Kann man grundlegende Techniken auf dem Cembalo genau so üben wie am normalem Klavier?

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xLacrimosax3

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Hi ich hoffe ich bin mit meiner Frage hier richtig.
Mir stellt sich die Frage ob ich gewisse Sachen auf dem Cembalo üben kann, die gleichzeitig auch die Klavier-Fertigkeiten trainiert (oder umgekehrt). Zum Beispiel Tonleitern: wenn ich diese am Cembalo übe, hat das den selben Lerneffekt wie am Klavier?
Wie ist das mit Werken wie zum Beispiel aus der Barockzeit? Wenn ich diese am Cembalo übe, kann ich diese dann auch am Klavier spielen? Oder eher umgekehrt?
Klar ist ja, dass ich ja keine Dynamiken üben kann und sich die Tasten einfacher spielen lassen als auf dem Klavier.
Lässt sich aber das Cembalospiel verbessern durch üben am Klavier?
Hoffentlich war dies nicht zu umständlich formuliert. Vielen Dank
 
Das ist schwierig. Grundsätzlich hat ein Cembalo eine "ja-nein-Technik", entweder ist der Ton da (Taste unten) oder nicht. Das ist beim Abzug (2-Ton-Seufzer u. Ä. z. B. Bach f-Moll II) wenn man vom Klavier kommt schwierig. Da am Klavier die Gestaltung der Dynamik und die Anschlagsformen grundsätzlich anders sind, ist es für weniger Erfahrene nicht nützlich zwischen den Instrumenten zu switchen.
Für Fortgeschrittene ist die Situation anders da ist die Flexibilität wichtig. Ich habe mir angewöhnt alles von Mozart auch auf dem Clavichord zu üben und das verbessert die Präzision.
 
Bitte... Cembalo und auch Orgel sind nicht Ja/Nein. Wenn überhaupt, wäre das Hammerklavier noch am ehesten Ja/Nein.

Ein Mitschüler von mir war bis zum Alter von ca 15 Jahren ein virtuoser Klavierspieler (ohne weiteres Henne 7), dann stieg er auf Cembalo um und rührte kein Hammerklavier mehr an, weil es den Anschlag verdirbt. (Ist übrigens jetzt Cembalo-Professor in den Niederlanden.)

Von Orgel kann sogar ich als langjähriger Pedalstümper sagen, dass bei mechanischer Traktur es sich auch nach Klavier anhört, wenn ein Pianist sich darauf versucht. Oder gewisse Orgelprofs, wie zB der, der nicht schön spielt, auch wenn er so heißt.

Die Variabilitäten fangen schon beim Niederdrücktempo der Tasten an und sind ganz enorm, wie die Töne aneinandergereiht werden. Allein die unterschiedlichen Klangfarben (Grand Piano - Lautenregister - Gedackt 8') verlangen physikalisch unterschiedlich breite Zeitlücken zwischen den Tönen.
 
Wenn ich es recht weiß, sind die Tasten auf dem Cembalo anders als beim Klavier. Ich weiß nicht, ob die Breite unterschiedlich ist, wohl aber die Länge und es fühlt sich anders an als ein Klavier.
Grundsätzlich lehrt das Cembalo Demut, es hat so einen feinen Klang, dass man seine Ohren damit wunderbar auf das Klavier vorbereitet.
Nichts ist schlimmer, als auf einem Klavier herumzuhacken.
 
Von Orgel kann sogar ich als langjähriger Pedalstümper sagen, dass bei mechanischer Traktur es sich auch nach Klavier anhört, wenn ein Pianist sich darauf versucht. Oder gewisse Orgelprofs, wie zB der, der nicht schön spielt, auch wenn er so heißt.
Das liegt wohl hauptsächlich an der Artikulation.

Grundsätzlich lehrt das Cembalo Demut, es hat so einen feinen Klang, dass man seine Ohren damit wunderbar auf das Klavier vorbereitet.
Nichts ist schlimmer, als auf einem Klavier herumzuhacken.
In dieser Hinsicht ist das Clavichord ein noch viel besserer Lehrmeister.
 
Ja, die Cembalotasten sind grundsätzlich schmaler und kürzer.

Ich habe mal so ein Konzertcembalo à la Wanda gesehen, mit Tasten wie beim Konzertflügel. Sieht monströs aus.

Ja, der Cembalosound ist auf seine Weise fein. (Aber mich nervt der Klang irgendwann doch ein bisschen :dizzy:... dochdoch, auch den Giganten Leonhardt habe ich noch einmal erlebt, selbstredend entrückt schön)
 

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