Komposition anfangen 2- Ergebnis?

Es hat schon seinen Grund, warum große Komponisten in der Regel schon über sehr viel Erfahrung mit kleineren Formen bzw. Besetzungen verfügen
In gewisser Weise stimmt das, aber wenn man z.B. Berlioz nimmt, der war nur 2 Jahre jünger als ich als er seine ersten Versuche unternommen hat und der hat auch erst mit 10 mit musik angefangen. Aber ich geh ja auch nicht davon aus dass ich mal sowas komponieren kann wie Brahms, Beethoven u.s.w.
Ich möchte es zumindest bis zu der ein oder anderen Choralkantate schaffen (Irgendwann nach dem Studium), für die eher Motivverarbeitung, Orchestration und Chorsätze wichtig sind.
oder sollen wir Dich "Mrc707062" nennen...?
Was das angeht: Die Zahlen sind auf keinen Fall notwendig, aber meinen echten Namen sag ich normalerweise nicht so gerne, vielleicht später mal
 
Was das angeht: Die Zahlen sind auf keinen Fall notwendig, aber meinen echten Namen sag ich normalerweise nicht so gerne, vielleicht später mal
Ok, dann war's Absicht, dass der Name immer gefehlt hat ;-)
Ist auch kein Problem.
Es hat schon seinen Grund, warum große Komponisten in der Regel schon über sehr viel Erfahrung mit kleineren Formen bzw. Besetzungen verfügen, bevor sie sich an das Schreiben einer Sinfonie wagen.
All das, was man an Wissen zur Komposition einer Sinfonie dann letztlich braucht (Orchestrierung, wirksame Klangeffekte bei Orchesterkompositionen etc.), müßte man sich dann spätestens beim Komponieren mit draufschaffen und/oder indem man sich auch gute Sinfonien näher anschaut, sofern man keine Vorstellung von guten Sinfonien hat. Aber niemand hier im Faden will wohl Sinfonien komponieren.

Dennoch gilt für eine Kantate natürlich analoges:
Ich möchte es zumindest bis zu der ein oder anderen Choralkantate schaffen (Irgendwann nach dem Studium), für die eher Motivverarbeitung, Orchestration und Chorsätze wichtig sind.
(also, das, was ich an notwendigem Grundlagenwissen und Handwerkszeug brauche, muss ich mir eben auf irgendeine Art und Weise aneignen)
 
Wenn ich mal versuchen sollte was größeres zu Komponieren, dann wohl eher im Studium (möchte Musik studieren). Aber bis es soweit ist, versuche ich erstmal einigermaßen passable kleine Stücke zu komponieren
 
All das, was man an Wissen zur Komposition einer Sinfonie dann letztlich braucht (Orchestrierung, wirksame Klangeffekte bei Orchesterkompositionen etc.), müßte man sich dann spätestens beim Komponieren mit draufschaffen und/oder indem man sich auch gute Sinfonien näher anschaut, sofern man keine Vorstellung von guten Sinfonien hat.

All das, was man zur Konstruktion eines Flugzeuges letztlich braucht (schicke Lackierung, knallige Lichteffekte bei Strömungsabriss etc.), müsste man sich dann spätestens beim Konstruieren mit draufschaffen und/oder indem sich auch gute Flugzeuge näher anschaut, sofern man keine Vorstellung von guten Flugzeugen hat.
 
All das, was man zur Konstruktion eines Flugzeuges letztlich braucht (schicke Lackierung, knallige Lichteffekte bei Strömungsabriss etc.), müsste man sich dann spätestens beim Konstruieren mit draufschaffen und/oder indem sich auch gute Flugzeuge näher anschaut, sofern man keine Vorstellung von guten Flugzeugen hat.
Böse Theorie meinerseits: es ist 70 mal schwerer, sich die komplette Flugzeugtechnik selbst draufzuschaffen, als die komplette Kompositionstechnik für ein popeliges Sinfoniechen. (Beziehungweise: das mit der Flugzeugtechnik ist definitiv unmöglich, da haben tausende von Menschen etliche Jahrzehnte lang entwickelt, geforscht, erprobt, sehr wichtige Erfahrungen gemacht, praktische Erkenntnisse gewonnen usw. Nur mal als Beispiel: die Unfallserie der https://de.wikipedia.org/wiki/De_Havilland_DH.106_Comet).

Also wie schon so oft: nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Bloss, worüber reden wir hier überhaupt...? Niemand will hier Flugzeuge bauen (vielleicht mal ein ferngesteuertes Modellflugzeug, und selbst das kauft man sich in Fast-Fertigbauweise für ein paar Euro einfach heutzutage) oder eine Sinfonie komponieren.

Das ganze Beispiel "Sinfonie" von mir überhaupt zu bringen, war an sich schon Quark.
 
.... das gleich einen oder zwei Schritte weiter geht..
und insgesamt etwas länger und komplexer wird.
Genau das würde ich überhaupt nicht empfehlen:bye:

Die unendlichen Möglichkeiten beim komponieren sind Fluch und Segen zu gleich, weshalb es gerade am Anfang eben nicht einfach ist.

Ich würde empfehlen, fang ganz klein an und Bau dir ein Gerüst innerhalb dessen du arbeiten kannst.

Plan einfach einen langweilig, kleinen 8 Takter und Bau darin ein kleines Schema.
Das könnt ganz einfach so aussehen :
4 Takte Tonika
2 Takte Dominante
2 Takte Tonika

Kennst du sicher aus dem Klavier Unterricht, spielt am Anfang wohl jeder und auch so ziemlich jeder Komponist hat solche Stücke im Portfolio.

Kommst du damit klar, erweiter das Schema:
2 Takte Tonika
2 Takte Subdominante
2 Takte Dominante
2 Takte Tonika

Je erfahrener du wirst, desto mehr erweiterst du das Schema.
Du könntest später in die Moll parallele wechseln, die Wiederholung mit einem alternativen Ende versehen, komplexere Rhythmen verwenden, mit Verzierungen spielen usw.
Wenn diese 8 Takter dann sitzen, könntest du dich in der Rondo Form (A-B-A) versuchen und auch hier nach Schema vorgehen und dieses mit steigender Erfahrung erweitern bis diese sitzt und du die nächste Form angeht, usw. usw. usw.

Was meiner Meinung nach an meinem Weg besser ist?
Mhhh, wie oft hat sich wohl ein angehender Komponist vor ein weißes Blatt gesetzt, sich gesagt "jetzt mach ich mal ne Fuge" und hatte damit erfolg? :denken:

Ich schätze, so ungefähr 0 bis 1 mal?
Und auch ein Händel, Bach, Mozart, Beethoven, Brahms (usw, wird zuviel zum aufzählen) konnten das nur durch ihre Erfahrungen, aber zu Beginn ihres Komponisten sein nicht.

So hast du ein Gerüst an dem du dich orientieren kannst, das dir immer sagt wo du hin musst oder wo du sein solltest.

Plötzlich kannst du die Mona Lisa malen, weil du aus "oh ich geh mal mit dem Pinsel an die Leinwand" ein "Malen nach Zahlen" machst.
Und denk jetzt bitte nicht "das ist ja gar nicht kreativ", soll es erstens gar nicht, weil du dich mit den Grundlagen des Kompositions Handwerk beschäftigen sollst und Erfahrungen sammeln kannst, und zweitens gibt dir das Schema nichts anderes als einen roten Faden der durch dein Stück führt. Für den Inhalt und dessen Kreativität bist du verantwortlich.

Ich würde sogar behaupten, dass du mit steigender Erfahrung viel eher erkennst wie wichtig eben jener rote Faden ist.

Außerdem, mach jetzt aber auch nicht den Fehler zu sagen "tolle Idee, ich hau jetzt mal ne Sonatine raus", dürfte klar sein dass das keinen Erfolg verspricht.
Sammel deine Erfahrungen erstmal in 8 Takten bis diese jederzeit abrufbar sind, das kann ruhig so weit gehen das du 8 Takter gar nicht mehr notieren musst, sondern du deine Idee direkt am Klavier umsetzen kannst (das wird dein Klavierspiel auch weiter nach vorn bringen) und geh dann erst in eine neue Form.

Du wirst sehen, dass komponieren wird dir zunehmend leichter fallen und die Erfahrung aus dem Anfang wird dir bis zum Meisterwerk die Sache erleichtern.
Je weiter du dich damit entwickelst, desto eher bist du in der Lage vom Schema abzuweichen und was anderes zu versuchen.
Ist halt wie beim Geschichten schreiben, fang mit Nebenhandlungen erst an, wenn der Plott richtig sitzt und bis zum Ende spannend ist.

Übrigens sind den Ideen keine Grenzen gesetzt, du könntest zb einen Beethoven 8 Takter nehmen und nur die linke Hand neu schreiben, oder du nimmst ein Thema von Mozart und schreibst darauf dein kleines Stück. Oder du könntest einen 8 Täter von Komponist XY nennen und davon Variationen schreiben. Für das sammeln von Erfahrungen ist es vollkommen okay wenn du klaust.

Übrigens, stell deine Kompositionen immer wieder mal der Öffentlichkeit vor, damit du eine bessere und realistischere Rückmeldung als von Oma Erna bekommst.

Die Idee mit den 8 taken würde sich auch hier in einem Forum als kleines Spiel anbieten:
Man einigt sich auf Tonart und Form und jeder hat bis Tag X Zeit eine kleine Komposition abzuliefern.
Damit hätte jeder den Vorteil der Rückmeldung durch andere, den Vergleich zu anderen und könnte schauen wie andere so etwas lösen.
Würde die Gruppe zb noch ein Thema in der linken oder rechten Hand vorgeben, könntest du auch sehen wie unterschiedlich das gleiche Thema aufgearbeitet werden kann. :super:
 

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