Menuett - Bach - Takte 25 u. 26

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Neuromancer

Guest
Hallo,

ich bin neu hier und spiele seit Samstag ein Stagepiano, auf das ich mächtig stolz bin.

Momentan übe ich das Menuett in G-Dur von Bach (eigentlich ja Petzold, wenn ich das richtig verstanden habe) aus dem Notenbüchlein für A.M. Bach. Die Takte 25 und 26 verwundern mich etwas, denn bei Takt 25 steht im Bassschlüssel, dass man B, D, B spielen soll, wobei aber B und D jeweils den Notenwert einer Halben haben. Naja, wenn ich alles zusammen zähle, würde ich auf einen 5/4 Takt kommen... ;-)
Was bedeutet das? Heißt das, ich soll das B und das D einfach "liegen lassen", d.h. "legato" spielen also mit dem Notenwert einer Halben?

Danke im Voraus und Gruß
 
Guude,
kannst Du uns die Bachwerkeverzeichnis-Nummer zu gute kommen lassen. Bach hat ja doch mehr als eine Handvoll Menuette auf Papier gebracht. :-)
Gruß
Patrick
 
Ähm, moment, ich hab die Noten von Arietta. da steht kein Verzeichnis mit dabei. Aber es scheint die Nummer 3 zu sein (von 10). In Wiki steht was von "Clavier-Büchlein vor Anna Magdalena Bachin ANNO 1722 B."

Hilft das?

//Edit:
http://www.youtube.com/watch?v=RDRGrfInizQ

Ich hoffe, hier sind Links erlaubt. Das o.a. Stück ist es.
 
Hallo,

ich bin neu hier und spiele seit Samstag ein Stagepiano, auf das ich mächtig stolz bin.

Momentan übe ich das Menuett in G-Dur von Bach (eigentlich ja Petzold, wenn ich das richtig verstanden habe) aus dem Notenbüchlein für A.M. Bach. Die Takte 25 und 26 verwundern mich etwas, denn bei Takt 25 steht im Bassschlüssel, dass man B, D, B spielen soll, wobei aber B und D jeweils den Notenwert einer Halben haben. Naja, wenn ich alles zusammen zähle, würde ich auf einen 5/4 Takt kommen... ;-)
Was bedeutet das? Heißt das, ich soll das B und das D einfach "liegen lassen", d.h. "legato" spielen also mit dem Notenwert einer Halben?

Danke im Voraus und Gruß

Hi, Neuromancer

das ist 2-stimmig zu spielen.
D bleibt auf Schlag 3 liegen als halbe Note, während auf Schlag 3 dann das B als Viertel kommt.
Sieht man auch am Notenhals vom D, zeigt nach oben.:p
Dito Takt 26.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Hallo Neuromancer,

denk doch mal ein Minütchen nach.

Hast Du bereits durchschaut, daß der Takt immer für beide Hände gleichermaßen gilt? Ja? Ok, dann ist Dir ja bereits klar, daß es ein 3/4-Takt sein muß. So viel sei verraten: Es ist kein Druckfehler!

Hast Du auch schon wahrgenommen, daß gleichzeitig erklingende Noten, wenn sie vernünftig aufgeschrieben sind, untereinander stehen? Ja? Gut, dann weißt Du ja bereits, daß das D im Baßschlüssel also offensichtlich gleichzeitig mit dem G in der rechten Hand gespielt werden soll.

Hast Du auch schon wahrgenommen, daß da im Baßschlüssel über dem H am Anfang des Taktes eine Viertel-Pause steht? Ja? Was könnte die wohl bedeuten?

Hast Du auch schon wahrgenommen, daß der Hals des "D" nach oben zeigt, obwohl ja eigentlich ab der Mittellinie aufwärts immer alle Hälse nach unten zeigen? Warum wohl?

Wie könnte also demzufolge Takt 29 erklärt werden, der sieht ja ähnlich merkwürdig aus?

Mehr sag ich nicht, Du sollst ja was lernen. Ich bitte auch andere, möglichst erstmal nicht mehr zu verraten, da dann der Lerneffekt größer ist. Vielen Dank!

LG,
Hasenbein

P.S.: Schade, war nicht schnell genug, NewOldie hat schon die Auflösung verraten...
 
Ah, okay, dann weiß ich bescheid. Danke für die Erklärung.

Das ging ja ratzfatz. :-)
 
Hat New Oldie mißverständlich ausgedrückt.

Er meint: Auf Schlag 3 liegt das auf Schlag 2 angeschlagene D ja noch weiter, während darunter das H (halbe Note auf "1") nochmal neu angeschlagen wird.

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Okay, ich fasse mal zusammen, nur als Gegenprüfung, ob ich's richtig verstanden habe:

Takt 25: Das B/H wird auf 1 angeschlagen und bleibt für 2 Viertel liegen. Während das erste B noch ausklingt, wird D auf 2 angeschlagen und bleibt ebenfalls für 2 Schläge liegen. Während D noch ausklingt wird B ein weiteres Mal auf Schlag 3 angeschlagen (das erste B hat ja jetzt ausgeklungen). Ebenso Takt 26.
Was mir immer noch ein Rätsel ist: die Viertelspause über dem ersten B soll quasi signalisieren, dass die Note ausklingen soll, also nicht von dem folgenden D "zerstört" werden soll. Aber warum ist so eine Viertelspause dann nicht auch unter/über dem D?
 
Nein. Ok, Du hast es also noch nicht richtig verstanden.

Wir haben hier, in einem Notensystem, von einer Hand gespielt, 2 Stimmen!

1. Stimme: Viertelpause, halbe Note D.

2. Stimme: Halbe Note H, Viertelnote H.

Das ist alles.

LG,
Hasenbein
 
jo, es wird Licht. Deswegen auch der Notenhals nach oben.

Danke nochmals.
 

Also ich habs immer noch nicht ganz....

Warum hat in Takt 29 das Fis nicht auch den Hals nach oben? Das vorangehende D ist doch punktiert und muss deshalb 3 Schläge ausgehalten werden, oder? Oder ist mein Ausdruck hier falsch?
Boah, Notenlesen kann echt anstrengend sein....

//Edit:
ich hab jetzt mal ne andere Version angeschaut: http://www.8notes.com/scores/2402.asp
Dort ist das D nicht punktiert und es sind auch keine Viertelspausen in der 1. Stimme. Na toll....wie jetzt?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hi Neuromancer,
es gibt eben manchmal vereinfachte Versionen (einstimmig).
In deinem verlinkten Beispiel ist T 29 nur einstimmig, daher fis mit "korrektem" Hals.
Noten erklingen nacheinander.

"Bass korrekt:"
1. Stimme Halbe Note D, punktiert, also 3 Schläge.
2. Stimme Viertel Note fis, Hals nach oben auf dem 3. Schlag zusammen mit dem D also eine große Terz bildend.
D-Dur ist die 5 Stufe der Kadenzfolge zum Abschluss.

Lieber Gruß, NewOldie
 
hi NewOldie,

erstmal danke für Deine Geduld.
Das seltsame ist ja: in meiner Arietta-Version (bei der der Bass ja korrekt zu sein scheint - klingt übrigens auch einiges interessanter mit der 3-stimmigen Geschichte) ist der Hals eben NICHT nach oben, sondern nach unten! Das ist ja das, was mich verwirrt.
Ich verlink hier nochmal: http://www.classic-arietta.de/zip_ko/bachnotk.zip
Jo, das mit D-Dur und der Kadenz ist einleuchtend.

Gruß
Armin
 
IMSLP02320-Bach-AnnaMagdalena1725.pdf, S. 26 dürfte wohl Bach's Hanschrift und Intention recht nahe kommen. Und da sind die drei Stimmen in den angesprochenen Takten klar zu erkennen. Ignoriere die Tatsache, dass die rechte Hand nicht im Violinschlüssel notiert ist, einfach.

Die Krux ist die, dass gerade bei diesem Stück jeder Herausgeber irgendeiener Klavierschule meint, hier seine eigene "vereinfachte" Version drucken zu müssen. Wer weiß, ob sie sich dabei wirklich auf den Originaltext beziehen, oder sonst irgendwo abschreiben.
 
Hi HoeHue,

ha, bei deiner Version zeigt der Hals nach oben!

Ich kann mich also noch auf meinen gesunden Menschenverstand verlassen.... ;-)

Danke.
 

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