
Romantikfreak98
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Kennt jemand von Euch den Film „Bloody daughter“? Ein Film, den einer der Töchter Martha Argerichs über den Alltag in der Argerich-Familie gedreht hat? Es ist erstaunlich, wie sehr die Tochter in das Privatleben ihrer Mutter eindringt. Man sieht Martha, wie sie verschlafen beim Frühstück das Obst beschnüffelt, um sich dann dagegen zu entscheiden, wie sie kurz vor einem Auftritt mit ihrem Lampenfieber die Organisatoren verrückt macht („Wer hat mir das eingebrockt?“ „Ich glaube ich habe Fieber, ich kann nicht spielen“) und dann doch auf die Bühne geht und makellos spielt.
Man sieht Martha zu Beginn des Filmes, wie sie fast ratlos neben ihrer in den Wehen liegenden Tochter steht. Überhaupt ist Martha erstaunlich meinungsarm, so, als würde sie eben nur als die perfekte ausführende Kraft der Musik funktionieren aber ohne wirklich zu sich selbst gefunden zu haben. Man sieht, wie sie mit ihren riesigen Füßen das Pedal des Klaviers betätigt, wie sie ihre riesigen Füße massieren lässt und zusammen mit ihren drei Töchtern die Fußnägel lackiert. Es ist fast tragisch zu beobachten, wie fremd den drei Töchtern die Mutter eigentlich ist.
Man sieht den gealterten Stephen Bishop Kovacevic, den ersten Mann Marthas und Vater der Tochter, die den Film dreht. Es tut weh zu sehen, wie die Tochter mit Tränen vor ihrem Vater sitzt, als dieser vergeblich versucht, ihr bei der Namensänderung zu helfen und vor der Bürokratie der Beamten schnell die Segel streicht. Beethoven scheint Kovacevic wichtiger zu sein als die eigene Tochter. Charles Dutoit kommt ins Bild, der zweite Mann Marthas und Vater einer weiteren Tochter. Das Sorgerecht für ihre erste Tochter hat Martha entzogen bekommen, da die Großmutter aus Argentinien die Enkelin aus einem Kinderheim in Genf „entführt“ hat und zur Mutter nach Brüssel gebracht hat.
Ich frage mich ernsthaft: Wie kann man bei einem solchen fast chaotisch zu nennenden Leben (Martha ist fast ständig auf Konzertreise) sich überhaupt auf Musik konzentrieren, dass man wirklich ihren Kern erfasst? Verhilft die Musik – ihr täglich Brot – Martha nicht gleichzeitig zur Flucht aus dieser Welt? Wenn Martha jedenfalls über Musik spricht, ist sie eine andere: hier ist sie Königin und nicht die hilflose, ratlose Mutter.
Man sieht Martha zu Beginn des Filmes, wie sie fast ratlos neben ihrer in den Wehen liegenden Tochter steht. Überhaupt ist Martha erstaunlich meinungsarm, so, als würde sie eben nur als die perfekte ausführende Kraft der Musik funktionieren aber ohne wirklich zu sich selbst gefunden zu haben. Man sieht, wie sie mit ihren riesigen Füßen das Pedal des Klaviers betätigt, wie sie ihre riesigen Füße massieren lässt und zusammen mit ihren drei Töchtern die Fußnägel lackiert. Es ist fast tragisch zu beobachten, wie fremd den drei Töchtern die Mutter eigentlich ist.
Man sieht den gealterten Stephen Bishop Kovacevic, den ersten Mann Marthas und Vater der Tochter, die den Film dreht. Es tut weh zu sehen, wie die Tochter mit Tränen vor ihrem Vater sitzt, als dieser vergeblich versucht, ihr bei der Namensänderung zu helfen und vor der Bürokratie der Beamten schnell die Segel streicht. Beethoven scheint Kovacevic wichtiger zu sein als die eigene Tochter. Charles Dutoit kommt ins Bild, der zweite Mann Marthas und Vater einer weiteren Tochter. Das Sorgerecht für ihre erste Tochter hat Martha entzogen bekommen, da die Großmutter aus Argentinien die Enkelin aus einem Kinderheim in Genf „entführt“ hat und zur Mutter nach Brüssel gebracht hat.
Ich frage mich ernsthaft: Wie kann man bei einem solchen fast chaotisch zu nennenden Leben (Martha ist fast ständig auf Konzertreise) sich überhaupt auf Musik konzentrieren, dass man wirklich ihren Kern erfasst? Verhilft die Musik – ihr täglich Brot – Martha nicht gleichzeitig zur Flucht aus dieser Welt? Wenn Martha jedenfalls über Musik spricht, ist sie eine andere: hier ist sie Königin und nicht die hilflose, ratlose Mutter.