Moszkowski Etude Op. 72 No. 2 - kurze Frage

D

dooodii

Guest
Hallo,

und zwar diesmal nur eine kurze Frage. Ich habe vor ein paar Tagen diese Etüde angefangen, bin mir aber bei meiner Herangehensweise nicht ganz so sicher.

Ist es besser, erst das komplette Stück zu lernen und dann auf das gewünschte Tempo zu bringen, oder Abschnittweise? D.h. erst Takt 1-16 in ordentlichen Tempo spielen können und danach erst weitermachen.

Danke
 
Grundsätzlich ist es ratsam, nicht abschnittsweise vorzugehen , sondern vor allem und zuerst die schwierigsten Stellen eines Stückes zu üben (gemeinerweise oft erst in der Mitte oder am Schluss) Um diese herauszufinden, geht man das Stück zuerst einmal komplett prima vista durch, egal wie schwer es auch sein mag.
 
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Hallo dooodii,
ich kann dir nur aus Schülersicht meine Vorgehensweise schildern: zunächst lerne ich den Text komplett, um alles langsam aber auswendig zu spielen. Dabei gehe ich sehr bewußt und höchstgenau zu Werke. Wenn der Text im Schlafe sitzt und ich ein Gefühl für den Verlauf der gesamten Etüde habe, dann suche ich die motorischen Muster heraus, um die es in der Etüde geht und zergliedere das Ganze in kurze Abschnitte (das kann auch nur ein halber Takt sein, oder noch kürzer).

Diese Abschnitte übe ich dann seperat und steigere das Tempo sehr sorgsam, so dass ich immer die Chance habe, nach einigen Wiederholungen die Abläufe unter Kontrolle zu bekommen. Wenn ich zwei bis drei Abschnitte gut kann, dann baue ich die zusammen.

Dabei arbeite ich mich nicht taktweise vorwärts, sondern springe in der Etüde wild herum. Die schwierigen Stellen übe ich logischerweise vermehrt. Vielleicht ist das nicht gut, aber beim Üben einer Etüde (nach dem Textlern-Stadium) können mitunter zwei, drei Wochen vergehen, bis ich sie auch mal von vorne bis zum Ende durchspiele.

Auch wenn es "nur" eine Etüde ist, widme ich ihr sehr viel Zeit (1,5 - 2 Std.). Verhältnismäßig deutlich mehr Zeit als den "richtigen" Stücken. Momentan steht bei mir Czernys Opus 740 Nr. 50 auf dem Programm. Da bin ich mir sehr sicher, dass mich das Viech bis mindestens Pfingsten begleiten wird. Etüden entfalten meiner Meinung nach ihre Wirksamkeit erst, wenn man sie bis zur aktuell möglichsten Perfektion treibt. Diesen Punkt zu erkennen, ist Sache des Lehrers. Nummer 13 aus dem gleichen Opus war nach 8 Wochen ok, so dass wir sie beiseite gelegt haben. Nummer 50 ist ein anderes Kaliber. Ich will damit nur sagen, dass man sich angemessen Zeit nehmen sollte, einen langen Atem haben und natürlich auch ein bißchen sportlichen Ehrgeiz.

Noch etwas zur Textsicherheit: es macht für mich überhaupt keinen Sinn, eine Etüde auszuarbeiten, wenn ich nicht vorneweg das Tastenbild verinnerlicht habe. Wie soll ich Bewegungsabläufe trainieren, wenn ich in Bezug auf das Ziel noch unsicher bin? Und damit ich mich diesbezüglich frei in der Etüde bewegen kann, lerne ich zunächst den gesamten Text. Außerdem finde ich Textlernen eh am anstrengensten, und dann ist das schon mal erledigt :D

LG, Sesam
 
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Warum antwortet denn keiner mehr? Spielt ihr etwa keine Etüden?? :D

LG, Sesam
 

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