Konzertklavier?! Bechstein, Grotrian , Steinway? Differenzierungsfähigkeit, Stimmhaltung?

  • Ersteller des Themas hanspetter
  • Erstellungsdatum

H

hanspetter

Dabei seit
15. Feb. 2016
Beiträge
50
Reaktionen
5
Hallo allerseits!
Ich bin auf der Suche nach einem Konzertklavier (Flügel geht leider platzmässig nicht) und habe jetzt Bechstein Concert 8 und Grotrian-Steinweg Concertino kurz getestet und im Auge.
Steinway V-125 und K 132 schienen mir beim Anspiel zu kühl und hart. [[Bösendorfer etwas zu speziell.]]

Wie sind Eure Erfahrungen zu diesen Klavieren betr.
- Differenzierungsfähigkeit im Anschlag und
- Stimmhaltung
- Generelle Haltbarkeit u. a.
- Könnt Ihr andere Konzerklaviere empfehlen?

Kann es sein, dass diese Steinways für gute Pianisten mehr Differenzierungsmöglichkeiten bieten, während die anderen beiden zwar auf Anhieb "wärmer" klingen, aber vielleicht klanglich insgesamt weniger variabel sind als diese Steinways?

Vielen Dank an Euch! H.
 
Yamaha SU7 ;)
 
Kann es sein, dass diese Steinways für gute Pianisten mehr Differenzierungsmöglichkeiten bieten, während die anderen beiden zwar auf Anhieb "wärmer" klingen, aber vielleicht klanglich insgesamt weniger variabel sind als diese Steinways?
Das Grotrian kenne ich nicht, würde aber ansonsten sagen, dass Du mit Deiner Vermutung m.E. voll ins Schwarze triffst. Auf dem Bechstein gefällt mir mein Spiel fast immer, während ich beinm S&S schon in Form sein muss, damit was Anhörbares rauskommt.Für den eigenen Genuss würde ich das B. bevorzugen, für die zwangsweise Steigerung der Anschlagkultur das S&S. Verhaue ich beim Bechstein einige Töne (bzgl. Anschlag), so kann man das merken oder nicht - beim S&S knallen diese Töne unerbittlich raus.
Ich denke aber, dass es bei all diesen Instrumenten eine ganze Bandbreite an Qualitäten gibt, so dass man immer das EINZELNE Instrument betrachten muss.
Mein Klavier z.B. stand mit drei, vier anderen desselben Typs in einer Reihe - keines von denen hat mich auch nur interessiert. Aber das eine ... holla!
Mein S&S z.B. ist duchaus kühl, aber ein Könner kann es ganz weich & sehr warm spielen. Was ich bislang nur bei S&S fand: den enormen OT-Reichtum, der das Instrument bei manchen Stücken nicht mehr wie ein Klavier, sondern fast wie ein Orchester klingen lässt.
 
Ergänzend sollte noch das große Yamaha SE 132 genannt werden. Preis-Leistungs-Granate !
 
Sorry, bei aller Begeisterung für die beiden Marken - das kann ICH nicht 1:1 unterschreiben. Für mich liegen S&S, Bechstein und Bösendorfer doch etwas darüber. Aber das ist gewiss subjektiv.
 
Verhaue ich beim Bechstein einige Töne (bzgl. Anschlag), so kann man das merken oder nicht - beim S&S knallen diese Töne unerbittlich raus.

Ich habe tagelang am Förster gespielt, aus Bequemlichkeit, der ist einfach so easy. :herz: Allerdings ist ab einem bestimmten Punkt auch Schluss mit der Klanggestaltung (das MAG auch an den Hämmern und den Saiten liegen). Dann setzte ich mich ans Steinway. Herrjemine! :blöd:

Das Instrument erzieht gnadenlos dazu, penibel auf den Anschlag zu achten. Eigentlich ist das ja gut... aber ich habe oft das Gefühl, es lässt mich irgendwie naggisch dastehen. Es ist buchstäblich entblößend. Es macht genau das, was man an Input liefert. Der Input sollte akkuratestens sein.

Wie sind Eure Erfahrungen zu diesen Klavieren betr.
1. Differenzierungsfähigkeit im Anschlag und
2. Stimmhaltung
3. Generelle Haltbarkeit u. a.
4. Könnt Ihr andere Konzerklaviere empfehlen?

5. Kann es sein, dass diese Steinways für gute Pianisten mehr Differenzierungsmöglichkeiten bieten,
6. während die anderen beiden zwar auf Anhieb "wärmer" klingen, aber vielleicht klanglich insgesamt weniger variabel sind als diese Steinways?

1. Ich find´s extrem differenzierungsfähig.
2. Ich empfinde es als "zickig". Wenn ein leicht verstimmtes Durchschnittsklavier in meinen Ohren immer noch halbwegs ordentlich klingt, wird das V 125 garstig. Allerdings werden meine Instrumente zweimal im Jahr gewartet, so richtig verstimmen können sie sich nicht.
3. Kann ich nicht beurteilen, es ist erst 3 Jahre alt
4. Den von Dir genannten Concert 8 finde ich toll, habe zwischen diesem und dem V 125 hin und her geschwankt. Empfinde den Unterschied wie Fisherman. Das Bösendorfer habe ich auch gespielt. War mir zu stramm. Aber bitte bedenke, dass diese Aussagen kaum Relevanz haben, weil solche Klaviere gewissermaßen Unikate sind.

5. + 6. Glaube kaum, dass man das verallgemeinern kann. Der Grundcharakter des Klanges ist ein bisschen unterschiedlich, aber so soll es ja auch sein.
 
Hat der Hanspetter nicht auch nicht nach Stimmhaltung gefragt. Ich würde jetzt mal von den Flügeln auf die Klaviere extrapolieren wollen, und behaupten, dass, was die Stimmhaltung angeht, S&S seinesgleichen sucht, vielleicht noch Mason Hamlin mithalten kann. Aber letztlich müsst ihr langjährigen Klavierbauer was dazu sagen können. LG acoustico
 
Stimmhaltung hängt vor allem von einer durchgängig gleichmäßigen Luftfeuchte ab.
Die oben genannten Instrumente sind diesbezüglich vergleichbar.
 
Sorry, bei aller Begeisterung für die beiden Marken - das kann ICH nicht 1:1 unterschreiben. Für mich liegen S&S, Bechstein und Bösendorfer doch etwas darüber. Aber das ist gewiss subjektiv.

Nunja, also, dass Förster noch immer etwas stiefmütterlich behandelt wird mag vielleicht in den Augen mancher noch als gerechtfertigt gelten (in den meinigen jedoch überhaupt nicht), aber Bechstein über Steingraeber anzusiedeln finde ich schon etwas...naja. Marketingtechnisch mag das vielleicht stimmen.

Wenn es interessiert, kann ich die oben genannten Punkte im Bezug auf den 125er Förster abarbeiten. Falls es dich interessiert, @hanspetter, lass es mich einfach in deinem nächsten Beitrag wissen.

Liebe Grüße,

Daniel

P.S. Meine persönliche Reihung war: Steingraeber 130 > Steingraeber 138 > Bösendorfer 130 > Förster 134 > Förster 125 > Steingraeber 122 > Grotrian Concertino. Die Bechsteine haben mir allesamt nicht so zugesagt, da ich es auf ihnen nahezu unmöglich fand im pianissimo noch zu differenzieren. Bei den Grotrianen hat mich irgendwie die Unausgewogenheit zwischen Bass und Diskant bei allen Modellen gestört, wobei es natürlich immer besser wurde, je größer das Klavier wurde. Den Steinway habe ich nicht wirklich angespielt.

P.P.S Um nochmal auf Förster zurückzukommen: Mache dir bitte bei dieser Marke ein eigenes Bild. M.E. leidet die Marke sehr unter ihrer Zeit als DDR-Staatsbetrieb. Auch in den letzten 10 Jahren scheint sich hier noch wirklich einiges getan zu haben. Ich habe auf einem gebrauchten 15-jährigen Förster gespielt und auf einem neueren Instrument, und der Unterschied zwischen den beiden war wirklich beachtlich. Auch mein Klavierbauer bestätigte mir, dass er den Eindruck teilt, dass sich Förster seit 2000 noch erheblich weiterentwickelt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmhaltung hängt vor allem von einer durchgängig gleichmäßigen Luftfeuchte ab.
Die oben genannten Instrumente sind diesbezüglich vergleichbar.

Das hört sich zunächst logisch und physikalisch einleuchtend an. Hatte oder hat aber Steinway nicht ein Patent auf die Wirbelplatte (mir fällt der richtige Name gerade nicht ein), wobei spezielles Holz in Metall gelagert wird, um die Torsionsfestigkeit der Wirbel zu erhöhen ? Aber vielleicht ist das auch nur ein Marketing-Gag und die konventionelle Konstruktion ist genau so gut.

LG acoustico
 

@ Alibiphysiker: Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich Bechstein (als Marke) eigtl. überhaupt nicht mag, im Gegensatz zu Steingraeber und Förster. (Habe auch bei B. außer dem Bechstein 8, nichts angetroffen was mir gefallen würde - uim Gegensatz zu alten B-Instrumenten.) Dennoch haben mich die Klaviere der beiden letzten NICHT überzeugt - Förster war mir viel zu grundtönig, Steingraeber deutlich zu hart / metallisch.

Aber, wie Barrat schon schrieb.: Man muss sich hier eine Meinung zu EINZELinstrumenten bilden.

Nachtrag zur Relativierung: Dafür baut Steingraeber den besten 170er Flügel ever und Förster den zweitbesten!
 
Ich hae mir vor Jahren ein Pfeiffer-Klavier 124 gekauft und bis heute nicht bereut. Es ist extrem stimmstabil und der Klavierstimmer sagt mir, dass er immer sehr gerne Pfeiffer-Klaviere stimmt, weil diese so gut tonrein zu stimmen sind. Die Spielart finde ich unerreicht und sehr sensibel. Vermutlich wegen der Flügelklaviatur kann man mit keinem (!!) Klavier so sensibel Pianissimo spielen. Die Klanganlage ist sehr kräftig, da habe ich wegen dem Nachhall eine extra lange Dämpfung nachträglich einbauen lassen. Jetzt passt alles.

Wenn ich geschäfltich unterwegs bin, gehe ich gerne in fremden Städten in Klaviergeschäfte. Ich bin immer noch glücklich über den damaligen Kauf. Interessant ist, dass wenn ich den Verkäufern sage, dass ich ein Pfeiffer habe, dass viele sehr lobend über Pfeiffer sprechen.
 
Ich denke, daß damit die Tastenlängen gemeint sind.
 
Herr Pfeiffer hat mir mal erklärt, dass bei einem Pfeiffer Klavier die Tasten zweifacht verschränkt / geknickt sind (ich weiß den richtigen Begriff nicht mehr), wie bei einem Flügel. Das heißt, die Tasten sind vorne gerade, dann sind die in der Mitte schräg und machen dann aber hinten noch einmal einen Knick und sind am Ende der Taste wieder gerade.
 
Herr Pfeiffer hat mir mal erklärt, dass bei einem Pfeiffer Klavier die Tasten zweifacht verschränkt / geknickt sind (ich weiß den richtigen Begriff nicht mehr), wie bei einem Flügel. Das heißt, die Tasten sind vorne gerade, dann sind die in der Mitte schräg und machen dann aber hinten noch einmal einen Knick und sind am Ende der Taste wieder gerade.
Das ergibt aber doch kein anderes Spielgefühl?
 

Zurück
Top Bottom