Musiker?

S

Sabrina09

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18. Mai 2009
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Guten Abend,

mich beschäftigt da eine Kleinigkeit..

Bei meinem letzten Besuch in der Philharmonie unterhielt ich mich in der Pause mit meiner Freundin. Daraufhin wurden wir von einer interessiert drein schauenden Dame angesprochen, ob wir selber Musiker seien.

Mein Herz dachte sich "Ja!!", mein Verstand sagte "nein, leider nicht". In meinem Verständnis ist der Titel "Musiker" nämlich allein denen vorbehalten, die Ihre Herzensangelegenheit zum Beruf gemacht haben.

Nun, wie seht Ihr das? Würdet Ihr Euch als Musiker oder gar Pianisten bezeichnen, allein aufgrund der Tatsache, dass Ihr die Musik liebt, selber für Euer Leben gern spielt und andere daran teilhaben lassen wollt, auch wenn es nur der engere Freundeskreis ist??

Eine gute Nacht wünscht
Sabrina (die gerade zu gerne ein wenig klimpern würde.)
 
IMHO kann man sich als pianist bezeichnen wenn man voll dabei ist und fürs klavier (oder whatever) spielen alles (auf)gibt & es vl schafft sich damit seine brötchen zu verdienen....
anderfalls ist der titel "musiker/pianist" etwas zu hoch gegriffen....
 
Eigentlich ist "Musiker" ja eine Bezeichnung für einen Beruf.
Also sollte man sich eigentlich auch so nennen können, wenn man sich ernsthaft dazu berufen fühlt.
Will heißen: Wenn jemand sich als Musiker fühlt, weil Musik ein wichtiger Teil seines Lebens ist, weil er es liebt auf seinem Instrument zu spielen, dann ist es doch erst mal sekundär ob er dafür auch noch Geld bekommt.
 
Hallo!

Ist man ein Bäcker weil man zu Hause Brötchen backt? Ein Zimmermann weil man ein Brett durchgesegt hat? :-)

Sagen darf man alles, man sollte aber keinen falschen Eindruck hinterlassen. Musiker ist keine geschützte Berufsbezeichnung wie so viele andere Berufsbezeichnungen auch. Von Rechts wegen bist Du Musikerin sobald Du den ersten musikalischen Ausgaben-Cent in Deiner Einkommenssteuer geltend machst, sofern Du auch Einnahmen hast :-)

Gruß, Peter
 
Meiner Meinung nach ist Musiker, wer selber Musik macht. Und wenn er es nur in dem Moment ist, in dem er spielt.
Das mit dem Pianisten hatten wir schon mal..., das wäre dann eher eine Berufsbezeichnung.

Der Artikel bei Wiki triffts eigentlich ganz gut. Der Brötchenverdienende ist dann der Berufsmusiker, alles klar?


Klavirus
 
Hallo Sabrina,

ich kenne dieses Gefühl, nicht genau zu wissen, was man antworten soll, wenn man gefragt wird, ob man Musiker/Pianist sei. Ich scheue mich immer ein bisschen, dies so direkt zu bestätigen, weil es für mich schon mit dem "Broterwerb" verknüpft ist. Stattdessen sage ich dann immer: "Ich bin Hobby-Musiker/Hobby-Pianist".

Grüße von
Fips
 
Ich habe einige Jahre in mehreren Orchestern Bratsche gespielt und teilweise auch recht gutes Geld damit verdient (obwohl ich es genauso gern tat, wenn nur wenig oder teilweise gar nichts gezahlt wurde). Es war aber nie mein (Haupt)Broterwerb.

Genauso habe ich viele Jahre in diversen Gemeinden den Orgeldienst verrichtet - nur selten gegen Bezahlung - ich habe den Gemeinden gesagt, das sei mein freiwilliger Dienst, den ich als Berufung sehe.

Obwohl ich Musik nur auf der Schule und der Uni als Nebenfach hatte, und es nicht mein Beruf ist, bezeichne ich mich als Musiker - mittlerweile halt eher als Hobbymusiker, weil ich fast nur noch zu Haus und in geselliger Privatrunde (ggf. noch in der Gemeinde) musiziere - abgesehen vom regelmäßigen Tubaspiel im Posaunenchor der hiesigen Gemeinde.

Ciao,
Mark
 
Musiker ist für mich immer ein Profi, der damit sein Lebensunterhalt bestreiten kann.
Ich, für mich zu hause, spiele eben gerne Klavier.
Es wurde weiter oben auch schon sehr richtig beschrieben.
Nur weil ich ein Holzkästchen bauen kann, bin ich noch lange kein Schreiner u.s.w. :D
LG Jörg
 
Eigentlich kommt es darauf an, was man gefragt wird.
Wenn man also fragt: "Bist du Musiker?" fällt es dem ambitionierten Pianisten leicht das zu bestätigen.
Wird man aber nach seinem Broterwerb, sprich "Beruf" gefragt, würde der Tischler, egal wie engagiert er nebenbei singt, nicht "Ich bin Musiker" antworten.

Das Traurige ist eigentlich das Missverständnis, das in dem Wort Beruf liegt.
Man wird meistens gefragt, wovon man lebt und seltener welche Tätigkeit für einen die wichtigste ist.
 

Hallo,

obwohl ich die künstlerische Reifeprüfung an einer Musikhochschule absoviert und schon sehr viele Konzerte gegeben habe, tue ich mich doch schwer, mich als Pianistin zu bezeichnen, weil
a) ich nicht alle paar Tage einen Klavierabend gebe
b) ich damit keinesfalls meinen Lebensunterhalt verdienen
kann
c) ein großes Problem damit habe, mich mit solchen
Pianisten wie Kissin oder Argerich in einen Topf zu
schmeißen:oops: .

Trotzdem kann ich eure Position gut verstehen und habe nichts dagegen, wenn ihr euch nennt, wie ihr euch fühlt.

Viele Grüße

chiarina
 
Mit Geld verdienen hat diese Bezeichnung meiner Meinung nach nichts zu tun. Ich finde, jeder, der mit einer gewissen Leidenschaft Musik macht und diese mit anderen teilt, darf sich als Musiker bezeichnen. Und wenn er das mit dem Klavier praktiziert, ist er ein Pianist. Wer damit auch noch seinen Lebensunterhalt verdient, ist ein Profi-Musiker bzw. Profi-Pianist. Ich denke, es ist auch eine Einstellungssache. Wenn man Musik als Aufgabe sieht, ist man Musiker, wenn man es nur als Vergnügen sieht, eher nicht. Zum Anspruch sollten natürlich auch ein paar Fähigkeiten kommen, sonst funktioniert es nicht.

Wenn mich jemand fragt, bejahe ich ohne zu zögern, oft sage ich aber noch dazu, daß ich kein Geld damit verdiene. Mit der Beizeichnung "Pianist" ist es etwas anders, zumal die meisten Menschen darunter wohl tatsächlich "Berufspianist" verstehen. Also bin ich Musikerin, die zur Zeit in erster Linie klassische Klaviermusik spielt.

Eine Frage an diejenigen, die es anders sehen: Wie sollte man eurer Meinung nach zum Beispiel die Mitglieder eines Schülerorchesters als Gruppe anreden? Darf man da auch nicht "Musiker" sagen?
 
Musiker ist für mich die Beschreibung einer professionellen Tätigkeit. Da Profession jedoch auch mit Leidenschaft ausgeübte Dinge beschreibt, würde ich es nicht zwingend mit Ertrag oder Beruf verbinden.
 
Hallo,

also das ist echt eine gute Frage. Wenn jemand zu mir auf die Frage antworten würde "ja ich bin Musiker" würde ich davon ausgehen, dass er ein Profi-Musiker ist. Ich würde darauf auch eher mit "Hobby-Musiker" antworten. Denn dann ist es klar.

:)
 
Es ist tatsächlich so, dass man dabei am besten nicht einfach antwortet, dass man ein Musiker sei, sondern man sollte da auch gleich genauer sagen, was damit gemeint ist. Also ob man nur zuhause, in einem Verein oder proffesionel spielt, denn es macht schon einen Unterschied.
 
Wie ich den Begriff "Musiker" verstehe, habe ich ja schon kund getan. Es gibt aber auch noch den Begriff "Musikant" und das ist für mich eindeutig jemand, der Musik zur Unterhaltung vorträgt.

Aber irgendwie scheint mir die Bedeutung all dieser Begriffe recht willkürlich gewählt und es würde auch nicht helfen, wenn ein Germanist uns aufklären würde, wie es im Buche steht, denn offensichtlich hält sich entweder keiner dran, oder die Begriffe sind einfach schwammig.

Sicherlich bedingen die Begriffe "Musiker", "Pianist" und "Musikant" ein Mindestmaß an Qualität und Publikumserfahrung. Aber Geld verdienen muß man deswegen nicht, wenn man sich so bezeichnet, ein Studium braucht man dafür auch nicht.
 

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