Korg "Poetry" - Digitalpiano für Chopin-Liebhaber?

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Wiedereinaussteiger

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Liebe Leute,

Was ist davon zu halten?
Hat das schon mal jemand gespielt?
Eine(r), der/die sich mit Chopin-Literatur auskennt?

Einen echten 1843er Pleyel-Flügel fand ich ja eminent reizvoll, wenn denn da nicht der Wartungsaspekt wäre... Sieben- oder neunlagige Hämmerchen mit zwei-, dreierlei leder aufzulegen innen, bis hin zu außen mit zwei-, dreierlei Filz-bis-Watte ...

Da sind eins-neun auszugeben u.U. reizvoll - wenn denn man a- mit Sound und b- mit Anschlagsgefühl einigermaßen in des Meisters Nähe gelangte.
 
Ist doch von dir aus nicht so weit - geh doch mal den Mann in Enschede besuchen. edwin Beunk. Dessen 1829er Pleyel ist von dem Korg-Pleyel-Sound gar nicht weit weg.

Die Kistensorte, die Chopin nach Anreise aus Warschau, Wien, Stuttgart in Paris dann vorfand, und fand kein Wiener Ding, Mechaniken, die er kannte - und suchte dann unter denen mit englischer Mechanik das, was am leichtesten war - Pleyel.
Statt Boisselot, statt Erard, statt Hertz. Statt Gaveau, falls es den damals schon gab.

Den Pleyel-Flügel. Der ihn lebenslang mit Camille Pleyel dann verband.

Souplesse. Leichtigkeit.
Einer DER Schlüsselbegriffe des Chopin-Spiels.
Steinway? 52gr im Bass? Woah nee - um Gottes willen ...
Dicke Hämmer? Im Leben nicht ...

Bei dessen Enscheder 1842er (?) bin ich mir ein bisschen unsicher, und der 1842er in Südengland ebenso. Sind aber irgendwie ähnlich - dem, was der Korg zu hören vorstellt.

Von dem, was ich an Pleyel-Flügeln unter meinen Fingern hatte, darf ich sagen, dass deren etwas klöckeriger Sound so weit von dem, was Korg da bringt, gar nicht entfernt sind.

Na gut, dann sind diese Kisten eben "billigstes Midi" - so what. Der Attack recht keck, mir zu scharf - aber da gesampelt, wohl vom Anwender nicht modifizierbar.

Habe mir jetzt alle Nocturne-Beispiele angehört.
Ziemlich genau das (an Klang) ist meine Traumwelt. Erinnere mich nicht recht, ob ich einen schon im Dt. Museum unter den Fingern hatte, da aber hatte ich noch keinen Flügel. Lange noch nicht. Als ich ... in Enschede war jedoch, 2012, da zündete es durch. Diese Dreiviertelstunde in der Werkstatt von Edwin Beunk werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen. Die beiden Pleyel und der Erard waren deutlich verstimmt, aber egal. Das ist der Sound der Träume. Doctor Cobbe ließ mich nicht spielen auf dem Flügel von Jane Stirling.

Danach aber, zuletzt auf der Reise, spielte ich Richard Burnetts Flügel in Finchcock, Südengland, auch ein 1842er Pleyel.
Wieder der Traum. So muss ein Chopin-Flügel klingen.

Aber da war immer die Angst vor der überaus komplexen Mechanik, vor den riesigen Wartungsanforderungen, vor den rasend teuren Hämmerchen etc., die überwiegt. Ich kann den Steini dafür nicht hergeben, das wäre eine sichere Fahrkarte in den Wahnsinn, dass man binnen Kurzem sich sonstwo hin beißen wollte, das Ding hier uU. im Tausch gegen einen Heikel-Pleyel weggegeben zu haben.

Zum Kaufenwollen Korg müsste noch die Mechanik sich gut anfühlen.
Je ne sais-pas, actualement.

Das Thema des "key dip" ... Pleyel-Flügel haben weit weit weniger Tastentiefgang als heutige Flügel ... Wie ist das bei dem Korg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Korg RH3 ist leider eher schwergängig. Besser wäre da etwas mit Fatar TP40 Tastatur und Pleyel aus dem Computer.
 

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