Leinenbindung von Noten - Kosten?

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Ich habe mir nun nach und nach die Gesamtausgabe der Orgelwerke von Bach zugelegt (Bärenreiter Urtext, NBA), mit Hilfe des Clavio-Shops. Nun möchte ich gerne diese 11 Bände, die einfachen Pappeinband haben, mir nachträglich ordentlich binden lassen mit stabilem Pappdeckel, Leinenbindung und als Gravur reicht mir die Beschriftung Bach 1 - 11 auf den Buchrücken und Deckel.

Da es sich bei 11 Bänden (und evtl. noch ein paar weiteren anderen Klaviernotenbänden) von den Kosten zusammenläppert, möchte ich gerne wissen, ob jemand eine günstige und qualitativ gute Quelle hat, die sowas macht.

Unbedingt möchte ich vermeiden, dass sich durch diese Bindung die Hefte schwerer aufklappen lassen. Also, das darf keinesfalls schwerer gehen als es ohne die Bindung der Fall ist. Weiterhin wäre es gut, wenn vielleicht die Ecken des Einbandes einen Schutz haben. Ich möchte diese Bände - so Gott will - gerne noch ein paar Jahrzehntchen nutzen ...

Also, wenn jemand da einen guten Tip hat und am besten die Tel-Nr. dazu (gerne auch per PM), würde ich mich darüber freuen.
 
Hallo Mindenblues,

das Thema gabs schon mal hier.

Gruß

lavendel
 

Nicht ganz. Dort ging es um die Alternative, in Leinen gebundene Ausgaben zu kaufen oder nachträglich binden zu lassen.

Diese Alternative stellst sich nicht in meinem Fall. Es geht darum, eine günstige und gute Quelle zu finden, wo man mindestens 11 Bände, mglw. aber noch mehr, binden lassen kann. Bei der Menge an Bänden ist es eben ein Unterschied, ob ich wo was für 15 oder 35 oder 55 Euro pro Band binden lassen kann.

Bin also für eine Adresse dankbar, die (ggfs. mit Mengenrabatt bei vielen gleichformatigen Notenbänden) binden und wo keine Apothekerpreise gezahlt werden müssen.
 
Ich wäre auch an solchen Informationen interessiert.
 
Hallo Mindenblues und Fips,

zumindest in Wien gibt es ja genug Universitätsbibliotheken, die so etwas regelmäßig machen lassen und daher entsprechende Buchbinder kennen müssten. Preise kann ich leider nicht sagen.
Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich das durchaus selber machen (mit Ausnahme der Gravur). Ich habe das mal vor langer Zeit mit meinem 4. Band der Peters-Ausgabe ber Bach'schen Orgelwerke gemacht. Vielleicht komme ich noch dazu, davon Fotos zu machen und hier zu posten. Allerdings wird natürlich etwas Buchbinder-Material dafür benötigt. Bezüglich gebundender Ausgaben muss ich allerdings anmerken, dass ich mir dann die Peters-Ausgabe der Bachwerke auch gebunden gekauft habe. Nur ist im Laufe der Zeit auch da ein Buchrücken draufgegangen. Peters meint halt, jeweils drei einzelne Bände zu einem gebundenen zusammenzufassen, und das sind dann ganz schöne Schinken.

Viele Grüße,
Kristian
 
Hier kommen ein paar Bilder einer eigenen Bindung eines Notenbandes mit Hardcover. Die Seiten sind genäht, Buchrücken besteht aus einer Art Kunstleder, der Einband aus Marmorpapier auf entsprechendem Karton.
Der Vorteil von vielen Musiknoten ist der, dass die Seiten bereits in geeigneten Laden existieren, da es ja auch Hardcover Ausgaben gibt. Damit lässt sich das ganze sehr gut vernähen. Der Arbeitsaufwand (mit etwas Übung) beträgt meiner Erinnerung nach (das war vor ca. 20 Jahren) etwa 2 Stunden zzgl. Trocknungszeiten. Da der ursprüngliche Notenband jedoch komplett zerlegt werden muss, empfiehlt sich, dass ganze nicht gleich an den Schmuckstücken zu versuchen.

Grüße,
Kristian
 

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Bei der Menge an Bänden ist es eben ein Unterschied, ob ich wo was für 15 oder 35 oder 55 Euro pro Band binden lassen kann.

Bin also für eine Adresse dankbar, die (ggfs. mit Mengenrabatt bei vielen gleichformatigen Notenbänden) binden und wo keine Apothekerpreise gezahlt werden müssen.


Hallo Mindenblues,

der Preis wird auch von der Bindeart abhängen: deine Bach-Ausgabe ist vermutlich in "Bögen" gebunden. Was ich meine, sind ineinandergelegte Doppelbögen, ähnlich wie bei einer Zeitung, nur dass diese dann nicht gebunden wird.
Die preiswertesten Bucheinbände werden mit einem Leimverfahren hergestellt,
so z.B. Taschenbücher. Möglicherweise würde ein Buchbinder dir einen günstigen Preis bieten, dann aber die Bögen aufschneiden und den Buchblock leimen. Der fliegt dann aber bei regem Gebrauch schnell wieder auseinander.
Ein qualitativ hochwertiger, haltbarer Einband zerstört die Bögen nicht, arbeitet mit "Fadenbindung" (kennt mann von alten Schulheften), die hält ewig.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem nachträglichen Einbinden von Noten - auch bei Material mit beiliegenden Stimmen - in größerem Umfang (beruflich) mit einem Buchbinder in Koblenz gemacht, der auch für Bibliotheken arbeitet. (Ich weiß gerade nicht, ob ich hier "Werbung" machen darf...). Allerdings nicht zu kleinen Preisen! Übrigens würde ich 11 Bände noch nicht als rabattwürdige größere Menge einordnen, aber anfragen schadet ja nicht. Buchbinder gibt es in der Tat nicht wenige, aber mit dem Binden von Noten tun sich viele eher schwer. Nun ist aber die Bach-Ausgabe ja unkritisch - es liegt kein loses Material bei, das falsch zusammengebunden werden könnte.

Gruß,
Dilettantja
 
@ Dilettantja:
Vielen Dank für die fundierten Informationen!

Will nur der Vollständigkeit halber mitteilen, dass mir von einer Buchbinderei für Leinenbindung in Kunstleder incl. Silber-Prägedruck auf Buchrücken für die 11-bändige Bach-Urtextausgabe ein Preis von 29,50€ pro Band genannt wurde. Werde mir wohl diesen Luxus gönnen, vielleicht habe ich ja noch ein paar Jahrzehnte was davon.
 

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