Kaufberatung Schimmel Klavier DRINGEND nötig

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Hermine

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2. Nov. 2014
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Hallo!
Ich bin ganz neu hier und hoffe auf Hilfe, da ich verunsichert bin. Ich bin im Begriff mir ein Schimmel Classic Klavier zu kaufen und habe 3 Optionen, aber wenig Erfahrung:

1. T116 neu mit klarem Klangbild aber kaum Anschlagswiderstand - es spielt sich extrem leichtfüßig, gefühlvolle Kontrolle scheint mir schwieriger, da schlechter "dosierbar" - kann ich nicht besser beschreiben. Schnelle Passagen fallen leichter als auf den Alternativen.

2. T120 fast neu (war 9 Monate vermietet) mit minimalem Lackschaden, der zu vernachlässigen ist. Das Klavier klingt voll und weich, also etwas dumpfer, hat einen etwas schwereren Anschlag und das Klangbild ist irgendwie fließender / muscheliger und wärmer als beim T116.

3. T126 neu mit gleichem Anschlag wie das 120 aber klarem Klang, wenig fließend - vergleichbar mit dem 116, aber natürlich ausgeprägtere Bässe.

Es soll in einem großen Raum (40 Quadratmeter) mit Dachschrägen (also effektiv vielleicht 36) an der Wand stehen und nie wieder ausgetauscht werden.
Ich liebe Klassik und frage mich nun, welche Eigenschaften ich bevorzugen sollte. Ich spiele für den Hausgebrauch zu meiner Freude, wenn mehr Raum dafür da ist, erwäge ich, Unterricht zu nehmen. Als Jugendliche habe ich ohne Unterricht auf Uromas Klavier - heute leider kaputt- gespielt und einiges aus dieser Zeit ist noch präsent. Das ich lebelang ein Klavier hier stehen haben möchte, ist also keine Frage. Beim ersten Kaufversuch hatte ich Pech mit einem "Montagsklavier", das unbehebbare Nebengeräusche mitbrachte. Nach einer langen Phase des Ärgers und der Entscheidung, mich von diesem Klavier zu trennen, möchte ich diesmal endgültig Ruhe haben und keinen 2. Fehler machen, daher meine Verunsicherung. Worauf sollte ich achten, voll und weich oder klar und weniger fließend? Und was ist mit dem Anschlag? Ist das sehr leichtgängige von Nachteil, wenn man später besser spielen kann?
Leider kenne ich niemanden mit Ahnung oder Erfahrung, der mich zum Anspielen begleiten könnte, dehalb freue ich mich besonders auf Anmerkungen und Tipps.
 
Hi,

Schimmel ist ein Markenklavierhersteller. Da bisr du auf der sicheren Seite (Qualität und Gewährleistung), wenn neu gekauft beim Händler.

Die aufgeführten sind alle aus der T Serie. Um so höher/grösser die Klaviere einer Serie werden umso besser (und teurer ;-) ) sind sie normalerweise.

Also wäre das T126 (neu), wenn das Geld keine Rolle spielt, die beste Wahl.

Gruß
 
Wenn der Preisunterschied nicht wichtig ist, würde ich wegen der Bässe auch das größte nehmen. Man kann übrigens oft gegen geringes Aufgeld ein Umtauschrecht innerhalb einer bestimmten Frist erwerben, sodaß der Kauf nicht allzu riskant ist, wenn es bei Dir daheim dann doch befremlich anders klingen sollte. Die Sache mit dem höheren Niederdruckgewicht ist normal; man baut nicht mehr so leichtgängige Klaviaturen wie sie die Vorkriegsinstrumente hatten. Es braucht natürlich einen höheren Kraftaufwand, dafür kommt man nicht so leicht ins "Hudeln", wie mein alter deutschböhmischer Klavierlehrer zu sagen pflegte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bachopin!
Vielen Dank für fixe Antwort. Der Preis ist zweitrangig - klar will jeder möglichst wenig ausgeben, aber es ist nicht das Hauptproblem. Vom Händler sind sie alle 3, auch der Mietrückläufer. Ist es für vorwiegend klassische Stücke von Bedeutung, welchen Quarakter das Instrument hat? Ich fand den weichen Klang ganz schön, es wurde aber angedeutet, für Klassik wäre das klare Klangbild ja besser. Ist das so, oder ist es reine Geschmackssache, was man lieber selber hören mag?
Einen schönen Abend wünscht
Hermine
 
Hallo sla019!
Der Preisunterschied von klein zu größer:
C116 7800, C120 Mietrückläufer 8500, C126 10000 Euro.
Ist alles verdammt viel Geld, finde ich, leisten kann ich mir aber auch das teuerste, sonst würde ich gar nicht überlegen. Das Preis -Leistungs -Verhältnis sollte möglichst gut sein, das finde ich viel wichtiger.
Hudeln bedeutet wahrscheinlich sich selbst überschlagen, oder? Ich hab den Ausdruck noch nie gehört, habe es aber so verstanden, das ein zu leichter Anschlag eher ein Nachteil ist. Eine Rücknahmeaushandlung ist ausgeschlossen, da es per Außenaufzug ins Obergeschoß muß, und das ist teuer...
 
Ja, so könnte man das Laster der Hudelei wohl beschreiben. Im Prinzip kannst Du mit dem großen Schimmel wohl nichts falsch machen (warum aber ist der so billig - auch ein Mietrückläufer? Junger Gebrauchter?), es sei denn, Dein Klangideal geht doch mehr in Richtung Romantik. Hör Dir zur Sicherheit erst noch ein Blüthner an - neben Bösendorfer das romantische Instrument schlechthin (ruf einfach in Großpösna an und laß Dir den nächsten Händler nennen). Wenn du es so ausgeprägt nicht haben mußt, läßt sich durch Intonation Dein Klavier sicher noch in die gewünschte Richtung bringen.
 

vor allzu leichtgängiger Mechanik würde ich gerade bei einem Pianino abraten.

Wundert mich , dass noch niemand das gesagt,also bring halt ich diesen Gemeinplatz an: für 10000 würde ich mich vor einer endgültigen Entscheidung im Gebraucht-Bereich auch mal umsehen, Schimmel ist sicher oK ,aber um diesen Preis könnte auch mal ein gebrauchtes Konzertklavier einer Prämiummarke erhältlich sein (Bösendorfer, Steinway und so bauen sehr schöne Konzertklaviere)
 
Hi Hermine,

oh, du hast sozusagen nur einen Schuß. ;-)

Wie sla019 schon sagte, mit dem C126 (innerhalb deiner angegebenen Auswahl) kannst du eigentlich nichts falsch machen.

Innerhalb der Serie unterscheiden sich die Klaviere eigentlich nur durch die Länge der Saiten und der Größe des Klangkörpers/Resonanzboden. Grösser/Länger ist klanglich besser.

Gruß
PS: Grüß mir den Harry. ;-)
 
Ganz blöde Frage: was ist Intonation, bzw, was wird da beim Klavier verändert? Ist ein klares Klangbild denn nun besser oder einfach Geschmackssache? Und ist es sehr nachteilig, wenn es schon 9 Monate von jemand anderem bespielt wurde? Im Optimalfall finde ich dort beim Händler etwas, denn mein Montagsklavier stammt von dort und soll quasi umgetauscht werden.
 
Ist ein klares Klangbild denn nun besser oder einfach Geschmackssache? Und ist es sehr nachteilig, wenn es schon 9 Monate von jemand anderem bespielt wurde?

Von "besser" und "schlechter" ist da keine Rede, es geht einfach um eine unterschiedliche Klangästhetik. Die beiden Pole sind, sagen wir mal "hochromantisch (Blüthner) auf der einen, und "brillant" auf der anderen Seite (Yamaha, Steinway). Du kanst es auch bös sagen: dumpf und spitz, aber da mußt Du offenbar noch ein wenig höre üben. Auch ohne direkte Kaufabsicht kannst Du ja mal bei Blüthner (und Bösendorfer, sofern Du eines in Reichweite findest) das "romantische" Klangideal auf Dich wirken lassen, und bei Yamaha und Steinway (und ein bischen weniger ausgeprägt Steingräber) das "brillante". Dann wirst Du bald bei den unterschiedlcihen Marken und oft innerhalb derselben Marke sogar bei individuellen Instrumenten allerlei Abstufungen hören.

Intonation: vereinfacht ausgedrückt wird durch Bearbeitung der Hämmer (im wesentlichen eine Art Rumpiekserei im Filz, aber eine, die beherrscht werden will) die Klangcharakteristik verändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich es recht verstanden habe, könnte man durch Durchlöchern des Filzes den Klang eines klaren Klavieres weicher machen - tut die Zeit da nicht ohnehin ihr Übriges, denn der Filz bekommt doch durchs Spielen auch Eindrücke, wenn man also die Zeit betrachtet, wird
es weicher?!
Oder bleibt die Grundklangart erhalten? Hier sind es alles theoretisch - von der Höhe abgesehen gleiche Instrumente - und sie klingen total verschieden, das Gebrauchte romantisch, die anderen nicht.
Typisch Schimmel ist denn wahrscheinlich das weniger fließende, oder?
Der Preis ist ein Sonderangebot auf jeweils nur ein bestimmtes Neuinstrument-
 

Die "Eindrücke" (Rillen) kommen von alleine - das hat abere gar nix mit dem Intonieren zu tun ;-)

Beim Intonieren wird mit winzigen Nadeln gestochen. Und damit verändert man die Klangchrakteristik innerhalb eines nicht allzu umfangreichen Rahmens. Man kann aus einem Schimmel z.B. nie ein Steinway machen.

Lies hier bitte mal ein wenig herum. Wir können nicht alle Basics immer wieder ganz vorne beginnen.

Wenn ein Klavier 9 lumpige Monate bespielt wurde, so ist das kein Nachteil (solange man es nicht misshandelt hat) - eher ein Vorteil. Denn gerade jungfräuliche Klaviere verändern sich stärker als die bereits bespielten. Generell wird durch das Spielen der Klang IMMER mit der Zeit spitzer, da sich die Hammerfilze verdichten. Das kann man mit Intoniernadel aber wieder beheben.

DU musst wissen, welcher Klang Dir gefällt - da kann Dir keiner raten! Ich würde noch weiter gehen und sagen: Wenn Du DEIN Instrument gefunden hast, wirst Du es merken!!! In de Ohren, den Händen, im Bauch!
 
Die "Eindrücke" (Rillen) kommen von alleine - das hat abere gar nix mit dem Intonieren zu tun ;-)

Beim Intonieren wird mit winzigen Nadeln gestochen. Und damit verändert man die Klangchrakteristik innerhalb eines nicht allzu umfangreichen Rahmens. Man kann aus einem Schimmel z.B. nie ein Steinway machen.

Lies hier bitte mal ein wenig herum. Wir können nicht alle Basics immer wieder ganz vorne beginnen.

Wenn ein Klavier 9 lumpige Monate bespielt wurde, so ist das kein Nachteil (solange man es nicht misshandelt hat) - eher ein Vorteil. Denn gerade jungfräuliche Klaviere verändern sich stärker als die bereits bespielten. Generell wird durch das Spielen der Klang IMMER mit der Zeit spitzer, da sich die Hammerfilze verdichten. Das kann man mit Intoniernadel aber wieder beheben.

DU musst wissen, welcher Klang Dir gefällt - da kann Dir keiner raten! Ich würde noch weiter gehen und sagen: Wenn Du DEIN Instrument gefunden hast, wirst Du es merken!!! In de Ohren, den Händen, im Bauch!
 
Hi,

nochmal zur Tastatur:
Soweit ich das sehe, haben die Klaviere der Classic Serie eine Renner-Mechanik.
Renner ist der Welt-Marktführer bei Klavier-Mechaniken, also die Mechanik ist sicher völlig ok.

Bei Rückläufer könnten das halt Instrumente sein, die in einer Musikschule/Konservatorium standen. Dann können sie schon sehr abgenutzt gegenüber eines aus einem privaten Haushalt sein.

Noch meine Anmerkung/Meinung zwischen romantischen und brillanten Kl4ren:

Die brillanten Kl4 sind am Anfang auf Grund der Brillianz ( ;-) ) schwerer zu kontrollieren/spielen.
Aber sie können auch romantisch!
Das ist für mich auch einer der Hauptunterschiede zw. Yamaha und Steinway. Die Yamahas sind gegenüber den Steinways etwas schwerer zu kontrollieren. Die Steinways sind ausser dem besseren Klang Kontroll-Weltmeister.

Aber wenn man ein eher romantisches Kl4 hat, dann fehlt wiederum etwas die Brillianz.

Wenn ich es recht verstanden habe, könnte man durch Durchlöchern des Filzes den Klang eines klaren Klavieres weicher machen - tut die Zeit da nicht ohnehin ihr Übriges, denn der Filz bekommt doch durchs Spielen auch Eindrücke, wenn man also die Zeit betrachtet, wird es weicher?!
Nein, es wird eher härter, da der Filz durchs Spielen komprimiert wird. Aber sla019 weiß das sicher noch besser.

Genau, die bleibt mehr oder minder erhalten.

Hier sind es alles theoretisch - von der Höhe abgesehen gleiche Instrumente - und sie klingen total verschieden, das Gebrauchte romantisch, die anderen nicht
Das total verschieden wundert mich etwas. Aber ich würde tippen, das Gebrauchte ist etwas "abgenudelt", während das Neue eine kräftige Brillianz hat, weil es neu ist.
Schwierige Sache, müsste man sich anhören.


Gruß
 
Hallo fisherman, keine Frage, die Basics führen für Erfahrene hier sicher zu weit, die Frage ergab sich für mich nur aus einer Antwort. Schön, das Du Dir trotzdem die Mühe zu erklären gemacht hast.
Ich werde sicher jetzt öfter stöbern, es ist bei den vielen Themen aber wahrscheinlich Zufall, wie rasch man über etwas Passendes stolpert.
 
Hallo Bachopin.
Angeblich stammt das gebrauchte aus einem ordentlichen Privathaushalt und hat seitliche Lackschäden, weil eine Fernbedienung dran runtergeknistert ist. Kann ich schwer kontrollieren, muß dem Händler wohl glauben
 
die Basics führen für Erfahrene hier sicher zu weit
Nö, Hermine, aber das alles wurde hier wirklich schon hundertfach diskutiert. Stöber doch einfach ein bisschen rum. Und was dann noch der Erklärung bedarf, wird man sicher gerne beantworten.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass Du Dir Zeit lassen solltest. Du hast DEIN Klavier noch nicht gefunden. Spiel vieles an. Alt & neu, Deutsch und asiatisch. Querbeet!
 
Vielen Dank an alle für die bisher schon gegebenen Antworten.

Kann es einem Klavier eigentlich schaden, wenn es auf dem Rücken liegend per Aufzug transportiert wird - denn genau das werden die Lieferanten in diesem Fall wieder tun...

Ich wünsche allen Mitgliedern hier einen schönen Start in die neue Woche... :)
 
Hallo jtsn!

Vielen Dank für den überaus hilfreichen Beitrag. Da merkt man als Neuling doch gleich: hier bin ich richtig, hier werde ich ernst genommen!
Eine zauberhafte Woche wünscht Hermine...
 

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