K-Pop, je belangloser desto tiefgründiger?

Ich bin Punk.
Also finde ich alles, was mir gefällt, schon aus Prinzip schlecht (aber manchmal muss ich mir dafür richtig Mühe geben).

Das bisher beste Statement zu Fans:
Wer Fans doof findet, der ist wahrscheinlich nur neidisch ... denn eigentlich findet er Fans nur bei anderen doof ... die eigenen Fans sind keine Fans, sondern einfach "vernünftige Menschen mit einem guten Musikgeschmack".

Sarkasmus, Ironie und Ähnliches dürfen bei Fund gerne behalten werden.
 
Jemand, der von einer Sache oder z.B. einem Küntler etc. begeistert ist, ist nicht automatisch auch ein Fan, dazu müsste er fanatische Züge an den Tag legen.
Umgangssprachlich ist hier der Fan eigentlich ein Lightprodukt.
 
Noch was zu K-Pop:
Nach dem, was ich hier gelesen und in dem Video darüber erfahren habe, ist die Pop-Landschaft damit um eine Richtung mit "Optimierungszwang" erweitert worden. Das ist nicht einfach Musik,. sondern ein durchgestyltes Gesamtprodukt.

Genau das waren aber auch die Beatles schon ... ein weltweit erfolgreiches Produkt. Im Grunde versuchen Musiker schon seit Beginn irgendeiner Aufführungspraxis, irgendwem zu gefallen. Die Komponisten hatten also immer auch ein gewisses Publikum im Blick (z.B. Fürst + Hofstaat oder einfach die bedeutenderen Mitglieder der Kirchengemeinde).

Natürlich bietet auch auf dem Musikmarkt die Digitalisierung viele Möglichkeiten. Hofkomponisten haben wahrscheinlich viel Zeit investiert, um herauszufinden, was ihro Gnaden so gefällt.
Heute investiert man eben eher Geld in Marktanalysen. Auch zu den Reaktionen der Menschen auf Musik und auf Videos bzw. Bühnenperformances oder Nachrichten kann man einen riesigen Sack Daten sammeln.

Und mit denen kann man dann halt ein Produkt konstruieren, welches mit hoher wahrscheinlichkeit eine große Reichweite im Internet generieren wird (auf was anderes kommt es in der Popmusik momentan eh nicht an).

Auch das wäre bei den Beatles schon gegangen ... aber es hätte dank der damals noch etwas dünneren Rechenleistung wohl dem Markt etwas hinterhergehinkt. Und die Reichweite wurde durchs Internet definitiv sehr krass erweitert ... die Beatles mussten dafür andere Medien nutzen (und haben die Palette dabei erweitert ... das erste richtige Muskvideo von dem ich weiß, war "Strawberry Fields").

Etwas global zugänglich zu machen, ist heute einfacher denn je ... das Problem hat sich darauf verlagert, die Menschen in ihrer Informations- und Reiz-Überflutung auf bestimmte Dinge zu stoßen ... denn nur was auch gefunden wird, generiert Klicks, und hat damit die Chance "entdeckt" zu werden.

Bei den meisten scheitert die Popularität weniger an der Musik, als am Marketing ... und das haben die Koreaner offensichtlich voll drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
... ist aber schon ein Unterschied zwischen gutem Pop, echtem Rock, anspruchsvollem Psychedelic-/Alternativrock auf der einen und dem Casting-Plastikmist, egal ob aus K oder sonstwo, auf der anderen Seite.

Cee
 
@Cee
Ein mir sehr verhasster Spruch meines Vermieters:

"Der Erfolg gibt ihnen Recht ... auch wenn sie in deinen Augen nur Müll produzieren".
 

Ich bin seit ich denken kann Fan von einem beschissenen, unerfolgreichen Fußballverein. Der bald im Amateurbereich kickt. Und ich kanns nicht lassen, ärgere mich jede Woche und fahr trotzdem hin (wenns wieder geht...).
Also kann man schon so definiere wie du.

Diese nutzlose, dumme Leidenschaft mit anderen Deppen zu teilen, hält mich zumindest am Boden, weil ich dadurch auch mal mit anderen Deppen aus allen Schichten rum hänge und Emotionen teile (sind ja auch schöne Anekdoten dabei). Und mir nie einbilde keiner von ihnen zu sein.

Bei Musik würde ich mich aber auch nicht als Fan bezeichnen...Wobei man "Leidenschaft" durchaus auch als Fansein definieren kann.
 
Frage mich nur, warum jemand unbedingt "am Boden gehalten" werden will...
 
Im Grunde versuchen Musiker schon seit Beginn irgendeiner Aufführungspraxis, irgendwem zu gefallen.

Nun ja. Es fehlt die Diskussion "Kunst vs. Kommerz". Hatten wir diesen Monat noch nicht.

Zum Thema 'Fan':
Überhaupt nicht meine Welt. Es gibt Dinge, die ich sehr schätze, aber 'Fan' bin ich nicht. Ich mag weder alleine noch kollektiv mein Großhirn abschalten.

Grüße
Häretiker
 

Frage mich nur, warum jemand unbedingt "am Boden gehalten" werden will...

Was ich meine ist, in der Lage zu sein jedem auf Augenhöhe begegnen zu können. Hat nichts damit zu tun, die eigene Stärke zu verstecken, ganz im Gegenteil.

Dein Profilbild Helge Schneider nennt seinen Humor übrigens "Humor der Bodenständigkeit" (vielleicht stammt die sehr passende Formulierung auch von Alexander Kluge) und sein Eduscho-Studium hat ihn nach eigener Aussage immer mit den Menschen und dem Boden in Kontakt gehalten. Oder seine Jobs als Straßenfeger und Polsterer. Das ist für mich seine ganz große Stärke, die er anderen Künstlern voraus hat. Trotz, oder vielleicht gerade wegen seines Genies.

Wenn ich von Reisen oder Vorträgen komme und ins Stadion auf den Stehplatz zurückkehre, hat das irgendwie was befreiend normales. Dort lern ich eigentlich mehr über die Menschen wie sie sind. Ich kenn auch kaum einen Ort wo noch so viel Dialekt geredet wird (und keiner meint sich verstellen zu müssen). Als Hobby-Dialektsprecher verdanke ich den Stadiontrips als Fan ein Großteil meiner Sprachkenntnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es fehlt die Diskussion "Kunst vs. Kommerz".
Auch Kunst braucht am Ende jemanden, der sie für "Kunst" hält.
Am Ende liegt alles im Auge (hier eher "im Ohr") des Betrachters (hier eher "des Hörers").

"Objektive" Maßstäbe für "Kunst" gibt es nicht, bzw. man erkennt "Kunst" anhand eines Vergleichs mit dem, was man bereits für "Kunst" hält.
Bei "echter Kunst" ist es mit der Objektivität endgültig vorbei.

Eine Trennung von "Kommerz" mag dem Künstler-Ego angenehm sein ... aber mehr als Selbstbeweihräucherung ist das meist nicht.

Ich wollte auch eher auf die Unterscheidung zwischen "U-Musik" und "E-Musik" hinaus.
Und das ist eher eine Unterscheidung nach Funktion bzw. Einsatzzweck, als nach künstlerischen oder kommerziellen Qualitäten (natürlich ist diese Kategorisierung nicht trennscharf).
 
Auch Kunst braucht am Ende jemanden, der sie für "Kunst" hält.

Das meinst Du. Kannst Du das belegen?

"Objektive" Maßstäbe für "Kunst" gibt es nicht, bzw. man erkennt "Kunst" anhand eines Vergleichs mit dem, was man bereits für "Kunst" hält.

Das glaube ich nicht. Es gibt immer so ab und an radikal Neues.

Zum Thema 'objektiv':

Eine Trennung von "Kommerz" mag dem Künstler-Ego angenehm sein ... aber mehr als Selbstbeweihräucherung ist das meist nicht.

Auch diesen Standpunkt teile ich nicht.

Grüße
Häretiker
 
Arbeitet nicht jeder Künstler auch für den Kommerz? Ein Künstler will bekannt werden, möchte, dass viele Menschen seine Kunst begutachten / hören/ sehen... Und wenn es gut läuft, damit Geld verdienen.
Auch Komponisten/Maler/... haben Auftragsarbeiten angenommen, oder etwas im Wissen produziert, dass das erfolgreich sein wird.
Inwieweit man für den Kommerz seine Seele verkauft, ist Sache des Künstlers. Und es ist Sache des Konsumenten, inwieweit man dem Kommerz/Trend hinterherläuft.

Heutzutage gibt es so viele "Feuerwerks-Künstler", die einen steilen Aufstieg hinlegen, kurz extrem erfolgreich sind, und dann wieder - berechtigt oder nicht - in der Versenkung verschwinden. Liegt halt auch an dem unglaublich vielfältigen, sofort verfügbaren Angebot von allem, jetzt musikbezogen.
 
Arbeitet nicht jeder Künstler auch für den Kommerz?

Ja, nicht jeder.

Und wenn es gut läuft, damit Geld verdienen.

Was ich persönlich als 'Kunst' empfinde, der Schaffensprozess und Co., das hat erst einmal nicht mit Geld zu tun. Das taucht in der Definition nicht auf. Andere Sphäre. So wie in den Definitionen von "Mathematik" oder "Genetik" das Wort "Geld" erst einmal nicht auftaucht.

Das wird dann interessant, wenn man damit Geld verdienen kann/muss/sollte. Ohne diesen Zwang wäre das vielen einfach Latte.

Ich tue mich aber hiermit aus Diskussion "Kunst vs. Kommerz (vs. Kunstgewerbe (vs. "Apokalyptiker und Integrierte" (Eco))) raus.

Grüße
Häretiker

PS:
Was macht ein Jazzer, wenn er im Lotto gewonnen hat?
Er gibt so lange Konzerte, bis das Geld alles ist.
 
@Häretiker
Du hast recht, mein Beitrag war vorhin in Teilen echt unüberlegt. Manchmal schreibe ich, und denke danach. Sollte eigentlich umgekehrt sein.
 
ich fände das gut. Es würde meinem Selbstbewusstsein sehr schmeicheln.
Die lärmenden Massen waren der Hauptgrund, warum die Beatles die Bühne verlassen und dann im Studio ihre Meisterwerke geschaffen haben. Die Beatles hatten eben noch was in der Birne und musikalische Ambitionen. Sobald heute ein Jugendlicher eine Gitarre halten kann, nimmt er sich als erstes einen Anwalt...
 

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