Liszt - Il Penseroso

Troubadix

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Dieses Stück befindet sich an zweiter Stelle in Liszts zweitem Zyklus der Années de pèlerinage. Liszt schrieb das Stück 1839 und überarbeitete es zwischen 1846 und 1849. Die Harmonik mit ihren übermäßigen Akkorden und ihrer Chromatik, ist 20 Jahre vor dem Tristan absolut bemerkenswert.

Inspiration für das Stück war eine Statue Michelangelos in der Florentiner Medici-Kapelle. Dem Stück ist ein Gedicht Michelangelos vorangestellt.

Caro m' è 'l sonno,
e più l'esser di sasso,
mentre che 'l danno e la vergogna dura:
Non veder, non sentir, m' è gran ventura;
però non mi destar, deh! parla basso.

Schlaf ist mir lieb, doch über alles preise
Ich, Stein zu sein. Währt Schande und Zerstören,
Nenn ich es Glück: nicht sehen und nicht hören.
Drum wage nicht zu wecken. Ach! Sprich leise.
(Übersetzung nach Rainer Maria Rilke)

Liszts Wunsch war es, das dieses Stück in einer erweiterten Orchesterversion bei seiner Beerdigung gespielt wird. Bekanntlich blieb dieser Wunsch unerfüllt.

Liszt - Il Penseroso

Viele Grüße!
 
Schön gespielt, gefällt mir. Ich habe sowieso ein Faible für Trauermusik. Dieses Stück kommt dem sehr entgegen.

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CW
 
Ich habe sowieso ein Faible für Trauermusik.

Ich auch! Als ich das Stück gelernt habe hatte ich gerade eine Zeit, in der ich so gut wie nur Trauermärsche o.ä. von den üblichen Verdächtigen wie Chopin, Skrjabin und Co. gespielt habe. Ich musste das dann wegen häuslichem Widerstand irgendwann wieder sein lassen. :-)

Viele Grüße!
 
Ich auch! Als ich das Stück gelernt habe hatte ich gerade eine Zeit, in der ich so gut wie nur Trauermärsche o.ä. von den üblichen Verdächtigen wie Chopin, Skrjabin und Co. gespielt habe. Ich musste das dann wegen häuslichem Widerstand irgendwann wieder sein lassen. :-)

Viele Grüße!
Mir wurde auch mal verboten Funerailles vom Franzerl zu spielen. Noch trauriger find ich den Franziskus über die Wogen schreitend.
 
Vielleicht versucht man als Pianist, durch das Spielen von Trauermärschen und Ähnlichem sich vor der realen Trauer, die von Fall zu Fall immer irgendwann einmal immer todsicher erscheint, zu schützen.

Trauerassoziationen durch Musik sind schön, reale Trauer nicht.

CW
 
Vielleicht geniesst man es als Pianist auch in diesem Gefühl zu schwelgen.
 
Trauerassoziationen durch Musik sind schön, reale Trauer nicht.

Mag sein... Diese Musik hat etwas unglaublich Faszinierendes für mich. Und irgendwie zieht sich das bei mir durch. Meine Lieblingsszene aus der Walküre ist die Todesverkündung, bei der Götterdämmerung ist es Siegfrieds Trauermarsch und wenn ich an Schubert denke, kommt mir als erstes sofort die Winterreise und die unendlich traurige Wasserflut in den Sinn. Hmmm... Dabei bin ich sonst gar nicht von so trauernder Natur...:denken:
 
Mag sein... Diese Musik hat etwas unglaublich Faszinierendes für mich. Und irgendwie zieht sich das bei mir durch. Meine Lieblingsszene aus der Walküre ist die Todesverkündung, bei der Götterdämmerung ist es Siegfrieds Trauermarsch und wenn ich an Schubert denke, kommt mir als erstes sofort die Winterreise und die unendlich traurige Wasserflut in den Sinn. Hmmm... Dabei bin ich sonst gar nicht von so trauernder Natur...:denken:
Ist das Ständchen jetzt lustig oder traurig.
 
Ist das Ständchen jetzt lustig oder traurig.

Würdest du dieses Lied wirklich einem dieser beiden Kategorien zuordnen? Ich empfinde es weder traurig noch lustig. Das zugrunde liegende Gedicht ist ja ein typisches Gedicht der Romantik mit der Sehnsucht als Hauptmotiv. Ob das Verlangen des lyrischen Ichs nach seinem Liebchen nun letztendlich erfüllt oder unerfüllt bleibt kommt ja nicht wirklich heraus.
 

Würdest du dieses Lied wirklich einem dieser beiden Kategorien zuordnen? Ich empfinde es weder traurig noch lustig. Das zugrunde liegende Gedicht ist ja ein typisches Gedicht der Romantik mit der Sehnsucht als Hauptmotiv. Ob das Verlangen des lyrischen Ichs nach seinem Liebchen nun letztendlich erfüllt oder unerfüllt bleibt kommt ja nicht wirklich heraus.
Nein, denn ja auch Liszt´s Bearbeitung ist ausserordentlicher romantischer Natur.
 
eine Zeit, in der ich so gut wie nur Trauermärsche o.ä. von den üblichen Verdächtigen wie Chopin, Skrjabin und Co. gespielt habe. Ich musste das dann wegen häuslichem Widerstand irgendwann wieder sein lassen.
:-)!

Kenne ich auch, dann ruft entweder mein Mann oder Sohn: "Spiel mal was lustiges!!":-D
(Meist haue ich dann, während ich mitten im Stück bin, einen selber komponierten Boogie in die Tasten, zu dem wir unseren eigenen Text komponiert haben, was für ein Kontrastprogramm, aber immer wieder lustig)

Deswegen spiele ich meine Lieblingsstücke, die meist melancholisch angehaucht sind, wenn das Haus leer ist. Wie der Nachbar sich dann fühlt, weiß ich natürlich nicht...

LG Antje
 

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