Kleines Stückchen, freue mich auf Meinungen

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dooodii

Guest
Hallo,

ich poste mein Zeug hier gern, weil ich immer nützliche Sachen beigebracht bekomme :)

das Stück ist aus ner kleinen Improvisation von mir entstanden. Ich habe das ganze dann ein bisschen weiter ausgebaut:

https://soundcloud.com/user490076374/rev

Würde mich freuen wenn ihrs euch anhören würdet und mir sagen könntet was ihr davon haltet und was man noch besser machen kann. Das Stück selbst ist zwar abgehakt, aber fürs nächste mal halt :D
 
danke!

naja, ist halt eine Computereinspielung, ich hatte keine Lust da jetzt überall die Pedalanweisungen hinzuzuschreiben :D
 
Was nicht drin ist, ist irgendeine Art harmonischer "tension and release" oder ein harmonisches Auf-etwas-Hinstreben (wie in der Kadenzharmonik).

Es sind (in der Art der berüchtigten Popnummern) einfach Harmonien nebeneinandergestellt.

Kannst Du an sich auch etwas komponieren / improvisieren (bzw. hast es getan), das die genannten harmonischen Spannungselemente enthält, und hast Dich nur in diesem Stück mal dafür entschieden, es nicht so zu handhaben? Oder sind die von mir genannten Elemente (noch) gar kein in Deinem Bewußtsein befindliches Mittel?
 
Hallo,

kannst du mir ein Beispiel geben?

Geht es um solche Sachen... wie zum Beispiel I-IV-V-I oder II-V-I? Das kommt doch im Stück vor - ungefähr in der Mitte geht es vom cis-moll Septakkord zu einem Septakkord auf der 6. Stufe, dann IV, dann der Dominantseptakkord auf V, der zum Cis führt.

Sorry falls es darum grad gar nicht geht, ich hinke in Theorie zugegebenermaßen noch ein bisschen hinterher. aber ich arbeite dran :D
 
Es ist erstmal wurscht, wie Du es machst. Was ich meine, ist ganz allgemein: Eine Harmonie erzeugt Spannung, die man als Hörer als auflösungsbedürftig empfindet, und die nächste Harmonie löst die Spannung (oder auch nicht).

Eine Dominante, die dem Ohr sagt: "Hallo, ich möchte mich gerne zur Tonika auflösen, darf ich?" ist nur eine unter zahlreichen Möglichkeiten. Hindemith hat dazu übrigens in seiner Harmonielehre Interessantes geschrieben.
 
achso... ich hab mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken drüber gemacht, was es noch für Möglichkeiten gibt, Spannung aufzubauen. Mir gefällt aber vorallem wie Rachmaninoff, Scriabin oder Ravel das machen, vielleicht sollte ich mir da mal was abschauen.

danke für den Tipp!
 
Naja - Musik durch Spannungsauf- und abbau zu strukturieren,
ist nur ein Kunstmittel unter vielen, und der Gebrauch dieses Kunstmittels
ist nicht verpflichtend. Mit dem Gegenteil: musikalischer Statik, gelangt man
genauso ans Ziel.

Wenn man sich die Gegenbeispiele vor Augen und Ohren führt,
Musik von Arvo Pärt oder Josef Matthias Hauer, vieles aus dem Bereich
der Minimal Music, Satie, Cage Feldman, die Musik des Mittelalters
und der Renaissance, einen Großteil an außereuropäischer Musik,
kann man feststellen, daß dezidiert "spannungsgeladene" Musik
im weltmusikalischen Vergleich den geringeren Anteil ausmacht, nicht zufällig
gebunden an den Gebrauch der Funktionstonalität (und ein wenig darüberhinaus;
Schönberg und seine Schüler, hielten an dem Prinzip von Spannungsauf- und abbau
auch nach Preisgabe der Tonalität fest; sie ersetzten tonale Funktionen,
vorallem die Dominant-Tonika-Fortschreitung durch die Aufeinanderfolge
stärker und schwächer dissonant wirkender Klänge) - und gebunden an
die Vorstellung von Musik als etwas Sprachähnlichem: Musik als Klangrede.
Diese Musik aus einem Zeitraum von kaum mehr als 300 Jahren erfreut
sich allerdings überproportional großer Wertschätzung, womit ich nichts
gegen sie gesagt haben möchte.

Man soll nur wissen, was man tut. In ein kirchentonales Umfeld plötzlich
den verminderten Septakkord reinzuballern, hat Konsequenzen -
entweder fürs kompositorische Niveau, wenn man's nicht schafft, diesen
harmonischen Fremdkörper durch den weiteren Verlauf irgendwie aufzufangen,
oder für das Stück, das dann einen Konflikt zwischen unterschiedlichen
Verfahrensweisen und Materialien unterschiedlicher Stilepochen austragen muß.
 

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