Nach 15 Jahren wieder angefangen .. Arm- und Fingerschmerzen, Tipps?

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moveit

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Hallo ihr lieben claviolisten!
Ich hab in meiner Vorstellung bereits erwähnt, dass ich nach gut 15 Jahren Pause vor ein paar Wochen wieder mit dem Klavierspielen angefangen habe. Es ist ein echt tolles Gefühl, endlich wieder Musik zu machen, aber leider hab ich seitdem immer wieder Probleme mit meinem rechten Arm und den Fingern - es zieht manchmal ordentlich im Unterarm, und die Finger fühlen sich schnell verkrampft an, vor allem nach längeren Übesessions.
Ich hab versucht, meine Haltung zu verbessern und mache auch zwischendurch Pausen, aber so richtig besser ist es noch nicht. Ich hab gelesen, dass sanfte Kräftigungs- und Entspannungsübungen helfen können, um die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Ein Youtube Video? Oder vielleicht hilft ein Stressball? Hab schon ein paar Übungen ausprobiert, aber so richtig vom Hocker gehauen wurde ich nicht.
 

Keine längeren Übesitzungen. Im Gegenteil. Ruhe ist wichtig. Immer nur mal ein bisschen spielen, dann wieder aufhören und das Pensum allmählich hochfahren.
Schmerzen sind kein Spass. Also lieb mit Dir umgehen!
 

Danke für die netten Nachrichten! Ihr habt ja recht, in der Theorie würde ich das auch einem Freund genau so weiter empfehlen.. Aber am eigenen Beispiel ist man da ja leider oft strenger, so geht es mir jedenfalls. Ich lass meinem Körper wieder ein bisschen mehr Ruhe und hab vor allem einen kleinen Mindset-Shift hingelegt: Anstatt nach Leistung, bewerte ich meine Sessions jetzt nach Freude! Irgendwie vergisst man das im Erwachsenen-Alter total schnell.. oder.. wieder.. ICH vergesse es total schnell. Hab mir aber auch solche Handtrainer von Meditech angeschafft und wenn man die in den Kühlschrank legt (Mikrowelle mag meine Freundin lieber!) wirken die mega gut bei angespannten Gelenken.
Lasse mir jetzt aber im allgemeinen mehr Zeit und schau mir bei Youtube Klaviersessions an, die andere über einen längeren Zeitraum begleiten und den Fortschritt zeigen. Das finde ich super inspirierend und eine gute Erinnerung daran, dass alles Gute seine Zeit braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klavierspielen ist körperlich sooo easy, zumal auf Hobbyisten-Niveau.
Daraus folgt ganz klar, dass Du bewegungstechnisch etwas gänzlich falsch machst. Du spannst irgendwo was an, was überhaupt nicht angespannt werden muss. Mit relativ großer Wahrscheinlichkeit hast Du damals auch die Technik falsch beigebracht bekommen (z.B. dass man die Finger krümmen soll sowie vor dem Anschlag heben soll oder dass die Hand waagerecht bleiben soll).

Nimm unbedingt zumindest ein paar Stunden bei einem Klavierlehrer, der sich nachweislich mit den Bewegungsaspekten beim Klavierspiel gut auskennt (solche sind aber leider sehr selten, also vorher sehr genau recherchieren bzw. hier im Forum Tipps geben lassen).

"Handtrainer" bitte SOFORT einmotten oder wegwerfen/verschenken! Wird auf gar keinen Fall gebraucht und schadet nur, da die falsche Vorstellung, es werde "Fingerkraft" benötigt, weiter eingebrannt wird.

(Ich mache Hängen an der Stange als Kraftübung, die natürlich die Griffkraft fördert - aber fürs Klavierspiel bringt mir das natürlich exakt Null. Ich tue das für meine Schultern und damit ich Klimmzüge gut machen kann. Außerdem ist es geil, alle Gläser usw. aufzubekommen, die andere nicht aufkriegen :-D)
 
...Anstatt nach Leistung, bewerte ich meine Sessions jetzt nach Freude! Irgendwie vergisst man das im Erwachsenen-Alter total schnell.. oder.. wieder.. ICH vergesse es total schnell. Hab mir aber auch solche Handtrainer angeschafft ...
Hallo moveit
Was Du postulierst, ist noch nicht ganz in Deinem Denken angekommen...
Willst Du wirklich rein "aus Spaß an der Freud'" Klavierspielen?
Das nehme ich Dir nicht ganz ab.
Was für ein Ziel hast Du tatsächlich?
Wo willst Du in einem halben Jahr stehen?
Wenn das Ziel ist, aus reiner Freude zu spielen, kann das für eine Weile amüsant sein.
Nur so herumklimpern ( Achtung, das ist etwas überspitzt formuliert! ) wird schnell langweilig. Und dann seh ich es auch so, dass auf jeden Fall ein paar Klavierstunden sinnvoll sind. Es scheinen ein paar falsche Bewegungsabläufe in Deinem Kopf abgespeichert zu sein, sonst würden keine Schmerzen auftreten.


Nach so langer Pause dauert es, bis man genauso wie vor der Pause spielen kann.
Ist das Dein Ziel?
Auf jeden Fall: Weg mit den Handtrainern.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Leistung <-> Freude-Dichotomie, die manche aufmachen (immer nur Amateure, niemals Könner!), ist kompletter Schwachsinn.

Echte Freude entsteht dann, wenn man etwas geleistet hat. Das kann natürlich auch etwas sein, was nur in den eigenen Augen "Wert hat". "Einfach nur zur Freude unbeholfen rumklimpern" ohne Leistungs- oder Dazulern-Anspruch ist nur was für sehr simpel gestrickte Gemüter.
 
"Einfach nur zur Freude unbeholfen rumklimpern" ohne Leistungs- oder Dazulern-Anspruch ist nur was für sehr simpel gestrickte Gemüter.
Vor allem, weil wirklich nur sehr simpel gestrickte Gemüter davon ausgehen, dass man sowas jahrelang praktizieren könnte, ohne dabei was dazuzulernen.
 
So was ist sehr wohl möglich und verbreiteter, als Du denkst!
Ich habe mal einen Schüler übernommen, der seit sage und schreibe 27 Jahren ununterbrochen Klavierunterricht hatte, sich aber mit simpelsten Heumann-Einsteiger-Arrangements schwertat. "Spaß" hatte er irgendwie dran, sonst hätte er sich ja längst abgemeldet.
 
So was ist sehr wohl möglich und verbreiteter, als Du denkst!
Ok ... dann freue ich mich einfach, davon bisher nur sehr wenige kennen gelernt zu haben.
Ich habe es als fast unmöglich erfahren, etwas zu tun, ohne dabei in diesem Tun immer besser zu werden.
 
Heumann-Einsteiger-Arrangements
Keine Ahnung, ob ich mich damit schwer täte ... kommt wohl aufs Stück an. Großkotzig ausschließen mag ich es aber nicht.

Das, was ich bisher in Vorschauen (Bilder-Suche) aus Heumann-Büchern gesehen habe, wäre mir wohl auf Dauer zu simpel umgesetzt und daher etwas unbefriedigend.

Ich kann kaum glauben, dass jemand sowas nach 27 Jahren Klavierunterricht nicht hinbekommt und trotzdem Spass am Klavierspiel (mit Unterricht) hat.
Was hat der denn gespielt, wenn du ihn einfach hast spielen lassen?
 
Das Beste, was er mir in der ersten Stunde vorspielen konnte, war eine Super-Simpel-Bearbeitung irgendeiner Mozart-Melodie (hab vergessen, welche das war). Und zwar mit vielen Fehlern und dauernd Neu-Ansetzen.
Ansonsten wirklich ein ganz normal intelligenter und netter Mann.
 
Das Thema waren Schmerzen in der Hand (beim TE ist es die rechte ... bei mir hin und wieder die linke).

Ich mache dafür auch zu ausgedehnte Übesessions verantwortlich ... "zu ausgedehnt" in Anbetracht meines aktuellen Niveaus ... und natürlich werden auch "suboptimale" Bewegungsmuster beim Üben eine Rolle spielen.

Bei meiner linken fühlt es sich etwas an, wie gereizte Sehnen (Druck im Handrücken) ... und das könnte doch ein Hinweis darauf sein, dass meine Finger bei den aktuell geübten schnellen Begleitfiguren noch zu viel Arbeit zu verrichten haben und ich daher noch mehr auf die Handgelenksrotation achten muss, weil diese den Fingern Arbeit abnehmen kann.
Gleichzeitig habe ich begonnen, einige der Figuren zum Üben zu vereinfachen (obersten Ton weglassen damit die Hand nicht so gespreizt werden muss, solange es um die flüssige Handgelenksrotatiuon geht).
Die Schmerzen haben nachgelassen und die Bewegungen sind tatsächlich noch ein bisschen flüssiger geworden, weil die linke Hand es insgesamt entspannter spielt.

Ich gebe mal einen Tipp weiter, den sich Gitarristen zum Thema "Sehenscheidenentzündung" geben ... beim ersten Anzeichen von Schmerz SOFORT die Gitarre weglegen ... und am besten eine Woche lang nicht mehr anfassen.
Doofe Zwangspause, aber wenn man die GItarre wieder bearbeitet, sobald es wieder geht, züchtet man sich schnell eine chronische SSE, die man dann nur sehr schwer und mit langer Behandlung wieder los wird. Genau das möchte sich jeder Gitarrist ersparen, also nimmt man diese Zwangspausen in Kauf, und sieht sie als Zeichen dafür, dass man es halt (wiedermal) übertrieben hat.

Statt einer langen Übesession (von 1 bis 2 Stunden) sollte man eventuell lieber 4 Kleine von je 15-30 Minuten über den ganzen Tag verteilen. Wenn eine Figur läuft, dann noch ein oder zwei Wiederholungen und einmal im Kontext ... und dann etwas anderes (Pause, eine andere Übung, ein Stück aus dem Repertoire).
Sorgt beim Üben auch für Abwechslung und Pausen ... eure Finger, Hände und Arme werden es euch danken.
 
Man kann allenthalben klavierspielende Menschen sehen, die mit Playmobilhänden an die Tasten gehen.
Völlig feste Gelenke und dann im Hinterkopf, dass man ja möglichst bewegliche Finger braucht.
Abgesehen davon, dass das ein Widerspruch ist, ist es auch nur bedingt wahr. Die Beweglichkeit der Finger gründet sich in einer Beweglichkeit, bzw. Schnelligkeit im Kopf . Ist der Kopf zu lahm, läuft nix.
Deshalb sollte man das gar nicht als Ziel haben.
Natürlich mag man auch mal gerne schnell spielen, aber nur, wenn das locker geht, alles andere ist Blödsinn.
Und dann bleibt der Spielapparat gesund.
Leider wahr...
 
@Tastatula
Ich muss nachfragen weil ich ja soooo neugierig bin.

Hast du vielleicht Tipps, wie man zu entspannterem Spiel kommen kann?
 
Ich habe mal einen Schüler übernommen, der seit sage und schreibe 27 Jahren ununterbrochen Klavierunterricht hatte, sich aber mit simpelsten Heumann-Einsteiger-Arrangements schwertat. "Spaß" hatte er irgendwie dran, sonst hätte er sich ja längst abgemeldet.
Mich würde da interessieren, ob er dann länger bei Dir blieb und wie sich seine Fähigkeiten entwickelt haben.
 

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