Klavierkauf: Steingraeber oder Pfeiffer?

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@Flieger Ähh... das Stimmgerät zeigt für a' -30 an. Oben in der Mitte von der App steht A4 = 440. Ich nehme also 410 Hz an?
 
@Flieger Ähh... das Stimmgerät zeigt für a' -30 an. Oben in der Mitte von der App steht A4 = 440. Ich nehme also 410 Hz an?
Anzeige ist mit Sicherheit in Cent.... Also etwa 440Hz-30 Cent = 432Hz. Das ist trotzdem ordentlich tief!

Also dann doch eher mit 2 bis 3 mal stimmen rechnen, falls du auf 440Hz rauf willst, das geht nicht in einmal stimmen.

Aber erstmal die Akklimatisierung abwarten, wenn dein Raum wesentlich andere klimatische Bedingungen aufweist, als der Austellungsraum dann könnte da sich noch was ändern!
 
Alles klar, danke euch.
Dann werde ich mal mit dem Klavierstimmer sprechen, vielleicht lässt er sich ja von Mengenrabatt überzeugen. 2 oder 3 mal 160€ sind dann doch ganz schön viel...
 
Alles klar, danke euch.
Dann werde ich mal mit dem Klavierstimmer sprechen, vielleicht lässt er sich ja von Mengenrabatt überzeugen. 2 oder 3 mal 160€ sind dann doch ganz schön viel...

Naja, so arg wirds wohl scho ned.

Wenn ich ein Instrument mit der Tonhöhe vorfinde und es soll auf 440 Hz oder höher, stimm ich das erst einmal vor (d.h. ich zieh das erst mal mittels Stimmgerät hoch) und beginn nach dem ersten Durchlauf mit der Stimmung.

Die Kosten (Stadt München) setzen sich dann aus Vorstimmen (60 €) und stimmen (168 € ) zusammen, also gesamt 228 €.

Eine weitere Stimmung sollte dann etwa ein halbes Jahr später erfolgen, da nach diesem Spannungsunterschied das Instrument erst einmal noch nicht soo die Stimmung halten wird als wenn es jährlich auf 440 Hz oder höher gehalten wird.

Allerdings reagieren auch hier die Instrumente recht unterschiedlich (hinzu kommen Temperatur und Luftfeuchtigkeitswechsel).

Gibt Instrumente bei welchen nach einem halben Jahr kaum Veränderungen aufgetreten sind und solche die nach einem halberten Jahr bereits 2-3 Hz (Kammerton) abgesackt sind.

Das Absacken hört man an Hand der Oktaven, nach oben hin werden sie zu tief nach unten hin zu hoch.

Daher ist es sinnvoll bei der "ersten" Stimmung das Instrument ordentlich zu spreizen.
 
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Dann werde ich mal mit dem Klavierstimmer sprechen, vielleicht lässt er sich ja von Mengenrabatt überzeugen.
Sicher nicht.

Lass es direkt nach dem Transport um 30 Cent hoch auf 440 Hz stimmen und nach 3 Wochen ein zweites Mal. Es muss eh 2 mal gestimmt werden. Die erste Stimmung hält erstens nicht, weil es sich ca. 3 Wochen akklimatisieren muss. Und zweitens hält sie wegen des Hochstimmens nicht, da die Spannungsveränderungen nach ca. 3 Wochen abgeschlossen sind. Von daher kannst du also sofort (hoch)stimmen lassen und das zweite Mal nach 3 Wochen. Dann solltest du Ruhe haben.
 
ich denke das Pfeiffer kann durchaus 442/443 ab.
Mit Stimmgerät geht das so: den Overpull Modus anschalten und damit überziehen. Im Bass 10 %, in der Mitte 28 % und im Diskant 36 %. Sollte das eingestrichene a 30 Cent zu tief sein, dann sind 28 % davon 8,4 Cent. Also stimmt man das a nicht auf 440 Hz sondern 8,4 Cent zu hoch (das sind knapp über 442 Hz). Wenn man fertig ist, steht das Instrument nicht auf 442 Hz sondern auf 440 Hz, weil es ja während des Stimmens wieder absackt.

Wenn man 442 Hz als Endergebnis haben will, dann kalibriert man das Gerät auf 442 Hz. Wenn das a 30 Cent unter 440 Hz steht, dann sind das ca. 38 Cent unter 442 Hz. Auch hier wieder das gleiche Spiel: 28 % von 38 sind 10,6 Cent.

Egal wie man das Gerät kalibriert: in 3 Wochen wird das Instrument da stehen wo man es hin haben will (440 Hz oder 442 Hz). Durch das Überziehen sackt es beim stimmen runter, aber in 3 Wochen nicht großartig weiter hinab. Außer vielleicht im Diskant. Die 36 % Überziehen reichen manchmal nicht. Aber man will es ja auch nicht übertreiben wegen Saiten reißen oder gar Gussplatte schrotten. Aus Sicherheit sollte man nicht mehr als 25 Cent überziehen. So sind auch die meisten Stimmgeräte programmiert. Selbst wenn 36 % Überziehen bedeuten würde, dass man z.B. 30 Cent überzieht, dann überzieht man trotzdem nur maximal 25 Cent. Die meisten Instrumente dürften zwar auch mehr aushalten, aber ich denke die Hersteller der Geräte könnten Haftungsprobleme bekommen. Deswegen die Begrenzung und der Hinweis in der Gebrauchsanweisung.
 
Mit Stimmgerät geht das so: den Overpull Modus anschalten und damit überziehen. Im Bass 10 %, in der Mitte 28 % und im Diskant 36 %. Sollte das eingestrichene a 30 Cent zu tief sein, dann sind 28 % davon 8,4 Cent. Also stimmt man das a nicht auf 440 Hz sondern 8,4 Cent zu hoch (das sind knapp über 442 Hz). Wenn man fertig ist, steht das Instrument nicht auf 442 Hz sondern auf 440 Hz, weil es ja während des Stimmens wieder absackt.

Wenn man 442 Hz als Endergebnis haben will, dann kalibriert man das Gerät auf 442 Hz. Wenn das a 30 Cent unter 440 Hz steht, dann sind das ca. 38 Cent unter 442 Hz. Auch hier wieder das gleiche Spiel: 28 % von 38 sind 10,6 Cent.

Egal wie man das Gerät kalibriert: in 3 Wochen wird das Instrument da stehen wo man es hin haben will (440 Hz oder 442 Hz). Durch das Überziehen sackt es beim stimmen runter, aber in 3 Wochen nicht großartig weiter hinab. Außer vielleicht im Diskant. Die 36 % Überziehen reichen manchmal nicht. Aber man will es ja auch nicht übertreiben wegen Saiten reißen oder gar Gussplatte schrotten. Aus Sicherheit sollte man nicht mehr als 25 Cent überziehen. So sind auch die meisten Stimmgeräte programmiert. Selbst wenn 36 % Überziehen bedeuten würde, dass man z.B. 30 Cent überzieht, dann überzieht man trotzdem nur maximal 25 Cent. Die meisten Instrumente dürften zwar auch mehr aushalten, aber ich denke die Hersteller der Geräte könnten Haftungsprobleme bekommen. Deswegen die Begrenzung und der Hinweis in der Gebrauchsanweisung.

Mit welchem Stimmgerät stimmst Du?
 
Lass es direkt nach dem Transport um 30 Cent hoch auf 440 Hz stimmen und nach 3 Wochen ein zweites Mal. Es muss eh 2 mal gestimmt werden. Die erste Stimmung hält erstens nicht, weil es sich ca. 3 Wochen akklimatisieren muss. Und zweitens hält sie wegen des Hochstimmens nicht, da die Spannungsveränderungen nach ca. 3 Wochen abgeschlossen sind. Von daher kannst du also sofort (hoch)stimmen lassen und das zweite Mal nach 3 Wochen. Dann solltest du Ruhe haben.
Geht auch, aber wennst des beim ersten mal nur hochziehst, haut da erst a mal garnix mehr hin, bis man 3 Wochen später zum stimmen kommt.

Von daher mach ich Vorstimmen (Hochziehen) und stimmen an einem Tag auf einmal und setz entsprechend großzügige Spreizung, so daß das Instrument auf jeden Fall anhörbar ist.

Der Großteil meiner Kunden, denen ich empfohlen habe , es ein halbes Jahr später noch einmal stimmen zu lassen, meldeten sich erst gut ein Jahr später - und siehe da...so greisslich war die Verstimmung dann gar ned.

Ein halbes Jahr später nochmal stimmen lassen, ist auch nur eine persönliche Empfehlung von mir, um das Instrument in der Tonhöhe zu stabilisieren.

Aber so 3 mal in kürzeren Abständen nochmal stimmen - naa, des brauchts bei neueren Instrumenten nun wirklich ned, wenn man vor Ort vorstimmt und stimmt.

Bei alten Instrumenten ist des ne andere Geschicht, die kannst ned einfach mal auf 444Hz hochjagen um schlußendlich auf 440 Hz zu kommen - da fliegen Dir mindestens Die Saiten um die Ohren, im schlimmsten Fall die Gußplatte.

In dem Fall braucht es in der Tat mehrere Stimmungen in kürzeren Abständen um das Instrument auf 440 Hz Kammerton zu kriegen.
 

Zwar hast Du @Tastenscherge gefragt, aber dennoch will ich Dir antworten aus meiner Sicht:

Ich nutze zum Vorstimmen das CT5, stelle es auf höchste Spreizung ein, welche ich dann nach oben hin weiter überziehe und nach unten hin etwas drunter bleibe.

Den Rest mach ich nach Gehör und verwende daß Stimmgerät ausschließlich nur noch zur Kontrollfunktion.
 
Von daher mach ich Vorstimmen (Hochziehen) und stimmen an einem Tag auf einmal und setz entsprechend großzügige Spreizung, so daß das Instrument auf jeden Fall anhörbar ist.
Wenn man das mit dem Overpull Modus so macht wie ich beschrieben habe, dann ist das bereits nach einem Durchgang schon anhörbar. Zumindest bis 20 Cent hochziehen. Bei 30 Cent sollte man es an einem Termin durchaus 2 mal stimmen. Einmal im Overpull Modus, danach normal.
Der Großteil meiner Kunden, denen ich empfohlen habe , es ein halbes Jahr später noch einmal stimmen zu lassen, meldeten sich erst gut ein Jahr später - und siehe da...so greisslich war die Verstimmung dann gar ned.
Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es gab schon oft die Situation, dass ich 20 oder 25 Cent in einem Durchgang hochgezogen habe und den Leuten gesagt habe, dass in ca. 3 Wochen nochmal gestimmt werden sollte. Die rufen dann nach 1 bis 2 Jahren an.

Ich stimme mit Verituner. Da kann man individuell einstellen, wie viel Prozent Overpull es sein soll. Voreinstellt sind 10, 28 und 36 %. Kommt meist ganz gut hin. Das ist quasi dann die Spreizung. Genauer wäre wohl eher im Bass 18 %, in der Mitte vielleicht etwas weniger als 28 %. Je tiefer die Ausgangstonhöhe ist, desto weniger muss man in der Mitte überziehen, dann sind 28 % zu viel.
 
Wenn man das mit dem Overpull Modus so macht wie ich beschrieben habe, dann ist das bereits nach einem Durchgang schon anhörbar. Zumindest bis 20 Cent hochziehen. Bei 30 Cent sollte man es an einem Termin durchaus 2 mal stimmen. Einmal im Overpull Modus, danach normal.

Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es gab schon oft die Situation, dass ich 20 oder 25 Cent in einem Durchgang hochgezogen habe und den Leuten gesagt habe, dass in ca. 3 Wochen nochmal gestimmt werden sollte. Die rufen dann nach 1 bis 2 Jahren an.

Ich stimme mit Verituner. Da kann man individuell einstellen, wie viel Prozent Overpull es sein soll. Voreinstellt sind 10, 28 und 36 %. Kommt meist ganz gut hin. Das ist quasi dann die Spreizung. Genauer wäre wohl eher im Bass 18 %, in der Mitte vielleicht etwas weniger als 28 %. Je tiefer die Ausgangstonhöhe ist, desto weniger muss man in der Mitte überziehen, dann sind 28 % zu viel.

Ich hab mal die Testversion von Verituner ausprobiert - ist recht interessant und auch umfangreich.

Mußte aber feststellen, daß ich des ned wirklich brauche - selbst des CT5 erfüllt scho mehr Funktionen als erforderlich.

Ich hab natürlich Kunden, die ihr Instrument gern elektronisch gestimmt haben wollen (die Arbeit ist im Grunde genommen die gleiche), die Unterschiedlichkeit zwischen dem CT5 und dem Verituner ist gleich 0.

Beim Hochziehen (Vorstimmen ) machen solche Geräte schon Sinn, ansonsten sackt man nach Gehör in der Höhe ab, oder muß es extrem schräg nach oben spreizen, wo auch wieder jedes Instrument anders reagiert, abgesehen von den Blankbezug Saitenverlusten.

Grundsätzlich empfehle ich allerdings (so das Instrument auf der Höhe ist), das stimmen nach Gehör.

Das stimmen nach Gehör, ist so etwas wie die Handschrift des Stimmers, die elektronische Stimmung hingegen zwar richtig, aber seelenlos.

Aber das ist natürlich nur eine persönliche Ansicht von mir, welcher das "nach Gehör stimmen" lange mühselig erlernen mußte - es hat etwa 3 Jahr gebraucht bis ich es konnte.
 
Wo liegen denn jeweils die Vor- bzw. Nachteile einer Stimmung nach Software oder nur nach Gehör?
 
Wo liegen denn jeweils die Vor- bzw. Nachteile einer Stimmung nach Software oder nur nach Gehör?
Da könnt man jetzt genau so gut fragen "wo liegen die Vor und Nachteile einer Computerschrift gegenüber einer Handschrift?"

Wer eine "Sauklaue "hat, dem ist gut geraten besser eine Computerschrift zu verwenden, eine eigene "Schönschrift" hingegen ist mit einem Computer nicht reproduzierbar.
 
Nach Gehör: jeder Stimmer hat seinen eigenen Stil. Weicht etwas vom korrekten mathematischen Modell ab. Kann natürlich gut oder schlecht sein. Beim Hochstimmen muss man den Diskant viel stärker spreizen, weil die Töne, nach denen man stimmt, ja auch schon wieder abgesackt sind. Man muss außerdem ständig Intervalle anschlagen zur Kontrolle. Das dauert einerseits Zeit, andererseits stresst es nicht nur den Stimmer sondern auch die Nachbarn.

Nach Gerät: immer gleich verlässlich, geht schneller. Kontrolle mittels Intervallen erst ganz am Schluss. Der Stimmer kommt nicht nur früher nach Hause, sondern auch viel entspannter. In lauter Umgebung kann man mit Ohrstöpseln (mit Filtern drin) und Gerät trotzdem halbwegs entspannt eine gute Stimmung hinlegen.

Ich kann mich an meine allererste Gerätestimmung mit Verituner erinnern. Das Ergebnis klang super clean, ein wenig wie Digitalpiano. Das zeigte mir, dass ich vorher nach Gehör wohl nicht so super sauber gestimmt hatte. Andererseits hatte ich so gut wie nie Beschwerden mit Gehörstimmung. Von daher kann das wohl nicht so falsch gewesen sein. Mittlerweile will ich Verituner nicht mehr missen und frag mich wie ich es 20 Jahre ohne geschafft habe. Aber Vorsicht: man sollte alle Jubeljahre immer mal wieder nach Gehör eine Temperatur legen um es nicht zu verlernen. Und das Ergebnis dann mit dem Gerät vergleichen.
 
Wo liegen denn jeweils die Vor- bzw. Nachteile einer Stimmung nach Software oder nur nach Gehör?
Jedes Instrument hat individuelle Unreinheiten (zusätzlich zu Spreizung und gleichschwebend temperierter Stimmung), für die Kompromisse gefunden werden müssen.
Eventuell findet der Stimmer nach Gehör eine bessere Lösung als die App / das Stimmgerät, obwohl man die modernen schon mit dem jeweiligen Instrument kalibrieren kann.
 

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