Metamorphosen

Ich gestehe, dass meine Vorurteile zu Strauß gehörig waren
schön, dass dich Gomez´ Hinweise auf die Metamorphosen und die vier letzten Lieder so überzeugt haben! Da hier ein Klavierforum ist, ein exotischer Tipp: nimm dir die Noten vom vierten der vier Lieder op.27 und spiel einfach die Klavierbegleitung und die Gesangslinie (das geht ohne sonderlichen Aufwand) -- das wäre ein Anfang, noch so manches mögen zu lernen, was der Richard Strauß vor den Metamorphosen komponiert hatte.
 
schön, dass dich Gomez´ Hinweise auf die Metamorphosen und die vier letzten Lieder so überzeugt haben! Da hier ein Klavierforum ist, ein exotischer Tipp: nimm dir die Noten vom vierten der vier Lieder op.27 und spiel einfach die Klavierbegleitung und die Gesangslinie (das geht ohne sonderlichen Aufwand) -- das wäre ein Anfang, noch so manches mögen zu lernen, was der Richard Strauß vor den Metamorphosen komponiert hatte.
So es meine Möglichkeiten nicht übersteigt, werd ich es gern versuchen!

LG,
Babs
 
.... Gleichzeitig war diese Frau ein enormer Hausdrache; aber selbst dieses häusliche Elend hat Strauss noch in klingende Münze verwandelt: in zwei Tondichtungen („Ein Heldenleben“, „Sinfonia domestica“) und einer Zeitoper („Intermezzo“). Wieviel von seiner Ehefrau in Opernfiguren à la Herodias oder Klytämnestra eingegangen ist, wird die Richard-Strauss-Forschung klären.
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Da muss wohl nicht so sehr lange geforscht werden.

.....
 
Ich habe selten einen solch ignoranten Text gelesen!

Danke, Gomez, für deine sehr interessante Zusammenfassung. Ich gestehe, dass meine Vorurteile zu Strauß gehörig waren, das hast du zumindest etwas entkräftet. Und natürlich muss man Musik vor allem auch hören, weshalb ich mir durch deine wunderbar kraftvolle Äußerung am Schluss

erstmal noch diese CD gekauft habe...
Den Anhang 6393 betrachten
LG,
Babs
Barratt, wer krank ist eben krank, manche leiden auch unter krankhaften Narzissmus

http://www.gesuendernet.de/service-...hwerden/item/688-narzissmus-beachte-mich.html
 
OT
Und wohin gehst Du dann? Aus Styx' Klavierforum bist Du schon rausgeflogen - bleiben noch "Capriccio" und die "Klaviervilla".
Geh', was redest Du denn da (wenn ich bei Styx schreiben will, tue und kann ich das doch, nach wie vor). Das ist genauso falsch wie Deine Behauptung, man "hätte mir in anderen Fäden das Maul [sic] gestopft". Saperlot... ;)

[:Edit:] die begonnene Neben-Diskussion wird wegen OT hier fortgesetzt.
 
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So es meine Möglichkeiten nicht übersteigt, werd ich es gern versuchen!
schön!
falls dir das lesen und abspielen von drei Notensystemen zu ungewohnt erscheint oder falls dir der Klavierpart inklusive Gesangsstimme zu schwierig sein sollte: du kannst auch einfach nur den Klavierpart wie ein wunderschönes einfaches kantables Klavierstück spielen (das ist bei diesem genialen Lied tatsächlich so!)

((ich hoffe, dieser langweilige R.Straußzeugs-Beitrag stört die Diskussion, wer was wo darf oder nicht darf und wer wem was gestopft oder nicht gestopft hat, nicht - falls doch: pardon))
 
Zuletzt bearbeitet:
Rolf, Du bist entschuldigt :)
 
schön!
falls dir das lesen und abspielen von drei Notensystemen zu ungewohnt erscheint oder falls dir der Klavierpart inklusive Gesangsstimme zu schwierig sein sollte: du kannst auch einfach nur den Klavierpart wie ein wunderschönes einfaches kantables Klavierstück spielen (das ist bei diesem genialen Lied tatsächlich so!)

((ich hoffe, dieser langweilige R.Straußzeugs-Beitrag stört die Diskussion, wer was wo darf oder nicht darf und wer wem was gestopft oder nicht gestopft hat, nicht - falls doch: pardon))
Danke für den Tip.
 

Zur heillosen Situation, in der sich Strauss Anfang der vierziger Jahre befand: Sein Sohn Franz war mit einer Jüdin verheiratet, die von den Schergen zwar bedroht wurde, aber (vermutlich durch Protektion) vor dem Tod bewahrt blieb - im Gegensatz zu ihrer Großmutter, die vor der Deportation ins Vernichtungslager im KZ Theresienstadt untergebracht wurde. Nun folgt eine gespenstische Szene: Strauss tat etwas, was von niemandem sonst aus dieser Zeit bekannt ist. Er ermittelte auf der Straßenkarte die Route nach Theresienstadt, setzte sich ins Auto, fragte Passanten nach dem Weg zum Konzentrationslager und hielt direkt vor dem Eingang. Er begehrte Einlaß, unter Verweis auf seinen Prominenten-Status, und glaubte wirklich, die alte Dame mit nach Hause nehmen können. Natürlich wurde er abgeschmettert. Er wurde angewiesen, sich ins Auto zu setzen und schleunigst wieder zu entfernen. In der Aktion kommen alle Strauss'schen Charakteristika zum Vorschein: Ich-Stärke, Selbstüberschätzung, Mut und Opportunismus, alles gleichzeitig. Es sprengt den Rahmen dieses Threads und dieses Forums, sich vorzustellen, was geschehen oder nicht geschehen wäre, wenn sich ein paar mehr Betroffene vor die KZ-Eingänge gestellt und nach dem Verbleib ihrer jüdischen Freunde und Verwandten erkundigt hätten.

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Zum Thema Richard Strauss:


(ich vermute, manche kennen diese Aufnahme schon ;-))
 
Salome, Elektra ....Rosenkavalier.... Daphne....

Ist das wirklich die "gleiche Soße" ?

Natürlich nicht - ich wollte mir nur die schöne Pointe nicht entgehen lassen.

"Salome" und "Elektra" sind natürlich seine besten Opern - auch eine ganz unfaßbare Musik, und Schönbergs "Erwartung" knüpft daran direkt an.

Ab dem "Rosenkavalier" wird es für mich zur Soße, vielleicht wäre Zuckerguß der treffendere Ausdruck. Und nach dem "Rosenkavalier" beginnt Strauss, mit abrufbaren Tonfällen und Tricks, mit musikalischen Überwältigungsstrategien zu arbeiten: bestimmte Instrumentationseffekte, die Reihung von Klangfeldern, deren (erweitert tonale) Komplementärharmonik Zwölftonfelder erzeugt; er weiß genau um die Wirkung dieser Effekte und nutzt sie als versierter Theaterkomponist. Was einmal inspiriert gewesen ist, verflacht zur Routine. Aber das Schwierige beim - zeitlich gesehen - mittleren Strauss ist, daß man sich darauf nie verlassen kann: Unversehens dringt in das routinierte Einerlei plötzlich etwas Hochinspiriertes ein, in der "Frau ohne Schatten", in der "schweigsamen Frau", der "ägyptischen Helena", in "Daphne".

Und ich weiß nicht, ob sich jemand des Rätsels seiner späten Werke angenommen hat: Von der Werkanalyse her, was das Material betrifft, besteht kein Unterschied z.B. zwischen den späten Orchesterliedern und dem vorherigen Opern-Klangzauber. Aber bei den späten Arbeiten ist das Material plötzlich wieder durchgängig belebt, jeder Ton wahrhaftig, kein Imponiergehabe mehr, nichts Gekünsteltes.

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Nochmal etwas Musik von Strauss

 

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