Mein Traum vom Steinway – und der Albtraum danach

  1. Techniker 1 ... nahm den Dampp-Chaser in Betrieb – nach wenigen Stunden war der Flügel verstimmter als vor dem Einsatz
Geht denn das mit dem DC so schnell? Das Holz braucht doch auch eine Zeit, um die Feuchtigkeit aufzunehmen.
Oder hat das mit der Wärme zu tun?

Ich schon, aber das ist ja auch nichts Verkehrtes.
 
Ich finde es immer seltsam wenn ein Händler den Flügel verkauft und liefert aber für die erste Stimmung und kleinen Nacharbeiten ist es dann zu weit - war denn da kein kostenloser Stimmservice nach der Lieferung vor Ort dabei?
 
Zuletzt bearbeitet:
und er zerstörte oder eher zerstach den Klang komplett. Die Obertöne sind weg, manche Töne klingen tot, viele entwickeln kein Forte. Kastrierter Flügel.
Ruhig Blut und keine Panik. Ich als Laie kann mir nicht vorstellen, dass ein Klavierbauer Hämmer falsch zersticht. Fehler können natürlich immer passieren, aber dass so ein Hammer total kaputtgemacht wird, das glaube ich einfach nicht.

Meine Empfehlung wäre, dass Du auf dem Flügel, so wie er jetzt ist, erstmal ein halbes Jahr lang täglich intensiv übst und Dich mit ihm anfreundest. Vielleicht kommen alleine dadurch die Obertöne wieder und das Forte ebenso (weil die "zerstochenen" Hämmer durch das Spielen wieder härter werden).

Nach diesem halben Jahr kennst Du Deinen Flügel besser und kannst Deinem - dann hoffentlich gut qualifizierten - Klaviertechniker (noch) besser vermitteln, welche Klangvorstellung Du hast.
 
Ich finde es immer seltsam wenn ein Händler den Flügel verkauft und liefert aber für die erste Stimmung und kleinen Nacharbeiten ist es dann zu weit - war denn da keine kostenloser Stimmservice nach der Lieferung vor Ort dabei?
Es handelt sich um >500 Kilometer. Es war beim Kauf schon klar, ich habe zugesagt und ein Rabatt als Kompensation obendrauf gekriegt.

Das ist auch jetzt nicht ein Teil des Problems. Jemand müsste den Flügel ja sowieso langfristig vor Ort betreuen.

also das lasse ich mir einfach nicht zumuten. Ein halbes Jahr steht er noch nicht bei mir und ich soll denn fast bis zur Adventszeit auf einem unschön klingenden Flügel rumklimpern nur weil jemand versagt hat? Was ist das denn für eine Einstellung? Wenn mir nach nem Service im Auto etwas geklappert hätte soll ich denn auch erstmal ein halbes Jahr rumfahren und gucken ob es aufhört oder mich dran gewöhnen? Das ist doch Unfug. Dass sich die Hämmer wieder teilweise einspielen, das glaube ich sogar. Aber die Stahlkraft, die sie mal hatten, die kommt sicher nicht zurück. Ich habe das einmal geschildert: der Sweetspot wurde erreicht. Aber das Stechen hat anscheinend süchtig gemacht, weil der T4 einfach nicht bremsen konnte. Wie gesagt, T5 ist schon gebucht (einer von S&S) und wird urteilen, ob sich das retten lässt.

Na guck, ich schon!
 
Ruhig Blut und keine Panik. Ich als Laie kann mir nicht vorstellen, dass ein Klavierbauer Hämmer falsch zersticht. Fehler können natürlich immer passieren, aber dass so ein Hammer total kaputtgemacht wird, das glaube ich einfach nicht.
Doch, das passiert. Ich habe einen fast neuen Fazioli 308 erlebt, dessen Hammerköpfe unrettbar kaputtgestochen worden waren. Katastrophe!
 
nd ich soll denn fast bis zur Adventszeit auf einem unschön klingenden Flügel rumklimpern nur weil jemand versagt hat? Was ist das denn für eine Einstellung?
Das ist keine „Einstellung“, sondern ein gutgemeinter Rat, der so verkehrt gewiss nicht ist.

Ein wenig Ruhe täte der ganzen Sache gut - ich habe ohnehin den Eindruck, dass da viel Ungeduld im Spiel ist.
Ich kann mich noch an meine letzte umfassende Intonation (durch Micha) erinnern. Das Ergebnis war mir zu weich und breiig - Micha meinte damals, ich solle BITTE erst mal 4 Wochen spielen und dann final urteilen. Und tatsächlich war der Flügel dann exakt da, wo ich ihn haben wollte. Zwei, drei Töne waren nicht so perfekt, aber die wurden dann nachintoniert.
 
Es handelt sich um >500 Kilometer. Es war beim Kauf schon klar, ich habe zugesagt und ein Rabatt als Kompensation obendrauf gekriegt.

Das ist auch jetzt nicht ein Teil des Problems. Jemand müsste den Flügel ja sowieso langfristig vor Ort betreuen.
Doch, genau das ist Dein Problem.
Hätte sich der Händler wie üblich um den 1. Service gekümmert müsstest Du jetzt nicht mit 5 verschiedenen Typen rumstreiten .
Wenn es dem Händler für den Service zu weit ist ( zum Verkaufen anscheinend nicht ) dann kann er sich auf seine Verantwortung um einen Techniker vor Ort kümmern und Du hättest dann nur den Händler als Ansprechpartner und Problemabwicklung wenn was nicht passt.
Das wäre die übliche Vorgehensweise.
Aus Deinem Rabatt wurde damit eine teure Angelegenheit und der Verkäufer ist aus dem Schneider.
 
an welcher Stelle?
und dieser Techniker meinte: ich habe übers Ziel geschossen. Das ist, glaube ich, ein Unterschied. Ich habe schon 2 mal betont, dass wir DEN Klang hatten. Es hat aber anscheinend Spass gemacht, weiter zu stechen. Dazu ist der Klang nicht ausgeglichen und die Stimmung eher miserabel. Welche Art Geduld wird von mir hier erwartet? Ich freue mich, dass es bei deinem Instrument geklappt hat, bei meinem aber nicht.
Und das ist ein toller Hinweis für alle, die sich künftig ein Instrument liefern lassen. Nur diesen Ton "genau das ist dein Problem" kannst du Dir ersparen, weil man damit jetzt absolut nichts anfangen kann.
Hast Du einen gebrauchten oder einen neuen Steinway gekauft?
gebrauchten, einen sehr schönen.
 

"Jetzt nur noch Feinarbeit – die Töne müssen noch aneinander angeglichen werden."

und eben darum geht es mir in diesem Thread. Wo ist die Grenze, wo darf/soll/muss man als Kunde eingreifen und sagen: hallo, warten Sie mal kurz. Beim Zahnarzt fragt man ja auch nicht ständig nach (außer, dass man da gar nix sagen kann), weil man dem Fachmann vertraut. Vorher hat jemand erwähnt, dass die Intonation soll eigentlich in Anwesenheit des Kunden stattfinden. Das ist ein sehr wertvoller Hinweis. Man will aber dem Fachmann nicht stören, nicht ständig nachfragen, unterbrechen. Ich schaute vorbei ohne groß zu stören, hab' Kaffee nachgeliefert, Wasser, Kekse, full service. Wie ich das Problem jetzt erledige ist nebenseitig, aber interessant ist von anderen Technikern zu erfahren, wie ihr am liebsten arbeitet.
 
"Jetzt nur noch Feinarbeit – die Töne müssen noch aneinander angeglichen werden."

und eben darum geht es mir in diesem Thread. Wo ist die Grenze, wo darf/soll/muss man als Kunde eingreifen und sagen: hallo, warten Sie mal kurz. Beim Zahnarzt fragt man ja auch nicht ständig nach (außer, dass man da gar nix sagen kann), weil man dem Fachmann vertraut. Vorher hat jemand erwähnt, dass die Intonation soll eigentlich in Anwesenheit des Kunden stattfinden. Das ist ein sehr wertvoller Hinweis. Man will aber dem Fachmann nicht stören, nicht ständig nachfragen, unterbrechen. Ich schaute vorbei ohne groß zu stören, hab' Kaffee nachgeliefert, Wasser, Kekse, full service. Wie ich das Problem jetzt erledige ist nebenseitig, aber interessant ist von anderen Technikern zu erfahren, wie ihr am liebsten arbeitet.

Ein Bierchen und einen Aschenbecher hinstellen und jeden Ton den er gestochen hat prüfen.
 
Insgesamt. Mir kommt das so vor (subjektives Empfinden), dass das alles in recht schneller Abfolge geschen sei. Oder ist das die komprimierte Form eines vielmonatigen, gar jahrelangen Prozesses? Erststimmung, Erst- bis Viert-Intonation. Alles zackzack - aber vermutlich täusche ich mich da?
Kunden reagieren immer subjektiv.

Ist ja auch richtig so - ihnen muß des Instrument gefallen, ned mir.

Ich frag ja immer, ob es so recht ist....99% der Kunden ist des Recht so, aber es gibt auch einige, die anspielen und hier und dort noch was nachgearbeitet haben wollen.

Kein Problem, mach ich.

Ich kann erst meine Arbeit beenden, wenn der Kunde zufrieden ist.

Und hier ist mein Unverständnis der Kollegen, die @tompiano jetzt nicht gut beraten oder gute Dienstleistungen gestellt haben.

Klavierbauer sind arg teuer, aber dafür kann man ja wohl erwarten das dieser seine Arbeit ordentlich erledigt, oder?
 
Insgesamt. Mir kommt das so vor (subjektives Empfinden), dass das alles in recht schneller Abfolge geschen sei. Oder ist das die komprimierte Form eines vielmonatigen, gar jahrelangen Prozesses? Erststimmung, Erst- bis Viert-Intonation. Alles zackzack - aber vermutlich täusche ich mich da?
Na ja, Erststimmung war irgendwann nach 2 Monaten und da war noch keine Rede von der Intonation. Ich gab mir Zeit, hab mich umgesehen wer, wie und was macht. Wir sprechen schon von Monaten. Für jeden Termin wartete ich auch jeweils ein paar Wochen. Man kann ja immer sagen "ok, jetzt mach ich ein Jahr mal gar nix" aber das bringt niemanden voran. Hätte ich ein kaputtes Bein und eine schlechte Erfahrung beim ersten Arzt, dann würde ich auch nicht ein Jahr durch die Gegend hüpfen, mein mentales Wellbeing pflegen und meine Geduld stärken, sondern gleich nach einem zweiten Arzt suchen. Oder ist das jetzt ungewöhnlich? Hätte ich jeweils 2 Jahre Pause eingesetzt, dann hätte mir jemand gleich geschrieben "Alter, da hast du nicht nur Geld aber auch Zeit verloren".

Aber nein, es ist auch nicht so, dass hier jemand jeden zweiten Tag am Flügel bastelt, das würde mich auch vollkommend verrückt machen.
 
Na ja, Erststimmung war irgendwann nach 2 Monaten und da war noch keine Rede von der Intonation. Ich gab mir Zeit, hab mich umgesehen wer, wie und was macht. Wir sprechen schon von Monaten. Für jeden Termin wartete ich auch jeweils ein paar Wochen. Man kann ja immer sagen "ok, jetzt mach ich ein Jahr mal gar nix" aber das bringt niemanden voran. Hätte ich ein kaputtes Bein und eine schlechte Erfahrung beim ersten Arzt, dann würde ich auch nicht ein Jahr durch die Gegend hüpfen, mein mentales Wellbeing pflegen und meine Geduld stärken, sondern gleich nach einem zweiten Arzt suchen. Oder ist das jetzt ungewöhnlich? Hätte ich jeweils 2 Jahre Pause eingesetzt, dann hätte mir jemand gleich geschrieben "Alter, da hast du nicht nur Geld aber auch Zeit verloren".

Aber nein, es ist auch nicht so, dass hier jemand jeden zweiten Tag am Flügel bastelt, das würde mich auch vollkommend verrückt machen.
Das ist ärgerlich - ein Klavierstimmer sollte innerhalb von 3 Wochen einen Termin finden - geht doch bei mir auch.
 
Easy. Dass ich wartete war gar kein Problem. Ich bin zeitlich auch nicht wahnsinnig flexibel. Ich habe niemals Zeitdruck ausgeübt, das waren ja keine Notfälle. Alles immer wie es dem jeweiligen Meister passt.
 

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