Musicalische Bibliothek

pianovirus

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25. März 2014
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Möge dieser Faden eine freundliche Ermunterung zum Sammeln von erbaulichen, erheiternden und lehrreichen Leseempfehlungen aller (musikalischen) Art, von kuriosen Geschichten und wichtigen Begebenheiten, von knappen bibliographischen Angaben und kenntnisreichen Rezensionen, von lobender Anerkennung und schonungsloser Kritik, — zu all jenem und viel mehr möge dieser Faden Anregung sein; eine herzliche Einladung zu näherer Betrachtung der nach und nach in absichtsvoller Zufälligkeit zusammengetragenen Stücke sei hierbei ausdrücklich mit eingeschlossen!


Aller Anfang ist schwer, doch möchte ich den geneigten Mitforist*innen hier einen inmitten der Fülle an Mozartbiographien ungewöhnlichen Annäherungsversuch, einzig und allein basierend auf einem "close reading" der Briefe mit ihrem Neben- und Durcheinander an Sprachen und Tönen (Ortheil spürt dabei etwa einer Kindersprache nach, einer Sprache der finanziellen Abhängigkeit, einer Sprache des verbindenen Tons, und natürlich der Sprache der Musik) ans Herz legen:
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Hi Tobi,

ich schließe mich ganz einfach an, und verlinke mein kleines rosanes Chopin-Buch, das ich schon öfter mal erwähnte. Es heißt: "Kleine Bettlektüre für alle, die Chopin lieben", und es ist eigentlich gar nicht rosa, sondern weiß, nur der Umschlag ist rosa außen, und er zeigt Chopin in gemütlicher Kleidung, einen Kerzenhalter, Chopin in einer romantischen Salonszene am Klavier zwischen 2 schönen Frauen, und in der oberen rechten Ecke den Takt 1 ( nach dem Auftakt ) von Chopins Walzer op. post. 70,3 Des-Dur, allerdings nicht gemäß Henle.

http://www.amazon.de/Kleine-Bettlektüre-alle-Chopin-lieben/dp/3502395306

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Was steht in diesem Buch ?

Nun, es ist unterhaltsam: Es kann nat. nicht als vollgültige Biographie gelten. Aber immerhin greift es markante Situationen in Chopins Leben auf, und schildert aus der Sicht verschiedener Leute ( Biographen, Zeitzeugen, SchülerInnen und Dichter ) diese unterhaltsamen Episoden.

Inhalt ( hatte ich glaub ich schonmal erwähnt ) : Die Kindheit eines eigensinnigen Engels ( von Adolf Weissmann ) - Wiener G'schichten ( von Fr. Chopin, aus Briefen ) - Das geniale Opus 2 ( von Robert Schumann ) - Der Mann mit den Samtfingern ( von Alfred Cortot ) - Chopins Salon ( von Franz Liszt ) - Ein Revolutionär auf dem klavier ( von Dieter Hildebrandt ) - Gesegnete Lektionen ( von Friederike Streicher ) - Der "Kleine" und seine Aurore ( von Frances Winwar ) - Ein Winter auf Mallorca ( von George Sand ) - Das Kind im Manne ( von Robinson Munoz-Millan, einem Psychiater ) - Die Gnade der Seelenruhe ( von Moritz Karasowski ) - Die Seelen Mozarts und Chopins vereint ( von Theophile Gautier ) - Gottfried Benn: Chopin - Quellennachweis.

Es ist klein und handlich, und für die paar Euro 50 kann man nix falsch machen. Ich mag es sehr, und es beinhaltet auch Informationen, die nicht so leicht woanders findbar sind.

LG, Olli
 
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Ich lese gerade diesen Klassiker:

Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise

Es ist eine ziemlich umfassende Bestandsaufnahme der Musik des 18. Jahrhunderts. Teilweise sehr amüsant geschrieben, erfährt man eine Menge über die europäischen Musikzentren, deren Komponisten und die damalige Musikpraxis. Wer Musik aus der Zeit spielt, sollte es unbedingt mal lesen!

LG, Mick
 
Ich habe über dieses Buch die Goldbergvariationen kennengelernt:

Anna Enquist: Kontrapunkt

Die Geschichte kann man unter dem Link nachlesen. Zu jeder Variation gibt es ein Kapitel, in dem über die verstorbene Tochter und die Erlebnisse mit ihr geschrieben, aber eben auch die Musik. Ich fand das sehr berührend.

lavendel
 
Hallo liebe Bücherfreunde,

seit kurzem geistert hier bei mir ein Mozart-Buch herum, das ich zwar noch gar nicht gelesen habe, das aber trotzdem evtl. interessant ist.

Es heißt:

Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag.- Novelle.- Mit einem Nachwort, einer Zeittafel zu Mörike, Anmerkungen und bibliographischen Hinweisen von Hiltrud Häntzschel.- 1. Aufl.- München: Goldmann, c 1997.- 160 S.-
ISBN: 3-442-07681-1

http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Mörike

http://www.eurobuch.com/buch/isbn/3442076811.html

Formal sieht es folgendermaßen aus: DIe Novelle selbst hat ca. 90 Seiten, und dann kommt Hiltrud zum Zuge: Das Nachwort hat 41 Seiten, die Zeittafel zu Mörike 4 Seiten, die Anmerkungen 13 Seiten und die bibliographischen Hinweise ca. 4 Seiten.

Ah, noch eins fällt auf: Vorne drin auf der HTS ( Haupttitelseite ) steht noch:

"Vollständiger Text von "Mozart auf der Reise nach Prag" nach dem Wortlaut des dritten Bandes der von Harry Maync herausgegebenen Werke Eduard Mörikes ( Leipzig und WIen 1914 )."

__

Also mit Mozart kenn ich mich gar nicht so aus: Was macht der in Prag ? Mein Motto ist ja hingegen: Bleib daheim und nähr' Dich redlich! :super:

__

Ah, eben hab ich doch kurz reingeschaut in den Novellentext: Es scheint, dass man wegen mehrerer längerer, teils etwas romantisch-schwülstiger Sätze da doch konzentriert lesen sollte. Auch werden teils Geschehnisse aus z.B. der griechischen Mythologie beiläufig erwähnt oder in Gedichten verpackt, die u.v.a. mit Musen, Apoll, usw. zu tun haben, Mörike macht einen auf "poeta doctus", einen gelehrten, der das als ganz natürlich beim Leser voraussetzt, dass er mit solchen Namen, Verhältnissen, Nennungen usw. SOFORT etwas anfangen kann...also für sub-Deppen ists wohl nix, das Buch. :rauchen:Ansonsten scheint es aber spannend!! :super:)

LG, Olli

___

"Poeta doctus" auch z.B. wenn jemand - nach dem Hören einer anderen Geschichte - fragt:

"Na, und wo fand denn diese unheilvolle Liebesgeschichte statt ??"

und der Dichter ( in diesem Fall Ovid ) antwortet:

"Mannmann..natürlich dort, wo Semiramis die Hohe Stadt mit "gebrannten Mauern" ( Ziegelmauern ) ümgürtet hat...."

( Gemeint ist dort natürlich Babylon - das aber nur umschrieben wird. ) . Dieser Doctus-Wahn ist manchmal ganz witzig, weil er zum Nachdenken zwingt...

Wenn er aber überhand nimmt, geht zumindest mir das ein wenig auf den Zeiger...:-D:-D:-D - ich hoffe, Mörike macht es nicht zu oft...
 
...angesichts der grauslich gestelzten Sprache

Der feine herr hat wohl die Weihnachtstag sich voll- und überfressen nicht an gedeckter Tafel nur, auch wohl an viel ehrlich Leut und erbaulich Gespräch und wollen itzo, wo Wermut nicht, nicht Salbei, nicht seine
Zitat von rolf:
nichts den guten Räusch entgegenbringen, wollen der Herr sein Kopf und Mägen mit übel Wort begütigen, sintemal ihn wie es bei solcherlei Teufels Märtyrern gar häufig vorkommt, gewiss auch die eigenen übelriechenden Leibesdünste zu plagen pflegen —, den Herrn, der sich so brav blindvollgesoffen, mag ich, von Torheiten reden, hören müd, seines Verhaltens halber nicht disgustiert befinden. Item, wie seltsam mir der Anlass vorkommen, mich ehrlich fromme Person in Spott zu bringen, will nicht den Spieß umbkehren und den Herrn mit Dampf, Donner, höllisch Feuer schlagen, ihn Schindhund, Hurenkind gar rufen, wünschen, der Teufel breche ihm den Hals in tausend Stücke, nein, kein Drohwort entfleuche meinen Lippen nicht, reinen Mund will ich halten, ruhigen Gemüts über des abgefäumten Schüsselwäschers Possen und unhöfliche Feder hinaus will ich blicken, und so hab ich Victori genug.
 
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Hallo,

neulich fand ich ein Buch wieder, bei welchem ich schon dachte, ich hätte es verloren oder es wäre verschwunden:

Die Glenn Gould-Biographie von Michael Stegemann.

Stegemann, Michael: Glenn Gould: Leben und Werk.- München [u.a.]: Piper, 1992.- ILL.- Notenbeisp.- Bibliogr. - [530] S.-
ISBN: 3-492-03584-1
__
Ich überflog es kurz und habe es einer subjektiven Schlagwort- bzw. thematischen Erschließung unterzogen, wobei ich diese Schlagwörter / Themen auf Merkzettel schrieb, mit den zugehörigen Seiten.
Der Grund für mein Vorgehen besteht darin, dass das Inhaltsverzeichnis für Leute, die sich für Glenn Gould interessieren, nicht aussagekräftig ist, denn es sieht folgendermaßen aus:

Zitat von Inhaltsverzeichnis:
Contrapunctus I _____ S. 9
I. 1932-1940 _____ S. 12
II. 1941-1945 _____ S. 26
III. 1946-1950 _____ S. 48
IV. 1951-1954 _____ S. 71
V. 1955-1956 _____ S. 98
VI. 1957-Juli 1958 _____ S. 122
VII. August 1958-1959 _____ S. 149
VIII. 1960-1961 _____ S. 171
IX. 1962-10.April 1964 _____ S. 196
X. April 1964-1965 _____ S. 226
XI. 1966-1967 _____ S. 255
XII. 1968-1971 _____ S. 285
XIII. 1972-1975 _____ S. 316
XIV. 1976-1980 _____ S. 348
XV. 1981-1982 _____ S. 379
Fuga a 3 Soggetti _____ S. 395
Anhang:
Nachwort _____ S. 399
Anmerkungen _____ S. 406
Bibliographie _____ S. 417
Disko-, Radio- und Videographie _____ S. 437
Konzertrepertoire _____ S. 506
Personen- und Werkregister _____ S. 510
Bildnachweis _____ S. 524

_________
Die zum Teil hochinteressanten Aspekte, Stellungnahmen von Gould, vom Autor Stegemann, oder von anderen Künstlern und Musikern
sind m.E. Stoff für die thematische Erschließung, und meines Erachtens liefert jeder der nachfolgend aufgeführten Bereiche mehr als genug Ansatzpunkte zum Diskutieren, zum Reflektieren, zur Erbauung und zum Nachdenken sowie zur Vertiefung und evtl. zu Stellungnahmen Eurerseits.
Ideal natürlich, wenn Ihr das Buch auch habt, aber auch wenn das nicht der Fall ist, sind die Aspekte allein, so meine ich, vielfältig genug.
So, genug der Vorrede: Ich fange an. Hier die subjektive Erschließung:
__________

Zitat von Erschließung subjektiv by LMG:
S. 19: Wunderkind / Kindheit in Kirche / Schule = schreckliche Kämpfe / Klasse wird nach Übereinkunft mit Direktion nur vormittags besucht / daher problematische Sonderstellung ggü. den anderen Kindern / Rest des Tages soll für Musik frei sein.
S. 28: Orgel = wichtig
S. 29, 30: Gould und sein Lehrer Guerrero / Unterricht / natürliche Technik / Finger ( flach )
S. 31: Klavierschulen bzw. Methoden ( Traditionelle )
S. 32: "Jeu perle", Saint-Saens / Leimer-Schüler Gieseking sitzt niedrig
S. 35: Wettbewerbe / Goulds Einstellung dazu ( Lustigmachen )
S. 38: Schönberg / übernatürliche Phänomene ( Voraussehen von Masern, die tats. nach 4 Tagen eintreten )
S. 41: Gould und Chopin
S. 52, 53: A.Schnabel und dessen Einstellung zum Klavierunterricht / vierhändiges Spiel Goulds mit Guerrero
S. 54: Gould und Mozart
S. 79: Kalte Finger / baden / Durchblutungsstörungen / Studioatmosphäre
S. 80: Zur Person G. Gould: Fragebogen der CBC
S. 82, 83: Bruch mit Guerrero
S. 83: Goulds Chickering-Flügel und der Steinway CD 318
S. 84: Einzelgänger / immer allein
S. 87: Muskeln / Vorbereitung / Largo der Sonate op. 7, L.v. Beethoven
S. 88: WICHTIGST: Repertoire-Erweiterung / Aussagen zum ÜBEN / Aussagen von Gieseking
S. 89: WICHTIGST: Gould: "Eine halbe Stunde mit mir, dann kann man Klavier spielen."
S. 89, 90: Zu: Beethoven, Sonate op. 109, Stelle " Sexten aufwärts, dann sofort Terzen:" Verunsicherung Goulds durch Geschwafel anderer und Bangemachen. Doch Goulds Blockaden lösen sich durch Schall ( Staubsauger, oder Radios neben Klavier ). ( Olli meint: Bangemachen gilt nicht. Bei KEINEM Werk. )
S. 91, 93: Gibbons / Aber auch: Schönberg / Krenek / Webern / Gould entdeckt Reihenfehler bei Schönberg und diskutiert das mit Krenek
S. 98, 99, 101: New York-Debut
S. 102, 103: 1955: Goldberg / Marotten / rituelle Vorbereitungen / Goulds Klavierstuhl / mitsingen bzw. mitsummen
S. 105: Aussagen zu seinem Stuhl: "noch zu hoch..." / kleine Witze daher über Gould
S. 106: Kommentare pro / contra Goldberg
S. 107: WICHTIGST: Gould: "Das darf der Interpret!!"
S. 112, 113: WICHTIGST: Endlich Klartext zu den 3 letzten Beethoven-Sonaten!! ( Sie werden, gemäß Gould, zu sehr verheiligt. So sehr, dass wir, wenn wir den bisherigen "Ahnung haben Wollenden" folgen würden, lieber die Finger davon lassen sollten. Das erachtet Gould nat. als Blödsinn. Denn zugrunde liegt gemäß Gould unsinnige, "verklärende" oder "gefühlsmächtige-bedeutsame" Fehleinordnung Beethovens Charakters und Eigenwirkung, gerade auch bzgl. dessen letzten Werken, nach Enttäuschungen und Taubheit, abgrundhaft, aber auch "visionär sein sollend", durch viele Menschen. Das ist gemäß Gould Kokkolores. (Anm. Olli: Zu 1000% stimme ich zu.) )
S. 119: Tabletten
S. 127: LOL: Anekdote, von Gould dementiert: Dirigent Szell zu Goulds langdauernden Vorbereitungen mit dem Klavierstuhl: "Mr. Gould, Schrauben Sie sich doch die Beine an den Arsch."
S. 132, 133: WICHTIGST: Handhaltung.- / Kritiker Stuckenschmidt und Kaiser / Beethoven, c-Moll-Konzert-Stelle T. 466 ff.
S. 149, 150: Krise
S. 159: Simultan denken
S. 161: Flugangst / Tournee wird so horrorhaft wie Montags morgens zur Schule zu müssen.
S. 167: Interviews: Aufspaltung in div. Identitäten, siehe auch S. 243, 244, 277, 278, 279
S. 168: Gould bewertet einige Meinungen seines Lehrers Guerrero und A. Cortots negativ, Richters und Mengelbergs positiv.
S. 169, 170: Steinway-Stimmer Bill Hupfer verletzt Gould, der sowieso keine körperlichen Berührungen mag, durch "einen freundschaftlichen Klapps" / Klage, Steinway zahlt knapp 10000 $ / Abschottung
S. 180: Gould zum Bach-Buch von Erwin Bodky, Schüler von Busoni / harmonischer Kontrapunkt / Sichtweisen beider.
S. 182, 183 Gould: "Darum sind Mozart-Konzerte so "dünn": Generalbass, Aufführungspraxis usw.
S. 184, 185: WICHTIGST: Was an Mozarts Harmonien Scheiße ist ( Notenbeisp. ) ( Anm. Olli: Und womit ich ihm 1000% Recht gebe. )
S. 188: Der Nachfolger von Goulds Chickering-Flügel: Der Steinway CD 318: Liebe auf den 2. Blick
S. 198, 199: WICHTIGST: Gould zur historischen Aufführungspraxis / Kritiker kritisieren beim B.C.-Spiel Stahlstifte in Hämmern
S. 203, 204, 205, 206: Halb-Ernstes: "Gould-Plan zur Abschaffung von Applaus und Manifestationen aller Art" - GPAAMAA
S. 213: Denis Stevens wird erwähnt ( Anm. Olli: Mit Alec Robertson Mitherausgeber eines Buches, das ich habe: "Klassik und Romantik" )
S. 217: Die Fuge: Von di Lasso bis Gould
S. 218, 219: Der Countdown zum Rückzug von Podiums-Konzert-Auftritten hat begonnen / Autismus ggü. Publikum / ungewaschene Haare / Rückzug
S. 225: L.A.: Der letzte Auftritt
S. 227: Gould zum Thema "Konzertbesucher" / ergötzen sich an Arena-Atmosphäre / er mag sie nicht
S. 228: Kurzer Talk mit Arthur Rubinstein, ob Gould zurückkehren wird auf die Bühne
S. 237: Platten sind ideal für die Hörer. Sie eignen sich besser, als ein Live-Konzert, da man beim Spielen viel mehr zum eigenen Vergnügen agiert.
S. 243, 244: Die 4 Partial-Identitäten von Gould / Pseudonyme und Persönlichkeiten, siehe auch S. 167, 277, 278, 279
S. 253, 254: Mozarts A-Dur-Variationensonate K 331 / alla Turca / Kontroverse / Goulds Konzept
S. 255: Liedaufnahmen mit Elisabeth Schwarzkopf: LOL: spaßiges Fiasko, aber kein wirklicher Streit / untersch. Auffassungen von Relevanz von Werktreue waren Anlass.
S. 264: "Musikantischer Ausdruck eines Komponisten"
S. 266, 267: LOL: Wie geht man gegen Goulds Mitsingen vor? Micros abschirmen oder Gould in Zelle?
S. 273: Gould mag Mozart nicht, bzw. er mag nur bestimmte Werke.
S. 275, 276: Gould und Cornelia Foss
S. 277, 278, 279: Gould und die Klaviertranskription Liszt-Beethoven, 5. Sinfonie c-Moll: 4 Rezensionen unter 4 NEUEN Identitäten Goulds ( pseudonyme Persönlichkeiten ). Zu Partial-Identitäten siehe auch S. 167, 243, 244.
S. 279: Gould und Autofahren ( gefährlich / Fahrstil )
S. 287, 288, 289: WICHTIGST: Gould und Horowitz. Er mag ihn nicht. G. zeigt, dass er genau dieselben Oktaven donnern kann ( er sagt: "das kann jeder. Horowitz imitiert sie nur". ) / Gould spielt, nach dem es bei Horowitz Probleme gab, gerüchteweise einen Takt auf einer Horowitz-Aufnahme ein!! / Konkurrenzdenken Goulds / daher auch Aufnahme von z.B. Skriabin, fis-Moll-Sonate.
S. 296: Gould und der Dirigent Golschmann / gutes Verhältnis.
S. 297, 298: WICHTIGST: TV-Sendung 1969: "The Art of Glenn Gould": Interviews usw., Gäste, darunter z.B. auch Robert Offergeld ( Anm. Olli: Der mit dem Offergeld-Katalog, dem Werkeverzeichnis L.M. Gottschalks! )
S. 300, 301: Kurze Stelle mit Aussagen zur Funktion von Bachs Musik.
S. 304, 305: Selbstgespräch: "Admit it, Mr. Gould, you do have doubts about Beethoven"
S. 307, 308: Gould und Chopins h-Moll-Sonate: Wenn dem Interpreten Freiheiten gegeben sind, dann nähert er sich auch Chopin.
S. 310: Gould springt für Michelangeli ein.
S. 314, 315: Der Flügel CD 318 wird schwer beschädigt.

( bis hierhin erstmal. Es folgen noch Ergänzungen, z.B. Aussagen Goulds zum "Spielen von Partituren / Noten IM KOPF, OHNE KLAVIER, die sich zu 100% mit Libermanns Ausführungen decken. Ich ergänze das aber später hier rein. ) .

Was mich an der sonst tollen Biographie ( und ihren super Anhängen ) etwas bedrückt, ist der traurige Aspekt, mit dem das Buch endet: Gould erlitt 2 Schlaganfälle, den zweiten überlebte er nicht.
Kurz vor seinem Tod noch hat er in der Luft dirigiert.

Bedauerlich es ist, dass sterben müssen solche Männer so.

LG, Olli.
 
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Danke für das Fundstück, Olli!

Ein interessantes Thema; ich bin schon gespannt, ob in der Dissertation auf das rhetorisch-musikalische Pendant zur Epanalepse, die ja, wie wir uns einig sind, zu den wichtigsten rhetorischen Figuren gezählt werden muss und sowohl für Schreiber wie für Leser ein unerschöpflicher Quell der Freude, ein sich nie abnutzendes Mittel zum Zelebrieren der Weitschweifigkeit darstellt —, gespannt bin ich jedenfalls schon sehr, ob in der von Dir hier referenzierten Arbeit diese wichtige Stilfigur auf ästhetisch wie wissenschaftlich befriedigende Weise behandelt wird. ;-)

Zu diesem Thema gibt es übrigens bei Michael Wersin ("Bach hören") eine schöne kleine Einführung. Dabei betont Wersin, dass man zumindest bei Bach in der Betrachtung solcher Figuren nicht zu wörtlich oder punktuell vorgehen und sich dabei im Detail verlieren sollte, weil es bei den musikalischen Sinnbildern, wie Bach sie zum Einsatz bringt, eben oft nicht nur um isolierte Einzelheiten oder musikalische Bedeutungsuntermalungen einzelner Wörter geht.

Wersin zitiert dabei auch Carl Philipp Emanuel, der über die Arbeitsweise seines Vaters sagte, dass dieser den "sehr richtigen Grundsatz" gehabt habe, "sich nicht auf den Ausdruck einzelner Worte, wodurch bloße Spielereyen entstehen, sondern nur auf den Ausdruck des ganzen Inhalts einzulassen."

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Ein interessantes Thema; ich bin schon gespannt, ob in der Dissertation auf das rhetorisch-musikalische Pendant zur Epanalepse, die ja, wie wir uns einig sind, zu den wichtigsten rhetorischen Figuren gezählt werden muss und sowohl für Schreiber wie für Leser ein unerschöpflicher Quell der Freude, ein sich nie abnutzendes Mittel zum Zelebrieren der Weitschweifigkeit darstellt —, gespannt bin ich jedenfalls schon sehr, ob in der von Dir hier referenzierten Arbeit diese wichtige Stilfigur auf ästhetisch wie wissenschaftlich befriedigende Weise behandelt wird. ;-)

Hallo Tobi.... ( @ Schwarzgedruckte::-D ..ich habe es DOCH bemerkt..:-D )

, danke auch für das Wersin-Zitat: Denn ich hatte die Diss. kurz überflogen: Das sind z.Teil friemelige, kleinteilige Dinge, die da studiert werden müssten, und auf diese Barockwerke übertragen werden: Wir kennen ja ein paar Sachen von Scarlatti, Bach, usw., und...es stimmt: wenn man Dinge zu kleinteilig ausflöhen will, könnte man leicht vom 100. ins 1000. kommen.

Die Epanalepse, als Werkzeug, welches wir ja schon einer genaueren Untersuchung unterzogen hatten, wird auf jeden Fall in der Dissertation an mehreren Stellen genannt, die Epanalepse, und im Zusammenhang mit weiteren Werkzeugen betrachtet:

S. 50 Fußnote
S. 75 Fußnote
S. 80 ( erwähnt durch Mattheson )
S. 81

Es ist nat. von Interesse, inwieweit sich althergebrachte Stilmittel, aber auch Versfüße aus der Mottenkiste usw. weiter durch die Musikepochen hindurch fortgepflanzt haben: Man findet doch bestimmt in mehreren Mozartkonzerten Anapäst, Daktylus, und dieses ganze Zeug aus der Schule, wenn man mal genau hinguckt ? Mozart müsste da doch z.B. ne Fundgrube sein. Ja, das wäre ebenfalls von Interesse, meine ich.
:super:;-)

LG, Olli!
 
Für die, die den Stil von Peter Härtling mögen: "Schumanns Schatten."
 

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