Lernen: Revolutionäre neue Methode ! Doch funktioniert sie ?

Claudio Arrau und Martin Krause

Dazu fällt mir noch folgendes von Claudio Arrau ein:

Sein Klavierlehrer war Martin Krause (Schüler von Franz Liszt). Claudio Arrau erzählt, als er noch klein war sagte sein Klavierlehrer zu ihm: "So und das nächste mal möchte ich drei der Transzendentalen Etüden von Liszt hören." Sie waren für ihn allerdings noch zu schwer, wie Claudio in dem Interview sagte. Da wurde Martin Krause, sein Klavierlehrer furchtbar wütend und sagte zum ihm: "Du erfüllst meine Erwartungen nicht!! Und ich bin sicher Du hast nicht genügend geübt!!!!

Daraufhin hat Claudio Arrau mehrere Tage geweint. In der nächsten Stunde kam er dann wieder zu Martin Krause in den Unterricht und hat ihm die drei transzendentalen Etüden von Liszt vorgespielt.

Claudio Arrau behauptet, diese Erfahrung hätte ihn sehr vorangebracht und geholfen. Als Claudio 15 Jahre alt war, starb sein Klavierlehrer und er wollte danach auch keinen anderen Klavierlehrer mehr, wie Martin Krause.

Liebe Grüße, Mario
 
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Da haben sich offensichtlich Sadist und Masochist trefflich ergänzt. Aber soll das jetzt Vorbild und Maßstab für unseren Unterricht sein?
 
Aber soll das jetzt Vorbild und Maßstab für unseren Unterricht sein?

Bestimmt nicht! :D
So grob würde ich natürlich zu meinen Schülern nicht sein und es darf auch kein anderer Klavierlehrer sein!!

Ich fands nur passend zum Thema und wollte es unbedingt erzählen.

Das können sich natürlich nur Leute wie Martin Krause leisten und dann auch nur, da er wußte welchen Schüler er vor sich hatte. Und ich kann mir vorstellen er gab nur ganz speziellen Leuten Unterricht! Claudio Arrau war sehr geehrt von ihm Unterricht zu erhalten.

Lg Mario
 
LEUTE XD bei mir hat es sehr viel gebracht denn mein lehrer erlaubte mir nach 1 jahr klavierunterricht das rondo alla turca von mozart ganz zu spielen und andere schwere stücke und siehe da nach 2.5 jahren spiele ich sehr gut ihr könnt gerne meine einspielungen hören ^^
 
LEUTE XD bei mir hat es sehr viel gebracht denn mein lehrer erlaubte mir nach 1 jahr klavierunterricht das rondo alla turca von mozart ganz zu spielen und andere schwere stücke und siehe da nach 2.5 jahren spiele ich sehr gut ihr könnt gerne meine einspielungen hören ^^


Ja super! Das ist wirklich sehr erfreulich. Ergänzend könnte ich noch sagen, dass in deinem Fall das rechte Maß an Forderung und Förderung gefunden wurde. So soll es auch sein, ist eigentlich der ideale Normalfall. Beim einen ist es die Elise nach drei Jahren, bei anderen das Rondo alla turca nach einem Jahr. Die Frage ist nur, wie wäre deine Entwicklung gelaufen, wenn du niemals zu einem Erfolgserlebnis gekommen wärest?:? Eben ÜBERforderung allenthalben, statt regelrechter Forderung. Was den Ausgangspost betrifft weiß ich nicht so recht, inwiefern da unterschieden wird.

LG, Sesam
 
...vielleicht findet sich ja irgendwer, der seinen eigenen Nachwuchs oder ein flugs organisiertes Waisenkind zum Versuchskaninchen des experimentellen Nachweises der "hardcore-Methode" zur Verfügung stellt: Laborbedingungen sind ein Steinway, eine grimme Lehrerin mit Hornbrille (aus Russland, vom Moskauer Konservatorium), eine Ausgabe "Trois Mouvements de Petrouchka" und keine Spielsachen... :) :)
jede Wette das geht so aus, wie das Experiment Friedrichs II der Staufer bzgl. der Urspache... ...

...aber so nach paar Jahren Unterricht, mit evtl einer Chopinetüde schon im Tornister: da hilft es, sich Überforderungen zu stellen - um sie zu überwinden!

amüsierte Grüße, Rolf
 
LEUTE XD bei mir hat es sehr viel gebracht denn mein lehrer erlaubte mir nach 1 jahr klavierunterricht das rondo alla turca von mozart ganz zu spielen und andere schwere stücke und siehe da nach 2.5 jahren spiele ich sehr gut ihr könnt gerne meine einspielungen hören ^^

Oh, ist Hiob wieder da?:confused:

eine Trollgeschädigte

Zitat von rolf:
...vielleicht findet sich ja irgendwer, der seinen eigenen Nachwuchs oder ein flugs organisiertes Waisenkind zum Versuchskaninchen des experimentellen Nachweises der "hardcore-Methode" zur Verfügung stellt: Laborbedingungen sind ein Steinway, eine grimme Lehrerin mit Hornbrille (aus Russland, vom Moskauer Konservatorium), eine Ausgabe "Trois Mouvements de Petrouchka" und keine Spielsachen... :smile: :smile:
jede Wette das geht so aus, wie das Experiment Friedrichs II der Staufer bzgl. der Urspache... ...

... und dieses arme Waisenkind muss dann mangels Zuwendung sterben? :( Im übrigen: unzählige Klavierschüler lieben ihre hornbebrillte, strenge KL aus Russland abgöttisch. Es mag ja genauso viele geben, die den selben Typ KL'in verfluchen...
 
Im übrigen: unzählige Klavierschüler lieben ihre hornbebrillte, strenge KL aus Russland abgöttisch. Es mag ja genauso viele geben, die den selben Typ KL'in verfluchen...


:) unzählige lieben sie, genauso viele nicht... 2 mal unzählig muss eine ganze Menge sein - ja, Mathe ist eine sehr abstrakte Disziplin :)
ebenso abstrakt sind auch die Anfänger, die mit den Trois Mouvements getrimmt werden :)

liebe Grüße, Rolf
 

Revolutionäre Übungsmethode

Hallo zum Thema "Klavierspielen lernen mit der Brechstange",

nach allem was hierzu schon gesagt wurde, noch folgendes aus meiner Erfahrung als Spätanfänger (nunmehr seit zwei Jahren Klavierunterricht):

Ich finde es wichtig, dass man die Möglichkeit hat, auch einmal Stücke anzugehen, die einem sehr gefallen, auch wenn sie eigentlich deutlich zu schwierig für das eigene Spielniveau sind. Die Motivation ist dann hoch und man wird sich voraussichtlich durchbeißen und das Stück irgendwann auch mal im Zusammenhang spielen können.

Allerdings kann das m.E. nicht die einzige Methode sein, das Klavierspielen zu erlernen. Meiner Meinung nach braucht jeder - nicht nur der Durchschnittsschüler, sondern auch das Turbotalent - eine solide technische und methodische Grundlage und die eignet man sich nicht an, indem man ausschließlich hochanspruchsvolle Stücke als Übungsmaterial verwendet, denen man eigentlich spieltechnisch noch gar nicht gewachsen ist. Bei dieser Methode ist die Gefahr des unmusikalischen Spielens einfach zu groß. Man hat an so vielen Fronten mit so vielen unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, um das zu schwierige Stück einigermaßen "durchzubringen", dass die Aufmerksamkeit nicht überwiegend auf die musikalische Gestaltung gerichtet werden kann. Auch einfache Stücke bzw. Stücke die als "leichtes" Übungsmaterial eingestuft werden, kann man wunderschön spielen.

Ich bin zur Zeit noch mit allem beschäftigt was unter Rubrik "leicht" subsumiert wird und stelle im Klavierunterricht immer wieder fest, wie schön und ausdrucksvoll leichte Stücke klingen können, wenn meine KLin sie mir, bevor wir sie angehen, zum ersten Mal vorspielt. Dann denke ich mir immer:
Dieses Stück erst mal soooo nachspielen:):)


Beste Grüße

Debbie digitalis
 
Im übrigen: unzählige Klavierschüler lieben ihre hornbebrillte, strenge KL aus Russland abgöttisch. Es mag ja genauso viele geben, die den selben Typ KL'in verfluchen...
Ja, so ist das: Nur noch zwei Sorten Menschen unterwegs: Sados & Masos.:cool:

Ansonsten: 90% Zustimmung zu Diebbies Post. Hier kommen meine 10 Cent: ZITATwie schön und ausdrucksvoll leichte Stücke klingen können, wenn meine KLin sie mir, bevor wir sie angehen, zum ersten Mal vorspielt. Dann denke ich mir immer:
Dieses Stück erst mal soooo nachspielen ZITAT.

Dafür muss man aber hin und wieder auch schwere Stücke angehen, weil sie erst zur volltönenden Geläufigkeit der leichten führen (IMHO)
 
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Zitat:
Dafür muss man aber hin und wieder auch schwere Stücke angehen, weil sie erst zur volltönenden Geläufigkeit der leichten führen (IMHO)]

Hallo fisherman,

da hast du völlig recht! Daher mute ich mir ja hin und wieder auch einen eigentlich noch zu schweren Brocken zu!:D


Beste Grüße

Debbie digitalis
 
Dafür muss man aber hin und wieder auch schwere Stücke angehen, weil sie erst zur volltönenden Geläufigkeit der leichten führen (IMHO)

Alles zu seiner Zeit.

Wenn man zu früh zu schwere Stücke spielt, ist die Gefahr sehr groß, daß man sich ein verkrampftes Spiel angewöhnt, bzw. das Gefühl der Überforderung mit dem Gefühl der spieltechnischen Verbesserung verwechselt.
Und daß man dann die Überforderung, die von einer unökonomischen Spielweise herkommt, immer weiter vorantreibt.
 
Alles zu seiner Zeit.

Wenn man zu früh zu schwere Stücke spielt, ist die Gefahr sehr groß, daß man sich ein verkrampftes Spiel angewöhnt, bzw. das Gefühl der Überforderung mit dem Gefühl der spieltechnischen Verbesserung verwechselt.
Und daß man dann die Überforderung, die von einer unökonomischen Spielweise herkommt, immer weiter vorantreibt.


Hallo Haydnspaß,

ich persönlich habe immer dann das Gefühl, dass ein Stück dann wirklich noch zu schwer war, wenn ich es nach längerem bzw. intensiven Üben:

- immer noch nicht meinen Artikulationsvorstellungen entsprechend spielen kann,da die Bewältigung spieltechnischer Hürden noch zu viel Aufmerksamkeit erfordert,

- weiteres Üben des Stücks offenbar keine erkennbare Verbesserung mehr bringt

- und ich das Stück dann so langsam (jedenfalls so wie ich es spiele) nicht mehr mag und nicht mehr hören kann.

Dann landet es in der untersten Schublade meiner Notenablage und bleibt erst mal da!:D

Beste Grüße

Debbie digitalis
 
Hey, die Methode ist klasse! Erzähl ich gleich nächste Woche meinem Klavierlehrer, dann darf ich vielleicht endlich Rachmaninow op. 39, 6 spielen:twisted:
 
lol:lol: Und ich fange morgen mit Islamey an:floet:

na prima!!! warum auch nicht?

den ersten Teil der orientalischen Fantasie in reduziertem Tempo spielen (halb so schnell wie vorgeschrieben) ist völlig ok, probiers doch einfach aus! Kann man aus Interesse nebenher machen, und dann wird sich zeigen, ob Du Dich allmählich daran gewöhnst, oder ob es doch zu schwierig ist.

dank an die Schachspieler: "durch aufgeben hat man noch keine Partie gewonnen" :)

ernsthaft: nicht zwanghaft drin rummurksen und Tempo machen wollen, sondern entspannt und ruhig (!!!) die Bewegungsmuster durchgehen (das Stück ist nicht sooo schwierig, wie überall geschrieben wurde)

Gruß, Rolf
 
na prima!!! warum auch nicht?

den ersten Teil der orientalischen Fantasie in reduziertem Tempo spielen (halb so schnell wie vorgeschrieben) ist völlig ok, probiers doch einfach aus! Kann man aus Interesse nebenher machen, und dann wird sich zeigen, ob Du Dich allmählich daran gewöhnst, oder ob es doch zu schwierig ist.

dank an die Schachspieler: "durch aufgeben hat man noch keine Partie gewonnen" :)

ernsthaft: nicht zwanghaft drin rummurksen und Tempo machen wollen, sondern entspannt und ruhig (!!!) die Bewegungsmuster durchgehen (das Stück ist nicht sooo schwierig, wie überall geschrieben wurde)

Gruß, Rolf
Ähm, Rolf, sagst du das auch noch, wenn du weißt, dass für mich die Chopin Etüde Op.10/3 schwierig ist;)?

Ich würd dir ja liebend gern glauben, dass Islamey- wenn nicht zu schnell- machbar ist, aber ich weiß auch, was sich so alles in deinem Repertoire befindet;)
 

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