Mit 27 noch richtig klavierspielen lernen? (Lehrerin meinte, meine Denkweise sei naiv

Erstens: Ein Lehrer kann einen erwachsenen Schüler nicht entmutigen.

Es kann nur ein Schüler einfach glauben, was ein Lehrer sagt (also zu "autoritätshörig" oder "expertenhörig" sein), und sich dadurch entmutigen lassen!

Das ist ein wichtiger Unterschied!

Selbst wenn mir ein Lehrer sagt: "Du bist das untalentierteste Stück Sch***e, was mir je untergekommen ist!", ist das kein Grund, entmutigt zu sein, da ich schließlich jederzeit die Möglichkeit habe, zu anderen Lehrern (oder in ein Internetforum!!) zu gehen und dort die Aussage des 1. Lehrers verifizieren oder falsifizieren zu lassen. Denn ich bin ein erwachsener, mündiger Mensch!

Natürlich hast Du damit absolut Recht. Und kein erwachsener Mensch sollte in dieser Art unmündig sein. Um diesen Zustand zu überwinden muss man ihn erstmal in Frage stellen, dazu ist es Hilfreich wenn der Zustand von aussen in Frage gestellt wird. Ich gebe diese Hilfestellung gerne. Vorzugsweise indem ich die Autoritätsperson in Frage stelle. Denn wenn ich die Autoritätsgläubigkeit selbst in Frage stelle, kann es leichter passieren dass sich die Person die ich unterstützen möchte sich angegriffen fühlt und sich erst recht am Vertrauten orientiert.

@kleenemaus: Entschuldige bitte, ich schreibe das nicht um Dich zu verletzten. Es geht mich ja auch eigentlich nichts an, wem Du was glaubst. Aber ich kann halt nicht zusehen wenn ein Mensch sich erzählen lässt was er angeblich nicht kann.

Warum ich da nicht zusehen kann: Mir selbst liegt die Renitenz im Blut. Ich habe mir schon im Kindergarten nicht erzählen lassen was ich angeblich nicht kann. Das war mein Glück, denn bis ich 14 war galt ich als geistig Behindert. Trotzdem kann ich verstehen, dass viele Menschen sich scheuen Autorität in Frage zu stellen, denn mein Verhalten als Kind wurde so sanktioniert, dass ich mir damals oft gewünscht habe mich einfach unterordnen zu können. Aber die Renitenz liegt mir nunmal im Blut.
 
Zweitens: Die Äußerung der Lehrerin von "kleenemaus" (furchtbarer Nick, by the way, klingt nach spießiger Reihenhausbewohnerin, die Diddlmäuse sammelt und ihren Mann mit "Schnuckipups" anredet...)
Hasenbein

lach.. bin keine Reihenhausbewohnerin und schon gar nicht spießig.. grins.
Was den Preis angeht: 4x 45 Minuten im Monat für 52 Euro. (in der Nähe von Berlin)
 
Liebe kleenemaus,

ich habe den leisen Verdacht, dass da zwischen dir und deiner KL ein kommunikatives Mißverständnis besteht. Bei allem Respekt vor dem Komponisten und seinen eingänigen Stücken, die ich teilweise auch recht nett finde, Yiruma ist jedoch nun, sowohl von den technischen Anforderungen und der musikalischen Komplexität, wahrlich kein zweiter Chopin, Liszt oder Beethoven. Ein Großteil seiner Stücke mögen zwar für einen Anfänger noch sehr ambitioniert sein, aber ich denke sie sind doch die Bank durch eher in der Mittelstufe einzuordnen und diese auch als erwachsener Klavieranfänger zu erreichen ist nun alles andere als unrealistisch.

Wie erwähnt vermute ich eher ein Mißverständnis. Sprich es einfach nochmal in aller Deutlichkeit an und frage gezielt nach, wie sie es gemeint hat.

Was den Flügel angeht: Da kann ich dich nur bestärken, sofern du die Mittel und Möglichkeiten dazu hast.
Jedes Stück klingt auf einem Flügel besser als auf einem Digitalpiano! Da ist es vollkommen gleich ob es ein kleines Menuett aus der RKS ist, ein Pop-Stück von Yiruma oder eine Chopin Ballade!

Herzliche Grüße
Musicus
 
Was den Preis angeht: 4x 45 Minuten im Monat für 52 Euro. (in der Nähe von Berlin)

Hab ich mir's doch gedacht. Eine Billig-Lehrerin. Naja, was soll man da schon erwarten.

Und man kann sie auf ne Art durchaus sogar verstehen: Die denkt sich: "Was soll ich mir für die läppischen fuffzich Euro den Arsch aufreißen?" und macht schlechten Routine-Unterricht.

LG,
Hasenbein
 
Wo wir mal wieder beim Thema wären- das hatten wir doch schon mal. Du haust alle Lehrer, die preiswerter als andere sind in die gleiche Pfanne- muss das sein?
 
Wenn sie gut wäre, würde ich sie nicht "in die Pfanne hauen".

Ich würde höchstens grummeln, daß sie die Preise kaputtmacht, wenn sie guten Unterricht billiger als andere macht. (Und auch fragen, warum sie das tut - sie schneidet sich ja ins eigene Fleisch, da sie ja mehr wert wäre.)

Aber sie ist ja schlecht, und das paßt zum Preis.
 
Hi,

Hasenbein tendiert einfach zu schnellen Pauschalisierungen. Das muss man wissen und es so hinnehmen.

Gruß
 
Ja, vielleicht sollte ich genau das tun, aber wenn es alle so handhaben würden, würde man hier die eine oder andere wirklich interessante Diskussion verpassen...
 
Aber preiswert ist der Unterricht schon!!! Ich zahle an einer subventionierten (???) Musikschule so 70-80,- für wöchentlich 30 min...:(
 
Hallo,

ich bin 27 Jahre alt und spiele jetz seit 3 Jahren Klavier. Habe den 1. Band der Russischen Klavierschule durchgespielt und habe auch schon einige Stücke aus dem 2. Band der russchischen Klavierschule angefangen.:)
Gestern hatte ich Klavierunterricht, bin mit meiner Klavierlehrerin sehr zufrieden (eigentlich). Wollte wieder was Neues spielen, und habe gefragt, ob sie mir nicht May be von Yiruma beibringen kann. Daraufhin sagte sie, dass dieses Stück noch zu schwer sei für mich. Na gut, dacht ich ist halt. Ich habe sie dann gefragt ob ich mal richtig schöne Stücke von Yiruma oder so spielen kann. Da meinte Sie, meine Vorstellungen sind sehr weit hergeholt bwz. naiv. Das hat mich bis heute beschäftigt. Bin jetzt sehr niedergeschlagen. Gehe eigentlich immer sehr gerne zum Klavierunterricht...
::(

ich bin jetzt doppelt so alt wie du und habe vor drei Jahren angefangen Klavierspielen zu lernen. Ich konnte damals keine Noten lesen und wusste mal nicht, wie die alle Tasten heißen. Nach ein und einhalbem Jahr habe ich das Stück "River Flows In You" von Yiruma in ca. zwei Monate gelernt. Wie schwierig das Stück May be ist, weiss ich es nicht. Aber ich möchte nur sagen, kann man nach drei Jahren Yirumas Stück lernen, wenn man es will.

Es könnte sein, solche Musik wie von Yiruma oder Yann Tiersen nicht in der Musikrichtung deiner KL (sowie meines jetzitigen KLs) sind. Aber das heißt lange nicht, dass du nicht fähig bist sie zu spielen. Kannst du vielleicht sie nachfragen. Wenn du unbedingt solche Stücke lernen möchtest, suche den anderen Weg bzw. KL wechseln. Wichtig ist die Liebe zum Klavierspielen nicht verlieren.

Herzliche Grüße
fazi
 
Hallo kleenemaus,

Ich habe sie dann gefragt ob ich mal richtig schöne Stücke von Yiruma oder so spielen kann. Da meinte Sie, meine Vorstellungen sind sehr weit hergeholt bwz. Naiv (…)dann brauch ich doch gar nicht weitermachen.

wenn die Aussage deiner Klavierlehrerin tatsächlich so gemeint gewesen sein sollte, dass man als Erwachsener nicht mehr in der Lage sei, Stücke von Yiruma spielen zu lernen, so ist das unsinnig. Die Vollendung des achtzehnten Lebensjahres führt ja nun nicht unmittelbar in die Senilität.

Der Erwachsene lernt anders als ein Kind, aber nicht unbedingt schlechter. Wahrscheinlich kann er dort punkten, wo er auf Verstand, Erfahrung und bewährte Lernmethoden zurückgreifen kann, während das Kind geistig und körperlich beweglicher ist. Ich weiß nicht, ob es beim Klavierspiel eine Grenze gibt, über die man als Erwachsener nicht mehr hinauskommen kann, aber so niedrig, dass man nun ausgerechnet Yiruma-Stücke nicht mehr lernen kann, ist sie sicherlich nicht.

Zum Thema „Fremdsprachen“ habe ich einmal einen sehr interessanten Bericht gelesen. Danach sei es zwar unabhängig vom Lebensalter möglich, eine Fremdsprache sehr gut sprechen zu lernen, d.h. sich auf hohem Niveau über jedes beliebige Thema gewandt und völlig fehlerfrei unterhalten zu können. Ab einen gewissen Lebensalter (einem recht niedrigen übrigens; ich glaube, es war der Beginn der Pubertät) sei es aber nicht mehr möglich, eine Sprache völlig akzentfrei zu erlernen, dergestalt, dass selbst der Muttersprachler den Nicht-Muttersprachler trotz intensiven Zuhörens nicht mehr als solchen zu erkennen vermöge.

Ich weiß nicht, ob letzteres auf das Klavierspiel übertragbar ist, aber wenn dort oben der Hammer hängt, kann ich damit leben. Aber ich finde die Frage auch nicht sehr wichtig, denn ich habe die Klimperei mit 41 angefangen, und für mich soll sie in erster Linie Spaß machen. Und Sachen, die nicht so recht Spaß machen, sammeln sich auch ohne besondere Bemühungen ständig an. :roll:

Aber wenn meine Lehrerin denkt ich sei naiv, dann brauch ich doch gar nicht weitermachen. Und einen Flügel kaufen schon gar nicht.

Ja wieso? Selbst naive Menschen (zu denen du bestimmt nicht gehörst) dürfen sich einen Flügel kaufen …

Vor allem aber, liebe kleenemaus, sind es deine Zeit, dein Hobby, dein Geld, dein Neubau und am Ende dein Flügel, und mit alldem machste, was dir beliebt. Und selbstverständlich kann man auch als Erwachsener

lernen, sofern es letztere gibt.

Ich frage mich aber, ob du und deine Klavierlehrerin nicht aneinander vorbeigeredet habt, weil du später im Faden „richtig spielen“ mit dem Spiel vom Blatt gleichsetzt. Etwas „prima vista“ ordentlich und im richtigen Tempo zu spielen, ist sehr viel schwerer, als ein Stück zu spielen, das man vorher wochenlang geübt hat (wenn man es direkt vom Blatt spielen könnte, hätte man es ja auch nicht wochenlang üben müssen). Um ein mittelschweres Stück locker vom Blatt spielen zu können, wird man wahrscheinlich über pianistische Fähigkeiten verfügen müssen, die über mittelschwere Stücke weit (!) hinausgehen.

Liebe Grüße,
Nuri
 

Hallo,

... Aber wenn meine Lehrerin denkt ich sei naiv, dann brauch ich doch gar nicht weitermachen. Und einen Flügel kaufen schon gar nicht. Noch spiele ich auf einem Digitalpiano.
Was sagt Ihr dazu.:-?::(

Hallo kleenemaus,

was denkst du denn selbst, hm?
Hier würde ich einmal versuchen, meinen Schritt hinzusetzen, dass er vielleicht von kleen auf ein bisschen größer kommt.

Liebe Grüße
Pomurla
 
Hallo kleenemaus,
ein Digi ist nicht gerade ideal, um Klavierspielen zu lernen.
Ich hatte die ersten Monate eins und hab mich ständig geärgert. Mein kleiner Flügel zog nach 6 Monaten Klavierspielen ein.
Wenn Du richtig Klavierspielen lernen willst, ist die Anschaffung eines Flügels das Beste, was Du tun kannst.
Also machs einfach, wenn du es Dir leisten kannst. Lass Dich aber gut beraten beim Kauf von jemandem, der schon besser spielen kann. Nimm einen anderen Pianisten mit, der fortgeschritten ist. Am besten hört und spielt man mit mehreren Leuten, hört sich das Instrument auch aus Entfernung an.

Net schwade, kaufe! :-)

LG
VP

Ich habe mit 40 angefangen und spiele auch schon anspruchsvollere Stücke, also, lass dich nicht beirren. Einen guten Flügel kann man auch immer wieder gut verkaufen, wenn man tatsächlich nicht mehr spielen will.

Noch was: Du solltest über deine Klavierlehrerin nachdenken.
Und: ein gutes Instrument, insbesondere ein guter Flügel, ist ein guter Lehrmeister! Du wirst einen Satz nach vorne machen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lass dich bloß nicht entmutigen: Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung hast du doch noch 40-50 Jahre vor dir, in denen du fleißig Klavier üben und Unterricht nehmen kannst (vielleicht irgendwann mal KL wechseln, um neue Perspektiven zu bekommen?). Klar wird man nicht jünger, aber wie hier schon geschrieben wurde, senil ist man nun auch noch lange nicht. Also wird da ja wohl - mindestens - Yiruma früher oder später noch drin sein, wir reden hier schließlich nicht von Rachmaninoff! So sage ich mir das als Spät-Wieder-Einsteigerin Mitte 30 jedenfalls immer, wenn ich mit Stücken liebäugele, die (noch!) zu schwer für mich sind...
 
Menschen, die einen motivieren sind wichtig

oh... ich hatte mangels Tasten auch erst mit Mitte 20 angefangen, Klavier zu lernen. (allerdings mit 12 Jahren schon mit Gitarre und auch das Musikwissen)

Das ist jetzt über 25 Jahre her. Und in 25 Jahren kann man wirklich eine ganze Menge lernen ;-) Es kommt ja auf die eigenen Ziele an, was für einen selbst "richtig" Klavierspielen bedeutet. In den nächsten 20 Jahren werde ich jeden Tag immer weiter
trainieren... und es macht riesigen Spaß.

Ich gehe Menschen, die mich demotivieren wollen, meilenweit aus dem Weg. Nur konstruktive Kritik ist sinnvoll, finde ich. Lass Dich nicht innerlich aufreiben von solchen Worten und lern weiter.

Alles Gute wünscht Dir
Kat
 
ich hab jetzt alles gelesen was geschrieben wurde ..... nun möcht ich dich ermutigen ....lass dich nicht irre machen von deiner lehrerin du bist erst 27 jahe da kanst du noch ne menge lernen .... wenn sie dich und dein bestreben nicht ernst nimmt such dir ne andere ( ich hatte mal ne qerflötenlererin die mich in jeder stunde vollkommen fertig machte ..ich habe deshalb 30 jahre nicht mehr gespielt............ich habe mir geschworen das macht niemand mehr mit mir ) du lernst soviel du kannst und wilst übst fleisig und hast freude drann das ist die hauptsache ..... und kauf dir den flügel es ist schlieslich dein geld und deine zeit und deine freude .......und zu alt bist du sicher nicht ............ ich bin 52 und habe 2010 im juni begonnen klavier zu lernen
 
Hallo,

Ich habe sie dann gefragt ob ich mal richtig schöne Stücke von Yiruma oder so spielen kann. Da meinte Sie, meine Vorstellungen sind sehr weit hergeholt bwz. naiv..... Bin jetzt sehr niedergeschlagen. Gehe eigentlich immer sehr gerne zum Klavierunterricht...
Was sagt Ihr dazu.:-?::(

Mit naiv meinte die Lehrerin garantiert, dass die populären yaruma Werke - aber wohl nicht übermäßig schweren - wohl kaum das Ziel eines qualitativen Klavierunterrichtes seien, die Lehrerin fühlte sich wohl eher beleidigt, dass als hohes NIveau von der Schülerin ausgerechnet yaruma-Plätschern definiert wurde. Nein, die Lehrerin will höher hinaus mit der Schülerin anscheinend, und war frappiert, an was die Schülerin pianistische Werke maß.

Da dieser Thread schon 3 Jahre alt ist, würd mich schon interessieren, ob kleenemaus etwa geschmissen hat? Nur wegen eines MIssverständnisses?

Aber nichts gegen Yaruma, manchmal ist Plätschern doch schön, soviel anders hören sich manche für Klavierschüler üblichen Satie-Stücke auch nicht an.....

 
Elli, höre Dir einige Stücke von Yiruma an.
Dann höre Dir einige Stücke (nicht nur die Gnossiennes!) von Satie an.
Wenn Du dann immer noch behauptest, dass die beiden Komponisten sich "nicht soviel anders" anhören, solltest Du zum Ohrenarzt. Oder professionelle, gute Interpretationen von Satie anhören.
;-)

Ernsthaft: Satie ist sehr anspruchsvoll, und für manche Klavierschüler zu anspruchsvoll. Natürlich kann man seine Gnossiennes so spielen, dass sie plätschern. Aber genau das ist falsch. Die Gnossiennes haben eine beträchtliche Atmosphäre und Spannung. Wenn man diese interpretatorisch "rauskitzelt", kann man durchaus mit Gänsehaut beim Spielen rechnen.
Das ist mir mit Stücken von Yiruma noch nie passiert. Und ich habe ihnen eine Chance gegeben.

LG Antje

Edit: Habe in die Satie-Interpretation reingehört. Schlechte Pedalführung, und die Stücke werden zwar laut und leise gespielt, aber das wars schon.

So ungefähr spielt man die erste Gnossienne:
 
Lass dich bloß nicht entmutigen: Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung hast du doch noch 40-50 Jahre vor dir, in denen du fleißig Klavier üben und Unterricht nehmen kannst [...]

mhhhhhhhhhh.....( hohle, sonore Stimme ), unkt :

"Denk an die LMG- Statistik im Faden ' Nur die Besten sterben jung....' " :-D:-D

Christinäääääääääää:drink::super:
 

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