgefahren).

Solange Arme/Hände/Finger und der Kopf noch funktionieren, ist der Zug nie abgefahren...! :D

Als Jugendliche habe ich auch etwa 2 Jahre Gitarrenunterricht genommen - naja, für's Üben mit Junior reichts grade so. Wenn Du noch nicht so sicher bist, kannst Du auch vorerst mal eine Gitarre mieten. Aber es ist schon so, verglichen mit einem Klavier (oder Flügel) kannst Du Dir schon für relativ wenig Geld was Anständiges leisten.

Lg, Nessie
 
Möglicherweise ein Problem könnte werden, daß die Fingerkuppen, die die Saiten runterdrücken, Hornhaut entwickeln bzw. eben von der Beanspruchung eine andere Empfindlichkeit entwickeln als die anderen Fingerkuppen.

Das könnte u.U. das Klavierspiel stören. Hängt aber sicher auch von der Art der Gitarre ab (etwa: ob Stahlbesaitung, schmales/breites Griffbrett, u.a.)
 
Hallo.
Ein kleines Problem könnten die Fingernägel der Greifhand sein: für einen guten Gitarrensound lässt man sie meistens etwas länger, was dann beim Klavierspiel stören kann.

Ich habe ursprünglich mit Klavier angefangen, danach aber zwei weitere Instrumente gelernt. Das bereue ich ein bisschen, weil ich dadurch Zeit "verloren" habe, mich im Klavierspiel auf das Niveau zu entwickeln, wo ich gerne wäre. Da ich alle drei Intrumente sehr gerne spiele, fällt es mir auch jetzt schwer, mich auf eins zu konzentrieren, obwohl ich zu wenig Zeit habe, um mich auf mehreren spürbar weiter zu entwickeln.

Viele Grüße
BP
 
Die Beanspruchung der Fingerkuppen ist halb so wild. Die Hornhaut stört in keinster Weise das Klavierspiel. Wegen den Fingernägeln:
Solange du nicht ausgerechnet Flamenco spielen willst oder all zu anspruchsvolle andere Literatur, solltest du sie dir nicht wachsen lassen und alternativen suchen. Mit dem Klavierspielen ist es da schnell vorbei, wenn du einen halben Zentimeter überstehende Fingernägel hast.

Falls du aber nur ein wenig auf der Westerngitarre klimpern, oder sogar E-Gitarre spielen möchtest, dann brauchst du ohnehin keine Fingernägel sondern gegebenenfalls ein Plektrum.

Erfahrungsgemäß empfinde ich die Gitarre als sehr erholsam. Ein wesentlich flexibleres Instrument vom Transport her und in einer Gesellschaft/Gruppe sehr praktisch. Das man nicht jede Minute an seinem "Hauptinstrument" verbringt ist dann ohnehin nicht all zu tragisch, da man mit diesem ohnehin keine professionellen Ambitionen hat.
Was mir auch sehr oft auffällt, dass bei der Gitarre der Hang zum Singen viel ausgeprägter ist, was der alg. Musikalität ebenfalls sehr zu gute kommt.

Schönen Gruß, Raskolnikow
 
Ich würde mir ein klassische Gitarre und keine Western- oder E-Gitarre besorgen. So kannst Du auch ohne Verstärker ordentlich spielen und hast keine Stahlsaiten. Mit der anspruchsvollen Literatur wird es eh dauern, so dass ich mir darüber den Kopf nicht zerbrechen würde.
Die Fingernägel der rechten Hand sind das einzige was dagegen sprechen könnte...
Ein großer Vorteil der Gitarre ist der Anschaffungspreis. :) Für ein paar hundert Euros bekommst Du schon ein gut klingendes Instrument... und auch die Saiten sind sehr günstig. ;)
 
Die Beanspruchung der Fingerkuppen ist halb so wild. Die Hornhaut stört in keinster Weise das Klavierspiel........

Na ja, da muss ich etwas widersprechen. Ich spiele seit 30 Jahre Klavier und hatte anfangs auch ein Jahr lang Gitarre (Westerngitarre mit Stahlseiten) gespielt, dann damit aber aufgehört, weil ich mich nur auf das Klavier konzentrieren wollte. Die Gitarre hatte ich im laufe der Jahre immer wieder mal rausgezogen, aber immer wieder beiseite gelegt, weil's an den Fingerspitzen immer unangenehm war. Nun habe ich mir eine Konzertgitarre gekauft und übe seit 6 Wochen min. 1-2 Stunden pro Tag. An den Fingerkuppen der Greifhand hat sich schon eine dicke Hornhaut gebildet und das sogenannte Fingespitzgefühl ist schon stark eingeschränkt. Wenn ich leicht mit den Fingerspitzen beider Hände über eine Fläche streiche, fühle ich links deutlich weniger. Vielleicht dauert es noch etwas, bis die Nerven an den Fingerspitzen gelernt haben, mit der dickeren Haut klarzukommen.
Also mich stört die dickere Hornhaut beim Klavierspielen schon etwas, aber ich wollte einfach ein Instrument, das man mitnehmen kann und deshalb eine Gitarre. Das Klavier ist auf die Dauer doch etwas schwer.
Gruß,
Mari
 
Also mich stört die dickere Hornhaut beim Klavierspielen schon etwas, aber ich wollte einfach ein Instrument, das man mitnehmen kann und deshalb eine Gitarre. Das Klavier ist auf die Dauer doch etwas schwer.
Gruß,
Mari

Das muss nicht sein, dass man dicke Hornhaut bekommt. Bei mir hat sich weder beim E-Bassspielen, noch beim Gitarre spielen eine solche entwickelt.

An den TE: was sagt denn Dein Klavier- u. Gitarrenlehrer zu Fingernägeln (und Hornhaut), wenn man beides lernt/spielt?
 
Hmm, soo starke Hornhaut, dass sie beim Klavierspielen stören würde, hab ich auch nicht. Allerdings spiele ich auch "nur" Konzertgitarre. Etwas schade finde ich den weniger brillanten Klang wegen der kurzen Fingernägel rechts. Aber da steht das Klavier an erster Stelle,davon abgesehen sind in meinem Beruf lange Fingernägel auch nicht erlaubt.
Soeren, was genau möchtest du denn lernen? Gehts eher Richtung Liedbegleitung oder klassische Gitarre?
LG, flageolett
 
Hallo zusammen,

na das waren ja schon einige Anregungen. Also bezüglich der Hornhaut mache ich mir jetzt erstmal keine Gedanken. Bis mich das stört, muss ich wahrscheinlich erstmal besser am Klavier werden ;)

Was genau ich lernen möchte, weiß ich im Prinzip nicht. Ich fand einfach erstmal das Instrument an sich interessant. Inwiefern unterscheidet sich denn Liedbegleitung und klassische Gitarre? Also was macht klassische Gitarre aus?

Ich habe gestern die Möglichkeit gehabt, eine Westerngitarre anzuspielen. Wenn man das spielen nennen kann :D
Wonach entscheidet man denn, ob man eine Konzertgitarre oder eine Westerngitarre haben möchte? Also die Saiten unterscheiden sich ja maßgeblich, die Größe auch. Der Klang damit ja auch. Aber mir sind die Vor - und Nachteile nicht ganz bewusst ;)

Grüße
 

Meinem Halbwissen zu Folge hat Liedbegleitung vor Allem (natürlich nicht nur) mit Akkorden zu tun und die klassische Gitarre (auch) mit Solostücken, dem Melodiespiel, Fingerpicking.
Entprechend sollte man auch entscheiden, welche Gitarre man kauft, wobei man mit der klassischen erst mal nichts verkehrt machen kann, da sich diese auch für die Liedbegleitung eignet (der Unterschied liegt ja vor Allem in der Breite des Griffbrettes).


...glaube ich :)


Hier steht´s genauer:
http://www.gitarrero-beginner.de/gitarren/unterschied_konzert_westerngitarre.htm
 
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Wonach entscheidet man denn, ob man eine Konzertgitarre oder eine Westerngitarre haben möchte?

Probiere beide Instrumente aus und schaue, bei welcher Dir Klang und Bespielbarkeit besser gefallen. Konzertgitarre hat halt (u.a.) Nylonsaiten und ein breiteres Griffbrett.

Hinsichtlich der Stilsuche kann ich Dir die Akustik-Gitarren-Schule von Türk/Zehe empfehlen, wo verschiedene Stilistiken (Blues, Rock, Pop, Klassik) vorgestellt werden und die für Western- und Konzert-Gitarre gleichermaßen geeignet ist.

Schaue Dir doch unter Youtube mal Videos von Tommy Emmanuel (Western-Git.), Paco de Lucia (Flamenco/Konzert-Git.) und Pat Metheny (z. T. Nylon-Fusion-Git.) an, um Anregungen zu Gitarrentyp, Stilistik und Spielweise zu finden.
 
Also ich denke, dass ich nicht eindeutig entscheiden kann, ob es Liedbegleitung oder klassische Gitarre werden soll. Wahrscheinlich eher beides parallel. Ich denk ich werd mir mal ein paar Gitarren im Musikhaus ansehen. Ich kann mir die Vor - und Nachteile bisher schwer vorstellen.

Die Konzertgitarre in der Musikschule hat mir um einiges mehr Spaß gemacht bzw. ist mir leichter gefallen, als die Western Gitarre meines Mitbewohners. Aber da sollte man ggf. vorher mehrere Modelle antesten.
 
Die Konzertgitarre in der Musikschule hat mir um einiges mehr Spaß gemacht bzw. ist mir leichter gefallen, als die Western Gitarre meines Mitbewohners. Aber da sollte man ggf. vorher mehrere Modelle antesten.

Schau' es Dir an. Mir kämen allerdings niemals Nylon-Saiten ins Haus :cool:
Stahlsaiten klingen, in Verbindung mit einem entsprechenden Instrument, für mich viel reiner/differenzierter und schöner.

Sind aber schwerer runterzudrücken und beanspruchen die Fingerkuppen stärker.
Dafür belohnt dann der Klang ;)

(jetzt geht bestimmt der Streit los :D)
 
Dann nimm eine Konzertgitarre. Denn a) gefällt Sie Dir eh besser und b) ist damit auch Liedbegleitung sehr gut möglich.

Und wie wann welche Saiten klingen, bestimmen nicht nur die Saiten. Bei einem ordentlichen Klangkörper gefallen mir Nylonsaiten besser; der Klang ist wärmer. Aber das ist wie beim Klavier: Manche mögen es leier brillant, andere lieber warm...und das auch je nach Musik.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja das wäre dann die Liedbegleitung und dafür sind ja auch die Westerngitarren prädestiniert. Dagegen ist Solospiel auf einer Westerngitarre auf Grund des schmalen Griffbrettes eher schwer. Umgekehrt, also Akkorde auf einer Klassikgitarre gehen prima.
 
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