Kleinere Reparaturen selber machen/ Fehler erkennen und beseitigen

Hallo Besi, wenn das Deine ersten polierversuche sind, dann bitte Dir zu Liebe nicht gleich auf dem Klavier probieren, auch wenn es eine verdeckte Stelle ist. Nimm Dir eine Probeplatte, lackierte sie 2-3 mal mit dem Pinsel mit etwas verdünnter Schellackpolitur, mit feinem Zwischenschliff jeweils zwischen den Lagen und danach. Und dann Versuch auf dieser Platte mit dem Ballen zu polieren. Erstmal ein Gefühl dafür entwickeln. Auf gerader Fläche anzufangen ist um einiges einfacher und erfolgversprechender, als am Klavier an einer verdeckten Stelle, die wahrscheinlich nicht waagerecht liegt. Ein frischer Ballen muss sich erst mal warmlaufen und Du Dich auch. Wünsche Dir gutes Gelingen. Gruß Ivory
 
Und lass Dir Zeit bzw. der Lackoberfläche, dann wird auch was.
 
Hallo Ivory, Danke für die Info. Ich hab nun nicht mehr warten können und hab den Deckel im Fussraum genommen. Ich hab einen Teil der Platte, die sehr rissig war, mit einem 500 er Schleifpapier geschliffen bis ich gefühlt eine glatte Fläche hatte. Der Bereich der rissig war war auch glatt. Im Anschluss hab ich einen Ballen aufgetragen, hatte ich schon vorher probiert und das Ergebnist war schon fürs erste recht gut. Allerdings sind zwei Sachen die mir auffallen und die noch verbessert werden müssen.

1.) Bei genauerem Hinsehen sind die Risse minimal noch zu sehen. Zwar nicht mehr so viele aber doch vereinzelt.

2.) Wenn ich das Licht ganz nah an der Platte entlang stelle, sehe ich leichte hellere Stellen.

3.) Die Lackausbrüche sieht man natürlich auch die muss ich mit Schellack füllen.

Bei 1.) vermute ich es verschwindet wenn mehr Ballen aufgetragen werden.
Bei 2.) habe ich evtl. zu grob geschliffen und auch zu wenig Ballen aufgetragen

Wenn das mit mehr Ballenaufträge verschwindet bin ich mit der Politur eigentlich sehr zufrieden. Es soll ja auch nicht ausschauen als wenn es gerade aus dem Laden oder Fabrik kommt.

lg

besi
 
@besi, ich denke es ist nicht des verkehrteste Dir @Ivory s Ratschläge zu Herzen zu nehmen. Ein Ungeübter kann an einer Oberfläche mehr zerstören als er wieder gutmachen könnte.

LG
Henry
 
Für den feineren Schliff nach der ersten Schellackschicht ist Stahlwolle zu empfehlen.
 
Bekannter Wahlspruch: Versuch macht kluch...........................aus evtl. Fehlern lernt man am besten.
Aber vielleicht klappts ja auch so prima.
Sind die Lackausbrüche nur sichtbar oder ist die Oberfläche dadurch uneben? Dann fülle die Lücken am besten vor dem Polieren aus, da dann ja noch nachgearbeitet wird, dass keine Überstand vorhanden ist. Und dann kommen die Polierschichten.
Weiterhin gutes Gelingen, genügend Übungsfläche ist ja vorhanden...........
In Bezug auf Schwarzpolituren bei Klavieren und Flügeln habe ich eine Frage. Sind die letzten Schichten auch noch eingefärbt oder nimmt man für die letzte Schichten ungefärbten hellen Schellack? Ich kann mir vorstellen, dass das mehr Tiefe hervorbringt. Lass mich da gerne schlauer machen.
Gruß Ivory
 
Bekannter Wahlspruch: Versuch macht kluch...........................aus evtl. Fehlern lernt man am besten.
Aber vielleicht klappts ja auch so prima.
Sind die Lackausbrüche nur sichtbar oder ist die Oberfläche dadurch uneben? Dann fülle die Lücken am besten vor dem Polieren aus, da dann ja noch nachgearbeitet wird, dass keine Überstand vorhanden ist. Und dann kommen die Polierschichten.
Weiterhin gutes Gelingen, genügend Übungsfläche ist ja vorhanden...........
In Bezug auf Schwarzpolituren bei Klavieren und Flügeln habe ich eine Frage. Sind die letzten Schichten auch noch eingefärbt oder nimmt man für die letzte Schichten ungefärbten hellen Schellack? Ich kann mir vorstellen, dass das mehr Tiefe hervorbringt. Lass mich da gerne schlauer machen.
Gruß Ivory

Das mit der Musterplatte hab ich schon versucht. Ich bin schon seit 2 Wochen immer abends dran am probieren, desshalb hab ich ja an dem Bodenteil schon probiert.

Sind die Lackausbrüche nur sichtbar oder ist die Oberfläche dadurch uneben?

Die Lackausbruche sind uneben, wie z.B. bei einem Auto mit Steinschlag, dort habe ich schon mit Schellack aufgefüllt und das mache ich bis die Fläche eben ist. Dies geht natürlich nur an der wagrechten Stellen. An den senkrechten Bauteilen läuft der Schellack ja raus dort muss ich mal schauen evtl. doch eine Schellackstange verwenden.


In Bezug auf Schwarzpolituren bei Klavieren und Flügeln habe ich eine Frage. Sind die letzten Schichten auch noch eingefärbt oder nimmt man für die letzte Schichten ungefärbten hellen Schellack?

Ja das habe ich auch schon hier gelesen das es mehr Tiefe bring.
 
Ach übrigens hat noch jemand eine kleine Menge eine schwarzen Schellackstange über
 
Sind die letzten Schichten auch noch eingefärbt oder nimmt man für die letzte Schichten ungefärbten hellen Schellack?

Beim Tastendeckel mit eigelassenen Schriftzug nehm ich grundsäzlich farblosen oder gebleichten Schellack - die Oberfläche muß natürlich gut gebeizt sein. Ansonsten nehm ich für die letzten Schichten ungefärbten Schellack - aber das macht wohl auch jeder anders ;-)

LG
Henry
 
Ist dadurch, dass ungefärbter Schellack verwendet wird ein besseres Ergebnis zu erwarten, mehr Glanz mehr tiefe............

Wenn der Tastendeckel in Schriftnähe beschädigt ist muss ich doch auch in schwarz polieren.
 
.........................Sind die letzten Schichten auch noch eingefärbt oder nimmt man für die letzte Schichten ungefärbten hellen Schellack? Ich kann mir vorstellen, dass das mehr Tiefe hervorbringt. Lass mich da gerne schlauer machen.
Gruß Ivory

Soviel ich weiß besteht ein Glanz/ Brillianzproblem, wenn zuviel schwarze Pigmente beigemischt werden. Ob sich das dann mit hellem Schellack als Überzug beheben lässt weiß ich nicht.

Es gibt aber noch einen anderen Grund zum Überzug mit hellem Schellack: Wird mit schwarz fertigpoliert besteht die Gefahr, dass sich Farbpigmente aus der Lackschicht lösen, sodass die Fläche abfärbt. Dies kann wohl auch erst nach geraumer Zeit passieren.
Schade wenn sich dann der/die aufmerksame Zuhörer/-in mit weißem Gewand an den Flügel lehnt....
 

Reicht dann eine Schicht mit farblosen Schellack
 
Mir ist gänzlich neu, das schwarzer Schellack, der zum Polieren verwendet wird mit Pigmenten versetzt sei. Pigmente sind kleinste Krümelchen von Gesteinen. Und wenn sie noch so klein sind haben sie eine reibende Wirkung, damit ist eine Hochglanzpolitur kaum möglich. Nigrosin wird zum Einfärben verwendet, dies ist ein Farbstoff, kein Pigment. Damit bekommt man mit zusätzlich mehreren Schichten ungefärbten Schellack eine schöne Politur hin, bei genügend Übung. Auch hier, wie beim Stimmen eines Klavieres gilt, nicht der erste Eindruck zählt, sondern wie lange dieser Zustand anhält. Na denn noch viel Erfolg Gruß Ivory
 
Die Gefahr des Abfärbens sehe ich jetzt bei Nigrosin auch nicht, aber wenn man bisher schön schwarz gearbeitet hat, steht schlußendlich auch der transparenten Arbeit nichts mehr im Wege und es entsteht eine zauberhafte Tiefe.

LG
Henry
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es auch so: Wenn man die Fläche quasi fertig deckpoliert hat kommt es auf eine "Schicht" auch nicht an.
Das mit dem Abfärben habe ich in einem Buch von ca. 1900 gelesen. Die Abfärbeerfahrung habe ich nicht selbst gemacht - aber warum das Risiko eingehen - die Mehrarbeit ist überschaubar.

Nigrosin ist das gängige Einfärbemittel - ob das nun ein Pigment, Farbstoff - Metalloxid oder gemahlener Fliegenschiss ist sei dahingestellt und tut auch nix zur Sache.
 
Schwarze Farbe wurde schon früher in erster Linie aus Ruß gewonnen, es gab dafür spezielle Rußhütten im Wald... Heute geschieht das natürlich industriell. https://de.wikipedia.org/wiki/Ruß#Herstellung

Auch im schwarzen Schellack wird Ruß als Farbpigment verwendet. Pigmente sind generell unlösliche Farbstoffe (deswegen oft mineralisch), die als feinste (Nano-)Pulver in einer Trägerflüssigkeit aufgetragen werden. Sprich: Schwarzer Schellack enthält einfach Kohlenstoff ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
... An den senkrechten Bauteilen läuft der Schellack ja raus dort muss ich mal schauen evtl. doch eine Schellackstange verwenden...

Wenn der Schellack "rausläuft", dann stimmt mit der Politur grundsätzlich etwas nicht... da "läuft nix"... die aufgetragene Schicht ist so hauchdünn und praktisch sofort fest.. wenn der Ballen auspoliert ist, kann man die Fläche direkt anfassen, ohne kleben zu bleiben. Richtig "fest" ist sie natürlich nicht... aber sie klebt nicht mehr.
Aber die Fläche fällt innerhalb der nächsten 1-2 Tage noch ein wenig ein... solange sollte man also mit dem Zwischenschliff warten.
Sollten wirklich starke Vertiefungen in der Fläche sein, dann kann man die vor dem Polieren mit einem Feinspachtel (am besten schwarzen) füllen.

LG Georg
 

Zurück
Top Bottom