Klavierkauf: Steingraeber oder Pfeiffer?

obwohl man die modernen schon mit dem jeweiligen Instrument kalibrieren kann.
Genau das ist der Witz bei Verituner. Im Gegensatz zu den meisten (allen?) anderen Geräten misst es so ziemlich alle Obertöne von so ziemlich allen Tasten und errechnet daraus ein Modell. Dieses Modell wird im Laufe der Stimmung angepasst weil neue Daten gesammelt werden. Bei der nächsten Stimmung hat man dann alle Daten so dass das Modell ziemlich genau der Realität (der Inharmonizität) entspricht. Interessanterweise hat das Gerät bei manchen Klavieren genau die gleichen Schwierigkeiten wie mein Gehör. Also es gibt dann z.B. Oktaven oder andere Intervalle, mit denen ich nicht wirklich zufrieden bin. Aber nach Gehör bekomme ich das auch nicht besser hin bzw. komme zu genau dem gleichen unbefriedigem Ergebnis.
 
Ist nicht das Wesentliche das manuelle Übertragen auf die Hardware? - Also wie man den Stimmschlüssel bewegt und die Wirbel setzt?
 
Auch. Aber die Tonhöhe sollte auch schon stimmen. :005: Vom Gerät lässt man sich ja nur eine Saite vorgeben. Die anderen beiden Saiten muss man dann nach Gehör an die vom Gerät vorgegebenen Saite anpassen.
Ja eben; das passiert dann rein manuell ... .
Will sagen: Was nützt das beste Gehör, wenn man es nicht mechanisch umsetzen kann, sodass die Stimmung auch dauerhaft stehen bleibt ... .
 
Interessanterweise hat das Gerät bei manchen Klavieren genau die gleichen Schwierigkeiten wie mein Gehör. Also es gibt dann z.B. Oktaven oder andere Intervalle, mit denen ich nicht wirklich zufrieden bin. Aber nach Gehör bekomme ich das auch nicht besser hin bzw. komme zu genau dem gleichen unbefriedigem Ergebnis.

Verituner kenne ich nicht, aber TuneLab verwendet ein statisches Modell, bei dem man eigentlich schon wissen (und entsprechend voreinstellen) muss, wie die Inharmonizät des jeweiligen Instumentes aussieht. PianoMeter macht es so wie von Dir beschrieben, also dynamische Anpassung, aber zumindest bei meinem B-Blügel ist die letzte Bassoktave zu hoch angegeben. Mit meinen Ohren gestimmt, ist die Abweichung von der Modellierung zwischen 4 und 9 Cent und klingt besser, wie mir auch mein Klaviertechniker bestätigt hat.
 
PianoMeter macht es so wie von Dir beschrieben, also dynamische Anpassung, aber zumindest bei meinem B-Blügel ist die letzte Bassoktave zu hoch angegeben. Mit meinen Ohren gestimmt, ist die Abweichung von der Modellierung zwischen 4 und 9 Cent und klingt besser, wie mir auch mein Klaviertechniker bestätigt hat.
Das kenne ich nicht. Misst das Programm permanent die Obertöne aller Tasten während des Stimmens? Das war lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal von Verituner, aber das war eine Patentfrage.

Die letzte Bassoktave ist immer am schwierigsten und ist eine Frage der Vorlieben. Bei Verituner finde ich die recht gelungen, aber wenn mir mal etwas dort nicht gefällt dann ist es meist so, dass ich den Ton höher stimmen würde. Wenn überhaupt wäre also diese Bassoktave zu tief angegeben.
 
Das kenne ich nicht. Misst das Programm permanent die Obertöne aller Tasten während des Stimmens?

Ja, genau das. Die visuelle Darstellung der Stimmkurve - und damit die Berechnung der Inharmonizität - passt sich während des Stimmvorgangs an. Sobald man alle Töne einzeln mal angespielt hat, kann man diese Kurve auch als unveränderbar festlegen, damit die sich nicht mehr verändert, wenn man mal Intervalle spielt, die die Berechnung durcheinanderbringen.

Man muss auch nicht wirklich alle 88 (85) Tasten einzeln abgedämpft anschlagen, eine repräsentative Anzahl reicht aus, um diese Stimmkurve festzulegen. PianoMeter ist schon ein tolles Stück Software und die 20 EUR für die Vollversion lohnen sich wahrlich. Es gibt dazu noch ein deutlich teureres Upgrade, um einzelne Instrumente und deren Inharmonizitäten mit Namen abzuspeichern. Dazu sah ich bisher keine Notwendigkeit, also reicht mir die "Billigversion" und taugt mir deutlich besser als die 300 EUR Software von TuneLab, die ich auch habe.
 

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