Mit welchen Fingern greife ich die folgende Intervall-Sequenz am besten?

E

Estelle12

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Hallo!

Ich habe mit das Lied "Stern über Bethlehem" in C-Dur aufgeschrieben. Die Begleitung im ersten Takt ist C- Am- F- G.
Als Begleitung möchte ich zunächst statt ganzer Akkorde nur Intervalle spielen, also die Tasten C+E, A+C, F+A, G+H
Meine Frage ist jetzt: Welchen Fingersatz nehme ich dafür am besten? Nach Probieren finde ich 3+1, 5+3, 5+3, 4+2 ganz gut.

Wäre das so ok oder muss man es nach irgendwelchen Regeln anders greifen?

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Es sollte immer angestrebt werden, möglichst wenige Lagenwechsel zu erzeugen. Mit deinem Fingersatz hast du zwei Lagenwechsel. Mit dem Fingersatz 2+1, 4+2, 5+3, 4+2 hättest du nur einen Lagenwechsel.
Es gibt aber noch ein ganz anderes Problem: Sollen die Intervalle gleichzeitig gespielt werden? Dann ist zu bedenken, dass in der großen Oktave die Terzen wegen zu vieler Obertöne nicht mehr klar und klanglich gut klingen. Einfach mal "Low Intervall Limits" googeln. Warum spielst du nicht ein besseres Begleitpattern, z.B. c-g-c-e’ usw.?
 
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Es gibt aber noch ein ganz anderes Problem: Sollen die Intervalle gleichzeitig gespielt werden? Dann ist zu bedenken, dass in der großen Oktave die Terzen wegen zu vieler Obertöne nicht mehr klar und klanglich gut klingen. Einfach mal "Low Intervall Limits" googeln. Warum spielst du nicht ein besseres Begleitpattern, z.B. c-g-c-e usw.?
Das Problem ergibt sich durch die gewählte tiefe Lage der Melodie, die im Gotteslob unter der Nummer 261 in Es-Dur steht. Wenn die linke Hand Dreiklänge greift, gelangt man schnell in Regionen, in denen die klanglichen Resultate nicht mehr überzeugen - da kann man nur die Melodie nach oben oktavieren. Generell sind bei der Begleitung von Gesangbuchliedern die Ergebnisse besser, wenn die linke Hand eine gut geführte Basslinie spielen kann und weitere Akkordtöne der Melodie unterlegt und ebenfalls mit der rechten Hand gespielt werden. Mit der linken Hand komplette Akkorde spielen überzeugt dann, wenn man auf der Orgel die Basslinie auf dem Pedal spielen kann oder wenn ein Bassinstrument diese Funktion übernimmt. Ansonsten sprechen böse Zungen gern vom sogenannten "Heimorgelgriff", der nicht nur stümperhaft klingt, sondern auch noch die Beweglichkeit des Spielapparats überstrapaziert. Denn weniger ist mehr, da auch in der Drei- oder sogar Zweistimmigkeit die gewünschten Harmonien hörbar sind. Deshalb habe ich mal die vier kurzen Strophen auf die Schnelle unterschiedlich ausgesetzt, um ein paar einfache Möglichkeiten aufzuzeigen, was man mit einfachen Mitteln daraus machen kann.
Den Anhang 1606509726503.png betrachten
Es handelt sich um eine 1963 geschriebene Melodie, die Einflüsse aus populärer Musik integriert und demnach anders zu behandeln ist als etwa ein Choral der Barockzeit oder ein klassisches Kirchenlied des frühen 19. Jahrhunderts. Modale Harmonik, Sekundreibungen und Parallelführungen, die zu anderer Gelegenheit unpassend sind, können vorkommen. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, imitatorische Ansätze zu integrieren, interessante Mittelstimmen zu gestalten oder auch die Harmonisierung zu variieren und die Melodie in andere Stimmen zu legen. Als Einstieg mag dies aber genügen.

Frohes Schaffen und LG von Rheinkultur
 

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Bei Satz Nr. 1 aber unbedingt linke Hand 1 Oktave tiefer! Das ist ja eine Basslinie, keine "2. Stimme".
 
Hallo Rheinkultur!

Wow, ich bin sprachlos, vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, verschiedene Begleitmuster aufzuschreiben! Das war ja schon das erste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr! Ich habe mich sehr darüber gefreut. :) Könntest du mir evtl. für ein weiteres Lied solche Begleitungen erstellen - "Alle Jahre wieder" in C-Dur (erster Ton der Melodie ist "g" .) Ich kann es dir auch mit PayPal bezahlen, wenn du möchtest.
Dein restlicher Post hat eine ganze Menge Fragen aufgeworfen.. Ich bin wie gesagt Anfängerin beim Klavierspielen. Was mich an dem Instrument besonders fasziniert, ist die Möglichkeit, eine Melodie mit gleichzeitiger Begleitung zu spielen! Die Liedbegleitung ist auch mein Hauptziel an dem Instrument - das virtuose Spiel anspruchsvoller Stücke interessiert mich nicht und das werde ich vermutlich auch nie erreichen..!

Ich habe bislang gedacht, dass das mit den Akkorden und Kadenzen der erste Schritt ist für die Liedbegleitung. Die Dur Akkorde und dann ja später noch die Moll Akkorde mit den Umkehrungen zu können, ist schon für den Durchschnitts-Laien nicht ganz leicht bzw. dauert einfach seine Zeit, wie ich merke.... Aber natürlich habe ich auch schon bemerkt, dass nur in der linken Hand die Akkorde zu hämmern nicht sehr elegant klingt bzw. sehr "simpel" ("Heimorgelgriff" eben, wie ich jetzt von dir gelernt habe ;-)) Solche Begleitungen wie zu "Stern über Bethlehem "auf die Schnelle" erstellen zu können beeindruckt mich wirklich!!
Ich möchte gerne lernen, wie man Lieder neben den reinen Akkorden noch begleiten kann. Auch wenn ich vermute, dass das Jahre dauert, aber dass ist ok, ich habe Ausdauer...
Wie geht man da am besten vor? Hast du einen Buchtipp, was muss man dafür lernen und würdest du auch Online-Unterricht geben?
Und letzte Frage: Mit was für einem Programm hast du die Noten am PC erstellt? Ich suche eine (günstige) Software, um Noten am Computer zu schreiben! Mit der Hand sieht es nie so genau aus...

Viele Grüße!
 
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