Leitfaden - Workshop: Klavier- /Flügel Check

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pianofortissimo

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Ich frage mich seit längerem, ob es möglich wäre einen Leitfaden zu machen der möglichst alle baulichen Kriterien eines Instrumentes (besonders Flüge, aber auch Klavier) umfasst - so wie sie der Fachmann sieht und braucht um gebrauchte Instrumente zu beurteilen. Natürlich braucht es für vieles ein geschultes Auge und Erfahrung - aber vielleicht ist es ja möglich auch theoretisch eine möglichst vollständige Sammlung aller Kriterien zu sammeln. Meines Wissens gibt es soetwas im Netz noch nicht - das wäre sozusagen eine Premiere und gäbe auch dem interessierten Laien wervolle Information. Ruhm und Ehre für die Verfasser gäbe es gratis dazu.:p
 
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Aus einem anderen Thread bei Clavio:

Zitat Zitat von rolf Beitrag anzeigen:
"Das Preis-Leistungsverhältnis mag noch so gut sein: das genannte Instrument ist nicht geeignet, um darauf im nötigen Tempo mit der nötigen Dynamik Strawinskis Petrouchka oder Liszts Sonate zu spielen. Infolgedessen stehen solche Instrumente auch nicht in Konzertsälen. Aus diesem sehr schlichten Grund kann ich die Begeisterung für das Preis-Leistungsverhältnis nicht nachvollziehen. Denn: was ist das für eine "Leistung", die so günstig geboten wird? Ganz recht: gemessen an Spitzeninstrumenten ist es eigentlich keine Leistung! Und bevor das zu Ingrimm führt: die genannten Repertoirestücke habe ich auf allerlei Instrumenten ausprobiert - das genannte ist nicht das einzige, welches sie nicht vollumfänglich ermöglicht!! Aber ob nun ein Instrument für x Euro oder für 3 mal x Euro nichts taugt, macht das billigste unter diesen nicht zum Heiland."

"Repetitionsgschwindigkeit, mechanische Reaktionsfeinheit und klangliche Dynamikmöglichkeiten müssen stimmen - ist das gewährleistet, ist der Name, der im aufgeklappten Deckel zu lesen ist, prinzipiell egal. Abweichend von diesem eigentlich ebenso einfachen wie einleuchtenden Prinzip zeigt die Realität, dass nicht alle Hersteller fähig oder willens sind, es zu erfüllen.

Dass nicht jeder diese Möglichkeiten des Instruments vollumfänglich braucht, ist zwar eine schlichte Tatsache, aber diese sagt nichts über die Qualität der Instrumente aus. Was aber jedem sehr hilfreich ist, der nicht zwingend notwendig die beste Repetitionsgeschwindigkeit braucht, das ist eine möglichst große Dynamik, d.h ein möglichst großer Unterschied zwischen pianissimo und fortissimo. Nun kann man wüten und toben und polemiesieren, so viel man will: auch in diesem Bereich gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern.

Wenn der Rahmen des Qualitätsurteils im landläufigen Sinn der Hausgebrauch ist, so hat man bei der Entscheidung für das günstigste Instrument bzgl. der dynamischen Breite nicht die beste Wahl getroffen."







Frage:
Was ist denn eigentlich der technische Grund, der Konzertinstrumente von schlechteren Instrumenten unterscheidet?
Ist es wirklich so, dass man im Zeitalter der "Int. Raumstation" - im 3 Jahrtausend n.Chr. nicht in der Lage ist Instrumente standardmäßig so zu bauen, dass sie schnelle Repetitionen erlauben, eine grosse dynamische Breite von Pianissimo bis Fortissimo aufweisen etc. also all das, was den professionellen Anspruch an ein Instrument ausmacht?
Eigentlich müsste man doch voraussetzen können , das viele Instrumente diese Anforderungen wenigstens in grundsätzlich erfüllen. Instrumente, die nur für den Hausgebrauch gemacht wurden, wären dann ja nur eingeschrankt Instrumente zu nennen.
Ich vermute mal das es im Zeitalter der Hochtechnologie nicht an den Herstellungskosten (Material, Technik) liegen kann, sondern eher am Know-how? Doch nach jahrhunderten Klavierbau ist das doch eigentlich undenkbar.
Bliebe noch die These, das Konzertinstrumente nicht planbar sind sondern aus Zufall entstehen - doch das möchte ich nicht wirklich glauben. Dann wäre doch Serienproduktion gar nicht wirklich machbar.


Wüßte der mündige Käufer mehr von solchen Dingen gäbe es mehr Transparenz im Klavierhande l- vermutlich mehr sehr gute Preis-Leistungsverhältnisse, weniger Verunsicherung und Enttäuschungen und vermutlich auch mehr Umsatz.
 
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Wie vergleicht ihr die Qualität von Instrumenten, wenn diese auf verschiedene Weise klanglich ausgearbeitet sind/ oder nicht sind. - Geht das überhaupt?

Wenn ein qualitativ eher schlechteres Instrument optimal intoniert ist, dann stellt sich das Problem ja nicht, da man ja das Optimium des klanglich Möglichen hört und das kann ja auch bei preiswerten Instrumenten beachtlich sein.
Doch wie ist das bei hochwertigen Fabrikaten, die nicht ordentlich gestimmt - intoniert worden sind? Wie stellt ihr da fest welches Potential das Instrument hat - besonders wenn man mehrere dieser Art vergleichen soll?
Nehmt Ihr die Bereiche, die noch einigermaßen gestimmt sind oder die Bäße oder gar den Diskant als "Leitlinie" zur Beurteilung des Ganzen?
 
Vielen Dank für Deinen Hinweis - hatte ich irgendwie übersehen - werde das gleich durchlesen.

Das Ganze wäre doch Ausbaufähig - denke ich mir - vielleicht nach dem Sommerloch.
 
Ich glaube, der Grund, warum das nicht weiter ausgebaut worden ist, ist ganz einfach der:
Ein Leitfaden kann dir zeigen, wo bei einem Instrument Schäden entstehen können und wo besonders drauf zu achten ist.
Sobald du aber erstmal einen Schaden findest, muss der von einem Klavierbauer begutachtet und eingeschätzt werden, das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Und ab da hilft der Leitfaden einem Laien nicht weiter.
Das heißt, der Leitfaden kann nur für die erste Inaugenscheinnahme gedacht sein, nicht für eine Einschätzung des Wertes oder der Reperaturkosten.
Und ein Leitfaden für die erste Begutachtung ist m.M. nach in dem Thema von Bachopin zusammengetragen worden.

Sollte ich mich irren, tut's mir natürlich leid :D

Grüße Mojo
 

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