Mein Klavierunterricht

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Janik

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13. Juli 2008
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Hallo liebe Community,
Ich möchte euch mal den Zustand meines/meiner Klavierunterricht/Musikschule schildern

- Die halbe Stunde kostet 15 € (Unterricht findet ein Mal wöchentlich statt)
- Meine Lehrerin hat kaum praktische Berufserfahrung, nur in der Theorie
- Ferien müssen immer durchbezahlt werden, das selbe gilt für Feiertag.
- Ist man verhindert den Unterricht zu besuchen (wegen Krankheit etc.)kann
er nicht nachgeholt werden, Geld muss aber trotzdem gezahlt werden.
- Lehrerin bereitet sich meiner Ansicht nach kaum auf den Unterricht vor

Sind das normale Bedingungen/Verhältnisse in einer Musikschule?
Natürlich macht es mir Spaß, aber ich glaube ich würde auch Spaß in jedem anderen Unterricht haben. Kennt jemand eine/n gute/n Lehrer/in in Unterfranken (Ist euch Gemünden am Main ein Begriff?)

Und dann eine letzte Frage: Ist es sinnvoll nach einiger Zeit Klavierunterricht die KL zu wechseln, bzw. bei zwei Kl Unterricht zu bekommen, um einfach verschiedene Methodiken kennen zu lernen?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Liebe Grüße.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(manchmal) Unvorbereitete KL

Hi,
also ich beschreib das jetzt einfach mal:
Meine KL ist sehr nett, aber auch sehr schüchtern, weil sie erst seit 2 Jahren in Deutschland wohnt (sie ist aus China). Sie spricht aber sehr gut deutsch.

Warum ich denke, dass sie manchmal unvorbereitet ist?
-Sie weiß oft nicht mehr was ich das letzte Mal gespielt habe,
-Sie sucht am Anfang häufig 5 Minuten nach geeignetem Notenmaterial für die nächsten 25 Minuten.

Ich finde das aber nicht so schlimm, weil ich eh meistens ein paar Minuten länger unterricht habe und ich manchmal auch vergesse, was sie mir zu den Stücken der letzten Unterrichtsstunde gesagt hat ^^

Übrigens hat sie eine tolle Art Spielweisen zu erklären. Aufgrund ihrer Schüchternheit in der Sprache (ich sag ihr jedes Mal, dass sie sehr gut Deutsch spricht ^^) verwendet sie 'eigene' Definitionen... so bedeutet "legato", dass Bälle rollen. Bei "staccato" hüpfen die Bälle ^^
Solche Erklärungen finde ich schöner, als die aus dem Fachbuch.

Und Sesam: sei mir nicht böse, ich stress mich immer zu arg rein, wenn ich etwas getan hab, was nicht so toll war.. Das ist meine Art. ^^

liebe grüße!
 
Hi,
also ich beschreib das jetzt einfach mal:
Meine KL ist sehr nett, aber auch sehr schüchtern, weil sie erst seit 2 Jahren in Deutschland wohnt (sie ist aus China). Sie spricht aber sehr gut deutsch.

Das könnte auch daran liegen, dass in anderen Ländern andere Sitten herrschen ;) Also was uns als Schüchternheit, mithin als Unsicherheit erscheint, kann mit anderen Augen [sic!] betrachtet auch angenehme Zurückhaltung sein. Nicht jeder ist z.B. so forsch wie wir Europäer und drücken jedem zur Begrüßung die Flosse oder geben Küsschen auf die Wange. Aber natürlich, es kann auch tatsächlich Schüchternheit sein. Mach weiterhin Komplimente, dann verliert sich das bestimmt bald.

Warum ich denke, dass sie manchmal unvorbereitet ist?
-Sie weiß oft nicht mehr was ich das letzte Mal gespielt habe,
-Sie sucht am Anfang häufig 5 Minuten nach geeignetem Notenmaterial für die nächsten 25 Minuten.

Ich finde das aber nicht so schlimm, weil ich eh meistens ein paar Minuten länger unterricht habe und ich manchmal auch vergesse, was sie mir zu den Stücken der letzten Unterrichtsstunde gesagt hat ^^

Hauptsache, DU weißt noch, was du das letzte Mal gespielt hast :D Aber ernsthaft: ich glaube das Problem hier ist kein fachlich-didaktisches (von wegen Vorbereitung), sondern eher ein emotionales. Ich jedenfalls käme mir ganz schön unterbewertet vor, wenn der KL nicht mindestens genauso im Bilde ist über die Sachen, die ich über die Woche mühselig geübt habe, wie ich. Da hat man das Gefühl, der KL interessiert sich eigentlich gar nicht für einen, sondern im Zweifel nur für das Geld, das man ihm zahlt. Lieg` ich da richtig? Aber darüber lässt sich reden. Sag` deiner KL, dass dich das verunsichert. Hast du denn auch den Eindruck, dass sie deine Fortschritte und Defizite nicht überblicken kann, weil die Stunden doch nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn" verlaufen?

Übrigens hat sie eine tolle Art Spielweisen zu erklären. Aufgrund ihrer Schüchternheit in der Sprache (ich sag ihr jedes Mal, dass sie sehr gut Deutsch spricht ^^) verwendet sie 'eigene' Definitionen... so bedeutet "legato", dass Bälle rollen. Bei "staccato" hüpfen die Bälle ^^
Solche Erklärungen finde ich schöner, als die aus dem Fachbuch.

Ich glaube nicht, dass deine KL zu diesen Erklärungen greift, weil sie es anders im Deutschen nicht rüberbrächte. Im Gegenteil, um mit solchen Assoziationen zu erklären muss man sprachlich schon ziemlich viel verstanden haben. Gerade bei diesen ganzen Ausdrucksbezeichnungen ist es viel wert, wenn sie das in Bilder übersetzt, es ist nämlich auch nicht ein "staccato" gleich einem "staccato". Jedesmal ist es anders und die Unterschiede liegen in der Poesie des Stückes. Da muss ja der KL zum Poeten werden.

Und Sesam: sei mir nicht böse, ich stress mich immer zu arg rein, wenn ich etwas getan hab, was nicht so toll war.. Das ist meine Art. ^^

Das habe ich schon begriffen und bin dir ganz, ganz, ganz bestimmt nicht böse. So ist das in diesem Forum. Merk es dir :p

Lieben Gruß, Sesam
 
Hi Sesam,
meine KL kann recht gut nachvollziehen, ob ich mich verbessert habe.
Aber sie achtet soooooooooooooooo auf den Klang ^^
Es kann wirklich sein, dass sie zurückhaltender ist, weil sie aus einem anderen Kulturkreis kommt.
Ist es normal das man KLs mit dem Vornamen anspricht?
Eben hat sie mich angerufen, um mir Notentipps für die Ferien zu geben.
Außerdem hat sie mir die Verläge Henle und Peters empfohlen.
Ich soll die 2 Sätze einer Sonatine in G von Beethoven wiederholen und Mozarts KV 545 versuchen...
Wenn das nicht nett ist :)
Warum sie oft vergisst, was ich in der letzten Stunde gespielt habe, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
 
meine KL kann recht gut nachvollziehen, ob ich mich verbessert habe.
Aber sie achtet soooooooooooooooo auf den Klang ^^

Das hört sich gut an!

Ist es normal das man KLs mit dem Vornamen anspricht?

Nur, wenn man den Nachnamen nicht oder nur verhunzt aussprechen kann ;)

Eben hat sie mich angerufen, um mir Notentipps für die Ferien zu geben.
Außerdem hat sie mir die Verläge Henle und Peters empfohlen.
Ich soll die 2 Sätze einer Sonatine in G von Beethoven wiederholen und Mozarts KV 545 versuchen...
Wenn das nicht nett ist :)

:shock: Ah, da könnte man direkt neidisch werden....

Warum sie oft vergisst, was ich in der letzten Stunde gespielt habe, weiß ich nicht.

Ich auch nicht :cool:

Lieben Gruß, Sesam
 
Warum sie oft vergisst, was ich in der letzten Stunde gespielt habe, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Ich frage mich eher wie KL es schaffen, bei sagen wir mal 20 Schülern den Überblick zu behalten. Ich hatte jetzt 3 Stück für einige Zeit wo ich eine erkrankte Lehrerin vertrat. Ich hatte bereits Mühe diese nachzuhalten (waren alle irgendwie auf einem ähnlichen Stand).
Im Grunde genommen müsste ich mir als KL doch die ganze Zeit Notizen machen, wo der Schüler Probleme hatte etc.
LG Atra
 
meine KL kann recht gut nachvollziehen, ob ich mich verbessert habe.Aber sie achtet soooooooooooooooo auf den Klang ^^
Das ist doch perfekt, was erwartest Du noch?

Ist es normal das man KLs mit dem Vornamen anspricht?
Viele meiner Professoren haben sich auch mit Vornamen ansprechen und sogar duzen lassen. So lange immer klar ist welche Funktion (Lehrerin) sie hat sehe ich da kein Problem.

Eben hat sie mich angerufen, um mir Notentipps für die Ferien zu geben.
Warum sie oft vergisst, was ich in der letzten Stunde gespielt habe, weiß ich nicht.
Aber sie achtet soooooooooooooooo auf den Klang ^^
Für mich sieht es so aus als ob Deine KL genau wüsste wo Deine Stärken und Schwächen sind. Für sie ist es vielleicht gar nicht so wichtig welche Stücke Du gerade spielst. Hauptsache sie weiß wie es weitergehen soll.
Wenn sie Dich sogar anruft um Dir Notentipps zu geben kannst Du eigentlich schlecht behaupten sie würde sich nicht vorbereiten.
Was verstehst Du denn unter Vorbereitung?
 
Im Grunde genommen müsste ich mir als KL doch die ganze Zeit Notizen machen, wo der Schüler Probleme hatte etc.
Natürlich! Das gehört dazu! Weshalb, glaubst Du, verbrauche ich pro Projekt einen Zentner Papier...:D Nein, mal im Ernst: Ich schaukle gerade so rund 50-80 Projekte gleichzeitig - da geht gar nichts ohne sorgfältigste Listenführung, egal wie knapp die Zeit ist...
 
Also das mit den Notizen war ich von meinem ehemaligen Keyboardlehrer (zu dem ich ab und zu komme, wenn ich Fragen bezüglich Musiktheorie etc hab)
gewohnt. Er hat sich immer nach unseren (Gruppen)unterricht kurz notiert, was wir gespielt haben und bei was es Probleme gab. Dann konnte er perfekt nachvollziehen ob wir gründlich geübt/ uns verbessert haben.

@Chrissi:MANCHMAL ist sie unvorbereitet. :D
Mir fällt gerade noch ein, dass ich mit ihr einmal ausgemacht habe, Gehörbildung zu üben. Sie schlug vor, ein einfaches Melodiediktat zu machen.
Doch die Stunde darauf hat sie leere Notenzeilen vergessen. Daraufhin musste sie erst wieder 5 Minuten schiefe Notenlinien mit dem Lineal ziehen ^^

Ich finde die KL wirklich toll, aber solche Sachen nerven dann schon.
Es mag ja auch Schüler geben, die sich nicht auf den Unterricht vorbereiten :D

Naja, allerdings hat es mich richtig gefreut, als sie mich angerufen hat.Ich überlege jetzt ob ich "leiche Klavierstücke 1." von Henle kaufe. Kennt das jemand?

LG Janik
 
@Chrissi:MANCHMAL ist sie unvorbereitet. :D
Mir fällt gerade noch ein, dass ich mit ihr einmal ausgemacht habe, Gehörbildung zu üben. Sie schlug vor, ein einfaches Melodiediktat zu machen.
Doch die Stunde darauf hat sie leere Notenzeilen vergessen. Daraufhin musste sie erst wieder 5 Minuten schiefe Notenlinien mit dem Lineal ziehen ^^

Ich finde die KL wirklich toll, aber solche Sachen nerven dann schon.
Es mag ja auch Schüler geben, die sich nicht auf den Unterricht vorbereiten :D

Und warum hast DU kein Notenpapier mitgebracht?

Ich glaube, dass man mit den kleinen Macken seiner Lehrer einfach leben muss. Wenn man damit nicht leben kann, dann muss man sich einen Lehrer mit "passenderen" Mängeln suchen, da es keinen perfekten Lehrer gibt.:)
Ich hatte schon Professoren (!) die während meiner Stunde geraucht, getrunken, telefoniert usw. hatten und ich habe für meinen Unterricht pro Stunde um die 100 Euro bezahlt... Die Leistung stimmte und für mich war es damit in Ordnung.
Ich glaube, dass auch Du vor allem auf das Ergebnis schauen solltest. Ein Lehrer der immer perfekt vorbereitet ist, nie etwas vergisst, aber Dir die wesentlichen Dinge nicht beibringt nützt Dir nichts.
So lange ich bei meiner KL gute Fortschritte mache ist es mir egal ob und wie sie sich vorbereitet, wenn ich nicht genug lerne, dann suche ich mir einen anderen KL...:D
Wenn Du Dir wegen Deines Fortschrittes nicht sicher bist, dann kannst Du ja einfach mal zu einem anderen Lehrer nur zum Vorspielen gehen und ihn nach seiner Meinung fragen. Aber sag dem Lehrer vorher warum Du zum Vorspielen kommst.
 
Hi Chrissi,
du hast recht, ich hätte es eigentlich auch mitbringen können.
Auch dass jeder seine Macken hat, stimmt völlig.
Ich spiele ja noch nicht lange, merke aber, dass ich schon Fortschritte gemacht habe. Mein Problem in diesem Thread richtete sich hauptsächlich auf die Musikschule. Mit meiner KL komme ich ja gut aus... Muss mich nur erst ma richtig an sie gewöhnen. (So wird es ihr wohl auch gehen xD)
Aber sie trinkt und raucht nicht im Unterricht ^^
LG.
 
Natürlich! Das gehört dazu! Weshalb, glaubst Du, verbrauche ich pro Projekt einen Zentner Papier...:D Nein, mal im Ernst: Ich schaukle gerade so rund 50-80 Projekte gleichzeitig - da geht gar nichts ohne sorgfältigste Listenführung, egal wie knapp die Zeit ist...
Ich habe noch nie einen KL erlebt, der sich Notitzen während des Unterrichts machte.
Aber sollte ich mal mehr als nur gelegentliche Vertretungen unterrichten - ich glaube dann werde ich ein diktiergerät nehmen, wo ich das wichtigste kurz nach dem Unterricht draufsprechen kann.
 

Zitat von Atra:
Ich habe noch nie einen KL erlebt, der sich Notizen während des Unterrichts machte.

Ich schon! Bei meiner ersten KL musste ich zum Unterricht immer ein Schulheft mitbringen. Während ich spielte, notierte sie in diesem Heft die Hausaufgaben und die Punkte, auf die ich meine Aufmerksamkeit beim eigenem Üben am meisten legen sollte.
Am Anfang der Stunde las sie sich ihre eigenen Notizen in diesem Heft kurz durch und konnte dadurch genau dort fortfahren, wo sie in der Stunde davor aufgehört hatte.
 
Ich schon! Bei meiner ersten KL musste ich zum Unterricht immer ein Schulheft mitbringen. Während ich spielte, notierte sie in diesem Heft die Hausaufgaben und die Punkte, auf die ich meine Aufmerksamkeit beim eigenem Üben am meisten legen sollte.
Am Anfang der Stunde las sie sich ihre eigenen Notizen in diesem Heft kurz durch und konnte dadurch genau dort fortfahren, wo sie in der Stunde davor aufgehört hatte.
Ja klar, ein Hausaufgabenheft führen, logisch. Ok, wenn man da die Notizen zusätzlich einträgt, dann funzt es. Aber dann bereitet man sich ja für die Stunde nicht vor - denn die Notizen liegen ja beim Schüler.
 
Zitat von Atra:
ja klar, ein Hausaufgabenheft führen, logisch. Ok, wenn man da die Notizen zusätzlich einträgt, dann funzt es. Aber dann bereitet man sich ja für die Stunde nicht vor - denn die Notizen liegen ja beim Schüler.

Nun ja, es war mein erster Klavierunterricht überhaupt und egal, was sie mit mir durchnahm -es war alles neu. Ich denke, bei Anfängerunterricht dürfte diese Vorgehensweise für einen erfahrenen Klavierlehrer voll ausreichend sein.

Ganz anders dürfte die Angelegenheit bei weit fortgeschrittenen Schülern sein, bei denen es um schwierige Stücke und feinste Interpretationsansätze geht. DAS muss natürlich vom KL vorbereitet werden.
 
Ganz anders dürfte die Angelegenheit bei weit fortgeschrittenen Schülern sein, bei denen es um schwierige Stücke und feinste Interpretationsansätze geht. DAS muss natürlich vom KL vorbereitet werden.
Hier liegt die "Vorbereitung" doch eher darin, dass der Lehrer die Stücke selber auch konzertreif präsent hat.
Mir hat ein Geigenprof. erzählt, dass es für ihn sehr wichtig ist vor dem Meisterkkurs die Programme der Teilnehmer zu kennen, damit er eventuell unbekannte Werke lernen und nicht ganz präsente Werke wieder auffrischen kann, damit der Schüler das Maximum aus dem Kurs mitnehmen kann.

Zitat von Klimperline:
Ich schon! Bei meiner ersten KL musste ich zum Unterricht immer ein Schulheft mitbringen. Während ich spielte, notierte sie in diesem Heft die Hausaufgaben und die Punkte, auf die ich meine Aufmerksamkeit beim eigenem Üben am meisten legen sollte.
Am Anfang der Stunde las sie sich ihre eigenen Notizen in diesem Heft kurz durch und konnte dadurch genau dort fortfahren, wo sie in der Stunde davor aufgehört hatte.
Dieses Prinzip kenne ich von fast allen meinen Lehrern und unterrichte selber genau so. Beim Anfangsunterricht ist eine individuelle Vorbereitung extra für jeden Schüler noch nicht notwendig, da der Schüler ja erst einmal eine solide Basis entwickeln muss.
@fleissja
Vielleicht wäre diese Methode ja was für Dich. Wenn Du Deine Stunden noch zusätzlich aufnimmst und dann nach der Stunde alles Gesagte an der jeweiligen Stelle aufschreibst, dann wird das Üben noch effektiver. Bei mir ist es jedenfalls so.:D
 
@Chrissi: Ich finde das wirklich 'ne super Idee. Das werde ich wahrscheinlich auch machen. Danke!
 
Hier liegt die "Vorbereitung" doch eher darin, dass der Lehrer die Stücke selber auch konzertreif präsent hat.
Mir hat ein Geigenprof. erzählt, dass es für ihn sehr wichtig ist vor dem Meisterkkurs die Programme der Teilnehmer zu kennen, damit er eventuell unbekannte Werke lernen und nicht ganz präsente Werke wieder auffrischen kann, damit der Schüler das Maximum aus dem Kurs mitnehmen kann.

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Dieses Prinzip kenne ich von fast allen meinen Lehrern und unterrichte selber genau so. Beim Anfangsunterricht ist eine individuelle Vorbereitung extra für jeden Schüler noch nicht notwendig, da der Schüler ja erst einmal eine solide Basis entwickeln muss.

Ich arbeite genauso. Bei über 50 Schülern, vom 7jährigen Anfänger bis zur 22jährigen Musikstudentin, grenzt es mE an Grobfahrlässigkeit, wenn der KL sich keine Notizen macht.
Ich führe für jeden Schüler ein kleines Schulheft (A5) und weiss so jederzeit, was wann wo passiert ist (auch bei Leuten, die aus irgendwelchen Gründen nur sporadisch kommen).
Ebenso käme es für mich nie infrage, mit sehr fortgeschrittenen Schülern Werke zu erarbeiten, die ich nicht selber geübt habe. Falls etwas Neues ansteht, dann übe ich das für mich auch neu ein.
 
Bei über 50 Schülern, vom 7jährigen Anfänger bis zur 22jährigen Musikstudentin, grenzt es mE an Grobfahrlässigkeit, wenn der KL sich keine Notizen macht.
[...]
Ebenso käme es für mich nie infrage, mit sehr fortgeschrittenen Schülern Werke zu erarbeiten, die ich nicht selber geübt habe. Falls etwas Neues ansteht, dann übe ich das für mich auch neu ein.

hallo,

da stimme ich Dir prinzipiell zu!
ich selber aber mache mir keine schriftlichen Notizen, mein "Notizbuch" ist im Gedächtnis (und das war bislang zuverlässig genug) - ich weiss oft die Namen nicht, aber was und wie wer gspielt hat, das weiss ich. (ich will und kann das nicht verallgemeinern, das liegt bei mir an meinem ausgeprägten Klanggedächtnis, ich vergesse nichts, was ich mal gehört habe - das hilft mir dann auch beim vom Blatt spielen)

wer Klavierstudenten unterrichtet, verfügt (anfangs) über mehr Wissen, Können, Erfahrung, deutlich größeres aktives Repertoire etc - da die Klavierliteratur nicht klein ist und niemand restlos alles spielen kann, muss man Kompromisse eingehen. Ich lerne VORHER keine Stücke, die ich noch nicht gespielt habe, wenn ein Schüler/Student sie erarbeiten will (ausgenommen ich kenne es nicht vom hören und es ist sehr kompliziert, dann schau ich´s vorher an) - da kommt der Erfahrungsvorteil zum tragen: exemplarische Abschnitte kann ich im Tempo vom Blatt spielen, und es kommt dann oft vor, dass ich während des Unterrichts quasi nebenbei das Stück lerne. Ich hatte selber nie alle Beethoven Sonaten geübt (nur gekannt), aber ich habe auf diese Weise sicherlich 7 oder 8 davon "mit"gelernt, und so noch vieles andere - - ich finde, wer unterrichtet, der lernt auch selber ständig im Unterricht!

Gruß, Rolf
 

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