Leichte Orgelwerke für Hochzeitsbegleitung?

  • Ersteller des Themas Zimbelstern
  • Erstellungsdatum

Z

Zimbelstern

Dabei seit
13. Apr. 2009
Beiträge
4
Reaktionen
0
Hallo liebe Orgelgemeinde :),

seit längerer Zeit bin ich nun stiller Mitleser in diesem Forum und nun wurde es endlich mal Zeit mich zu registrieren. Ich weiß, dass der Ort zum Vorstellen woanders ist, aber da ich mich eigentlich nur im Orgelforum aufhalte stelle ich mich hier einmal ganz kurz vor: Ich bin 29 und lebe im hohen Norden Deutschlands. Ich hatte bis zum Abi Klavierunterricht ( ca. 10 Jahre) und habe dann eine Zeit lang gerne, aber doch eher weniger gespielt. Etwa vor einem halben Jahr habe ich mir dann einen ganz großen Traum erfüllt und mit dem Orgelunterricht angefangen. Ich habe inzwischen 2 sehr schöne Übkirchen gefunden, für die ich auch einen Schlüssel habe und bin dort fast jeden Tag zu finden ( so wie es meine Arbeit eben zulässt), man könnte auch sagen ich bin orgelsüchtig :D . Ab September wird hier ein C-Kurs angeboten und ich bereite mich gerade auf die “Eignungsprüfung” vor .

Aber weshalb ich eigentlich schreibe: Eine sehr gute Freundin von mir heiratet Ende August und sie würde sich riesig freuen, wenn ich ihre Hochzeitsmesse begleiten würde. Das möchte ich natürlich unheimlich gerne, aber ich habe da doch meine Zweifel, ob ich es schaffen kann. Ich spiele erst seit gut einem halben Jahr Orgel, bin völlig unerfahren im Begleiten von Gottesdiensten ( hab höchstens mal bei den Orgelklassenvorspielen, die wir ab und zu haben einen Choral innerhalb einer Messe übernommen, aber noch nie einen ganzen Gottesdienst begleitet) und ich kenne die betreffende Orgel noch nicht ( hätte aber im Mai Gelegenheit darauf zu üben). Ich würde halt so gerne ...
Was sagt ihr dazu ? Wäre es machbar ? Habt Ihr Ideen welche Stücke ich als Orgelanfänger in einer Hochzeitsmesse spielen könnte ? Könnt ihr irgendwelche Notenbücher mit leichteren Stücken speziell zur Begleitung von Hochzeiten empfehlen ? Welche Choräle werden üblicherweise gerne in einer evangelischen Hochzeitsmesse gesungen ? Fragen über Fragen über Fragen :)
Ich nenne Euch mal ein paar Stücke, die ich bisher gespielt habe, damit ihr einschätzen könnt was für mich machbar wäre: Aus dem Orgelbüchlein “Wenn wir in höchsten Nöten sein” und habe gerade angefangen mit “Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist”. Aus den kleinen Präludien und Fugen: P &F C-Dur (BWV 553) , P &F G-Dur (BWV 557), etc. ; Trio No. 2 op. 49 von Joseph Rheinberger; ein paar Choräle aus dem EG: u.a. Gott in der Höh sei Lob und Ehr, Herz und Herz vereint zusammen etc. , ... das ist mein derzeitiger Leistungsstand.
Bis Ende August hätte ich ja noch ein paar Monate Zeit...

Ich bin Euch für jeden Tipp dankbar!

LG Zimbelstern
 
Hallo Zimbelstern,

Liedauswahl bei Hochzeiten liegt allgemein beim Brautpaar in Absprache mit dem Pfarrer. Ähnliches gilt für die Orgelliteratur. Es ist ja eine private Veranstaltung, alles kann, nichts muss.

Wenn das Brautpaar einen Beerdigungschoral wünscht, ist das für mich ok, ich spiele den dann. Wenn einer der Hochzeitsmärsche gewünscht ist, auch gut. Letztes Jahr wollte mal ein Paar Bachs Es-Dur Präludium. Na denn, das hat Aufpreis gekostet, weil ich das nicht vom Blatt kann. Die Wünsche sind total unterschiedlich, deshalb ist es schwer, einen Rat zu geben.

Es gibt immer wieder Sammelalben mit entsprechender Musik, auch ohne Pedal. Da sind dann die Märsche oder Bachs Air, Händels Largo etc. drin. Z. B. hier: http://www.kevinmayhew.com/Shop/Cat...hers/Music_Resources/Organ/Wedding_music.aspx
Ich hoffe, der Link ist ok, evtl. kann man das auch über den Clavio-Shop bestellen.

Viele Grüße
Axel
 
Hallo liebe Orgelgemeinde :),

seit längerer Zeit bin ich nun stiller Mitleser in diesem Forum und nun wurde es endlich mal Zeit mich zu registrieren. Ich weiß, dass der Ort zum Vorstellen woanders ist, aber da ich mich eigentlich nur im Orgelforum aufhalte stelle ich mich hier einmal ganz kurz vor: Ich bin 29 und lebe im hohen Norden Deutschlands. Ich hatte bis zum Abi Klavierunterricht ( ca. 10 Jahre) und habe dann eine Zeit lang gerne, aber doch eher weniger gespielt. Etwa vor einem halben Jahr habe ich mir dann einen ganz großen Traum erfüllt und mit dem Orgelunterricht angefangen. Ich habe inzwischen 2 sehr schöne Übkirchen gefunden, für die ich auch einen Schlüssel habe und bin dort fast jeden Tag zu finden ( so wie es meine Arbeit eben zulässt), man könnte auch sagen ich bin orgelsüchtig :D . Ab September wird hier ein C-Kurs angeboten und ich bereite mich gerade auf die “Eignungsprüfung” vor .

Aber weshalb ich eigentlich schreibe: Eine sehr gute Freundin von mir heiratet Ende August und sie würde sich riesig freuen, wenn ich ihre Hochzeitsmesse begleiten würde. Das möchte ich natürlich unheimlich gerne, aber ich habe da doch meine Zweifel, ob ich es schaffen kann. Ich spiele erst seit gut einem halben Jahr Orgel, bin völlig unerfahren im Begleiten von Gottesdiensten ( hab höchstens mal bei den Orgelklassenvorspielen, die wir ab und zu haben einen Choral innerhalb einer Messe übernommen, aber noch nie einen ganzen Gottesdienst begleitet) und ich kenne die betreffende Orgel noch nicht ( hätte aber im Mai Gelegenheit darauf zu üben). Ich würde halt so gerne ...
Was sagt ihr dazu ? Wäre es machbar ? Habt Ihr Ideen welche Stücke ich als Orgelanfänger in einer Hochzeitsmesse spielen könnte ? Könnt ihr irgendwelche Notenbücher mit leichteren Stücken speziell zur Begleitung von Hochzeiten empfehlen ? Welche Choräle werden üblicherweise gerne in einer evangelischen Hochzeitsmesse gesungen ? Fragen über Fragen über Fragen :)
Ich nenne Euch mal ein paar Stücke, die ich bisher gespielt habe, damit ihr einschätzen könnt was für mich machbar wäre: Aus dem Orgelbüchlein “Wenn wir in höchsten Nöten sein” und habe gerade angefangen mit “Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist”. Aus den kleinen Präludien und Fugen: P &F C-Dur (BWV 553) , P &F G-Dur (BWV 557), etc. ; Trio No. 2 op. 49 von Joseph Rheinberger; ein paar Choräle aus dem EG: u.a. Gott in der Höh sei Lob und Ehr, Herz und Herz vereint zusammen etc. , ... das ist mein derzeitiger Leistungsstand.
Bis Ende August hätte ich ja noch ein paar Monate Zeit...

Ich bin Euch für jeden Tipp dankbar!

LG Zimbelstern

Wenn man das Kleine Präludium in C-Dur ordentlich im Tutti registreirt, eignet sich das sehr gut für Hochzeiten.
Kleine Anekdote: Die Hauptamtlichen waren in den Sommerferein alle gleichzeitig im Urlaub, auch der Hauptamtliche der Nachbargemeinde. Dort stand eine Hochzeit an. Der Pfarrer machte das Brautpaar darauf aufmerksam, dass nur nebenamtliche Musiker zur Verfügung ständen, sollten sie also was schwieriges zum Einzug/Auszug wünschen, müssten sie evtl. selber nach einem Organisten suchen.

Die Antwort des Brautpaares: Wir sind ganz bescheiden und wünschen uns nichts besonderes nur ein Bachpräludium zum Ein- und Auszug..... :shock:

Nun ja, mich hats getroffen. Und nein ich konnte innerhalb einer Woche kein großes Bachpräludium reaktivieren, auch wenn ich das große G-Dur schon mal spielte. Also gabs zum Auszug das kleine Präludium in C, in super-hyper-megalaut - das Brautpaar war begeistert, dankte mir ausserordentlich für den einsatz und ich bekam nochmals Extra-Trinkgeld....

Liedgut, das geht von... bis. Sehr oft wird Herr Deine Liebe oder auch Danke (mit verändertem Text) gesungen. Danke ist am Anfang natürlich schwer, weil es durch die Tonarten hochmarschiert und die 5. Strophe in Fis - das ist am Anfang kein Zuckerschlecken.
Bei uns ist es so, dass die Pfarrer den (zumeist kirchenfernen) Brautleuten eine Liste mit 20 Liedern aushändigen, wo sich das Brautpaar dann 3-4 Lieder aussucht.
In manchen Regionen ist auch "So nimm denn meine Hände" angesagt - ich kenne das aus BW nur als Beerdigungslied. In Westfalen ist es hingegen ein Trauungslied.

Kevin Mayhew kann ich als Verleger ebenfalls sehr empfehlen.
Ich habe am Anfang viel aus dem Buch "One Foot at a time" gespielt.
Da ist das äusserst Einzug-taugliche Trumpet Tune von Jeremiah Clarke drin - sehr einfach und trotzdem klangvoll gesetzt.
Ausserdem weitere Bearbeitungen bekannter Melodien (für Orgelzwischenspiele im Rahmen der Trauung).
Unter www.kirchenmusikliste.de findest Du auch sehr einfache Bearbeitungen vom Hochzeitsmarsch, wahlweise Mendelsohn oder der andere aus dem Lohengrin (die spiele ich aber nur auf ausdrücklichen Wunsch des Brautpaares).

LG Atra
 
Auch wenn jetzt nicht unbedingt nur zu Hochzeiten: Was sich meines Erachtens auch gut eignet für Leute, die am Klavier groß geworden sind und nur hie mal an der Orgel einspringen:
Pachelbels Toccata C-Dur (Nr. 3 in Bärenreiters "Pachelbel: Ausgewählte Orgelwerke I") kommt mit Orgelpunkten im Pedal aus und die Sechzehntel-Läufen in den Händen sind für Leute, die etwas Klavier können auch schnell zu machen (der Fingersatz bei der Bärenreiter-Ausgabe ist meines Erachtens gut, die Phrasierungsbögen allerdings nicht allzu ernst nehmen). Dafür, dass es recht simpel zu spielen ist, macht es bei guter Registrierung und musikalischem Spiel einiges her, dass ich immer recht erstaunt bin, wie gut es bei der Gemeinde ankommt. Das Stück wurde von den Brautpaaren in letzter Zeit zum Ausgang immer gerne angenommen.
Gerade Leute, die das Pedal spielen abschreckt, aber nicht darauf verzichten wollen, werden bei Pachelbel bestimmt fündig, wobei Pachelbel immer vorbehaltlos zu empfehlen ist.
 
Ich spiele gerne für Trauungen von Mendelssohn den 3. Satz aus der 2. Sonate op.65. Der Satz ist genauso schön wie der Hochzeitsmarsch, aber noch nicht ganz so abgedroschen (obwohl auch bekannt, mit Ohrwurmpotential). Siehe hier:
http://imslp.org/wiki/6_Sonatas_for_Organ,_Op.65_(Mendelssohn,_Felix)
Auf complete score klicken, Seite 23.
Der Pedalpart ist etwas tricky, je nach Tempo - aber für den Einzug des Traupaares finde ich ein langsameres Tempo, wozu man gemessen schreiten kann, sowieso besser.
 

Zurück
Top Bottom